Hallo,
also mit einem BZ von 350 mg% habe ich noch nie ein Koma bei einem solchen Patienten erlebt!
Bestenfalls kannst Du wenn Du kein Insulin mehr selbst produzieren würdest (IRS-Patienten, also z.B. Typ I-Diabetiker, Patienten ohne Pankreas) bei diesem Wert eine Ketoazidose haben, aber kein Hyperglykämisches Koma.
Da würde ich doch sogar aus der Entfernung Wetten dass die Ursache irgendwo anders zu suchen ist.
littlejess schrieb:
Ich hab ihn gleich ins Bett geführt,er lief rot/blau an und fing dann erst an zu krampfen. [...] Während dem Krampf, etwa 1 1/5 Minuten schrie er laut
Um ehrlich zu sein habe ich noch nie von einem Patienten gehört der während eines (generalisierten) Krampfanfalles geschrieben hätte... Also das mit dem Krampfanfall würde ich mal etwas Vorsichtig sehen. Und nach einem hyperglykämischen Koma klingt das erst recht nicht.
Da könnte man jetzt über Hirnblutungen durch den Fahrradunfall rupturierte zerebrale Aneurysmen oder solche Diagnosen wilde Mutmaßungen anstellen, aber den Zucker würde ich da mal als akute Ursache vergessen.
Der sollte dann in der Intensivmedizin zügig gut eingestellt werden, weil ein gut eingestellter BZ wichtig ist für das Outcome von schwerkranken Patienten, gerade neurologischen.
Bei uns auf Station kommen immer mal wieder Patienten zur Diabeteseinstellung an mit Blutzuckerwerten von 400 oder 600 mg% und denen geht's meist recht ordentlich. Patienten die komatös waren habe ich erlebt mit Werten ab 1.000 mg%... wobei es natürlich auch schon früher interessant werden kann, aber nicht wenn der Patient noch Fahrrad gefahren ist.
Du hast eine Notfallsituation gehabt die keiner alleine bewältigen kann (und soll!), hast umgehend Hilfe geholt und hast bis dahin gemacht was Du konnstest, oder?
Dann kann ich mich von der Ferne aus nur der Meinung Deines Mentors anschliessen...
Grüsse,
Gerrit