Hinduismus und Sterben/Tod

sumisu

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10.03.2008
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28
Beruf
Azubi Krankenpflege
Akt. Einsatzbereich
Stroke Unit/Innere
Hallo,
da wir in kurze eine Ethikseminar haben und wir Referate über die verschiedenen Religionen und deren Umgang mit Tod/Sterben halten müssen und ich das Thema "HINDUISMUS" habe, möchte ich hier kurz ein paar Fragen stellen.

Zuerst einmal ist es sehr schwer im Internet etwas über Hinduismus und Sterbebegleitung/Palliativpflege usw. zu finden!!

Hat jemand Erfahrung gemacht mit einem hinduistischen Patienten allgemein (also nicht im Sterbeprozess)? Wie stellen sich die dar? Was muss man in der Pflege beachten?

Wie sehen die Begleitung/Wünsche/Bedürfnisse etc. eines hinudistischen Patienten im Sterbeprozess aus? Hat da jemand von euch Erfahrung gemacht?

DANKE IM VORAUS

P.S. Da es hier irgendwie kein Blog für Palliativpflege oder ähnliches gibt (oder ich habs nicht gefunden) hab ich es einfach hier reingetan!!

Ach habs grad gesehen das es sowas doch gibt ... sorry!!! *wirr* naja vll. kann es der Admin ja verschieben!!!
 
Hallo Sumisu,

in "Pflege Heute" (4.Auflage) auf Seite 276 findest du einen kleinen Absatz über die Bedeutung des Todes für Hindus. Auf S.277 gehts weiter mit Ritualen im Hinduismus.

Das ist beides nicht sehr viel, aber sicher ein Anfang.

Viel Erfolg noch!
 
Ja dankeschön
aber des hab ich schon gesehen und des reicht nicht für ein 30 minütiges Referat ... :(
 
Kann Dir leider nicht helfen, im Palliative Care Kurs haben wir nur den Buddhismus angesprochen (neben den anderen großen Weltreligionen natürlich).
 
Hallo!! Ich schweife jetzt vielleicht ein wenig ab,aber hat man im Normalfall,wenn man nicht grade auf Palliativ arbeitet,überhaupt die Zeit,sich mit den religiösen Besonderheiten des Patienten zu befassen ?? Also ich meine mal nicht,aber ich kann hier auch nur von mir sprechen,da ich auf ITS arbeite und da definitiv keine Zeit dafür vorhanden ist. Außerdem und dies bitte jetzt nicht falsch verstehen,sterben im KH,außer auf Pallitiv vielleicht,ist ein rascher Prozess,wobei es eigentlich unmöglich ist,auch noch auf solche Besonderheiten Rücksicht zu nehmen. Und was für mich persönlich noch wichtig ist : ich selbst bin absolut überhaupt nicht religiös veranlagt,deswegen denke ich an diesen Aspekt beim sterbenden Patienten in der Regel gar nicht.
 
Hey
danke für die antworten!
Jetzt muss ich aber schon mal sagen dass mir das ewige "wir haben keine zeit für sowas" auf den Sack geht. Man muss sich doch mal klar machen was wichtig ist und was nicht. Prioritäten sind angesagt. Und ich denke bei einem sterbenden Pat. auch wenn er auf einer Intensiv liegt ist es doch wichtig eine angemessene Sterbebgleiung zu machen oder wenigstens jemanden dafür anheuern. Und egal ob man religös ist oder nicht es geht doch darum, dass man gewissermaßen für diesen Pat. die Verantwortung hat und du willst doch auch angemessen gepflegt werden wenn du im KH bist oder? Und immer dieser Standardsatz "wir haben keine zeit für sowas" ist totaler schwachsinn. Natürlich ist es stressig und anstrengend aber ist es dass nicht immer? Und bevor ich den Pat. jeden Tag wasche kümmere ich mich lieber um seine Bedürfnisse und eine angemessene Sterbebegleitung. Denn nichts ist doch schlimmer als alleine im KH zu sterben!!!
Das musst ich mal loswerden.
 
Der Wunsch ist das eine... die Realität oft eine ganz andere. Und das liegt selten am Unwillen der Kollegen- eher am system, dass keine Zeit lässt für "Störfaktoren" im bis in kleinste ausgetüftelte Zeitsystem. Zeit ist Geld- und Geld darf net "verschwendet" werden.
Diese bitter Erfahrung mache ich derzeit auch- nach mehr als 30 Jahren Berufszugehörigkeit. Und ich überlege, ob ich das noch mit meinem Gewissen vereinen kann und will.

Elisabeth
 
Man kann aber doch, unabhängig von der eigenen Religion oder Weltanschauung, grundsätzliche Informationen zu religiösen Themen sammeln und zumindest versuchen, sie umzusetzen, statt von vornherein zu denken: "Glaub ich nicht dran, interessiert mich nicht, hab ich keine Zeit für."
Ich weiß nicht, ob ich hier im Forum schon mal zwei Fälle erwähnt habe, die ich aber nicht selbst erlebt habe:
Die Tochter eines Verstorbenen forderte eine Kollegin in mühsam beherrschtem Ton auf, das Kruzifix auf dem Nachtschrank ihres Vaters zu entfernen. Der Mann war Jude.
Gar nicht gut kam es auch, als ein Koran auf die Leiche eines toten Muslims gelegt wurde. Das Buch wurde dadurch unrein.
Blinder Aktionismus im Stile von "Ich mach jetzt was religiöses" bringt doch auch nichts. Dann lieber etwas wissen und korrekt anwenden.
Wenn denn angeblich Zeit dafür ist.
 
Hey
naja ich hab schon die Erfahrung gemacht dass man viel Zeit sparen kann wenn man wirklich das wichtige tut. Und dann hat man auch mal zeit für andere dinge.
Ich möchte nur ein Bsp. aus meiner eigenen Erfahrung bringen. Ich wurde von einer exam. Schwester aufgefordert den Wäschewagen zu putzen obwohl ich ausgemacht habe das ich einen Pat. noch zur Entlassung ein paar Tipps gebe wie er daheim zu recht kommt. Als ich ihr die Situation schilderte meinte sie nur "ja dass kannst du später auch noch!!". Naja später war er halt schon Entlassen.
Dies zeigt deutlich dass heutzutage oft in der Pflege nur dass zählt was man sieht und mit den Händen "geschafft". Aber wäre es denn nicht auch wichtig auf den Patienten einzugehen und nicht den Wäschewagen zu putzen was auch Assistenten machen können. Dazu brauche ich keine 3jährige Ausbildung um nen wäschewagen zu putzen!!
Natürlich mögen jetzt einige sagen. Ja wunsch und realität ist das eine. Aber wenn wir nur reden "ohh keine zeit" ja wann ändert sich den mal was? Viel mag am System liegen aber auch vieles an schon "blinden" Personal. Und wenn wir schon nicht das System änderen können, dann wenigstens die Sichten des Personals?
 
Das ist die Realität. Und auch du wirst wahrscheinlich auf den Azubi zurückgreifen müssen um die Station wenigstens in einem halbwegs sauberen Zustand zu halten.
Früher gabs die Putzfrauen und die Azubis aus dem Ersten die zum Staubwischen unterwegs waren. Heute gibts "Noteinsätze" wenn die Hygiene sich ankündigt.

Elisabeth (die gerade letzte Woche Donnerstag den Geschirrspüler mit ner Zahnbürste bearbeitet hat... sch*** Rillen... hoffentlich fands die Hygiene wenigstens i.O.*g*)

PS Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns und da steht er uns im Weg.
Und zuviel Wissen macht pessimistisch.
 

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