Perspektiven? Patientin mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis

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Hallo, ich arbeite gerade an einer Hausarbeit für mein Studium.Es geht um Fallmanagement bei der Eingliederung von seelisch behinderten Menschen und in unserem Fall geht es um eine Patientin mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis und einer postschizophrenen Depression. Als Symptome sind bei ihr folgende bekannt: Beschleunigung der Denkabläufe, mangelnde Distanz vor der Gedankenflut, Wahrnehmungsveränderungen, Furcht vor Realitätsverlust und Mangelernährung...
Sie hat zwei Krankenhausaufenthalte hinter sich, die Krankheitseinsicht kam erst jeweils gegen Mitte oder nach den Aufenthalten. Inzwischen glaubt die Patientin mit ihrer Krankheit umgehen zu können und über die Einnahme und Wirkung der Medikamente Bescheid zu wissen..
Meine Frage ist jetzt, welche Perspektive ihr dieser Patientin für ihr weiteres Leben geben würdet. Also beruflich und so weiter...

Sind vielleicht ein paar wenig Infos, aber mehr hab ich nicht bekommen:weissnix:
Es wäre nett wenn ihr mir eure Meinungen dazu sagen könntet...

Danke im vorraus!:gruebel:
 
Hallo Hobbyschwester,

wie alt ist diese Patientin? Aus der Ferne schwer beurteilbar. Aber wie schaut es aus mit dem BTZ? (Berufstrainingszentrum). Dort könnte sie ihre Leisungsfähigkeit überprüfen in verschieden Bereichen. Vielleicht hat sie da auch selber Vorlieben, oder sogar eine Ausbildung wo sie anknüpfen kann?
Oder niederschwelliger in einer Behindertenwerkstadt?
Hat sie einen Schwerbehindertenausweiss? Dann könnte man auch den IFD (Integrationsfachdienst) für Menschen die nicht in Arbeit sind in Anspruch nehmen. Dort findet Beratung, Begleitung oder auch Vermittlung von Praktikas statt.
Für mehr Infos bräuchte ich auch mehr Informationen über diese Patientin....
Vor allen Dingen was will sie selber?

Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Und hey...damit hast du schon eine Frage von mir beantwortet. Uns sind nämlich keine Angaben über Alter Beruf und Vorlieben der Patientin gemacht worden. Und auch wir fanden es sehr schwierig hier Ansätze für eine Perspektive zu finden. Alle anderen Ideen sind klasse, zum Teil hatten wir sie schon selber, das Problem ist nur, dass man ohne Alter etc. wohl nur spekulieren kann wenn unser Prof keine Einsicht hat und uns die fehlenden Infos gibt.

:weissnix: LG
 
Hallo Hobbyschwester,

das wird ohne die Informationen nicht gehen. Wobei dies auch eine Beziehungsarbeit benötigt. Sie dort hinzuführen, ihr Einrichtungen vorzustellen, das Für und Wider abzusprechen. Übergangsphasen, Hospitationstage, Absprachen und vieles mehr, oder noch was ganz anderes....:weissnix:
Wie sieht ihre Wohnform aus? Wie könnte sie zur Arbeit kommen? Müsste sie abgeholt werden? Schafft sie es alleine dorthin zu kommen?
Die Arbeitsstelle wie sollte sie am besten aussehen? Hat man dort festen Ansprechpartner? Wieviel an vorgebener Struktur braucht sie?
Da sind so viele Dinge die bedacht werden müssen...
Ihr vielleicht auch "Realität" näher zu bringen, dass es auf dem offenen Arbeitsmarkt nicht geht...Das alles braucht eine genauste Überlegung.....damit auch keine Über- oder auch Unterforderung entsteht...
So kann man nichts planen...das ist ins Blaue gedacht....
Hoffe, du bekommst noch mehr Informationen....

Liebe Grüße Brady
 
Hallo,

also...nach einer Unterredung mit meinem Prof ( der mir inzwischen sehr unsympatisch geworden ist:angryfire: ) konnten wir ihm noch einige Infos aberlangen....Demnach ist es für ihn ganz klar aus dem Fall zu erkennen, dass die Frau, da keine Anhaltspunkte auf altersspezifische Schwierigkeiten bestehen, ca.30-40 Jahre alt ist, aufgrund "normaler Verhältnisse" wohl mittel gebildet ist( er nimmt an sie hätte wohl eine kaufmännische Ausbildung gemacht haben können, keine Ahnung woher er das nimmt...Professor eben..) und neben genanntem Bruder und einer Freundin keinerlei weitere soziale Kontakte bestehen. Des weiteren sieht er aus ihrem Krankheitsverlauf, dass sie wohl eine "Drehtürenpatientin" ist. Damit meint er, dass sie wohl ständig in klinischer Behandlung war.Momentan wohnt sie seinen Spekulationen nach allein in einer normalen Wohnung...( möchte echt mal wissen woher er sich das ableitet, jedenfalls hat er nicht mit seiner "Quelle" für diesen Fall gesprochen. Naja, damit müssen wir jetzt arbeiten..Das heißt, eine theoretische Perspektive aus der Sicht eines Fallmanagers entwickeln, die nachvollziehbar und realistisch ist...
Kann mir vielleicht jemand sagen, wie momentan der Standard in der klinischen Behandlung von Patienten mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis aussieht? War in meiner Ausbildung auf einer reinen C2- Station..
Und dann würde mich noch interessieren, ob eurer Meinung nach diese Patientin a) alleine wohnen könnte....b) arbeitsfähig sein könnte...c) motiviert werden könnte, sich sozialpsychiatrisch unterstützen zu lassen..
Selbstverständlich machen wir uns eigene Gedanken, aber wir haben Angst uns zu verennen...:gruebel:
Vielen Dank und liebe Grüße an alle!
 
Hallo,

das ist so überhaupt nicht möglich. Hier fehlt die Patientin, man kann für keinen Menschen sein Leben planen ohne, dass er daran beteiligt ist. Dies geht nicht ohne Beziehungsarbeit..... Mit Absprachen treffen, Ziele vereinbaren, Realitäten berücksichtigen, Compliance? Erfahrung machen, dass wir sie unter- bzw. überfordert haben, oder auch, dass sie sich selber über- bzw. unterfordert....uvm..
Wohnformen wären theoretisch möglich von Langzeitwohnheim, betreutes Einzelwohnen, Wohngemeinschaft, Aussenwohngruppe bis hin zur eigenen Wohnung......

Gruss Brady
 

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