Unerfahrene Ärzte - wie soll man die ernst nehmen?

Junge Ärzte allgemein,ob nun als frischer Assistenzarzt oder als PJler,befinden sich in unserem Haus in der Obhut eines sehr erfahrenen OAs.
Wir vom pflegerisch-rettungsdienstlichen Personal haben mit diesen Jungspunden nichts zu tun,es sei denn,es darf mal einer der Assistenzärzte alleine bei uns Dienst schieben.
Bei diesen gibt es sehr verschiedene Typen,z.B. die,welche schon mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und uns für ihr persönliches Servicepersonal halten :wut:. Dann gibts die,welche als Arzt dem Pat. gegenüber super sind,uns aber am liebsten ignorieren. Und dann gibts noch die Frischlinge,die stolz im weißen Kittel mit blauem Zeug drunter und Stethoskop um Hals rumlaufen,um den Schein zu wahren und bei jedem Handgriff unsere Hife brauchen.
Junge Ärzte können sehr sehr anstrengend sein,aber es gibt auch die netten und fachlich fitten.
Im Grunde jedoch hab ich so meine Probleme damit,Anweisungen von nem 28 jährigen Arzt entgegenzunehmen,weil diese es meist so verpacken,daß es sich so schön "von oben runter" anhört und damit braucht mir keiner kommen,schon gar nicht son Jungspund von Arzt !
 
Hallöle

Wir haben auch immer wieder unerfahrene Ärzte. Wir sind eine Neurologie auf die mindestens 1mal im Jahrl Ärzte von psychatrischen Stationen kommen, die ihre Fachweiterbildung machen und somit einen Pflichteinsatz auf Neuro haben. Die meisten haben von psychatrischen Dingen viel Ahnung, aber von allem anderen nicht den blassesten Schimmer.
Was ich dann immer mache: Ich sag es einfach. Ich sag genau was ich will, wie ich das will, wie wir das bis jetzt immer auf Station gehandhabt haben und zur Not kann ich auch verdammt aufdringlich werden :mrgreen:
Zu deinem Thema mit der endoskopischen Untersuchung: Ich finde da hat nicht nur der Arzt mit dran zu denken. Warum macht ihr eine Colovorbereitung wenn ihr die Blutwerte wisst und somit auch wisst, das die Untersuchung nie stattfinden kann so? Da wäre es dann an euch, dem Arzt auf die Füße zu stehen und ihm zu sagen, das dies so nicht geht!
Die Sache mit den Nachrichtenzetteln und den Medis kenne ich auch. Wenn es mir einfach zu lang dauert bis der Arzt reagiert (spätestens nach ner Stunde will ich das richtige Medikament angeordnet haben), geh ich nochmal persönlich zu ihm (und das ist dann auch Aufgabe des Tagdienstes).Wenn er es dann immernoch ignoriert geh ich nochmal hin und nochmal und nochmal. Aber beim 4. mal ist dann schluß. Dann bleib ich nebendran stehen bis er das richtige Angeordnet hat. Sehr nervig, ich weiß. Aber effektiv :megaphon:
Wenn ein Arzt der keine Ahnung hat, wieviel mg man von dem Medikament geben soll, mich fragt, sag ich ihm was wir in dem Fall normalerweise geben und sag dann das er aber jetzt nachschauen soll, ob das ok so ist.
Medikamente in der falschen Dosierung anordnen kann jedem Arzt passieren, egal ob Assistenzarzt oderChefarzt. Hier wäre es in dem Fall aber auch Aufgabe des Pflegepersonals, mitzudenken! Einfach ein Medikament anzuhängen, nur weils so angeordnet ist, ist auch nicht grad so toll. Wenn man die Medikamente kennt (was eine Krankenschwester eigentlich sollte) und einem da etwas komisch vorkommt, sollte man lieber nochmal nachfragen, statt einfach zu machen. Bei uns kommt es auch immer mal wieder vor, das Ärzte z.b. 500 Tropfen Novaminsulfon anordnen. Im Medikamentenmodul im PC können die schnell mal verrutschen. Da wird dann auch mg 500 einfach mal Trpf 500. Jeder halbwegs aufmerksame Mitarbeiter der Pflege weiß, dass er beim Medi/Infusionen richten mitdenken muss.Das war also ganz sicher nicht nur ein ärztlicher Fehler.
In einem Krankenhaus funktioniert das nur, wenn alle mitdenken. Du kannst nicht sagen du kannst neben deinem Ablauf nicht auch noch für die Ärzte mitdenken.Genau das gehört aber auch zu deinen Aufgaben. Genauso wie die Ärzte für die Pflege mitdenken.Die bügeln auch so manchen Fehler aus.
Auch Ärzte sind Menschen die Fehler machen. Es sollten alle Berufsgruppen mitdenken. Wenn sich die Fehler der Ärzte häufen, dann würde ich sie einfach drauf ansprechen. Denn somit erleichterst du dir/euch ja auch die Arbeit. Man sollte also, finde ich, wenn soviel schief läuft, einfach mal schauen, warum das so ist.
 

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