Umgang mit Verstorbenen zu Hause

Zign

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04.04.2011
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Hallo,
wenn ein Mensch, der unheilbar krank ist, zu Hause verstirbt, wie verhält man sich als Angehöriger? Ruft man den Notarzt? Nimmt dieser den Verstorbenen mit? Oder informiert man das Bestattungsunternehmen und die holen den Verstorbenen?
 
Ich würde den Hausarzt rufen, den Tod von ihm bestätigen lassen (Todesbescheinigung) und dann den Bestatter informieren. Dieser holt dann den Verstorbenen ab und bereitet die Bestattung vor.
 
Also,in unserer Familie war es auch,das sie zuhause verstorben sind..
Wir haben den Hausarzt dann informiert und der ist dann gekommen.Meist sind sie ja auch schon in allem involviert,weil sie ja die Kranken schon über einen langen Zeitraum betreuen.
Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, Dich mit ihm zu unterhalten.
 
Und wenn Hausarzt am Wochenende/Feiertag nicht kommt, gibt es auch noch den Bereitschaftsarzt...

Bei meiner Großmutter ist ein Arzt vom Brückenteam gekommen, da sie vorher schon ne Weile vom selbigen betreut wurde und der Hausarzt am 1. Weihnachtsfeiertag [rein zufällig] nicht in der Praxis war ...
 
Wir haben den Hausarzt angerufen und nachdem er weg war das Bestattungsinstitut. Gewaschen und angezogen habe ich sie selber.
 
Der Verstorbene kann übrigens auch noch einige Zeit zu Hause aufgebahrt bleiben. In Bayern maximal 72 Stunden (jedes Bundesland hat sein eigenes Bestattungsgesetz). Das Bestattungsinstitut muss den Toten also nicht unmittelbar abholen.
 
Wir haben uns auch Zeit genommen. Wie lange man in Niedersachsen aufbahren darf, weiß ich leider nicht.
 
Guck Dich mal hier um. Da findest Du ziemlich viele Antworten zu dem Thema, mußt aber etwas suchen. Ist eine unerschöpfliche Quelle zum Thema Bestatter und Bestattung, Aufbahrung etc.
 
Als mein Vater vor drei Jahren verstarb, haben wir zuerst den Hausarzt gerufen, der den Totenschein ausgestellt hat. Mit dem Bestattungsunternehmen haben wir uns einen Tag Zeit gelassen, damit wir uns noch in Ruhe von ihm verabschieden konnten.
Auch das Waschen und Anziehen haben wir selber übernommen, denn so konnten wir (meine Mutter und ich) ihm ein letztes Mal noch nahe sein.
 
@Zign- warum fragst du?

Elisabeth
 
Ops- einmal zu wenig nach links oben geschaut. Danke für den Hinweis.

Elisabeth
 
Passiert :)

(wenn Threads aus der Versenkung geholt werden :)
 
Ich hatte bei meinem Schwiegervater zunächst den diensthabenden Arzt verständigt,
damit überhaupt jemand informiert ist.
Dieser empfahl mir die Praxisöffnung des Hausarztes abzuwarten.
In dem speziellen Fall ging es aber nur um ca 30 Minuten.

Das Problem ist, daß bei evtl. eine unklare Todesursache in den Totenschein eingetragen
wird und dann muß die Polizei verständigt werden.

Nachdem man den ausgestellten Totenschein in der Hand hält kann ein Bestattungsinstitut
informiert werden.
Hier ist es wichtig, daß man weiß was der Verstorbene über seine Bestattungsart verfügt
hat, denn bei einer Feuerbestattung müßte man ansonsten zum Krematorium überführen lassen.

Mit dem Tod endet die Krankenversicherung.
Deshalb ist der Totenschein außerhalb eines Krankenhauses eine Privatleistung.
Dh. die Ausstellung eines Totenscheins wird berechnet: CLICKKosten des Totenscheins - GDS Bestattungen


Man muß also darauf achten, ob das Bestattungsinstitut diese Kosten auf ihrer Rechnung ausführt,
und wenn das so ist, daß man die Rechnung des Arztes dann an das Bestattungsinstitut weiterleitet.

Der Tread mag schon älter sein, aber ich zb. war sehr verwundert darüber, wie das mit den Totenscheinen
zuhause Usus ist.

liebe Grüße fearn
 
Echt? Das ist keine Kassenleistung mehr?

Das Notärzte für das Totenschein-Ausfüllen extra Geld bekommen wusste ich. Allerdings dachte ich, das käme noch von der Krankenkasse. Es ist ja sozusagen die Abschlussbehandlung.

Ich meine das jetzt nicht so flapsig, wie es sich liest. Mich irritiert das extrem, denn selbst die Tierklinik meiner Wahl, wartet nach dem Einschläfern aus Pietätgründen ca. 3 Wochen, bis sie die Rechnung schicken und man muss nicht sofort bezahlen.
 
@Fearn- danke für die Information. Goggle liefert diverse Checklisten. Vielleicht sollte man sich doch mal eine weglegen für den Fall der Fälle.

Interessant fand ich übrigens, dass man den Verstorbenen net sofort "aus dem Haus schaffen" muss sondern genug Zeit für den Abschied hat. Das ist in der Klinik so ja nicht möglich.

Elisabeth
 
Zeit ist Mangelware und nicht belegte Zimmer bringen kein Geld.

Als der Schwiegervater meines Bruders verstorben ist, haben sie in dem Moment, als der Leichenwagen vom Hof gerollt war, gesagt, sie sollten sich jetzt aber mal beeilen, die Habseligkeiten des Vaters aus dem Haus zu schaffen, denn sie bräuchten das Zimmer.


Mich würde aber interessieren, wie das bei den ambulanten Diensten ist.
Wenn man zu einem Patienten kommt, der gerade stirbt, aber die Tour erst angefangen hat und noch 10 Patienten warten oder man selber noch wichtige Termin hat oder auch einfach frei?
Gibt es da Pläne, wie das aufgefangen wird?
Abrechnen kann man so was ja wahrscheinlich nicht, wenn schon der Totenschein keine Kassenleistung mehr ist.
 
Das Pflegegeld wird bis zum Ende des Monats bezahlt in dem der Pflegebedürftige verstorben ist.


Sofern das Pflegegeld noch nicht angewiesen ist, erfolgt eine Auszahlung an die Erben.
Ausschlaggebend ist, daß im Sterbemonat mindestens 1 Tag Anspruch auf Pflegegeld bestanden
hat.
Die Ansprüche des Pflegedienstes gehen also auf die Erben über und müssen
entsprechend dem Erbrecht bedient werden.


Daß ein Pflegeheim das Zimmer rasch benötigt, kann ich in unserer Situation nachvollziehen,
weil ich für meine Schwiegermutter über die Kurzzeitpflege schnellstmöglich einen Dauerpflegeplatz
benötige.
Schaut man sich das Abrechnungssystem der Kurzzeitpflege an, und die Wartelisten der Heime,
dann sieht das oft übel aus.
So schlimm sich das anhört, so kann ich mir durchaus vorstellen, daß wir ebenfalls so schnell
wie möglich ausräumen müssen, wenn das Thema akut wird.

In der Kurzzeitpflege wird normalerweise die Grundpflege von den Kassenleistungen für die Kurzzeitpflege
bezahlt. Die Hotelleistungen werden privat abgerechnet.
Das wird bei einigen sehr eng mit der Finanzierung, oder das Sozialamt muß aktiv werden.

( Wenn ich mit meinen Pflegefällen "durch" bin, werde ich warscheinlich bis zum Hospitz hin
alle Pflegevarianten durchorganisiert haben und jeden Antrag der möglich ist gestellt haben .)

Für die alten Menschen ist das schlimm, denn diese müssen bevor sie irgendwo ein neues Heim finden
von Hüh nach Hott geschoben werden, weil die Kapazitäten nicht ausreichen.
Für demente alte Menschen ist das hart und nahezu unzumutbar.



Liebe Grüße Fearn
 
Ich denke schon, dass ein Pflegeheim sich hier von einem Krankenhaus unterscheidet. Es werden in der Regel entsprechend würdig gestaltete Räumlichkeiten vorgehalten die nicht in der hintersten Ecke des Kellers, oft ohne Tageslicht, liegen. Der Tote wird aufgebahrt und das geht nun mal nicht auf einer Trage bzw. in einer Kühlzelle.

Elisabeth
 
ch denke schon, dass ein Pflegeheim sich hier von einem Krankenhaus unterscheidet. Es werden in der Regel entsprechend würdig gestaltete Räumlichkeiten vorgehalten die nicht in der hintersten Ecke des Kellers, oft ohne Tageslicht, liegen. Der Tote wird aufgebahrt und das geht nun mal nicht auf einer Trage bzw. in einer Kühlzelle.

Viele Kliniken bieten heutzutage aber auch die Möglichkeit eines Aufbahrungsraumes an, in dem von den Verstorbenen Abschied genommen wird und, wenn gewünscht, auch Rituale durchgeführt werden können.

Problematisch ist das (in jedem Bundesland unterschiedliche) Bestattungsgesetz, dass die Aufbahrung bei Raumtemperatur nur für einen kurzen Zeitraum gestattet. In Bayern sind das maximal 72 Stunden. Danach müssen die Toten in die Kühlung.
 

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