Lin
Poweruser
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Hallo BettyBoo,
wenn ich das so lese weis ich das du deine Einstellung zum Sterben unbedingt ändern mußt. So wie du das handhabst kannst du das nicht dein Arbeitsleben lang verkraften. ...
... Wenn dieser Patient dann gehen darf, muß ich keine leidvollen Gedanken mit nach Hause nehmen. Versuch es , und du kannst besser damit umgehen.
Soviel ich aus BettyBoo's Beitrag herauslese, hat sie nichts davon geschrieben mit diesem Leid nicht umgehen zu können, noch welche Einstellung sie bzw. er zum Thema Sterben hat. Auch kann niemand sagen, wieviel ein anderer verkraften kann. Z.B. können manche "Heulsusen" ziemlich viel verkraften, da sie vielleicht mit Weinen ihre Gefühle frei lassen können, andersherum kann jem. der seine Gefühle verbirgt, gerade daran zerbrechen.
Leid ist ein tagtäglicher Begleiter in unserem Beruf. Jede Krankheit bringt Leid mit sich. Und da kann die Palliativmedizin noch so gut sein, leiden Sterbende. Bei "Todes"Schmerzen werden Minuten, die man braucht um ein Med. vorzubereiten oder zu verabreichen, zu Stunden. Und das Leid Angst (sei es vorm Sterben, vorm Abschied, Angst vor dem "was kommt danach", Angst um ihre Angehörige, Angst vor Hoffnungslosigkeit usw.) kann ich ihnen nicht nehmen.
Hier stellt sich uns einfach die Frage "Warum", die niemand beantworten kann.
Was meinst du mit leidvollen Gedanken? Ich persönlich kenne keine Person, die nicht mitfühlt (das soll nicht mitleiden heißen), sei es jetzt ein Praktikant oder auch ein Arzt. Und vor diesem Mitfühlen gibt es kein Entkommen (außer man behandelt den Menschen als eine Sache und von dem will ich jetzt nicht ausgehen).
Und ich finde ein "gesundes Maß" Empathie schadet nicht und lässt manchen sein Handeln überdenken. Empathie ist eine Eigenschaft, die ich auch nicht - wie schon erwähnt - beim Portier abgeben kann. Ich kann den erfahrenen Zustand des Leidens verdrängen aber vergessen??? Und nicht nur Erfahrungen mit Wohlbefinden sondern auch mit Leid prägen einen Menschen und machen ihm zu dem was er ist.
Lin