Das ist sicherlich auch eine Geschichte, die man gut durchorganisieren muß.
Der Nachtdienst damals ging über 10 Stunden und somit war man mit 17-18 Nächten im Monat bei einer Vollzeitstelle fertig.
Es blieben also 12-13 freie Tage in denen man die grobe Hausarbeit abarbeiten konnte.
Wenn man zur Hausarbeit noch alle möglichen erleichternden Maschinen einsetzen kann, dann ist das sicherlich von Vorteil.
Die Spülmaschine war damals ebenso wertvoll, wie der Wäschetrockner und ein Bügelautomat, mit dem man auch Hemden ect.
mit etwas Übung fix gebügelt bekam.
Die Wäsche empfand ich damals als recht kleines Problem. Die war sozusagen fast "nebenher "gemacht.
Um kurz nach 6 war damals Dienstschluß, ich konnte damals mit dem Fahrrad nachhause fahren und die Kinder
um kurz vor 7 wecken. Meißtens hatte ich die Brötchen schon von unterwegs mitbringen können.
Bis 8 Uhr hatte ich dann die Kids in den Kindergarten gebracht und schon die erste Maschine Wäsche laufen.
( Wurde ich zwischendurch einmal wach, so klappte das mit der Wäsche sogar noch fixer, weil man dann mal
eben die Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner schmeißen konnte, und somit eher fertig hatte.)
Dann konnte ich damals bis ca 11.45 Uhr schlafen, weil der Kindergarten darauf bestand um Punkt 12 Uhr Mittagspause zu machen.
Die Kinder habe ich dann eingesammelt. Meist auf dem Weg gleich eingekauft. Zuhause angekommen konnte ich dann
die Wäsche in den Trockner packen.
Es wäre sehr schön gewesen, wenn man sich zum Abholen der Kinder aus dem Kindergarten mit den Eltern der Nachbarskinder
hätte abwechseln können.
Da allerdings behinderte, daß man selbst im Nachtdienst weniger Kontakte hat, als jemand der denselben Lebensrhythmus hat
wie die "Tagarbeiter."
Mein Mann kam dann um 14: 30 Uhr heim.
In der Zeit war gekocht und es konnte gegessen werden.
Mein Mann ging danach mit den Kindern spazieren, zum Spielplatz oder zum Sport, sodaß ich mich oft nocheinmal
zum Schlafen hinlegen könnte.
Heute sind meine Kinder erwachsen und haben ein ganz tolles enges Verhältnis zu ihrem Vater deshalb.
Das war im Endeffekt für den Vater und die Kinder eine sehr wertvolle Erfahrung.
Die Wäsche im Trockner kommt meißtens glatter aus dem Trockner, sodaß man vieles nur falten braucht,
und etliches kann man rappzapp durch die Bügelmaschine jagen.
Abends vor dem Dienst haben wir dann noch zusammen gegessen und die Kinder für das Bett fertig gemacht.
Das ging im Prinzip sehr gut.
Und wenn die Kinder krank waren, dann kümmerte sich auch mein Mann darum. Das wurde eben abwechselnd
geleistet und mein Mann hat das ganz prima gemacht.
Manchmal spielten die Kinder auch neben mir, wenn ich mal zu müde war und noch etwas schlafen mußte.
Ich legte mich dann auf das Bett im Kinderzimmer. wo diese spielten.
Einmal wachte ich dann auf,weil ich einen Bauklotz aufs Auge geworfen bekommen hatte.
Ab und zu zog dann einer von denen mal mein Augenlid hoch und fragte: " Mama, bist Du schon wach? ",-))))
Aber die waren ingesamt sehr rücksichtsvoll, wenn ich mal eingeschlafen war und manchmal
kuschelten die sich dann auch einfach an und schliefen mit mir gemeinsam.
Je größer die Kinder wurden, desto einfacher wurde die Situation für mich, weil die späterhin natürlich mehr alleine
beschäftigt werden konnten.
Ich würde es ausprobieren. Wenn man sich nicht verrückt machen läßt, dann ist das tatsächlich zu schaffen, und
wie gesagt: Fast alle meine Nachtdienstkolleginnen waren Mütter mit Kindern, sodaß es sich für mich heute ab und zu
etwas seltsam anhört, daß es nur noch anders und im Tagdienst funktionieren soll.
Das war damals nicht die Regel. Ich war im Nachtdienst von 1983 bis 1999.
Meine Kinder sind 1983 und 1986 geboren.
Alles Gute und viel Erfolg Fearn