Fehltage und Aufenthalt in Psychiatrie während der Ausbildung

Freund1984

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Guten Morgen!

Ich bin der Freund von einer Krankenschwesterschülerin. (Sie hat zum 1.4.2006 in Bayern angefangen eine Ausbildung zu machen) Und ich schreibe euch hier in dem Forum, weil wir ein großes Problem haben.

Meine Freundin wurde am Wochenende in die Psychiatrie eingeliefert wegen angedrohten Selbstmord. Sie hatte einen fürchterlichen Absturz. Momentan hat sie Urlaub, der noch bis zum 28.Januar 2007 geht.
Danach ist sie vom 29.1.-2.Februar auf Exerzitien (also in einem Kloster für 5 Tage). Danach hätte sie wieder 2 normale Arbeitswochen. Also wahrscheinlich 4 Tage Schule und der Rest auf Station.
Warum ich euch das erzähle: Sie hat jetzt Angst, dass sie ihre Fehltage überschreitet, weil sie sagt, dass der Urlaub dann auch als Krankheitstag gezählt wird.
Der Arzt hat ihr nämlich geraten eine 3-4 wöchige Therapie zu machen, damit sie stabiler wird.
Muss sie Angst haben, dass sie ihre Ausbildung beenden muss? Wegen den Fehlzeiten bzw wegen der Psychiatrie?

Ich hoffe ihr könnt uns helfen. Das ist so kompliziert und ich bin selber Informatikstudent und kenne mich damit überhaupt nicht aus.


Falls ihr noch was wissen müsst, fragt einfach.

Liebe Grüße

Christian
 
Hallo Christian,

das ist eine schwierige Situation für euch.
Deine Freundin muss den Aufenthalt in der Psychiatrie nicht angeben beim Arbeitgeber. Eine Möglichkeit wäre sich während des Urlaubs nicht krankschreiben zu lassen.
Ein Aufenthalt in der Psychiatrie ist kein Kündigungsgrund.

Meine persönliche Einstellung und langjährige Erfahrung in der Krankenpflege ist, sie sollte sich sehr gut überlegen, wie es in der Ausbildung weiter geht. Die Ausbildung und auch die Tätigkeit als Krankenschwester ist kein "Zuckerlecken", sie wird in ihrer Ausbildung und Tätigkeit immer wieder mit Situationen konfrontiert, wie Tod und Leiden von Patienten, das sie auch verarbeiten muss.

Ich sehe immer wieder Kolleginnen, zum Teil mit einem ausgeprägtem "Helfersyndrom" die daran im wahrsten Sinne des Wortes zu Grunde gehen.
Gerade die Krankenpflege erfordert therapeutische Distanz zu allen Patienten.

Da ich deine Freundin nicht kenne und somit beurteilen kann, empfehle ich Gespräche ihr, ein Gespräch mit ihrem behandelnden Arzt.
Übrigens kann auch der Hausarzt die Krankmeldung ausstellen und somit erfährt die Schule nichts von dem Aufenthalt.

flexi schrieb:
Im neuen Krankenpflegegesetz § 7 wird nicht mehr von Tagen gesprochen, sondern von Stunden.
Zitat:
Anrechnung von Fehlzeiten
Auf die Dauer einer Ausbildung nach § 4 Abs. 1 werden angerechnet

1. Urlaub, einschließlich Bildungsurlaub, oder Ferien,

2. Unterbrechungen durch Krankheit oder aus anderen, von der Schülerin oder dem Schüler nicht zu vertretenden Gründen bis zu 10 Prozent der Stunden des Unterrichts sowie bis zu 10 Prozent der Stunden der praktischen Ausbildung nach Maßgabe der nach § 8 erlassenen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege und

3. Unterbrechungen wegen Schwangerschaft bei Schülerinnen;die Unterbrechung der Ausbildung darf einschließlich der Fehlzeiten nach Nummer 2 eine Gesamtdauer von 14 Wochen nicht überschreiten.

In der Theorie darfst du danach bis zu 210 Stunden fehlen, in der Praxis bis zu 250 Stunden.
Das sind zusammen 460 Stunden, umgerechnet bei 5-Tage-Woche und 7,7 Stunden arbeitstäglich macht das 60 Arbeitstage (=12 Stück 5-Tage-Woche)
Die rechtlich korrekte Rechnung muss in Stunden erfolgen, Umrechnungen in Tage, und Wochen können nur Hilfskonstruktionen sein.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft zur Bewältigung dieser Situation.

Liebe Grüsse
Narde - die hier ihre ganz persönliche Meinung geschrieben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell ist es ja so, das wenn man im Urlaub Krank geschrieben ist, das man dann den Urlaub wieder bekommt. Also zählt es als Fehltage. Weiß aber nicht ob man freiwillig das Krank sein in Urlaub stehen lassen kann. Trotzdem haut es ganz schön rein wenn man schon am anfang der ausbildung und das ist sie meiner Meinung nach, schon sehr viele Fehltage hat. Stell dir mal vor sie bricht sich in den nächsten 2 Jahren mal ein Bein und fällt 6 wochen auf Station aus. Dann ist das Krankheitstagebudget ziemlich schnell ausgeschöpft. Das wollen wir natürlich nicht hoffen. Aber wie meine Vorrednerin schon sagte, ist der Job kein Zuckerschlecken und wird noch härter. Man sollte versuchen noch Rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und nicht erst am ende der 3 Jahre feststellen das der Beruf für einen nichts ist.

Trotzdem alles gute

MfG Nasonex2001
 
hallo,

ich war selber während der ausbildung 4 monate krank. und ich muss sagen es gibt wege die man machen kann und ich habe sie gemacht und bin examiert. also, ich musste die eigentllich nicht viel machen, nur das ich nicht wie regulär mein examen im herbst gemacht habe sondern erst im frühjahr des folge jahres.und natürlich ein paar, wie sollte es anders sein anträge ausfüllen, aber das gehört ja nunmal dazu. war nicht so schlimm 4 monate krank und 5 monate nachgearbeitet, hebt sich also auf.

zu deiner freundin kann ich nur sagen sie soll sich behandeln lassen, mit einem arzt und anderen leuten versuchen darüber zu reden und für sich selber in den nächsten wochen zu entscheiden ob dieser job wirklich das richtige ist. wenn er es ist, dann gibt es immer mittel und wege zum erfolg:)
 
Nun mal langsam mit den Pferden....

Freund hat nix davon geschrieben, dass der KH-Aufenthalt wegen Problemen im Beruf oder der Ausbildung stattfindet, sondern lediglich
Meine Freundin wurde am Wochenende in die Psychiatrie eingeliefert wegen angedrohten Selbstmord. Sie hatte einen fürchterlichen Absturz.
Das kann alle möglichen Ursachen haben!!!!
Seid bitte sehr vorsichtig mit sogenannten "VORURTEILEN" und hier besonders im Lesen zwischen den Zeilen!!

Zu den rechtlichen Fragen:
Wenn sie sich krankmeldet, werden natürlich Krankheitstage gezählt. Entgangene Urlaubstage werden bei Vorlage ärztl. AU später nachgewährt.
Bei Überschreitung wird man, wie richi schon schreibt, ggf. die Ausbildung verlängern.
Jedenfalls ist eine längere Krankzeit NIE ein Aus für die Ausbildung!!
 
Hallo zusammen!

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das lässt mich die Situation etwas optimistischer sehen. Ihren Absturz hatte sie nicht wegen ihrer Arbeit. Sie kommt sehr gut mit den Patienten klar und hat Spaß an diesem Job. Natürlich nimmt es sie auch mit, wenn jemand junges schwer krank ist oder jemand auf Station stirbt, den man lange gepflegt hat. Aber wer wäre das nicht?

Also ich denke das Beste wird sein, wenn sie sich die Krankmeldung von ihrer Hausärztin schreiben lässt. Weil dann hat sie auf jeden Fall 2 Wochen weniger Fehltage.
Außerdem wird es sie beruhigen, dass ihr Ausbildungsplatz nicht in Gefahr ist. Ich werde ihr das alles gleich erzählen.

Vielen lieben Dank nochmal für eure Zeit und natürlich euren Antworten
 

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