Was versteht ihr unter Pflegevisite?

Schw. Angie

Junior-Mitglied
Registriert
27.01.2009
Beiträge
32
Ort
Nähe Darmstadt
Beruf
Fachkrankenschwester
Funktion
Krankenschwester
Hi! :eek1:

Bisher kannte ich Pflegevisite so: Die zuständige pflegekraft geht zum bewohner und evaluiert die festgelegten pflegeziele, ob die maßnahmen zum erreichen der ziele sinnvoll waren oder noch sinnvoll sind, legt, wenn möglich, gemeinsam mit dem bewohner bei bedarf neue ziele und maßnahmen fest, evtl im beisein der pdl

Bei meiner neuen arbeit findet das ganze wie eine praktische prüfung der pflegeperson durch die pdl statt - mit bewertung (wir sollen das aber nicht als kontrolle sehen)
z.b. wurde der rollo geöffnet, fenster geschlossen, hygieneregeln beachtet, freundlichkeit der PP usw :wut:

Soll bei der pflegevisite nicht der pflege-ist-zustand beurteilt werden?

Oder wirklich wie hier, ob die pflegemaßnahmen richtig durchgeführt werden?

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.......:streit::streit::streit:

Dankeschön!
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Schw.Angie,
also bei damals gab es Dokumentationspflegevisiten, da wurde der Zustand der Akte, die Führung eines jeden einzelnen Blatt überprüft, die Pflegeplanung und(wir hatten DAN) Tagesstruktur wurde auf den ist Zustand geprüft und auf Vollständigkeit, ...
Dann gab es Bewohnervisiten wo der Zustand und die Zufriedenheit der einzelnen Bewohner Überprüft wurde.
Und dann gab es noch Stippvisiten, mit denen konnte man alles überprüfen.
Bei uns wurde auch zunehmend geprüft, was aber denke ich den Hintergrund hat das Zertifizierungen usw. anstehen.
 
Bei meiner neuen arbeit findet das ganze wie eine praktische prüfung der pflegeperson durch die pdl statt - mit bewertung (wir sollen das aber nicht als kontrolle sehen)
z.b. wurde der rollo geöffnet, fenster geschlossen, hygieneregeln beachtet, freundlichkeit der PP usw :wut:

Du wirst doch nicht tatsächlich von deiner PDL erwartet haben, dass sie mit dir den Pflege-Ist-Zustand bewertet und das nach einer Pflegetherapie-Optimierung gesucht wird in Zusammenarbeit mit Pat./Angehöriger?

Irgendwo muss man sich doch als Chef präsentieren und wo geht das besser, als als Kontrollierer. So kommen wir bundesweit zu einer einheitlichen Pflegequalität, die die Pflegekenntnisse der Manager widerspiegelt.
*ironieaus*

Elisabeth
 
hallo josefine,

nein bei uns findet nur diese überprüfung der arbeit des PP`s am patienten statt.
Bei der arztvisite wird ja auch nicht die praktische arbeit des arztes geprüft, sondern gemäß dem wort visitere=anschauen, der patient angeschaut.

Ansonsten müßte man ein anderes wort dafür finden, z.b. "personalvisite"? oder "personalkontrolle"?:knockin:

Im rahmen einer zertifizierung finde ich das okay, aber nur, wenn qualität schon "vorgegeben" wurde, in form von pflegestandards oder pflegerichtlinien, leitlinien oder wie auch immer.

Das haben wir aber überhaupt nicht. Jeder macht es so, wie er es irgendann mal gelernt hat und jemand anderes, der schon jahre nicht mehr am patienten arbeitet, entscheidet dann willkürlich, ob das so oder so richtig ist???
Naja, die müssen es ja wissen.

Mich würde trotzdem interessieren wie "pflegevisite" von "leuten, die sich auskennen" definiert wird oder vom mdk oder wie auch immer!

DANKESCHÖN
für deine antwort
!

angie, die bislang noch "ungeprüfte":flowerpower:
 
Du wirst doch nicht tatsächlich von deiner PDL erwartet haben, dass sie mit dir den Pflege-Ist-Zustand bewertet und das nach einer Pflegetherapie-Optimierung gesucht wird in Zusammenarbeit mit Pat./Angehöriger?

Irgendwo muss man sich doch als Chef präsentieren und wo geht das besser, als als Kontrollierer. So kommen wir bundesweit zu einer einheitlichen Pflegequalität, die die Pflegekenntnisse der Manager widerspiegelt.
*ironieaus*

Elisabeth

Sorry, genau so hatte ich mir das vorgestellt, ich dummchen!

Aber genau deshalb bin ich hier, um zu lernen, am "ball zu bleiben, wenn es neues gibt, weil ich das "vor ort" nicht kann.
Bitte nehmt sie mir, meine letzten illusionen!!! (ironie aus)

aber danke, ich liebe ironie!

lga
 
Ich kann dich gut verstehen, es wird mit dieser Art der Pflege"vsite" offensichtlich dem MA unterstellt ohne Kontrolle würden seine Leistungen infrage gestellt. Es geht hier offensichtlich nicht ums Outcome des zu Pflegenden sondern einzig und allein um die Handlungsfähigkeit (Umsetzung der Drehbuchstandards) des MA.
Eigentlich schade- eine verschenkte Chance sich als professionell Pflegender profilieren zu können. Stichwort: Beratung, Anleitung von Pat. und Ang..

Leider wirst du dich gegen diese Art des Management-Verständnisses nicht wehren können.
Ergo: über sich ergehen lassen und nicht nachdenken.

Elisabeth
 
(Umsetzung der Drehbuchstandards) des MA.


Leider wirst du dich gegen diese Art des Management-Verständnisses nicht wehren können.
Ergo: über sich ergehen lassen und nicht nachdenken.

Elisabeth[/quote]

Darum gehts doch auch: es gibt hier keine standards..........
 
Darum gehts doch auch: es gibt hier keine standards..........

Das wäre doch eine gute Aufgabe: einen Drehbuchstandard für die MA-Kontrolle mit dem Titel: Pflegekontrollvisite. *g* Dann stimmt wenigstens der Name halbwegs und wäre ehrlich gegenüber allen Beteiligten.

Elisabeth

PS Zum Thema Pflegevisite gibt es hier im Form bereist 46 weitere Threads. Über die Suchfunktion kann man sie finden. Ich stell fest in den Jahren hat sich nichts verändert- leider.
 
Hallo Schw.Angie,

bei uns im Haus werden Pflegevisiten auch durch die PDL durchgeführt. Ich finde das absolut ok. Es wird nicht nur die Dokumentation oder Leistungsstrukturblätter duchgesehen usw.Angehörige /Betreuer haben die Möglichkeit daran teilzunehmen.Ich sehe absolut nichts negatives darin. Z.B. -> wir haben auf unserer Station 40 Bew. Ich als WBL bin dafür verantwortlich, das meine drei Fachkräfte und ich die ganze Dokumentation und die Pflegeassistenten überprüfen sollen...Wenn das meine PDL in Abständen in Form von Pflegevisiten macht, dann bin ich ihr dankbar.Fehlt doch irgendwo etwas in der Dokumentation, oder hat der Bew wünsche, die nur bei solchen Aktivitäten ans Licht kommen, so brauche ich mir nur die Mängelberichte anzusehen und habe viel Zeit gespart.
Verbinden wir doch mal das angenehme mit dem nützlichen, oder?

lg Andrea
 
hallo andrea
das ist ja auch vollkommen in ordnung wie das bei euch ist! So kenne ich das auch.
Vielleicht hast du etwas falsch verstanden.
Bei unserer "pflegevisite" wird der mitarbeiter bei der durchführung der Pflege bewertet, wie bei einer praktischen prüfung.:knockin:

lga
 
Diese "Kontrollen" an den Mitarbeitern der Pflege wurden in meinem ehemaligen Betrieb jetzt auch aufgenommen, wie ich erfahren konnte. Jedoch heissen sie dann Praxisbegleitung, um Verbesserungen anzubringen, zwecks der Zensierungen der Pflegeheime. Diese Anleitungen werden ab sofort einmal jährlich bei fast allen Mitarbeitern durchgeführt. Jedoch nicht nur von der PDL, sondern auch von deren Stellvertretung, den WBL`s und auch den Praxisanleitern. Ob das alles so bleibt oder irgendwann nur dch die PDL durchgeführt wird weiß ich nicht.
Angenehm ist so etwas sicherlich nicht, abr wenn Du Deine Arbeit gewisenhaft und ordentlich durchführst hast Du doch nichts zu befürchten.
Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Angie,

auch wir bekommen die Pflegevisiten benotet, es geht auch immer eine PP mit.Aber ehrlich, ich habe damit kein Problem, ich sehe auf einen Blick wo etwas im argen liegt und kann daran arbeiten.Es verbraucht mehr Energie sich darüber aufzuregen, als durchzuatmen und zu überarbeiten.
Wenn ich mir vorstelle, das der MDK unangemeldet kommt..Diese Noten kommen bei uns nicht in die Personalakte ;-)
 
Diese "Kontrollen" an den Mitarbeitern der Pflege wurden in meinem ehemaligen Betrieb jetzt auch aufgenommen, wie ich erfahren konnte.
Angenehm ist so etwas sicherlich nicht, abr wenn Du Deine Arbeit gewisenhaft und ordentlich durchführst hast Du doch nichts zu befürchten.
Liebe Grüße

hallo j.,
ich erledige meine arbeit gewissenhaft.
Mein problem ist, daß es keine pflegeleitlinien in unserem heim gibt, ich aber eine umfassendere ausbildung habe und mich immer fortbilde, und dann beurteilt mich jemand, der vor 20 jahren gelernt hat und entscheidet, was richtig ist! :cry:
So isses halt,
wünsche ein schönes wochenende

a.
 
Alle Schreiber sollten mal dieses hier lesen:
Pflegevisite

Damit kann ich mich zu 100% ident erklären, nicht aber mit einer den einzelnen Mitarbeiter beurteilenden Situation, welche dann sogar arbeitsrechtlich verwertet werden kann.
 
Also so langsam komme ich ins Grübeln...:gruebel:
Ich habe verschiedene Umsetzungen der Pflegevisite im Laufe der Jahre kennengelernt und finde diese, wie sie jetzt bei uns im Hause statt findet am besten.Wir werden auch benotet, aber als Einheit.Sollten Mängel da sein, arbeiten wir daran, aber ich habe die Pflegevisite noch nie so negativ gesehen.
Ich finde es schade das es Menschen gibt, die die Pflegevisite so gebrauchen, das sich gute und kompetente Fachkräfte so bescheiden dabei fühlen.Pflegevisite sollte ein Teil der Qualitätssicherung darstellen und nicht um jemanden nieder zu machen.:cry:
 
Ich schließe mich flexi an. Wenn ich eine Arbeitsprobe des MA beurteilen will, dann sollte ich das auch so benennen... aber nicht den Begriff "Pflegevisite" mißbrauchen.
Eine Überprüfung der Arbeitsqualität des MA ist eine Überprüfung der Arbeitsqualität. Im Baugewerbe nennt man das z.B. Qualitätsabnahme.

Elisabeth
 
Flexi und auch Elisabeth, da habt Ihr vollkommen recht.Bei uns soll es seit vergangenem Jahr Mitarbeiterbeurteilungen einmal jährlich geben, haben bei uns also nichts mit Pflegevisiten zu tun.Die MA`s sollten durch die WBL`s und diese durch die PDL beurteilt werden.Es hat aber bis jetzt noch keine einzige Beurteilung statt gefunden...Ich bin froh das ich mein Amt als WBL abgegeben habe, denn ich möchte und will nicht diejenige sein, die die Kollegen beurteilt.Das Klima untereinander ist ja durch den Stress schon oft schlimm genug und dann auch noch so etwas? Pflegevisiten lasse ich mir gefallen, aber so was müssen wir uns wirklich nicht geben.:knockin:
 
Ich find es, gelinde gesagt, UNVERSCHÄMT (!), die Pflegevisite als verkappte Mitarbeiterbeurteilung zu missbrauchen.
 
Bei den Mitarbeiterbeurteilungen geht es nur darum Defizite abzubauen. Die meisten Heime haben Angst bei den Zertifizierungen/ Zensierungen schlecht dazu stehen. Aber ich gebe Euch Recht, man sollte das Kind beim Namen nennen, man sollte es so gestalten, das sämtliche Mitarbeiter es nicht falsch verstehen. Es sollte eine Hilfe sein, keine Beurteilung der fachlichen Fähigkeiten.
Ich kann nur von dem Heim sprechen wo ich einst gearbeitet habe, und da ist es tatsache das die meisten Mitarbeiter Angst haben, Angst vor Versagen, Angst vor diesen Kontrollen und jeder will nicht da sein wenn der MDK oä kommt. Da man sich das aber nicht aussuchen kann... ist es doch besser seine Pflegekräfte darauf vorzubereiten, als sie klanglos untergehen zulassen (weil sie viel zu nervös sind)und damit das gesamte Unternehmen dumm dastehen zu lassen.
Als Leitung sollte man dieses jedoch nicht ausnutzen.
Liebe Grüße
 

Ähnliche Themen