Venenpunktion lernen

Bartholomäus

Junior-Mitglied
Registriert
11.11.2014
Beiträge
34
Ort
Schweiz
Beruf
Pflegefachmann
Akt. Einsatzbereich
Palliative Care
Funktion
Berufsbildner
Liebe Schwestern und Brüder,

ich trete zum Jahresbeginn eine neue Stelle an, wo im Gegensatz zu meinem aktuellen Arbeitsplatz Blutentnahmen und Legen von venösen Verweilkanülen zu meinen Aufgaben gehören werden. Erfahrung auf dem Gebiet habe ich kaum. BE theoretisch und an der Puppe in der Ausbildung gelernt und praktisch 2-3mal durchgeführt, VVK null Erfahrung.

Ich würde mich gerne vor Stellenantritt in der Sache anlernen lassen.
Meine Ideen dazu:
- auf meiner Station während des Dienstes einen Arzt oder PJler um Anleitung bitten oder
- es mir im Frei in unserer Poliklinik zeigen lassen

Mögliche Probleme dabei: auf Station könnte das nach hinten losgehen, so dass man künftig, weil ich das ja jetzt so schön kann, von mir oder anderen Kollegen erwartet, diese Tätigkeiten grundsätzlich durchzuführen. Im Frei könnten unklare haftungsrechtliche Fragen zum Problem werden.

Gibt es von euch Einschätzungen dazu oder weitere Ideen?

Danke und Grüße,
B.
 
Haftungsrechtlich bleibt dein Problem. Lässt sich nur umgehen, wenn du dir schriftlich anweisen lässt, dass du diese Tätigkeit übernehmen kannst.

Btw.- BE ist keine Zauberei. Das lernt man schnell. Und ich bezweifele ernsthaft, dass deine neuen Kollegen ein Problem damit haben, wenn du die BE erst dort lernst. Man muss net perfekt sein im neuen Bereich. Da gibt es ja auch weit mehr zu lernen als nur "Affentätigkeiten".

Elisabeth
 
Danke für deine Einschätzung, Elisabeth.
Sicher ist das alles kein Hexenwerk, auch wenn oft so getan wird, als sei das Akademikern vorbehaltenes Geheimwissen. Worum es mir geht: mich zieht es ins Land der Berge, Seen und Alphörner. Und der erste Eindruck, den ich hinterlassen möchte ist nicht der des Deutschen, der kein Blut abnehmen kann. Wobei ich die Problematik im Vorstellungsgespräch angesprochen habe und mir eine gründliche Einarbeitung zugesagt worden ist.
 
Das sollte kein Problem sein. Wir bekommen öfters Deutsche, die damit wenig bis gar keine Erfahrung haben. Dann halten wir einfach hin, es wird alles nochmals angeschaut und dann kann die Person sich jeweils am Morgen ein paar Blutentnahmen beiseite legen lassen von der Nachtwache und diese übernehmen. Bei den PVK halten auch ein paar wenige hin, und sonst einfach drauf stürzen ^^
 
Hallo Bruder Bart
Ein kleiner Schwenk zu uns. Unsere MFA's sind im wesentlichen für Blutentnahmen und legen von Braunülen und wie-sie-alle-heißen zuständig. Nix heiliges, geheimes Ritual. Die Azubis werden von den erfahrenen MFA's angeleitet und dann heißt es üben, üben, üben. An jedem Arbeitstag. Bis das auch alleine sitzt. Unsere MFA ist wie viele andere auch ein Fuchs. Aber auch ein Fuchs kann scheitern. Dann ist der Arzt zuständig. Ich - weiter nicht. Weil es SO geregelt ist.
 
Mach dir keinen Stress. Ich bin direkt nach der Ausbildung in die Schweiz gegangen - ohne jegliche Erfahrung im Legen von Venflons oder Blutentnahmen. Und das war gar kein Problem. Ehrlich gesagt waren die Schweizer Pflegekräfte daran schon "gewöhnt", dass sie es den Deutschen erst beibringen mussten. Die wussten, dass es bei uns nicht zum alltäglichen Programm gehörten. Und so schwer ist es ja nicht. Mut zur Lücke, würde ich sagen. ;)
 
Also wenn du bei mir ankommen würdest mit der Fähigkeit, Blut abnehmen zu können, ansonsten aber eher kein Pflegefachwissen mitbringst... da hättest net unbedingt die besten Karten. Blut abnehmen kann man schnell andressieren. Fachwissen vermitteln dauert weit länger.

Elisabeth
 
Also wenn du bei mir ankommen würdest mit der Fähigkeit, Blut abnehmen zu können, ansonsten aber eher kein Pflegefachwissen mitbringst... da hättest net unbedingt die besten Karten.

Elisabeth

Moin!

Das würde ich auch so unterschreiben!
Ich kann verstehen, dass man sich beim Wechsel ins Ausland solche Gedanken macht. Das war bei mir auch so, nur, dass zusätzlich noch die Herausforderung der fremden Sprache dazu kam. Ich kann also die Angst verstehen, eventuell negativ aufzufallen, da man diese Techniken nicht beherrscht. Andererseits: Du bist ja dort nicht angestellt wurden, weil die Abteilung primär einen Blutabnehm/venösen Zugang Legen - Assistenten suchten! Ich denke, Du wirst dort einen leichteren Stand haben, wenn Du Dich im Vorfeld über das neue Fachgebiet informierst. Mit Fachwissen imponierst Du mehr und bist für die Abteilung nützlicher als jemand der in der Venenpunktion fit ist aber sonst ständig von seinen Kollegen an die Hand genommen werden muss.

Gruss hartwig
 
Wichtig ist es, zu seinen eigenen "Defiziten" zu stehen :

Einfach offen sagen : "Hier bin ich aus der Übung." oder "Habe ich praktisch noch nie gemacht."

Die blödeste Idee ist es, vor lauter Scham über das eigene Unwissen, sich in das "Abenteuer Venenpunktion" zu stürzen.

Mit einem ehrlichen Menschen kann man arbeiten.
 

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