Nekrosen trocken verbinden?

spritzensusi

Stammgast
Registriert
29.03.2005
Beiträge
201
Beruf
Krankenschwester
Hallo,

ich habe einen neuen Bew. auf meiner Station im Pflegeheim, der mit Nekrosen am Ende der kleinen Zehen aus dem Krankenhaus kam. Die Entstehung dieser Nekrosen war wohl krankheitsbedingt, da er wohl sauerstoffunterversorgt war.

Jedenfalls sind 7 der 8 betroffenen Zehen mit trockenen Nekrosen bedeckt. Eine Nekrose sondert feucht ab und riecht leicht streng.

Der Hausarzt hat sich die nicht einmal angesehen, um die Behandlung zu beurteilen. Der sagte mir nur telefonisch das wir die Zehen trocken verbinden sollen, wie es aus dem Arztbrief aus der Klink hervorgeht. Naja, der HA hofft damit wohl das die Nekrosen von selber abfallen....

Aber irgendwie finde ich einen trockenen Verband bei Nekrosen nicht mehr "zeitgemäß". Was meint ihr? Habe gelesen, das man versuchen sollte die Nekrosen mittels Ringer- Lsg./ NaCl- Lsg. oder einem Hydrogel aufweichen kann um diese dann abzulösen. Da ja ohne Nekrosenentfernung, wie auch immer diese stattfindet, keine Wundheilung entstehen kann.

Natürlich wäre auch ein chirurgisches Debridement möglich, aber bei mír im Pflegeheim hygienisch etwas schwierig. Der Mann ist auch Tetraplegiker und ich kann ihn somit schlecht zu unserem Hautarzt in die Praxis schicken.

Wie würdet ihr vorgehen? Weiter trocken verbinden oder aufweichen mit dem oben Genannten oder was ganz anderes nehmen? Naja, wir haben glaube ich auch zwei Schwestern mit Wundmanager- Fortbildung, die kann ich ja auch mal fragen.
 
Bevor man an trockenen Nekrosen herummanipuliert, sollte die Ursache der Nekrose bekannt sein.
Handelt es sich z.B. um ein arterielles Problem, dann muss erst die Durchblutung verbessert werden, bevor die Wunde abheilen kann.
Ohne Ursachenabklärung kann es zu einer deutlichen Verschlechterung der Wundsituation kommen.
Und wenn ihr 2 Mitarbeiterinnen mit der entsprechenden Qualifikaton habt, sollten die auch eingeschaltet werden:kloppen: .
Wenn im Entlassbrief eine AVK vermerkt ist, dann ist es durchaus sinnvoll, trockene Nekrosen trocken zu verbinden.
Bei feuchten Nekrosen sollte der HA schon draufschauen.

Liebe Grüße

Astrid
 
@ wundtussi:

Danke für deine Antwort, hat sich ja sonst keiner erbarmt....:gruebel:
Habe mich heute also nach deinen Tipps näher mit dem Problem bzw. deren Ursachen befasst.
Also der Mann hatte wohl irgendeine Sauerstoffunterversorgung in den körperfernen Gliedmaßen, Ursache war irgendeine Lungenerkrankung.

Zusätzlich hat er auch noch eine pAVK, jedoch kein Diabetes.

Wie der Hausarzt auch hat verlauten lassen, ist wohl die Amputation der Zehen geplant, da einige schon vollständig nekrotisiert sind.

Die Wundmangerin wurde auch hinzugezogen und die meinte aufgrund der angestrebten Amputation sollte man es im Moment beim Trockenverbinden bleiben lassen.

Also damit hat sich ersteinmal die Frage nach der wundtherapeuthischen Behandlung gelöst. Tschüüüß.:wavey:
 
spritzensusi schrieb:
@ wundtussi:

Danke für deine Antwort, hat sich ja sonst keiner erbarmt....:gruebel:

Naja, ist auch auch etwas blöd, wenn mehrmals die selben Antworten kommen:knockin: .
Freut mich, wenn sich das Problem so schnell von selbst gelöst hat.
 
Hallo Spritzensusi und Wundtussi................



wundtussi schrieb:
Naja, ist auch auch etwas blöd, wenn mehrmals die selben Antworten kommen.
.....................



eben! Wenn Wundtussi schon alles gesagt hat!

:besserwisser: Ich will es mir doch nicht mit Astrid verscherzen...........:hippy:
 
Auch wenn sich das Problem bald chirurgisch löst, so ist es schwierig trockene Nekrosen feucht zu behandeln: stinkt erbärmlich, neigt dazu den Weg für Infektionen zu ebenen, Bedarf einer aufwändigen Verbandstrategie
ambulant so nicht durchführbar
 

Ähnliche Themen