@Martin H. ich meinte die einjährig Ausgebildeten PK als Hilfkräfte. Das was du meinst mit "angelernte für das Essen austeilen" sind für mich Servicekräfte. Sorry wenn wir da anscheinend aneinander vorbei geredet haben. Der Link deckt sich mit meinen Erwartungshaltungen gegenüber dem, was ich von einjährig ausgebildeten Pflegeassistenten erwarte. (Jetzt klarer?)
Es gibt da keinen Sinneswandel. ich sehe auch in meinen Ausführen kein versuch der Änderung der Fachkraftquote. Im Akut setting haben wir doch ohnehin schon eine von fast 100% (habe zumindest wenig einjährig ausgebildete kennen gelernt. Um genau zu sein, nur eine). Ich bin vielmehr für ein "hinzunehmen" dieser
hatte ich hier
Pflegestudium vs. Ausbildung so verstanden, daß dies (=wissenschaftliches Arbeiten) in der Ausbildung noch keineswegs überall Standard ist.
Es ist einfach so, dass
@Neuromaus einen absoluten Ausnahmefall darstellt in der Ausbildung. Ob nun von heute, oder damals. So ausführlich mit Facharbeit etc, haben dies nur sehr sehr wenige. Die meisten schreiben doch ihre erste und einzige Facharbeit in ihrer FWB. Und kommen dort das erste mal mit eine form vom wissenschaftlichen arbeiten in Berührung.
Also Neuromaus, du kannst dich glücklich schätzen. Aber ich habe vor einer Woche wieder eine hospitantin
Dies wäre z. B. ein guter Job für eine studierte Pflegekraft: Neben der Tätigkeit in der direkten Pflege die aktuelle Literatur sichten und ggf. neueste Entwicklungen/Forschungsergebnisse in die Praxis zu implementieren.
Das mach ich in meiner Freizeit
Und ich verstehe noch nicht zu 100%, warum es einen so großen Unterschied machen soll, ob eine frisch examinierte oder eine frisch studierte Kraft in ein Team kommt und diese Methodenkompetenz mitbringt. Meinst du, dass die studierten Pflegekräfte einfach mehr Selbstbewusstsein haben, ihr Wissen einzubringen, während die examinierten sich eher den älteren Kollegen unterordnen (gleiche Qualifikation aber mehr Berufserfahrung)
In der Regel befähigt nicht das Studium, was eine Person macht. Das Studium bietet mir Kompetenzen (Werkzeuge). Weiß ich diese anzuwenden, kann ich in bestimmten Bereichen eine Bereicherung sein. Ich habe gelernt evidenzbasierte Patienteninformationen zu bewerten und selber zu gestalten, ich habe auch gelernt diese für Kollegen zu gestalten. Ich denke, man hat (aber auch wieder von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich) immer eine Portion extra ggf. wird dazu aufgefordert über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Uns wurde auch die Kompetenz vermittelt, störende Prozesse zu finden und diese zu verändern.
Ich denke, was im Studium einfach hervorgehoben wird, ist die Problemlösungskompetenz. Dir wird ein Problem gegeben (ob nun Versorgungsproblem o.ä.) und ich hatte es selber zu lösen. Meine Aufgabe bestand z.B. darin ein Entlassungsmanagement Konzept für die Geriatrie zu entwickeln. Damit musste ich mich selbstständig darum kümmern, welche relevanten Player es gibt und welche Faktoren es zu beachten gibt (Reha Einrichtungen wollen z.B. einen tag vorher den Medikamentenplan haben/ am besten Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag verlegen, da Montags und Freitags am meisten los ist, wollen einen erstkontakt mit dem Patienten ggf. im krankenhaus schon herstellen usw. usf.). Ja, es gibt einen Expertenstandard dafür und es ist seit 2016 pflicht für jedes KH ein Entlassungsmanagement zu haben, aber wenn man sieht wie das ausgeführt wird, beschränkt sich das irgendwie immer auf das Tablettenstellen.
Dies ist in der Ausbildung nicht standard. Und auch hier, natürlich kann dies auch eine examinierte Kraft ohne Studium machen. Diese muss sich die Werkzeuge dann eben selber beschaffen (Projektmanagement, Literaturrecherche, Bewertung, Implementierung).
Und nein, jemand der studiert hat, löst Probleme nicht besser. Aber er löst sie anders. Man hat einen anderen Blick auf die Dinge. In meiner derzeitigen Projektarbeit arbeite ich ebenfalls mit examinierten in einer AG zusammen und bestätigen dies. Alle von ihnen können eine ausgezeichnete "Ist-Analyse" und "Problemanalyse" erstellen. Doch bei der Suche nach "Lösungen" fehlt es dann manchmal an diesem Theoretischen Blick alla:" Ja, dass ist eine sehr gute Idee, aber denke bitte noch an x,y,z denn diese sind an diesem prozess auch beteiligt, sollten wir das wirklich so machen könnte dies eine weitere Schnittstelle sein. Ich habe mal ein Modell, dass wir versuchen können auf unsere Station hin umzumünzen" (jetzt mal ganz lapidar). Ich traue dies auch jedem ohne Studium zu. Aber theoretisch traue ich auch jedem Unternehmen zu sich selbst aus der Misere zu ziehen, dennoch rufen sie Wirtschaftswissenschaftler welche in Unternehmensberatungen arbeiten hinzu. Warum? Andere Perspektive und Problemlösungskompetenzen.
Also auch hier wieder: Man macht es nicht besser, eben nur anders. (Krieg ich eigentlich irgendwann mal 100€ dafür das ich über "Los" gelaufen bin?)