Nachtdienst machen?

corinna86

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Bensheim
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Chirurgie
Hallo,
ich hab da mal ne frage, ich arbeite seid dem 09.03.2009 auf einer Chirurgichen Station. Ich arbeite auch schon in meinem eigenen Bereich. Jetzt soll ich, weil viele unserer Kollegen krank sind im Nachtdienst einspringen. Ich soll am Montag erst mal ne halbe probe nacht mit einer kollegin machen und dann am 11. & 12.06.09 alleine Nachtdienst machen. Ich habe aber angst davor. Denn wir haben einen haufen Pflegepatienten, und 4 MRSA Patienten. Ich muss das dann alles alleine machen.

Was soll ich tun?

Soll ich den Nachtdienst machen? :gruebel::gruebel:

danke für eure antworten
 
Bist du Azubi oder schon fertig mit der Ausbildung?

Elisabeth
 
Ich nehme mal an in Deinem Vertrag steht was von drei Schichten oder? Wenn ja wüßte ich nicht wieso Du keinen Nachtdienst machen sollst. Die anderen Pflegekräfte scheinen die Nacht auch zu überleben und zu meistern:nurse:
 
Vor was hast du genau Angst? Kannst du mit deinen Kollegen darüber sprechen?
Ich denke, dass jeder Angst vor dem ersten ND alleine hatte. Nach 3 Monaten alleine ND zu machen, ist durchaus üblich. Gehe ich Recht in der Annahme, wenn du erst im Juli/August deinen ersten ND machst, du genauso Angst davor hättest?
Ich habe die Telefonnummer meiner Kollegen bekommen, mit dem Hinweis jederzeit anrufen zu können, wenn ich Fragen hätte. Denk daran, dass auf den Nachbarstationen auch immer wer ist, den du fragen kannst.

Gruß,
Lin
 
Ich bin examinierte Pflegekraft, klar in meinem Vertrag steht das ich 3 Schichten machen soll.
Ich hab angst das was passiert was ich nicht bewältigen kann.

:cry:
 
Bist du ganz frisch examiniert ?
 
Was können deine KollegInnen was du nicht kannst?

Du wirst als Krankenschwester bezahlt?

Dann erwarte ich auch, dass du diese Tätigkeiten ausführst.
Mich wundert eher, dass deine Kolleginnen dies bisher toleriert haben, dass du keinen Nachtdienst machst und sie diesen für dich mitmachen müssen.

Liebe Grüsse
Narde
 
@Corinna86: Wie dem auch sei, irgendwann mußt Du anfangen. Im Notfall hat man im KH immer jemanden den man fragen kann. Ich würde auch keine halbe Nachtschicht mitmachen sondern eine ganze um wirklich eine komplette Nacht mal "gesehen" zu haben.
Wie gesagt es ist immer irgendwann mal das erste mal:)
 
Hallöle Corinna!

Jede Pflegekraft hat erstmal Angst vor dem ersten Nachtdienst, das ist ganz normal. (Und jeder, der was anderes sagt, hat einen guten Verdrängungsmechanismus:mrgreen:)
Wenn du die Möglichkeit hast, eine Nacht zu zweit "probezuwachen", freu dich und schau dir an, was alles auf dich zu kommt.
Bei uns gab es für die Nachtwachen- Neulinge einen Arbeitszettel, auf dem so der normale Nachtablauf draufstand. Vielleicht gibt es das bei euch auch?
Ansonsten mach dir nicht zu sehr nen Kopf, ich drück dir fest die Daumen:)
Und erzähl doch nach deinen Nächten, wie es war!

Toi, toi, toi:):):)
 
Auf einige der vorherigen Antworten zu deinem Thema gehe ich jetzt mal aus diplomatischen Gründen gar nicht erst ein.

Mach dir bewußt, dass es Länder gibt in denen "single-night-shift" (also Nachtdienst mit nur einer Fachkraft unabhängig von der Patientenzahl und zusätzlichen Hilfskräften!) gesetzlich verboten ist.

Was du da beschreibst, könnte ich persöhnlich nicht verantworten. Die Leistung die du erbringst, läßt sich nicht in Minuten oder Patientenanzahl messen. Die tatsächliche Leistung einer jeden Pflegefachkraft ist die Verantwortung welche sie trägt!

Kannst du diese Verantwortung im Nachtdienst tragen?

Und nimm dir nicht immer Kollegen als Beispiel, die sich einbilden, diese Verantwortung tragen zu können, bloß weil bisher noch nichts Schlimmes passiert ist.
Was glaubst du wieviel so passiert und keiner bekommt es sonst mit!? Die sog. Fehlerkultur der deutschen Pflegebranche ist allseits bekannt - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Pass auf dich auf und steh zu dir selbst!
Bloß weil deine Kollegen sich zuviel Verantwortung aufhalsen, mußt du das nicht auch tun.

Auch ich habe schon Jobs hingeschmissen, weil ich Nachtdienst alleine machen mußte.
 
Was du da beschreibst, könnte ich persöhnlich nicht verantworten.
Sie hat bisher doch fast nichts geschrieben-
4 MRSA Pat, einen Haufen Pflege.
Das haben wir doch alle.

Normale (will heißen Somatik und peripher) Stationen mit 2 Wachen bei unter 40 Pat sind die große Ausnahme.
Da kann sie aber lange suchen bis sie einen Arbeitgeber findet wo das nicht vorkommt. Nochmal als Hinweis: 2 Jahre lang musste sie bis dato keine Nachtschicht machen!
 
Ich denke eure verschiedenen Blickwinkel: Kinderbereich und Erwachsenenbereiche führen zu den unterschiedlichen Aussagen.

Ich komme aus dem Pädiatriebereich. Dort war es auf normalen Stationen durchaus auch üblich 28 Kinder des Nächtens alleine zu versorgen. Da altersgemischte Station mussten Kinder nachts mind. 1-2 x gefüttert werden. Zu meiner Zeit wurde dazu nachts noch mind. 12 Kinder gewaschen. Infusiomaten gabs nicht. Die Kontrolle der Infusionen erfolgte per Sicht und das Einstellen per Rädchen.
Es kommt auf die Einstellung an. Nicht alles ist gleich mit einer Überlastungsanzeige zu beantworten.

Unser Beruf beinhaltet nun mal Verantwortungsübernahme. Leider wird dieser Aspekt zu sehr vernachlässigt in der Ausbildung... mit entsprechenden Folgen.

Elisabeth
 
4 MRSA Pat, einen Haufen Pflege.

Wie groß der "Haufen" ist, hat keine Relevanz! Das hatte ich bereits versucht auszuführen.

Sind wir mal ganz hypotetisch:
Eine Station mit zwei Patienten, davon einer isoliert (meinetwegen MRSA).

Dies rechtfertigt, im Sinne der Verantwortung, bereits eine zweite Pflegefachkraft! Begibst du dich ins Iso-Zimmer bist du selbst isoliert und praktisch nicht auf Station anwesend. In dieser Zeit kannst du nicht für die Sicherheit der anderen Patienten garantieren bzw. adäquat sorgen und verletzt somit deine Aufsichtspflicht, Sorgfaltspflicht und was weiß ich sonst noch.

Klaro ist das utopisch! Doch genau da müssen wir hin, den dem Richter ist das ******egal, warum du deinen Pflichten nicht nachgekommen bist.
 
Ich denke eure verschiedenen Blickwinkel: Kinderbereich und Erwachsenenbereiche führen zu den unterschiedlichen Aussagen.

Bin mir nicht sicher, ob du es so meinst, wie ich es verstehen möchte?! ;)

Sicherlich habe ich in meinem Pädiatriebereich eine andere Auffassung und Sensibilität für Dinge wie Verantwortung und Aufssichtspflicht. Denoch gelten meine Aussagen auch für den Erwachsenenbereich. Die Pflichten im Sinne der Verantwortung sind die gleichen.

In der Pädiatrie könnte man sogar noch anführen, das hier meistens die Eltern da sind und ich daher keine vollständige Aufsichtspflicht habe.

Daraus wieder resultiert, das auf einer Erwachsenenstation mehr Personal da sein müßte, als bei den Kindern.

Nur bei den Erwachsenen (oft alt, senil, nicht wehrhaft) juckt es keinen, weil sich keiner wehrt! Die Patienten nicht und auch die Pflegekräfte nicht.
 
@monnkid- auch ein Richter kann durchaus einschätzen, was realistsich ist und was nicht. Eine 1:1 Betreuung dürfte weder in der peripheren Kinder- noch in der Erwachsenensomatik realistisch sein. In den Intensivbereichen sieht das anders aus.

Ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis ist in unserem Beruf eher kontraindiziert, da es sich lähmend auswirkt. Es verstellt den realistischen Blick und verunsichert den Pflegenden. Man kann niemals alles absichern- nicht mal im Intensivbereich.

Elisabeth
 
Hallo Moonkid,

deine Einschätzung in allen Ehren, aber auf unseren Infektionsstationen mit teilweise 8 Isolationen. Dennoch gibt es bei 24 Betten nur einen Nachdienst.

Doch wir kommen vom Thema ab.

Liebe Grüsse
Narde
 
deine Einschätzung in allen Ehren, aber auf unseren Infektionsstationen mit teilweise 8 Isolationen. Dennoch gibt es bei 24 Betten nur einen Nachdienst.

Nun ja, ich denke eben in der Zukunft (bzw. der internationalen Realität!), den es würde sich ja nichts bewegen, wenn alle in der Gegenwart (auch Realität genannt) Kreise drehen.
 
@monnkid- auch ein Richter kann durchaus einschätzen, was realistsich ist und was nicht.

Denoch muß er sich ans Gesetzt halten, was nicht immer der Realität gut tut.

Eine 1:1 Betreuung dürfte weder in der peripheren Kinder- noch in der Erwachsenensomatik realistisch sein.

Klaro, war auch nie gewollt. Aber 30 Patienten alleine versorgen ist auch eine unrealistische Anforderung ein einen pflegenden Menschen (den wir sind keine Übermenschen!), die leider der Realität entspricht.

Ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis ist in unserem Beruf eher kontraindiziert, da es sich lähmend auswirkt. Es verstellt den realistischen Blick und verunsichert den Pflegenden. Man kann niemals alles absichern- nicht mal im Intensivbereich.

Ich weiß, was du meinst, doch dieses "Sicherheitsbedürfnis" war nicht das, worüber ich sprach. Es ging um grundlegende Verantwortung den Patienten gegenüber und nicht um permanenten Reanimationsbereitschaft für jeden Patienten.
Nichts ist sicher, das habe ich schnell gelernt. Um so mehr poche ich darauf, in der Nacht nicht alleine zu sein!
Man muß immer auf das Unmögliche (es passiert immer Nachts, wenn man alleine ist) nicht vorbereitet, aber eingestellt sein.
Was ist, wenn zwei Patienten gleichzeitig reanimationspflichtig werden?
Oder mal aus der Realität gegriffen: Ein Kind (ohne rooming-in) fällt aus dem Bett, wärend ein weiteres beginnt aus einer arteriellen Schnittverletzung (frisch aus dem OP) nachblutet.

Hast du Kinder? Möchtest du dein Kind Nachts alleine auf einer Station wissen, die nur von einer Pflegekraft besetzt ist? Möchtest du das diese Pflegekraft unter dieser extremen psychischen Anspannung/Belastung i.v.-Medis für dein Kind richtet?

Sorry, liebe Kollegen, aber wem eine Nacht alleine keine Schweißperlen auf die Stirn treibt, ist einfach schon zu abgebrüht. Das hat nichts mit Professionalität zu tun.
 

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