Venenverweilkanüle ziehen

Anne9888

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Leipzig
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Gesundheits- und Krankenpflegerin
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kardiochirurgische ITS
Hab mal eine Frage: Darf man beim Flexüle entfernen den Tupfer vorher mit Desinfektion einsprühen? Hab das nämlich die Woche bei einer Schwester gesehen. Oder ist das nicht schlecht wenn das auf die Einstichstelle der Flexüle kommt?
 
Du sprühst das Desinfektionsmittel vor jeder Injektion und auch vorm Legen der Flexüle. Jedenfalls sollte es so sein. Da ist das Desinfektionsmitteln nicht schlecht, warum dann beim Entfernen?
 
Na da könnte ja das Desinf.mittel vom Tuper in die Vene gelangen und vielleicht eine Reizung oder sowas auslösen oder? VOR einer Injektion usw. ist die Haut ja noch verschlossen.
 
Wie desinfizierst Du eine Wunde beim Verbandswechsel? Da ist die Eintrittspforte noch größer.
 
Selbst wenn Desinfektionsmittel in die Einstichstelle gelangen sollte ist das eher hilfreich denn störend.
So werden eventuell eingetretene Keime abgetötet.
 
Stimmt, das leuchtet mir ein :).
 
Meiner Meinung nach kann dieses Sprayen auf den Tupfer einige Reaktionen auslösen, aber keine Desinfektion (Konzentration?, Einwirkzeit?, falsches Mittel...).
Auf offene Wunden darf auch kein Hautdesinfektionsmittel kommen, Reizung und Störung eines gesunden Milieus wären die Folgen.
Hat die Schwester dafür also ein normales Desinfektionsspray genommen? Wenn ja, dann wäre das nicht so toll, denn das ist für offene Wunden wie eine Punktionsstelle nicht geeignet, eindeutig auch in der Gebrauchsanweisung angegeben: Vor der Punktion anwenden.

--> Wunden werden gespült, aber nicht mit Hautdesinfektionsmittel

Siehe auch:

Wundreinigung - PflegeWiki

Und zu guter Letzt noch eines: Weißt Du wie normales Desinfektionsmittel auf offenen Stellen der Haut brennt??
 
Reizungen können immer vorkommen.

Was spricht gegen die Anwendung von alkoholischem Desinfektionsmitteln bei kleinen (nichts großflächiges, hier gehts um ne Kanülenpunktionsstelle) Wunden oder Hautdefekten?
Es desinfiziert - und das ist wichtig.

Außerdem steht bei Kodan sehr wohl drauf, dass es zur Wundversorgung anwendbar ist. Also kein off label use, wenn man denn den Tupfer damit besprüht.
 
Hallo Maniac,
klar, kleine Punktionsstelle habe ich nicht wirklich ein Problem mit Wunddesinfektionsspray, aber im Threat kam der Einwand, wie desinfizierst Du eine Wunde...
Da halt nicht.
Außerdem brennt Alkohol in Wunden, auch kleinen Läsionen oder Punktionsstellen immer noch...

tutut
 
Also sie hat dafür ganz normales Hautdesinfektionsmittel genommen, dass auch vor Injektionen und BE verwendet wird.
 
Dann kuck doch bei Gelegenheit, wofür das Mittel empfohlen wird. Das steht auf der Flasche drauf.
 
Ich nehm jetzt mal an, wir reden von Kodanspray oder Ähnlichem. Brennt wie Schwein, egal wie klein die Wunde ist. Und damit es was nützt, müßte ich den Tupfer ja dann bis zu 30 Sekunden draufpressen. Ob das, naß wie der ist, so gut ist für die Gerinnung? Oder muß ich dann noch einen anderen draufdrücken, um die Blutung zu stoppen? Dann kann ich auch gleich mit einem unbenetzten Tupfer anfangen. Macht für mich keinen Sinn dem Patienten noch mehr wehzutun... "Kinderkrankenpflege und Gesundheitsförderung" empfiehlt einen sterilen Tupfer, aber kein Desinfektionsmittel...
 
Ich mache das übrigens auch nicht und finde es auch unsinnig, ich habe nur zu der Frage "Darf sie das?" Stellung bezogen.

Und ich sehe keinen Grund es zu verbieten.

Und nochmal zum Kodan. Wie gesagt, es steht auch die "Wundversorgung drauf". Außerdem ist wenn ich mich nicht irre von 15sec die Rede. Nicht 30.
 
Kommt natürlich auch auf die Standards des Hauses an, vielleicht muß sie es wirklich benutzen... Kann man doch sicher im Hygieneplan irgendwo nachlesen? :gruebel: Oder nen Praxisanleiter der Schule fragen, da ist man immer auf der sicheren Seite.

Ach ja, auch nett zu dem Thema: Hab Wundversorgung bei einem Button gemacht, mit Octenisept. Soll ja nicht brennen, aber der Kleine war nicht begeistert. Hab's an einem Kratzer an meiner Hand probiert, brennt weniger als Kodan, ist aber trotzdem nicht angenehm. :cry:
 
Kodan ist ja trotzdem der Vorschlaghammer. Octenisept ist aushaltbar.

Bis auf das unangenehme Gefühl direkt nach dem Ziehen, sehe ich keinen Einwand das Vorgehen zu verurteilen.

Ich mache es aber ebenfalls nicht so.

MfG
Tool

Edith sagt:
Außerdem ist wenn ich mich nicht irre von 15sec die Rede. Nicht 30.
Du irrst nicht ;)
 
Wegen der dreißig Sekunden kam ich auf Hausstandards. Unser Hygieneplan verlangt dreißig, auch wenn fünfzehn draufstehen (ja, ich kann lesen :mrgreen: ). Warum auch immer.
 
Also ich hab heut mal eben meine Mentorin dazu befragt und die meinte lt. Hausstandard reicht ein steriler Tupfer aus. Sie meinte es machen manche um "auf Nummer sicher" zu gehen, aber besser als steril geht halt nicht. Sie meinte auch das würde nur unnötig brennen und könnte auch zu Quaddelbildung führen (wie wenn man vor der s.c.-Injektion die Reste vom Desinfektionsspray nicht abwischt).

Ich mache es übrigens auch einfach mit einem sterilen Tupfer. Und bis jetzt hat sich noch keiner beschwert.
 
Sterile Tupfer? Bist Du sicher? So richtig einzeln verpackt?

Die Zellstofftupfer auf der Rolle, die du z.B. bei Injektionen oder Blutzuckerkontrollen zur Hand nimmst, sind nicht steril!
 
keimarm reicht
 
Hallo zusammen,
also wir nutzen Kodan beim Ziehen der Vygo eigentlich eher unter dem Aspekt, das Pflaster anzulösen - ist bei unseren Zwergen immer schöner, wenns dann "fast wie von selbst" abgeht. Hat ergo keinen desinfizierenden Nutzen.
Gruß
 

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