Ich würde mich also als Student ganz sicher nur auf entsprechende Stellen bewerben, denn sonst wäre ich ja überqualifiziert am Patientenbett. Werden solche Stellen oft angeboten oder sind diese bisher nur "Hausintern" zu bekommen?
Es gibt spezifische Stellenangebote. Habe letztens in meiner Region welche von der AWO gesehen, welche explizit eine Tätigkeit am Bett vorsehen. Oder auch in einer Klinik in der nähe meiner damaligen Heimat (Klinik). Dort habe ich mich auch beworben, sprach mich aber nicht weiter an. Meistens wird man in der tat Hausintern auf das Studium angesprochen und dementsprechend dann etwas angeboten, wie in meinem Falle die Mitarbeit an Projekten. Aber meistens richten sich viele Stellenangebote dann in Richtung QM aus. Ich denke, dass die meisten Stellenangebote bzgl. arbeit am Bett im Bereich der APN liegen. Gibt man in manchen Stellenbörsen den Begriff "Pflegeexperte" ein, hat man hin und wieder eine Handvoll solcher Stellen. Nicht selten dann im Bereich Onkologie, Wundmanagement, Atmungstherapeut etc..
mehr Geld kommt und mein Tätigkeitsprofil ähnlich die einer drei jährigen Ausbildung ist.
"Mit entsprechender Tätigkeit 9b"
Joa, die Realität, sieht meistens in anderen Berufen nicht anders aus. Nicht selten übernehmen BWL-Absolventen nun Jobs, die vorher einfache Büroangestellte übernommen haben, für den selben Lohn.
Ich für meinen Teil habe alleine durch den AG wechsel ein monetäres Plus gemacht. Zusätzlich kam die möglichkeit der Arbeit auf einem Gebiet, in welches ich schon immer einen vertieften Block setzen wollte. Also bei mir liegt hierbei eben auch mehr Idealismus vor, als monetäres Kalkül. Mir war es ohnehin wumpe, ob ich nun in KR8 oder KR9 eingestuft werde, denn dieser Unterschied ist meines erachtens eh nur marginal. Darüber hinaus, war für mich sofort klar, dass ich einen master in Zukunft machen werde.
Ich sehe es momentan nur problematisch wenn studierte und nicht studierte Pflegekräfte zusammenarbeiten und jeder die gleichen Tätigkeiten verübt
Stimmt. Aber dieses Problem haben wir auch ohne "studierte PK". Wie häufig höre ich die Pflegeassistenten sich damit brüsten, dass sie dasselbe wie ihre ausgebildeten Kollegen machen (ja, auch Behandlungspflege) und dafür aber um einiges weniger Geld bekommen. Oder eben die angesprochenen FWB Pflegekräfte. Ob nun Intensiv, Onkologie etc. Ich weiß leider nicht mehr in welchem Thread das hier war, aber da wurde mir gesagt, dass es kaum spezifische Aufgaben für Fachpflegekräfte auf der Intensiv gibt. ich dachte immer, dass es da bestimmte Vorbehaltsaufgaben gibt. In der Onkologie sehe ich es selber. Alle machen alles und momentan sogar zum selben Gehalt.
Das liegt eben auch an der eigenen Haltung, denn Pflege kann ja auch irgendwie alles und hat schon immer alles gemacht. Also warum sollten bestimmte Pflegekräfte nicht ebenfalls "alles machen"?
Weiterbildung tendieren ODER irgendwann studieren.
Genau dem würde ich schon in gewissem maße Widersprechen. Wie ich schon beschrieben habe, würde ICH in jedem Falle einen Master machen. Auch ich habe aber schonmal über eine WB nachgedacht (Onkologische Fachpflegekraft). Problem bei zweiterem: Bisher gibt es dafür nicht mehr Gehalt
Desweiteren habe ich in einem anderen Punkt schonmal den Zeitfaktor angesprochen. Ich habe lediglich ein halbes Jahr länger die Ausbildung gemacht und habe während meiner BA Arbeit auf einer Kardiologischen Station gearbeitet (50%). Also im Vergleich zur normal ausgebildeten Pflegekraft nur ein halbes Jahr länger, wenn man es genau nimmt (man muss die BA nicht machen, wenn man doch nur das examen haben möchte. Ob das am ende Sinn macht, sei jedem selbst überlassen). Nehmen wir den anderen Bildungsweg. 3 Jahre Ausbildung + min. 3 jahre Bachelor (meistens eher 4 bei Berufsbegleitenden Studiengängen und auch nur wenn nichts dazwischen kommt). Dann hast du den Grundstock, welcher schon mindestens 6-7 Jahre in Anspruch nimmt. Nun will man aber vielleicht sogar noch den Master machen. Kommen nochmal (bestenfalls) 2 Jahre oben drauf. Also bist du bei 9-10 Jahren Ausbildung. Im Vergleich zum anderen (meinen) Weg, wären dass 3-4 Jahre unterschied (also eine Ausbildungslänge).
Ich weiß, man lernt ein Leben Lang und ich finde es überragen, wenn z.b. 30 Jährige nochmal in die Hochschule gehen. Aber man will ja vielleicht noch Familie, Reisen, Haus bauen etc (was man eben mit 30 so macht

) Da würde ich in meinem Fall, welcher anstrebt nach ca. 4-5 Jahren Berufserfahrung nochmal die Hochschulbank zu drücken (auch aus Finanzieller sicht), eher nochmal 2 Jahre "in kauf" nehmen und damit die verdienstausfälle tragen, als ganze 5 (in bestem Falle). Also für mich, war das duale Studium Perfekt. Ich habe neben dem Studieren mein Ausbildungsgehalt bezogen und nach der Ausbildung mit meiner 50% Stelle nahtlos in der Praxis anklang gefunden. Ich denke auch, dass der Finanzielle "Verlust" durch ein Studium, durch Stellenreduzierung, ggf. Studiengebühren etc. durchaus für jemanden härter ausfällt der ca. 25 Jahre alt ist und schon drei Jahre VZ gearbeitet hat und sich dementsprechend ein gewissen Lebensstandard aufgebaut hat. Auch da würde ich 2 Jahre einschränkungen eher verkraften als z.B. 5.
Aber das ist nur meine persönliche Sicht der Dinge. Ich habe auch Kommolitonen, die wehren sich erfolgreich gegen angebotene Stellen für ihr Qualifikationsprofil und wollen mit allem nichts mehr zu tun haben bzw. sind glücklich in ihrer Rolle als GuK.