VAC-Therapie nach Ganglionentfernung am Fuß

Loopy

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10.03.2013
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Hallo Community!

Ich habe eine Frage zur Vac Therapie. Ich stelle die Frage als Angehörige und Krankenschwester.
Als Krankenschwester und auch als Angehörige habe ich keine Erfahrungen mit der Vac Therapie,
Ich hoffe ich darf hier trotzdem fragen.
Ich schildere mal ganz grob die vorangegangene Krankengechichte (meiner Frau). Wird wahrscheinlich ziemlich lang.
Im Oktober 2012 Entfernung eines Fußrückenganglions links.
Entlassung am 1.Tag post Op.
Fäden gezogen am 11. Tag post Op. Wundheilungsstörung, Nahtdehiszens. Wunde konnte nicht heilen, da der Chirurg gesunde Haut auf gesunde Haut nähte. Die Wundränder wurden zu stark eingezogen. Wundauffrischung mit Wasserstoffperoxid und Wundversorgung mit Steristrips über weitere 10 Tage. Danach kompletter Wundverschluss.
Im weiteren Verlauf leichte Kelloidbildung.
Anfang Februar 2013 deutliche Schwellung der Narbe. Am 15. Februar deutliche Blasenbildung und starke Schmerzen.
Punktion in der Rettungsstelle: Punktat festes Gangliongewebe.
Meine Frau wurde über das Wochenende nach Hause gechickt, geplante Aufname zur Revisions-Op am 18.Februar.
Revisions-Op am 19. Februar. Ursprünglich war bereits zu diesem Zeitpunkt eine Anlage einer VAC Pumpe geplant. Die Plastische Chirurgin riet dazu, da sehr viel Gewebe entfernt werden müsse, zudem war nach dem Wochenende die Wunde bereits infiziert. Es wurde keine Pumpe angelegt, der Chirurg entschied sich dazu, die Wunde unter starker Spannung zu verschließen. (Ich enthalte mich jetzt weiterer Kommentare obwohl es mir schwer fällt).
Entlassung unter Vollbelastung am 28.Februar. Die Fäden sollten am 21. Tag post Op entfernt werden.
Am 4. März Verbandswechsel auf Station. Nekrose im Wundgebiet, die zu viel Spannung.
Am 5. März 2. Revisions-Op und Anlage einer VAC Pumpe mit schwarzem Schwamm und kontinuierlichem Sog 125mmHg.

Sorry, ist ein bisschen lang.
Jetzt komme ich bald zur eigentlichen Frage.
Die Pumpe lief am 5.März problemlos. Am 6.März ständige Blockademeldung. Alle Pflegekräfte der Station, sowie Assistenzärzte wirkten völlig überfordert. Am Mittag wurde die Pumpe komplett abgeschaltet. Die Ursache wurde erst am Abend behoben. (Blockade weil der Chirurg über der Folie und dem Pad einen Verband angelegt hatte, der den Schlauch zur Pumpe abknickte. Verband entfernt, Sekret konnte ungehindert ablaufen, Pumpe lief ohne Störung.)
Am 8. März Schwammwechsel. Laut Aussage der Ärzte sieht die Wunde gut aus, Granulationsgewebe vorhanden.
Die Pumpe förderte wenig Sekret. Was mich irritierte war, dass die Pumpe sehr stark "ratterte". Angeblich wäre dies "normal".
Am Samstag 9. März wieder Blockademeldung. Um 22 Uhr wurde die Pumpe komplett abgeschaltet. Und die Pumpeläuft bis heute nicht und soll auch weiter bis morgen Nachmittag, 11. März, nicht laufen. Morgen (Montag) Nachmittag soll dann wieder der Schwamm gewechselt werden. Heute (Sonntag) Mittag drückte eine Assistenzärztin ordentlich auf Wunde und Schwamm rum, die Wunde blutete. Aussage der Assistenzärztin war, dass dies so in Ordnung wäre, der Schwamm ist nicht trocken und das kann ersteinmal alles so bleiben.
Mir kommt dies alles ziemlich stümperhaft vor. Sorry für die Wortwahl. Die Pflegekräfte auf Station sagen selber, dass sie nie eine Einweisung zur VAC Therapie und Bedienung der Pumpen erhalten haben und lediglich die Pumpe Ein-oder Ausschalten dürfen.
Wie kann sich ein solches Vorgehen auf den Heilungsverlauf der Wunde auswirken? Es ist doch sicherlich nicht förderlich, wenn ein Vac Pumpe beinahe 48 Stunden überhaupt nicht läuft. Da es ein geschlossenes System ist, gehe ich davon aus, dass die Infektionsgefahr eher niedrig ist. Wenn sich Sekret im Schwamm sammelt und nicht ablaufen kann, kann sich dies negativ auf die Wundheilung auswirken?

Ich bin völlig ratlos, verwirrt und sauer. Auf Station bekomme ich keine Antworten.

Liebe Grüße Martina
 
Hiho,

so wie für mich beschrieben klingt das alles nicht ganz sauber...
VAC-Pumpen (vermutlich von KCI) erfüllen ihren Sinn und Zweck natürlich nur, wenn sie in Betrieb sind.
Patienten mit einer VAC-Pumpe "therapieren" und niemand hat eine Einweisung, geschweige denn Ahnung davon, ist ebenfalls... nicht optimal!
Zu dem Rest kann und will ich mich nicht äußern.

Hast du schon überlegt (abgesehen natürlich von uns) dir eine weitere, ärztliche Meinung anzuhören?
 
Ich würde mir noch andere Meinungen einholen!
Hab dir eine PN geschickt!!
 
Die alten VAC Geräte waren schon laut und haben gerattert. Es kann wirklich nicht sein, dass sich bzgl VAC Therapie niemand auskennt. Entweder das Ding läuft oder nicht, wenn nicht, dann weg damit.
 
Das Vacuum erfüllt bei der VAC-Therapie einen wesentlichen Zweck, wenn das Vacuum nicht erzeugt wird, kann das entstehende Sekret nicht abgeführt werden. Deshalb trägt die Therapie auch diesen Namen!
Kein Vacuum - keine sinngemäße Therapie!
 
Schade, das das so läuft. Es macht den Eindruck, als habe da Niemand, außer der /die Operateur/in eine Weiterbildung in VAC-Therapie.Es scheint kein Pflegepersonal mit Zusatzqualifikation Wundexperte und kein Wundmanagement an der Klinik zu geben, sonst würde es so nicht gehandhabt.(Wasserstoffperoxyd machte mich schon stutzig, das benutzt man heute nicht mehr zur Wundreinigung) Eigentlich müsste doch der/die Jenige der/die operiert hat dafür Sorge tragen, daß die VAC-Pumpe ordnungsgemäß bedient werden kann und bei Problemen, zB der Diensthabende helfen können. Zumindest hätte das PP feststellen können,daß die Ableitung abgeknickt ist. Ein Chirug, der einen Verband über eine VAC anbringt, dürfte nicht in die Handhabung eingewiesen worden sein.
Aus dem Bauch heraus würde ich entweder mit dem /der Operateur/in sprechen und meine Zweifel mitteilen. Oder auf eine Verlegung in eine Klinik mit Wundmanagement drängen.
Denn die VAC Therapie ist teuer, da sollte die Handhabung bekannt sein. Ambulant werden die Kosten leider nur nach Einzelverhandlung mit der KrKasse übernommen.
Ich drück die Daumen!!
 
Hallo Martina,

haben sich die Schwierigkeiten mit der VAC Therapie geregelt? Ansonsten biete ich gne meine Unterstützung an! Als Mitarbeiterin von KCI kenne ich mich sehr gut mit der Therapie aus, alles andere wär ja auch schlimm. ;)

Melde dich einfach bei mir.

LG Kerstin
 
Hallo liebe Community!

Ich habe mich jetzt länger nicht gemeldet und das tut mir auch echt leid. Es ist einiges passiert in den letzten Wochen.
Meine Frau ist am 29.3. aus der Klinik entlassen worden, nachdem sie am 22.3. ein Mesh-Graft-Transplantat zum verschließen der Wunde am linken Vorfuß erhalten hat.
Die Zeit mit der VAC-Anlage waren wirklich belastende und frustrierende Wochen, da sämtliche "Professionelle" lediglich mit Unwissen und Unfähigkeit glänzen konnten. Nachdem die Anlage -wie oben erwähnt- 2 Tage gar nicht lief, erfolgte am 11. März ein Verbandswechsel. Danach lief die Pumpe, jedoch auch nicht kontinuierlich störungsfrei.

Am 20.3. wurde meine Frau direkt nach dem Verbandswechsel vom OP auf die plastische Chirurgie , bzw. in die Wundklinik verlegt. Wer hätte das gedacht? Und ab diesem Tag wurde doch einiges entspannter. Das PP und die Ärzte waren um einiges offener, auskunftsfreudiger und definitiv versierter im Umgang mit der vorangegangenen Krankengeschichte und vor allem im Umgang mit VAC-Anlagen.
Fragt man sich, wieso eine Patientin wochenlang auf der Orthopädie liegt, wo alle überfordert waren mit der Technik. Ich habe meine ganz eigene -und keine gute Meinung- zu der Geschichte. Ich umschreibe es mal mit Kompetenzgerangel und dem nicht eingestehen wollen von Fehlern.
Was wir als Paar am Ende daraus machen ist noch offen. Mit der Krankenkasse haben wir uns in Verbindung gesetzt und Beschwerde eingereicht. Wird sich wohl im Sande verlaufen.

Das Mesh-Transplantat wurde nach der Op wiederum mit einer VAC-Anlage versorgt. Sehr interessant muss ich dazu sagen. Ich arbeite schon einige Jahre nicht mehr im Krankenhaus, meine vorherigen Kentnisse zu Mesh-Transplantationen waren sehr "rudimentär".
Die Vac wurde am 26.3 entfernt. Am 29.3. dann Entlassung mit eingeheiltem Transplantat.
Die Wundheilung bisher verlief eher problemlos. Das Transplantat wurde mit einem selbstauflösenden,subkutanen Faden fortlaufend vernäht. Die Fäden haben sich mittlerweile aufgelöst. Was mich dennoch verwundert hat, war das starke verschorfen der Wunde.
Jetzt 3 Wochen später ist fast der komplette Schorf abgefallen.

Jetzt habe ich einige Fragen. Ich habe mich etwas über die Wundversorgung (Verbandwechsel habe ich mehrere Tage zu Hause fortgeführt, da Ostern war) gewundert und würde gerne eure Meinung hören.
Verbandswechsel täglich. Transplantat mit Braunovidon/Povidon Jod abspülen, Reste abtupfen und danach die Wunde an der Luft belassen/konditionieren. Verband dann mit Betaisadona Salbe und Fettgaze, sowie sterile Kompressen. Dies über 5 Tage.
Ist die Versorgung mit Jod noch üblich? Die Frage kommt deshalb, da die weiterbehandelnde Chirurgin -auch leicht überfordert- sagte, dass dies kein Standard mehr wäre. Ich fand auch, dass man durch diese Versorgung die Wundränder nicht mehr eindeutig beurteilen konnte. Die Versorgung durch die ambulante Chirurgin ist abgeschlossen.
Zur Zeit gibt es noch eine nässende Stelle am Transplantat. Jedoch nur ca. 3 Millimeter breit am unteren Saum des Transplantats. Habt ihr einen Tip zur Versorgung? Sollte dies weiterhin so bleiben, wird sich meine Frau in der nächsten Woche noch einmal in der Wundsprechstunde direkt in der Klinik vorstellen.
Wie sollte das Transplantat, bzw. die Narbe auf Dauer gepflegt werden? Zur Zeit nehme ich (noch) Panthenol Salbe.
Ist die Versorgung mit einem herkömmlichen Kompressionsstrumpf (rundstrick) KKL 2 sinnvoll? Ich frage deshalb, da die Kompression bei diesen Strümpfen erst im Bereich des Sprunggelenks einsetzt, bzw. dort am stärksten ist. Die Narbe liegt aber am Vorfuß. Narbenversorgung (jedoch mir nur bekannt bei Verbrennungen) erfolgt doch in der Regel mit Flachstrick. Liege ich da falsch? Denkfehler?
Und am Ende: ich würde auch mal Bilder einstellen, sofern gewünscht und erlaubt.

LG Martina
 
Hey,
echt blöd dass da so viel falsch gelaufen ist. Bei uns im Haus werden VAC pumpen vor allem auf Gefäßchirurgie eingesetzt und die Schwestern dort haben alle eine Einweisung und kennen sich teils besser aus als die Ärzte. Manchmal laufen die Pumpen auch bei uns nicht, ohne dass jemand den Fehler findet. Dann wird der Komplette VAC schnellstmöglich ausgetauscht.
Zu deiner Beschwerde: du hast recht bei der Kasse beschweren bringt meist nix. Mein Tipp wende dich direkt an die Klinik. Nur so kann der Fehler erkannt und bei zukünftigen Patienten vermieden werden. BEi uns erhält jeder Pat zusätzlich zum normalen Fragebogen eine Karte auf der besonderheiten (positiv wie negativ) vermerkt werden können. Also ein Brief an die Klinik mit der Schilderung des Falls wäre sinnvoll, sage darin auch dass du eine Rückmeldung erwartest was aus der Sache geworden ist.
Und ja du hast recht, Braunovidon und Betaisadonna werden heute eigendlich nicht mehr verwendet bei Wunden, da die Wundbeurteilund so fast nicht möglich ist
Gruß
Geri-Pfleger
 

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