Wirkung von Neostigmin?

tina213

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Hallo, ich befinde mich noch in der Ausbildung zur GuKP.

Heute habe ich einen Patienten betreut der vor wenigen Tagen operiert wurde, wegen eines Rektum - Ca ohne Erhaltung der Sphinktererhaltung.
Der Anus war dann hinten zugenäht,.. kann man das so sagen? Wie wird dass denn im medizinischen Fachchargon gennant?
Wisst ihr was ich meine?

Unter anderem war dem Patient vorgestern sehr übel. Musste auch galligartig erbrechen. Hat daraufhin vom Chefarzt Neostigmin verordnet bekommen. Zuerst dachte ich logischerweise dass es gegen die Übelkeit und des erbrechens wäre, dann habe ich im Internet nachgeforscht und fand, dass Neostigmin für die Prophylaxe der Trägheit des Darmes sei?

Aber da kann ich mir einfach den Zusammenhang nicht erklären.

Aber ich finde im Internet nichts darüber, wo es in einfachen Worten erklärt ist.

Eigentlich wollte ich heute noch eine Schwester fragen, aber durch den Stationsstress bin ich heute absolut nicht dazu gekommen.
Und morgen muss ich den Patienten wieder erneut versorgen unter Aufsicht einer Lehrerin und will dort einen guten Eindruck hinterlassen.
 
Hmm, das ist schwer zu erklären, wenn Du nicht viel Anatomie oder Physiologie hast. Hier werden schon einige Grundlagen vorausgesetzt: Neostigmin ? Wikipedia

Vereinfacht gesagt: Unser Stuhlgang wird durch die Bewegung unseres Darms zum Anus befördert, im Fall Deines Patienten zum neu angelegten künstlichen Darmausgang.

Nach einer Darmoperation aber bewegt sich der Darm erst mal einige Zeit gar nicht mehr. Wenn man Glück hat, fängt er von allein wieder damit an. Bei Deinem Patienten hat er das wohl nicht oder nicht ausreichend getan. Trotzdem produziert die Leber weiterhin Gallenflüssigkeit und gibt diese in den Dünndarm ab. Die Flüssigkeit läuft nicht ausreichend Richtung Dickdarm ab, weil die Bewegung fehlt. In der anderen Richtung liegt aber ganz in der Nähe der Magen, also läuft die Galle auch dorthin. Und was macht der Magen, wenn er sich füllt und nach unten nichts ablaufen kann? Er zieht die Notbremse und befördert das Ganze nach oben. Deshalb hat Dein Patient auch erbrochen.

Das Neostigmin wird gegeben, damit die Darmbewegung (Fachbegriff: die Peristaltik) wieder in Schwung kommt.