Alzheimer im Endstadium

Harry Haller

Newbie
Registriert
02.06.2010
Beiträge
2
Ich bin weder Krankenpfleger noch Arzt. Ich schreibe hier eigentlich aus einer verzweifelten Situation heraus.
Meine Mutter liegt im Endstadium mit Alzheimer im Krankenhaus.
Wir wurden vom Pflegepersonal geholt, da es angeblich zum Sterben gehen sollte. Ich war dann ca. 8 Stunden am Krankenbett. Das war vor zwei Tagen. Meine Mutter atmet immer noch. Sie öffnet nach einer längeren Schlafphase ein Auge, mit dem sie mein Gesicht verfolgen kann, wenn ich mich über sie beuge. Sie spricht nicht, kann nicht essen und hat periodisch 40 Fiber, das dann wieder zurück geht. Angeblich Lungenentzündung und Sepsis.
Aber das kann ich nicht glauben, denn sie lebt.
Meine größte Sorge ist, dass sie nun in ihren Körper eingeschlossen wie in einem Gefängniss dahinvegetiert. Wenn ich könnte würde ich nachhelfen. Dann mache ich mich allerings strafbar. Ich wünsche mir, dass sie bald erlöst wird.
Was kann/soll ich hier tun?
 
Sei gewiss, deine Mutter leider nicht. Es ist der ganz normale Sterbevorgang... der uns modernen Menschen wahrscheinlich verunsichert. Wir kenne diesen normalen Vorgang nicht mehr.

Was kannst du tun? Einfach da sein. Lippen befeuchten. Ev. Mund befeuchten, wenn sie dies zu lässt. Die Hand halten. Mit ihr beruhigend sprechen.

Lass dich bei deinen Ideen leiten von dem, was deine Mutter mochte und was nicht: Lieblingsgetränke, Lieblingsdüfte, Lieblingsmusik... . War sie religiös? Wofür hat sie sich früher interessiert.

Es ist eine schwere Zeit. Aber vielleicht fällt es dir leichter sie auf diesem letzten weg zu begleiten, wenn du weißt: menschliche Nähe und Zuwendung kann jeder spüren. Der Körper ist kein Gefängnis sondern das Haus der Seele.

Ich wünsche dir viel Stärke und Kraft

Elisabeth
 
Ich danke Dir für Deinen Zuspruch!
Meine Mutter ist am letzten Donnerstag gestorben.
Obwohl ein Mensch fehlt, wenn er stirbt, bin nun sehr erleichtert, dass sie es überstanden hat.

Herzlichen Gruß
Harry
 
Mein herzliches Beileid.

Eine Stimme, die vertraut war, schweigt.
Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr.
Er fehlt.
Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,
die niemand nehmen kann.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen