Leberzirrhose/Varizenblutungen/künstliches Koma/Tod

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dana87

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Hallo ihr Lieben! ich möchte mich heut an euch wenden da ich nicht weiter weiß und hoffe hier vielleicht fachliche Antworten zu finden oder Menschen die ähnliches (mit)erlebt haben. Meine Mama ist vor wenigen Tagen gestorben. Zwei Wochen vorher wurde bei ihr Leberzirrhose festgestellt, sie hatte Aszites und gelbe Augen. Sehr viel Amoniak im Körper ect. Man spiegelte den Magen und stellte Varizen in der Speiseröhre fest. Sie aß nichts mehr und fing an zu erbrechen.(ohne Blut) Sie hatte Probleme mit den Nieren und Aszites ging auch nicht zurück.Man wollte noch nicht punktieren und die Leberbiopsie stand auch noch an aber dazu kam es nicht mehr. Nach ca einer Woche im Kh verschlechtere sich ihr zustabnd rapide. Sie kam ins Überwachungszimmer einen Blasenkatheter und die ganze Zeit Infusionen. dann hieß es sie hat eine Entzündung im Bauch und die Nieren werden immer schlechter. Nach ca 8 Tagen erbrach sie Blut (kaffeesatzartig) aber sie war noch ansprechbar und halbwegs klar im Kopf(eigentlich die ganze Zeit über)nun zum wesentlichen am 10. Tag als ich kam war sie kreidebleich und sie war gerade dabei in die uniklinik verlegt zu werden da sich die Nieren rapide verschlechtert hatten.Sie erbrach wieder Blut diesmal helleres und viel. Sie bekam wieder einen Schlauch durch die Nase und man saugte das Blut aus dem Magen. Die in der Uniklinik meinten sie hat 2 Liter Blut verloren und es war sehr knapp. Einen Tag später besuchte ich sie dann.... Nun kommen meine(mich) quälenden Fragen: Sie lag auf der Intensivstation hatte Infusionen oder so mit Schlauch am Hals.Sie lag die ganze zeit mit offenem Mund da und konnte nicht mehr verständlich reden es kam nur genuschel.Sie verkrampfte ihre Hand im Bettgitter.Sie war ganz kalt und die Farbe war rötlich blau.Als ich sie streicheln wollte schob sie mich weg fast boshaft.Sie wollte immer wieder aufstehen und wollte reden aber es ging nicht.Sie zupfte die ganze zeit am Bettlaken.Der mund war immer auf.nun zu meiner ersten Frage, KÖNNT IHR MIR SAGEN WAS DAS FÜR EIN ZUSTAND WAR?wegen der starken Blutung oder wegen der Leber oder wegen den Nieren oder wegen der Entzündung im bauch? Hat sie etwas mitbekommen oder war sie im Dämmerzustand?(vielleicht aus fachlicher Sicht?)In diesem Zustand lag sie unverändert zwei Tage.Danach kam abends die nächste Blutung und ich bekam den Anruf sie könnte sterben.Als ich hinkam war sie schon im künstlichen Koma und man sagte mir sie denken sie wird sterben da sie keine Gerinnung mehr hat die Nieren versagen und sie wohl durch die Blutung auch zwischenzeitlich keinen Sauerstoff mehr im Hirn hatte dazu die Bakterien die wohl aus dem darm kamen im Körper ect. Der Blutdruck war die Tage schon 120 zu 60.Zwei Tage später im Koma verstarb sie dann und an dem Schlauch im Mund war wieder Blut. Ich weiß nicht woran sie genau starb. daher meine Frage kann es jemand auf Grund meiner Geschichte mutmaßen?(bitte keine Beschönigungen) Ist sie innerlich verbluten oder ist sie zum zweiten mal erstickt und diesmal daran gestorben?wie ist es wenn man blutet was fühlt man? hat sie gelitten? vorallem die zwei Tage vor dem Koma... hab mich schon viel belesen und einiges könnten ja schon Todesanzeichen gewesen sein nur weißß ich nicht ob man das bei dieser Leberzirrhose auch so sagen kann...ich wäre euch sehr dankbar wenn mir irgendjemand Auskunft geben kann(gern auch privat).damit ich endlich abschließen kann und diese offenen Fragen nicht mehr in meinem Kopf habe. Liebe Grüße.(falls jemand dazu noch etwas wissen muss einfach fragen)ach ja meine mama war 60. und hat seit 6 Jahren keinen Tropfen mehr getrunken. Auf dem Monitor am Krankenbett stand soweit ich das lesen konnte : hepatorenales syndrom varizen grad1 aszites
 
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Erstmal herzliches Beileid, liebe Dana.
Die letztliche Todesursache kann man aus der Ferne nicht mit Sicherheit sagen, wahrscheinlich ist das Zusammenspiel einiger Faktoren. Nierenversagen führt zum Beispiel häufig zu Wasser in der Lunge wodurch der Körper nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen kann (daher evtl. die blaue Hautfarbe), kann aber auch zu einem Herztod zum Beispiel durch zu viel Kalium im Blut führen.
Die Sauerstoffminderversorgung wird durch Blutarmut noch verschlimmert, was letztlich auch zum Versagen mehrerer Organe führen kann.
Wenn du genau wissen willst, woran deine Mutter gestorben ist, musst du einen Arzt fragen. Dieser hat zusätzliche Informationen wie Laborergebnisse und Sauerstoffwerte.

Der Verwirrungszustand wird hauptsächlich durch das Leberversagen entstanden sein. Durch das Versagen der Leber kann unter anderem Ammoniak im Körper nicht mehr abgebaut werden und beeinträchtigt die Funktion des Gehirns. Im Prinzip können auch das Nierenversagen und die Sauerstoffarmut ähnliche Störungen verursachen, bei deiner Mutter war wohl das Leberversagen führend.
Der Fachbegriff dazu wäre hepatische Enzephalopathie.

Die Patienten bekommen in diesem Zustand tatsächlich nicht mehr viel mit, und spätestens ab dem künstlichen Koma musste deine Mutter nicht mehr leiden.

Ich hoffe ich konnte ohne Fachworte erklären, was man aus deinem Text herauslesen kann. Wenn du weitere Fragen hast, sprich doch einfach noch mal mit dem behandelnden Arzt.

Viel Kraft!
 
Hallo Dana,
ich schließe mich yoyoyoyo - erstmal herzliches Beileid zum Tode deiner Mutter. Für genauere Fragen wende dich an die behandelnden Ärzte. Hier aus der Ferne kann nur spekuliert werden und das hilft dir auch nicht weiter.
Ich wünsche dir auch viel Kraft für die nächste Zeit!
 
ok, ich danke euch erstmal für die antworten. der arzt hat immer nur gesagt es ist ein leberversagengenauer wollte er nicht darauf eingehen und auch zu dem zustand vor dem koma hat er keine wirklich hilfreiche aussage gemacht. ob sie da schon im sterbeprozess war zb(als arzt erkennt man sowas ja vielleicht) oder wie die überlebenschance mit diesen symptomen ist bzw ob das schon der anfang vom ende oder das ende vom ende ist usw.eigentlich wurde ich nur abgewimmelt deswegen probiere ich es hier..blutarmut hatte sie auch schon kurz nach der einlieferung die ärzte konnten keine venen mehr finden für die infusionen und beim täglichen blut ziehen bekamen sie keins mehr raus.sie hatte auch schon lange vorher probleme in armen und beinen und rötlich braunen urin ca 1 jahr beim arzt wurde aber gesagt es ist alles ok. ich weiß das ich hier nicht unbedingt richtig bin aber in meinem fall schon eine große hilfe. danke
 
Der Verwirrungszustand bei deiner Mutter war nicht unbedingt bereits Teil des Sterbeprozesses. Es gibt auch Patienten, die sich daraus eine Zeit lang oder sogar dauerhaft wieder erholen.

Du fragst nach den Überlebenschancen. Bei deiner Mutter lag ein fulminantes hepatorenales Syndrom vor. D.h. die Lebererkrankung die sie bereits seit Jahren hatte, verschlimmerte sich plötzlich, und schädigte dadurch auch die Nieren. Das Syndrom ist von der Wissenschaft bis heute nicht völlig verstanden.
Das Überleben bei einem fulminanten hepatorenalen Syndrom ist sehr schlecht. Man musste damit rechnen, dass deine Mutter es nicht überleben wird.

Die Leberzirrhose bei deiner Mutter hat sich bereits über Jahre entwickelt, und war sicher schon vor einem Jahr vorhanden. Schwellungen in Armen und Beinen und der bierbraune Urin waren die ersten Symptome, ein Arzt hätte es mit Laborergebnissen und Ultraschall weit vorher feststellen können. Eine Therapie hätte sich daraus jedoch nicht ergeben, die Leberzirrhose ist nicht heilbar. (Nur bei wenigen Patienten kommt eine Lebertransplantation in Betracht.)
Der Verzicht auf Alkohol kann den Verlauf der Zirrhose nur verzögern, nicht wirklich aufhalten.
 
danke yoyo, was du geschrieben hast ist für mich sehr aussagekräftig. jetzt hab ich nur noch eine frage: wie weit vorher hätte man es feststellen müssen oder können um das voran schreiten mit evtl. therapie zu verzögern? und wie lange in etwa oder im schnitt war die leberkrankheit schon vorhanden ohne es zu wissen? vielen danke und lg
 
Du hast angedeutet, dass deine Mutter zumindest bis vor 6 Jahren Alkohol getrunken hat. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist die Zirrhose (oder eine Vorstufe davon) bereits in dieser Zeit entstehen und hätte seitdem theoretisch festgestellt werden können. Das genauste Verfahren ist in dieser Frühphase die Leberpunktion. Ich vermute, der Arzt deiner Mutter wollte ihr das ersparen.
Zirrhosen und ihre Vorstufen bestehen häufig schon Jahrzente bevor sie das erste mal Symptome zeigen. Sie entstehen durch dauernde Leberschädigung, zum Beispiel durch Alkohol oder Leberentzündungen.
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Leberzirrhose in der Frühphase noch rückgängig gemacht werden kann, zum Beispiel durch völligen Alkoholverzicht und Therapie von Leberentzündungen. Treten Symptome auf, ist es in der Regel zu spät. Eine wirkliche Therapie gibt es dann nicht, Alkoholverzicht, Verzicht auf leberschädigende Medikamente, Therapie von Leberentzündungen etc. können dann das Fortschreiten nur verlangsamen. Wie lange Patient dann noch lebt, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Grad der Leberzirrhose.
Man muss davon ausgehen, dass es bei deiner Mutter schon seit vielen Jahren zu spät war. Sollte sie tatsächlich auf Alkohol verzichtet haben (was man als Angehöriger nie sicher sagen kann), wurde alles mögliche getan.
In der Spätphase können dann nur noch die Symptome des Leber- und Nierenversagens behandelt werden. An der Grunderkrankung ändert das nichts.
Es wurde alles mögliche getan, und du solltest dir keine Schuld daran geben! Deine Mutter war für ihr Leben selbst verantwortlich. Viel zu viele Menschen merken erst zu spät wie bescheuert Alkohol und Rauchen eigentlich sind. Deine Mutter ist da nicht allein.
 
Du hast angedeutet, dass deine Mutter zumindest bis vor 6 Jahren Alkohol getrunken hat. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist die Zirrhose (oder eine Vorstufe davon) bereits in dieser Zeit entstehen und hätte seitdem theoretisch festgestellt werden können. Das genauste Verfahren ist in dieser Frühphase die Leberpunktion. Ich vermute, der Arzt deiner Mutter wollte ihr das ersparen.
Zirrhosen und ihre Vorstufen bestehen häufig schon Jahrzente bevor sie das erste mal Symptome zeigen. Sie entstehen durch dauernde Leberschädigung, zum Beispiel durch Alkohol oder Leberentzündungen.
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Leberzirrhose in der Frühphase noch rückgängig gemacht werden kann, zum Beispiel durch völligen Alkoholverzicht und Therapie von Leberentzündungen. Treten Symptome auf, ist es in der Regel zu spät. Eine wirkliche Therapie gibt es dann nicht, Alkoholverzicht, Verzicht auf leberschädigende Medikamente, Therapie von Leberentzündungen etc. können dann das Fortschreiten nur verlangsamen. Wie lange Patient dann noch lebt, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Grad der Leberzirrhose.
Man muss davon ausgehen, dass es bei deiner Mutter schon seit vielen Jahren zu spät war. Sollte sie tatsächlich auf Alkohol verzichtet haben (was man als Angehöriger nie sicher sagen kann), wurde alles mögliche getan.
In der Spätphase können dann nur noch die Symptome des Leber- und Nierenversagens behandelt werden. An der Grunderkrankung ändert das nichts.
Es wurde alles mögliche getan, und du solltest dir keine Schuld daran geben! Deine Mutter war für ihr Leben selbst verantwortlich. Viel zu viele Menschen merken erst zu spät wie bescheuert Alkohol und Rauchen eigentlich sind. Deine Mutter ist da nicht allein.



< danke für die antwort. eine frage hab ich noch.... an dem tag der varizenblutung sah sie noch normal aus also von den gesichtszügen her nur ganz bleich und halt krank und müde. an dem tag wurde sie in die uniklinik geschafft. und als ich sie einen tagen später besuchen war hatte sie zwar wieder eine andere gesichtsfarbe aber hat ihr mund stand die ganze zeit offen und war gar nicht mehr zu. auch die sprache die man nicht mehr verstehen konnte und der wirre blick. woher kam das? von medikamenten betäubung schmerzen oder hatte da die krankheit schon ihre nächste stufe erreicht? lieben dank für eure antworten.
 
Die blasse Farbe vor der Uniklinik kam wohl durch die Blutarmut. In der Klinik hat sie möglicherweise Blut bekommen, und die Farbe hat sich deshalb normalisiert.
Für den offenen Mund können Nierenversagen und Leberversagen verantwortlich gewesen sein. Beide führen dazu, dass das Blut sauer wird, was die Atmung verstärkt da der Körper Kohlendioxid (="Kohlensäure") wegatmen will. Hinzu kam möglicherweise auch die Bewusstseinstrübung durch das Leberversagen.
(Medizinische Stichworte, falsch du weiter lesen möchtest: Änamie, Retentionsazidose, renale und hepatische Laktatazidose, hepatische Enzephalopathie).
 
danke lieb von dir die schnelle antwort! kann man auch sagen wie das bewusstsein in dieser lage ist ob man schmerzen hat oder in seiner eigenen welt ist oder alles wahrnimmt und nur nicht mehr so reagieren kann... sie wollte mehrmals aufstehen und hat immer am laken rumgezogen ect aber auch immer mal apathisch an die decke gestarrt
 
Ich würde mir keine Gedanken machen. So wie du es beschreibst, hat keine Mutter da bereits nicht mehr viel mitbekommen. Patienten, die das überstehen, erinnern sich auch öfter danach an nichts.
 
Mein Beileid.
Ob Alkohol oder Paracetamol ist jetzt auch nicht mehr wichtig.
Ich appeliere an alle Ärzte, wenn gewisse Werte wie Billiburin und Leberwerte in die höhe schießen, dem Patienten den Sterbevorgang so leicht wie möglich zu machen.

Ich bin hier neu und wollte anmerken hier gibt es Ratschläge, wie man eine Patientenverfügung machen könnte.

Ich wünsche Dir Kraft und Erholung.

Karozee
 
Nach 3,5 Jahren dürften die Gedanken eigentlich positiver sein.

Ich schliesse den Thread.
 
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