Kinderwunsch und Wahl der Arbeitsstelle

tweety21

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06.10.2012
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Hallo zusammen,

ich beende im Frühjahr 2013 meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Demnächst werde ich 30 und denke dabei auch an die Familienplanung. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich auf eine Stelle bewerben soll, in der sich der Kinderwunsch und arbeiten während der Schwangerschaft besser vereinbaren lassen...Oder lieber eine Stelle wähle in einem Bereich, der mich mehr interessiert (z.B. Onkologie).
Für die Station finde ich es blöd, wenn ich fast zu Beginn ein Beschäftigungsverbot bekommen würde (z.B. wegen Chemos)...

Was sind Eure Erfahrungen? Gibt es überhaupt Stationen, die "schwangerschaftsfreundlich" sind? Wie habt Ihr es mit der Familienplanung gehandhabt? Seit Ihr nachher wieder auf Eure Station zurückgekehrt? Und wie sah es dann mit dem Team aus (Mobbing, Stimmung)?

Freue mich auf Eure Antworten und Meinungen.

LG
 
Was ist dir näher? Das Hemd oder der Rock? Es kann doch nicht sein, dass man die Station nicht nach seinen Fähigkeiten sondern nach der Befindlichkeit der Kollegen aussucht. Du kommst doch nach der Elternzeit wieder. Bis dahin wird ein Ersatz deine Stelle ausfüllen.

Ergo: Folge deinen Interessen.

Elisabeth
 
Hallo,
ich denke dass sich in der Pflege Kinderwunsch und Stationsarbeit in der Schwangerschaft generell nicht gut mit den Anforderungen der beruflichen Praxis an eine GuKP vereinbaren lassen...
Ich denke da an Schichtdienst, Umgang bzw. Kontakt mit Fäkalien und Blut, Heben und Bewegen von Gewicht (Patienten, Betten etc.), Gefahr von Nadelstichverletzungen, Umgebungsfaktoren etc.

Ich glaube, "gut geeignet" ist eine psychiatrische Tagesklinik mit ambulanten Patienten
 
Dein Arbeitgeber muß Dich nicht in das Beschäftigungsverbot schicken, sondern kann Dir auch bei SChwangerschaft auf einen geeigneten Arbeitsplatz versetzen. Soweit die Theorie. Die meisten Häuser haben sicherlich nicht ausreichend solcher Arbeitsplätze, die uneingeschränkt geeignet sind. Das ist das individuelle Beschäftigungsverbot die wirtschaftlichere Variante.

Planung ist ja schön und gut, aber manchmal dauert es auch mit der Schwangerschaft... und so lange willst Du in einem (für Dich) weniger interessanten Umeld arbeiten?
 
Gibt doch auch Stationen, wo du relativ gut als Schwangere arbeiten könntest.
Gyn oder geburtshilfliche Ambulanz oder sowas vielleicht.:daumen:
Fände ich nicht so toll, wenn du sobald du bekannt gibst, dass du schwanger bist, gleich mit dem Beschäftigungsverbot kommst.
Das macht sich nicht so gut.
Andererseits musst du auch an dich denken.
Wirst schon was finden!
Und wie hypurg schon sagte, theoretisch muss dir der AG einen Arbeitsplatz zuweisen, an dem du arbeiten kannst.......;-)
 
Bei uns hat jede Station eine Positiv-Liste mit Tätigkeiten für Schwangere. Einzige Ausnahme, wo Schwangere sofort versetzt werden ist die Infektiologie.
Ansonsten gibt es auf jeder Station genügend Tätigkeiten die auch von Schwangeren ohne Probleme erledigt werden dürfen.
 
"Auf jeder Station" würde ich nun nicht unbedingt unterschreiben.
Es gibt auch Stationen, die nicht als "Infektiologie" laufen, wo man aber ständig mit ansteckenden Fällen zu tun hat.
Beispiel: Dermatologie. Herpes Zoster, Varizellen, MRSA, Lues, Impetigo contagiosa etc. pp.

Außerdem wird auch im OP eine schwangere Mitarbeiterin SOFORT versetzt.
Bei uns zumindest.
 
"Auf jeder Station" würde ich nun nicht unbedingt unterschreiben.
Würde in meinen Bereichen auch nicht funktionieren... auf einer Station bekomme ich nicht so viele Tätigkeiten zusammen, daß eine Vollkraft eine ganze Schicht beschäftigt ist und ohne den Rest zu überfordern. Vor ein paar Jahren konnten Schwangere noch den Mitarbeitern in den Bereichen "zuarbeiten", mittlerweile haben wir aber hier überall MFAs sitzen.
 
Außerdem wird auch im OP eine schwangere Mitarbeiterin SOFORT versetzt.
Bei uns zumindest.
Bei uns nicht, weil eben eine Positivliste für Schwangere MA - Aber das kommt eben auf die Grösse des Hauses an und auf die Anzahl der Schwangeren.
Herpes Zoster und Varizellen z.B. zählen zu den Infektionskrankheiten und liegen bei uns in der Infektiologie, logischerweise.
MRSA ist nicht Plazentagängig und eine Schwangere darf diese Patienten betreuen (ob es ethisch ok ist, sei eine andere Sache und nicht Sinn der Diskussion).
Dennoch würde ich der Threaderstellerin empfehlen ihren Kinderwunsch schon bei der Bewerbung zu äussern, dann kann man sie gleich an entsprechender Stelle einplanen.
 
Dennoch würde ich der Threaderstellerin empfehlen ihren Kinderwunsch schon bei der Bewerbung zu äussern, dann kann man sie gleich an entsprechender Stelle einplanen.

Ich denke, dass kommt wirklich auf die Größe und Struktur des Hauses an ...wenn z.B. jemand als Vertretung für eine andere Kollegin auf einer internistischen Abteilung "funktionieren" muss, dann nützen diverse Positivlisten eher weniger wenn zuwenig andere da sind, die diesee Arbeiten dann übernehmen.
Ich denke, dann wäre ein Beschäftigungsverbot für den AG "rentabler"...und dann würde ein AG bei Ankündigung des Kinderwunsches eventuell auch anderen Bewerbern den Vorzug geben.
 
Dennoch würde ich der Threaderstellerin empfehlen ihren Kinderwunsch schon bei der Bewerbung zu äussern
Das würde ich seeeehr von der Kultur in dem jeweiligen Haus abhängig machen. Ich könnte mir auch vorstellen, daß manche Leitung dann Abstriche schon bei der Einarbeitung macht.. weil Mitarbeiter "ist ja bald weg"...
Prinzipiell muß ich als Leitung immer mit der Schwangerschaft meiner gebährfähigen Belegschaft rechnen...Ich weiß nicht, ob man das zu einem zentralen Thema am Arbeitsplatz machen muß. Man erhöht ja auch den Druck auf sich selbst, wenn jeder darauf wartet, daß man schwanger wird..
 
Hallo,

danke erstmal für Eure Antworten.

zu BettyBoo:
"Fände ich nicht so toll, wenn du sobald du bekannt gibst, dass du schwanger bist, gleich mit dem Beschäftigungsverbot kommst.
Das macht sich nicht so gut."
Ich habe mich wahrscheinlich Missverständlich ausgedrückt... Ich möchte auch in der Schwangerschaft solange Arbeiten wie es geht; am Besten bis zum Schluss :o (was vermutlich eher unrealistisch ist in einem Pflegeberuf)

Das Verständnis für Schwangere ist auf verschiedenen Stationen nicht besonders gut. Teilweise werden Schwangere voll eingeplant, dürfen verständlicherweise nur einen Teil ihres eigentlichen Aufgabengebietes erledigen. Das hat schon öfters zu Spannungen gesorgt. Zudem war das restliche Team auch meistens nicht begeistert, wenn sie schlussendlich "ausgefallen" ist. In meiner Ausbildung habe ich es so wahrgenommen, dass je weniger sie tun durften, um so größer war der Stress. :|

Den Kinderwunsch im Bewerbungsgespräch mitzuteilen, bin ich abgekommen. Die Gefahr die Stelle nicht zu kriegen, ist damit meines Erachtens größer.

LG
 
bei uns werden schwangere grundsätzlich in den zwischendienst eingesetzt, von 9:45-18:00. Sie arbeiten dann op's aus, teilen essen aus, richten labore und machen den ganzen papierkram, aufnahmegespräche etc. Klappt immer sehr gut und erspart den anderen ne menge arbeit.
 
danke erstmal für Eure Antworten.

zu BettyBoo:
"Fände ich nicht so toll, wenn du sobald du bekannt gibst, dass du schwanger bist, gleich mit dem Beschäftigungsverbot kommst.
Das macht sich nicht so gut."
Ich habe mich wahrscheinlich Missverständlich ausgedrückt... Ich möchte auch in der Schwangerschaft solange Arbeiten wie es geht; am Besten bis zum Schluss :o (was vermutlich eher unrealistisch ist in einem Pflegeberuf)


Ist nicht unrealistisch. Ich habe das zwei mal durchgezogen, jeweils 9 Monate:emba: , und ich bin sicher nicht die einzige.
 
Das bedeutet, Du hast in beiden Schwangerschaften freiwillig auf den Mutterschutz verzichtet? Uiuiui - also ich kannte bisher fast nur Leute, die sieben oder siebeneinhalb Monate der Schwangerschaft gearbeitet haben.

(Ehe jemand fragt: Ja, frau darf auf das Mutterschutz-Frei verzichten, wenn's ihr Spaß macht. Die Tochter meiner Kollegin hat das gerade gemacht, weil sie sonst zuviele Fehlzeiten in der Ausbildung hätte. Sie wollte ihren Abschluss nicht nach hinten verschieben.
 
Jaja, ok, dann eben bis zum Mutterschutz!?!
So lange kann man schon arbeiten, wie sagte unser Gyn Oberarzt immer: "Schwangerschaft ist ein Zustand und keine Krankheit."
 
Rein interessehalber: Gilt das für die vollen acht Wochen nach der Geburt?
 
Ja, ausser du bist selbständig oder freiberuflerin.
 

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