Sialorrhoe bei Wachkoma

schnutekin

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09.06.2007
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Haben einen Patienten im Wachkoma. Dieser hat extremen speichelfluss, sodaß man kleine handtücher um das Gesicht legen muss, da der Speichel ständig läuft. Zudem bekommt er noch Kreppa saft, der als nebenwirkung diesen auch versträrken kann. Der Arzt konnte uns nicht weiterhelfen, nun möchte ich euch mal fragen, ob ihr damit schon Erfahrung hattet und mir evtl. ein paar nützliche Tipps geben könnt.

Danke Schnutekin
 
Moin,

wir benutzen Scopolamin Pflaster (ich glaub Scopoderm TTS). Das wird hinters Ohr geklebt und bleibt drei Tage kleben. Und wirkt meistens gut.

Gruß, Marty
 
Scopoderm Pflaster können, je nach stärke des Speichelflusses auch alle zwei Tage oder sogar täglich gewechselt werden. Scopolamin gibt's auch als Ampullen, allerdings nur über eine internationale Apotheke.
In der Palliativmedizin wird bei solchen Fällen auch Buscopan (Anticholinergika) eingesetzt.
 
Hat der Pat. schon immer dieses Problem oder ist es neu aufgetaucht?

Elisabeth
 
Danke erstmal für die Antworten von euch.
Der Pat. ist seit ca. 2 Monaten bei uns und hat dies seit er bei uns ist. Werde nochmal mit unserem Arzt reden.
Danke
Schnutekin
 
Speichelmenge
...
Beim gesunden Menschen beträgt das Speichelvolumen "nur" etwa 1,07 ml vor dem Schlucken und 0,77 ml nach dem Schlucken
...hochgerechnet ...Dies ergibt einen durchschnittlichen Speichelfluss von etwa 0,7 Liter pro Tag ...
...
Zahnwissen-Lexikon auf www.zahn-forum.de

Wenn jemand net schlucken kann müssen die ja irgendwo hin.

Das Keppra den Speichelfluss erhöhen soll, ist mir net bekannt. ODDB.org: Open Drug Database | Medikamente | Fachinformation zu Keppra® Filmtabletten/Lösung.

Kannst du da ev. eine Quelle angeben.


Elisabeth
 
Atropin s.c.
 
hmm bei Keppra hab ich das jetzt auch noch nie gehört,dass das den Speichelfluss erhöhen soll ..
nur bei frisium is mir das bekannt :thinker:
 
Wir haben auch gute Erfahrungen mit Scopoderm-Pflaster gemacht und wenn es ganz schlimm war hatten wir als Bed.medi noch Robinul s.c.

Manchmal wissen die Ärzte nicht das man dies dafür anwenden kann. Wenn euer HA, sowas nicht "übel" nimmt, kann man ja einfach mal vorsichitg fragen, was er davon hält.
 
Bei uns heißt Robinul Neostigmin und in diesem Zusammenhang hab ich damit nie was gehört (was ja nichts heißen muss *g*). Hab aber bei google gelesen
Wirkungen: Tonuserhöhung der Intestinal- und Skelettmuskulatur, Stimulation der Schweiss- und Speicheldrüsen, Miosis und Bradykardie etc.

Wie siehts bei euren Pat. dann mit Stuhlgang aus? Also ich würde sagen Obstipationen haben die nicht :D
Oder ist das bei der Indikation niedriger dosiert?
 
Bei uns heißt Robinul Neostigmin

Wohl kaum:
Glycopyrroniumbromid
Neostigmin

Allerdings gibt's das auch als Kombipräparat: ODDB.org: Open Drug Database | Medikamente | Fachinformation zu Robinul®-Neostigmine.

Es gibt Scopolamin auch als Augentropfen (Markenname Boro-Scopol). Kann man bei übermäßigem Speichelfluss als Off-label-use in die Wangentasche träufeln. Leicht anzuwenden und - das freut den niedergelassenen Arzt - meines Wissens deutlich preiswerter als Scopoderm-Pflaster.
 
Bei unseren Patienten haben wir das auch sehr häufig. Wir therapieren mit Scopoderm Pflaster hinterm Ohr, zusätzlich Atropin Augentropfen in die Wangentaschen. Oder auch Buscopan s.c. (da steht unser neuer OA aber nicht drauf).

LG
Janina
 
Wir benutzen Atropin Augentropfen zur oralen Anwendung, vermindet die Speichelproduktion.
Aber Achtung: als Nebenwirkung führt es zu vermehrten Produzieren von zähem Tracheal- und Bronchialsekret.
Hilft bei uns eigentlich echt gut
 
@mattnix: hast Du schon gesehen der Beitrag ist schon angestaubt!
 

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