Konflikt zwischen Stationsleitung und Stellvertretung

lieba

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Krankenschwester
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PNE, Aufnahmestation
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stellv. Stationsleitung
Hallo!:wavey:

bin neu hier, habe mich eigentlich angemeldet weil ich ein RIESEN problem habe auf meiner station. aber ich finde die einträge die ich zu lesen kriege sehr interessant und hilfreich.
ich arbeite seit ca 3 monaten als stationsleitung auf einer völlig neuen station, baulich, vom patientenklientel (gastroenterologie, hepatilogie rheumatologie) und auch völlig neue ( frische ) mitarbeiter sie seit oktober ihre ausbildung beendet haben. es war bzw. ist eine total neue und schöne und aufregende erfahrung für mich und mir machts sehr viel spass, diese abteilung mit aufzubauen. vorher war ich stv stationsleitung auf der privaten unfallchirurgie.
in meiner freizeit lese ich viel und gerne, was natürlich jetzt etwas weniger ist, da ich relativ viel überstunden schiebe aber wie gesagt es macht spass!:) gehe auch gerne ins pilates und manchmal auch gerne schwimmen.

so und jetzt kommt auch schon mein problem:
meine stellvertretung spielt falsches spiel. unsere pflegedirektorin ist aber sehr von ihm überzeugt und läßt ihn das auch wissen.
er gibt teilweise keine oder falsche medikamente an patienten, vorwiegend mit PEG oder solche die sich nicht klar äußern können, hängt auch Antibiosen nicht regelmässig hin, sondern stellt sie zurück und zeichnet ab als gegeben, wäscht seine patienten nicht ausreichend bzw. überhaupt nicht, letztens sagte ein patient er traut sich nicht zu läuten wenn er zur toilette muß da mein stellv. gesagt hat er soll in die windelhose machen,:schraube: usw. auch scheint er nicht ehrlich zu sein wenn er gewisse aussagen macht und stellt alle anderen so hin als würden sie lügen. diese sachen kriege ich tagtäglich von meinen mitarbeitern, Ärzten und patienten zugetragen. ich gehe diesen dingen auf den grund suche auch sofort das gespräch mit ihm aber er zerredet alles, dreht es so hin, das der patient, bzw die kollegen "spinnen", behauptet der andere lügt, schreibt alles so in die patientenkurve das er aus dem schneider ist ( z.b. "patient wird orientierter") wobei er den patienten zuvor ja unterstellt nicht orientiert zu sein, was aber der patient meistens ist, er redet auch stundenlang auf die ärzte ein damit sie ihn nicht mehr als sündenbock hinstellen.
wie gesagt, gespräche habe ich reichlich geführt, nach einen vorfall bei dem er vitK tropfen und ein antibiotika nicht verabreicht hat, wie der voll oreintierte patient gegenüber mehreren kollegen geäußert hat. auch sank der quick-wert, woraus ich auch schliesse das er eben diese med. nicht erhalten hat. daraufhin bin ich zur pflegedirektion, aber wie gesagt, sie steht voll hinter ihm und sagt, aussage gegen aussage.
die vorfälle sind aber nicht weniger geworden, wie ich auch heute wieder festellen musste, heute war es Digitoxin das erf alsch dosiert gegeben hat. finde ich einen groben pflegefahler. aber im gespräch das gleiche wie schon erwähnt.
die stimmung auf station kippt langsam aber sicher dahin wo ich sie nicht haben möchte. meine mitarbeiter sind jung, motirviert, voll bei der sache und haben wie sie mir immer wieder bestätigen sehr viel freude bei der arbeit, haben aber keine lust mehr die fehler von ihm auszubügeln. und ärgern sich maßlos. denn meine jungen können ihre prioritäten setzen im gegensatz zu ihm, und da muß ich sagen das er die jahrelange erfahrung die er hat überhaupt nicht umsetzt und das find ich schlimmer, denn er muß wissen wie wichtig die med sind und handelt dadurch fahrlässig.:dudu: auch ich bin nicht glücklich, da wir normalerweise eine feste einheit bilden sollten, aber ich habe mein vertrauen in ihn verloren, habe keine ruhige minute wenn ich nicht auf arbeit bin und es ärgert mich genauso wie alle andern das ich nicht gegen ihn ankomme.:wut:
mittlerweile hatten wir wieder ein Gespräch bei der pflegedirektion und jetzt ist es so das er in absehbarer zeit meine station verläßt um evtl auf einer IMC oder auf normalstation zu arbeiten, allerdings wieder mit aussicht auf eine leitungsstelle.
ich finde so jemand sollte nicht an kranken menschen arbeiten dürfen und bin total sauer auf seine vorherige stationleitung, die ihn nur als schussslig und vergesslich beschrieben hat, meiner meinung nach gefährdet er patienten und stört das arbeitsklima.

kann mir jemand weiterhelfen, damit ich meiner vorgesetzten klar machen kann, das er nicht geeignet ist als Krankenpfleger und schon gar nicht in leitender postition.

würde mich sehr freuen über antworten!!!!!!:)
 
Haben deine Kollegen ihre Beobachtungen schon gemeldet? Wenn nein, motiviere sie dazu. Ich bin zwar generell auch für ein 4-Augen-Gespräch, aber wenn das nicht funktioniert, sollten sich alle Zeugen an die Pflegedirektorin wenden, dann kann sie auch nicht mehr mit dem Argument kommen "es steht Aussage gegen Aussage".

Wenn ein Pat. Beschwerden äußert, gehört dem auf jeden Fall nachgegangen und auch andere Pflegepersonen befragt, was sie zur Orientiertheit des Pat. beobachtet haben bzw. sollte dies ja auch dokumentiert sein.

Gruß,
Lin
 
Kurz, knapp und herzlos:

Deine Signale wurden verstanden.
Bald bist Du ihn los.
Er bekommt sein Gehalt.
Du wirst ihn nicht ändern können.

Kann sein, dass er selber merkt, wie unzufrieden er ist, aber solange die PDL mitspielt, kann er mit seinem Verhalten weitermachen und erspart sich die Umstände einer Veränderung (Einstellung, Position, Funktion).

Wenn er sich absichtlich in dieser Form verhält, dann musst Du nach Gefühl und Vorschrift entscheiden.
 
Hallo, Lieba,
schön dass Du unter uns bist! :)
Zu der Stituation auf Deiner Station: Ich denke, ihr solltet euch unbedingt als Team zusammentun. Auf jeden Fall würde ich auch die ärztliche Seite dazunehmen, da Du ja schreibst, die kriegen das Ganze auch mit. Protokolliert Eure Beobachtungen mit Datum, Situation, evtl. Folgen, beobachtet von wem, auch wann Dein Stellvertreter deswegen zur Rede gestellt wurde und wie er reagiert hat. Dann würde ich nochmals um ein Gespräch bitten mit der PDL, und zwar zusammen mit ein oder 2 Stationsärzten und auch 1 oder 2 Deiner Mitarbeiter.
Zusätzlich schriftlich einen Bericht an die PDL mit Gegenzeichnung. Wenn die PDL nicht interveniert, bist Du wenigstens abgesichert.
Wenn alles das nichts hilft: Schriftliche Information (mit Unterschrift d. Stat.Arztes und Dir) an den Geschäftsführer od. die Klinikdirektion sowie an den Chefarzt.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Alles Liebe, und ich hoffe, Du berichtest weiter?
 
kann mir jemand weiterhelfen, damit ich meiner vorgesetzten klar machen kann, das er nicht geeignet ist als Krankenpfleger und schon gar nicht in leitender postition.


Wenn die PDL nach den geschilderten Vorfällen immer noch von ihm überzeugt ist, solltest du deine Energie jetzt lieber in den Neuaufbau deiner Station und zur Motivation der jungen Mitarbeiter einsetzen. Sei froh dass du ihn los bist, alles andere wird die Sache seiner neuen Station.
 
Hallo lieba,

was jahrelang versäumt wurde kannst du nicht regeln....leider auch meine Erfahrung.
Würde er auf deiner Station bleiben würde ich ebenfalls wie oben benannt vorgehen.
Vorfälle sammeln,-Zahlen, Daten, Fakten und wenn möglich Zeugen sind Sachargumente, denen sich niemand verschließen darf.
Gesprächsnotizen mit Datum und Uhrzeit , kurzem Inhalt über jedes Gespräch führen etc
Wenn er jetzt auf eine andere Station geht, wird er ggf. auf eine ebenso engagierte Leitung treffen wie dich und dann nimmt das Ganze seinen Lauf und wird nochmal von einer anderen Seite gemeldet.
Wenn die PDL glaubt er sei toll, dann ist das so,-du machst dir unnötig Stress mit ihr wenn du jetzt weiter dran bleibst.

alles Gute
LG
papu
 
Schön, dass du ihn von Station und somit aus deinem Verantwortungsbereich hast!

Meine Frage, welche Motivation die PDL hat, ihn in Schutz zu nehmen?

Wenn die PDL (wie offensichtlich!) ihrer Verantwortung nicht nachkommt und deine Autorität untergräbt und deine Kompetenz ignoriert, in dem sie ihn beschützt, mußt du zur nächsthöchsten Instanz gehen.

Den MDK miteinzuschalten bzw es nur anzudrohen, wirkt bestimmt ganz gut. Der Staatsanwalt dürfte auch Interesse an der Situation haben.

Übrigens machst du dich auch mit strafbar, wenn du seine "Pflegefehler" mitträgst, in dem du ihn weiter bei dir arbeiten läßt.
Wenn er ******e baut, bist du mit dran. Also kannst du dich im Rahmen deiner Möglichkeiten auch über die PDL hinwegsetzen und ihm den Dienstantritt in deinem Verantwortungsbereich verweigern - ihn also suspendieren.
 
hallo MoonKid
du triffst den Nagel auf den Kopf, da sie STL ist hat sie die volle verantwortung für ihren STV-allerdings hat sie diese an die PDL weiter gegeben-aber wie auch immer gesetzeswiedrig denn patientenschädigend ist das verhalten allemal da würde die staatsanwaltschaft direkt in aktion treten wenn informiert!!

l.g. Mopsi
 
hallo,

da bin ich wieder und freu mich total über eure antworten! :)

hey moonkid zu deiner frage ich glaube, weil er sehr gut reden kann und sich gut verkaufen kann. er ist nicht umsonst stellv nachdem er erst ein jahr bei uns im haus gearbeitet hat. ich war immerhin schon sieben jahre im haus gewesen und noch dazu vorher in einer leitungsposition, mein vorgesetzter wurde sehr genau befragt über mich. seine damalige leitung wurde nicht zu ihm befragt, wie dieser mir in einem persönlichen gespräch berichtet hat. er meine das mein stellv nur den job bekommen hat weil unsere PDL mitleid hatte mit ihm nach einem tätlichen angriff mit einem messer im nachtdienst.

mir ist das auch klar geworden das ich mich in meiner stellung auch strafbar mache, aber auch meine MA ebenso, da er ja teilweise auch falsche dosierungen in die kurven schreibt, warum weiß keiner. und der der verabreicht ist der dumme.

hast du solche eine situation schon erlebt in der der staatsanwalt oder der MDK eingeschaltet worden ist? und wenn wie kann ich da vorgehen?
das mit der suspendierung habe ich auf meiner alten station erlebt, aber mein alter stationsleiter ist ein urgestein und sehr gefestigt bei der PDL, was ich ja anscheinend nicht so bin wie man markt. und so meine frage, welche konzequenzen könnten mir dann drohen, wenn sie weiter zu ihm hält?

meine MA sind auch schon an mich herangetreten, ob sie zur MAV gehen sollen, was natürlich deren sache ist. aber kann ich dann nicht als hetzerisch gelten, so nach dem motto ich habe es bei der PDL nicht geschafft und schicke nun meine MA vor. ich versuche jeden tag auf neue den ball flach zu halten bei meinen MA, hoffenlich nicht mit der konzequenz das sie das vertrauen in mich verlieren.

meine hoffnung besteht darin das er auf der neuen station gegen wände prallt. denn dort ist auch ein urgestein als SL und die stellv. kennt ihn und seine arbeitsweise noch von seiner alten station. vielleicht können die was ausrichten. aber mir widerstrebt es sehr zu wissen, das er als pfleger weiterarbeitet und evtl wieder aussicht hat auf eine leitungsposition hat. auch möchte ich anderen nicht die drecksarbeit überlassen.

so denn kämpfe ich mal weiter solange er bei mir auf station ist und werde mir vor allem den rat von papu und sittichfreundin zu herzen nehmen, hoffentlich geht mir das papier nicht aus bei sovielen gesprächen :rofl:

also bis danndenn und ich freue mich weiterhin auf eure antworten!!!! die mir morgen wieder kraft geben!

schönen abend und liebe grüße

lieba
 
Hallo Lieba,

puuh, das ist echt ne harte Nummer. Solch eine Stellvertretung wünscht man sich. Der ruiniert nicht nur das Stationsklima, sondern gefährdet, so wie du es beschreibst, auch die Gesundheit (vielleicht sogar das Leben) der Patienten und ruiniert den Ruf aller Pflegenden. Eigentlich kann es wirklich nicht sein, dass man ihn weiterverteilt auf eine andere Station, wo wieder Antibiotika im Ausguss landen, statt im Patienten und wichtige Medikamente zwar abgezeichnet, aber nicht gegeben werden. Zudem ist es eine absolute Unverschämtheit Patienten, die es nicht sind, als verwirrt zu bezeichnen.
Ich hoffe, du hast die Ausdauer und Verbissenheit im Interesse späterer Patienten und Kollegen dieses netten Herrn zu kämpfen. Der darf wirklich nicht mehr als Pflegekraft arbeiten. Ihm passieren ja die Fehler augenschenlich nicht aus Schusseligkeit oder aus Versehen, sondern aus Arbeisunlust und NullBock.
Bleib am Ball und mache dieses "Fehlerprotokoll" mit deinen Mitarbeitern und Ärzten (ggf. auch den betroffenen Patienten) als Zeugen und MDK, sowie Staatsanwaltschaft finde ich eine prima Anlaufstelle.
Ich persönlich möchte weder als Mitarbeiter, noch als Patient solch einem Menschen in die Hände fallen. Es passieren genug Fehler in Krankenhäusern auch ohne unfähige Leute! Bei sojemandem kann man sich ja seines Lebens nicht mehr sicher sein. Ich möchte nicht als "Pflegefusch-Opfer" auf Seite 1 in der Bildzeitung stehen.

Lieben Gruß und ganz viel Durchhaltevermögen.

Jumanji
 
Hallo :wavey:

nun kann ich diesen thread zu ende bringen!

heute haben meine mitarbeiter und ich erfahren das meine stv auf eine andere station wechselt, juhu :sdreiertanzs:

war nicht ganz einfach die letzten wochen da es erst hieß, er geht und dann doch nicht. habe dann konzequent die sache mit der dokumentation durchgezogen, wobei er sich aber auf den schlips getreten fühlte und darum um versetzung gebeten hat. was auch gut so war, habe selbst schon mit den gedanken gespielt aufzuhören.

naja ende gut alles gut, ich hatte nach der "offenbarung" das gefühl das allen mitarbeitern ein stein von herzen gefallen ist und jetzt eine neuer ruck durch die station und den mitarbeitern geht. freu mich riesig weiterhin mit ihnen zusammen arbeiten zu dürfen.

und bedanke mich für die guten ratschläge!!!!!!! :daumen:

viele liebe grüße lieba
 
Hallo
Wer hat Erfahrung um umgang mit Mitarbeitern die schweigen Probleme nicht ansprechen um zu klären, sowie andere Mitarbeiter wie luftbehandeln. Dafür wird das gespräch mit der Heimleitung gesucht. Was kann mann unternehmen um dies abzustellen und zu klären.
 

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