Hilfe: Direkt nach dem Examen Nachtdienst

NeuerPfleger

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Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich wünsche euch allen erstmal ein schönes Wochenende. ♥️

Ich habe 2021 also dieses Jahr Examen gemacht. Als GuK. Um genau zu sein vor 2 Wochen war ich noch Schüler .

Nun jetzt hab ich nach sehr viel hin und her überlegt, für einen Personaldienstleister zu arbeiten. Und werde am 01.10 einsteigen, jedoch direkt mit Nachtdiensten sprich die letzten 2 Wochen im Oktober, auf einer Geriatrie. Mir ist bange …

Nun jetzt habe ich bisschen hier gestöbert und bin auf nicht so nette Äußerungen bezüglich Kollegen und Kolleginnen die für einen Personaldienstleister arbeiten gestoßen.

Ich weiß garnichts über den Ablauf einfach nichts, habe das Gefühl ich kann gerade nichts mehr habe alles verlernt und habe Angst das jemand im Dienst verstirbt oder ich eine Notfallsituation nicht mitbekomme OMG ich habe gerade so viel im Kopf ich bin seelisch jetzt schon eine Ruine obwohl ich noch nicht mal angefangen habe OJEEE …. Werde alleine da anfangen.. Niemand ist da wo ich nachfragen kann. Was tu ich nur wenn ich Medis stellen muss aber die Schrift nicht lesen kann? Was mach ich wenn ich den Namen eines Medikamentes nicht mehr weiß nicht mehr zu ordnen kann? Wie mach ich eine Übergabe ? Was tu ich wenn ich etwas nicht weiß? Leute ich überlege gerade echt zu kündigen.. F*Ck hab ich gerade Angst…

Ich hoffe hier sind paar nette Kollegen mit Seeehr viel Erfahrung, und helfen mir etwas bezüglich des Ablaufs. Paar Tipps und Tricks?Wären mir echt lieb.
Vielen Dank euch ♥️
 
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Gleich nach dem Examen bei einem Personaldienstleister anzufangen ist schon eine Hausnummer! Aber so machst du den Nachtdienst? Bist du da gleich ganz alleine eingesetzt?
Aber Mal unter uns, Zeitarbeiter werden da eingesetzt wo es brennt. Du kannst zwar sagen, ich mache Nachtdienst oder ich mache keine Nachtdienst aber wenn du erst Mal auf der Station bist wirst du von deinen Kollegen eingeteilt, was du machen musst und ob und wie lange du eingearbeitet wirst liegt in deren Ermessen!
Wo genau wirst du eingesetzt? Vielleicht bist du ja nicht alleine? Warum hast du bei deiner Firma nicht gesagt, ich mache erst Mal keine Nachtdienste, das tun viele deiner Kollegen!
 
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Ob und wie ein Zeitarbeiter eingearbeitet wird liegt in Ermessen des Kunden. Ich persönlich habe keine Probleme mit Zeitarbeitern. In der Pflege weiß inzwischen jeder, dass man auf die Kollegen angewiesen ist und wenn du Kollegen ständig fertigmachst werden die Mittel und Wege finden nicht mehr mit dir arbeiten zu müssen.
Keine Angst Neuer Pfleger, wenn du als Stammkraft anfangen würdest hättest du vielleicht eine mehr oder weniger gute Einarbeitung. Und wenn du erst Mal zwei oder drei Jahre Berufserfahrung hast wirst du gelassen jeden Wechsel in Angriff nehmen.
Vielleicht solltest du wirklich überlegen, ob du nicht lieber erst irgendwo fest anfängst.

P.S. : Wenn dich meine Erfahrungen mit Zeitarbeitern interessiert ich habe da. Was gepostet...
 
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Ob und wie ein Zeitarbeiter eingearbeitet wird liegt in Ermessen des Kunden. Ich persönlich habe keine Probleme mit Zeitarbeitern. In der Pflege weiß inzwischen jeder, dass man auf die Kollegen angewiesen ist und wenn du Kollegen ständig fertigmachst werden die Mittel und Wege finden nicht mehr mit dir arbeiten zu müssen.
Keine Angst Neuer Pfleger, wenn du als Stammkraft anfangen würdest hättest du vielleicht eine mehr oder weniger gute Einarbeitung. Und wenn du erst Mal zwei oder drei Jahre Berufserfahrung hast wirst du gelassen jeden Wechsel in Angriff nehmen.
Vielleicht solltest du wirklich überlegen, ob du nicht lieber erst irgendwo fest anfängst.

P.S. : Wenn dich meine Erfahrungen mit Zeitarbeitern interessiert ich habe da. Was gepostet...
Aber wieso sollte ich bitte meine Kollegen fertig machen? Wer bin ich denn. Bin doch im jede Hilfe froh… Vor allem vor kurzem noch Examen gemacht, ich habe schon während meiner Ausbildung erfahrene „Alteingesessne“ sehr geschätzt, und deren wissen mit „meinem“ wissen Ergänzt. Eigentlich bin ich in die Zeitarbeit, um das wirklich beste Team zu „suchen“ wo ich mich wohl fühle..
 
Es ist doch noch gar nicht gesagt, ob Du Tabletten nach einem System stellen musst, das man nicht lesen kann...
Könnten ja auch geblistert von der Apotheke kommen, und im Computer deutlich geschrieben worden sein.

Es wird auch auf anderen Abteilungen Nachtwachen geben, die man fragen kann. Ich würde um die Telefonnummern der Stationen
haben wollen, sowie die der diensthabenden zuständigen Ärzte, die Notrufnummer für das Rea-Team. Wo steht der Notfallkoffer/wagen ?

Außerdem würde ich etwas früher zum Dienst erscheinen um mir die Gegebenheiten anzuschauen bzw. zeigen zu lassen.

Ich habe nach meinem Examen ausschließlich Nachtwachen auf wechselnden Abteilungen, verlangte erstens eine gute Übernahme, die vorgenannten Dinge zu wissen, und habe mir als erstes die Patienten angesehen, dabei gut beobachten und möglichst
nachfragen, wenn Dir etwas "ungewöhnlich" vor kommt.

Wenn etwas Leerlauf ist, kannst Du sicher alle Schränke und Nebenräume nochmals anschauen, ansonsten muss man sowie man irgendwo vorbei kommt möglichst einen Blick hineinwerfen....

Na, ja .. anders anfangen und arbeiten ist sicherlich schöner... aber es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.

Solltest Du wirklich Medikamente haben, bei denen Du denen Du etwas nicht verstehst, dann würde ich einen Vermerk machen und den Frühdienst fragen, bzw. ihm das " Problem" übergeben.

Sicherlich kannst Du im totalen " Chaos" auch den diensthabenden Arzt fragen. Der hat dann eben Pech gehabt, dass er nicht durchschlafen kann. Es kommen auch wieder andere Zeiten..

Nur Mut: Du schaffst das schon!

Wenn ich einen Mitarbeiter in der Situation habe, gebe ich ihm meine Telefonnummer, damit er notfalls nachfragen kann.
Das musste in den ganzen Jahren nur 2 mal in Anspruch genommen werden.

Damals gab es noch kein Google, wo man mal schnell etwas nachschauen konnte, aber wenn ich etwas nicht weiß, dann ist mir
das auch heute mal schnell eine Hilfe um auf die Sprünge zu kommen.

Meinen Kindern habe ich immer gesagt, wenn etwas schwieriges vor Ihnen lag:

" Du gehst da jetzt mal hin und machst das einfach. "

Nicht zu viel vorher überlegen, was alles vorkommen könnte. Nichts ist so gruselig, wie das was man sich vorstellt und was man sich in der Phantasie ausmalen kann.

Toi,Toi,Toi.- DU schaffst das !

Was nicht angeboren ist, wird man wohl irgendwie lernen müssen.

Fearn
 
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Man lässt doch niemanden einfach so anfangen?!
Sondern läuft erst eine gewisse zeitlang mit einem erfahrenen Kollegen mit?
 
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Es ist doch noch gar nicht gesagt, ob Du Tabletten nach einem System stellen musst, das man nicht lesen kann...
Könnten ja auch geblistert von der Apotheke kommen, und im Computer deutlich geschrieben worden sein.

Es wird auch auf anderen Abteilungen Nachtwachen geben, die man fragen kann. Ich würde um die Telefonnummern der Stationen
haben wollen, sowie die der diensthabenden zuständigen Ärzte, die Notrufnummer für das Rea-Team. Wo steht der Notfallkoffer/wagen ?

Außerdem würde ich etwas früher zum Dienst erscheinen um mir die Gegebenheiten anzuschauen bzw. zeigen zu lassen.

Ich habe nach meinem Examen ausschließlich Nachtwachen auf wechselnden Abteilungen, verlangte erstens eine gute Übernahme, die vorgenannten Dinge zu wissen, und habe mir als erstes die Patienten angesehen, dabei gut beobachten und möglichst
nachfragen, wenn Dir etwas "ungewöhnlich" vor kommt.

Wenn etwas Leerlauf ist, kannst Du sicher alle Schränke und Nebenräume nochmals anschauen, ansonsten muss man sowie man irgendwo vorbei kommt möglichst einen Blick hineinwerfen....

Na, ja .. anders anfangen und arbeiten ist sicherlich schöner... aber es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.

Solltest Du wirklich Medikamente haben, bei denen Du denen Du etwas nicht verstehst, dann würde ich einen Vermerk machen und den Frühdienst fragen, bzw. ihm das " Problem" übergeben.

Sicherlich kannst Du im totalen " Chaos" auch den diensthabenden Arzt fragen. Der hat dann eben Pech gehabt, dass er nicht durchschlafen kann. Es kommen auch wieder andere Zeiten..

Nur Mut: Du schaffst das schon!

Wenn ich einen Mitarbeiter in der Situation habe, gebe ich ihm meine Telefonnummer, damit er notfalls nachfragen kann.
Das musste in den ganzen Jahren nur 2 mal in Anspruch genommen werden.

Damals gab es noch kein Google, wo man mal schnell etwas nachschauen konnte, aber wenn ich etwas nicht weiß, dann ist mir
das auch heute mal schnell eine Hilfe um auf die Sprünge zu kommen.

Meinen Kindern habe ich immer gesagt, wenn etwas schwieriges vor Ihnen lag:

" Du gehst da jetzt mal hin und machst das einfach. "

Nicht zu viel vorher überlegen, was alles vorkommen könnte. Nichts ist so gruselig, wie das was man sich vorstellt und was man sich in der Phantasie ausmalen kann.

Toi,Toi,Toi.- DU schaffst das !

Was nicht angeboren ist, wird man wohl irgendwie lernen müssen.

Fearn
Mein Gott, VIELEN VIELEN LIEBEN Dank für deine warmen Worte. Ich bin gerade sehr sehr erleichtert, das mag ehrlich so logisch und einfach für euch klingen für mich ist/war es die Hölle. Weil die Berufserfahrung fehlt usw.. Aber ja, auch das Gespür für dieses gewisse etwas, dass was, ihr erfahrenen Kolleginnen und Kollegen schon längst habt.

Aber die Idee mit dem „Problem übergeben“ find ich mega gut. Blöd für den Frühdienst aber ich werde mich bessern und es demnächst ändern und mich mega mega entschuldigen. Aber meine Kollegen sind ja keine Löwen, wird schon schief gehen
Vielen Dank nochmals! Bin etwas erleichtert, hab mir jetzt schon überlegt, wie oft ich die Runden mache und nach den Rechten schaue HA HA
 
Es ist doch ganz normal, dass man vor neuen Situationen Respekt hat und wer keine Angst kennt ist entweder dumm oder phantasielos.

Selbstbewusstsein ist doch nur die Kunst, dem anderen nicht zeigen zu müssen, dass man Angst hat und sich unsicher fühlt.
Das bedeutet nicht, dass man keine Ängste und Befürchtungen hat.

Ich weiß noch, dass ich vor meiner ersten Arbeitsstelle mit Examen träumte, ich wäre wie ein Astronaut in so eine
Art " Waschmaschine" zum schleudern gesteckt worden... ;-)

Es ist auch gut, dass man vor etwas Respekt hat. Das darf einem aber nicht hindern das auch wirklich zu machen, denn an den Aufgaben wächst man, aus ihnen lernt man, und das ist auch das Wesen des " Erfahrungen" sammelns.

Wenn man gar zu unbedarft an eine neue Sache herangeht, erlebt man häufig unnötige unangenehme Überraschungen. Das passiert auch,
wenn man sich vorher Gedanken darüber gemacht hat, aber es wäre fast dumm, wenn man sich keine Gedanken vorher machen würde.

Diese Angst darf einen nicht in seinem Handeln blockieren, denn an den Aufgaben die Du geschafft hast, wächst Du.

Ich erinnere mich an eine liebe nette Kollegin, die das erste mal Nachtwache machte, und als ein Patient zu ihr kam und ihr erzählte, dass
der Bettnachbar sich schon seit Stunden nicht mehr gerührt hätte, griff sie sofort zum Telefon und informierte den Arzt. Der sagte;
"Dann rufen Sie das Rea Team."

Sie tat es sofort. Das Rea-Team rückte an, stand um den Patienten. Der Patient der sich angeblich nicht gerührt hatte, öffnete die Augen, war erschrocken und fragte:" Was macht Ihr denn hier?" :-)

( Erst selbst schauen, kontrollieren,- dann handeln." ) nicht auf solche Aussagen verlassen, sondern in Augenschein nehmen. )

Als ich morgens zum Dienst kam, berichtete mir die junge Kollegin davon:
" Was meinst Du, was mir passiert ist ?"

Ich habe so herzlich darüber lachen müssen und sagte:
"Tja, damit wirst Du jetzt erst einmal leben müssen, aber Du bis ja nicht die Queen. Es wird morgen nicht in der Zeitung stehen.
Das wird vorbei gehen, auch wenn man meint man müsste im Erdboden versinken."

Jeder Kollege wird sich hoffentlich daran erinnern, wie es für ihn zum ersten mal alleine auf einer Abteilung war.

Außerdem ist das doch eine nette Anekdote... Ist man eben selbst mal der Urheber.... :-)

Die Kollegen, die sich nicht daran erinnern wie es für sie war, sind wohl eher überheblich oder vielleicht selbst etwas oberflächlich.

Die können Dir eigentlich auch egal sein...

Viel Erfolg !

Herzlichst Fearn
 
@Fearn die Zeiten wo Ärzte sich hinlegen können sind definitiv vorbei! Wer gerade Mal Zeit hat wird gebeten, sich einen Patienten anzusehen, weil der zuständige Kollege Grad nicht kann, oder was anderes! Neulich saß Mal ein Chirurg im Aufenthaltsraum, da hört er über ein gekipptes Fenster, wie ein Auto vorführt, und wenig später die Worte Hilfe, mein Vater atmet nicht mehr...
Es war gegen vier Uhr morgens und endlich Mal etwas Ruhe eingekehrt....
Nein, niemand kann immer alles alleine Schultern und wenn du rechtzeitig feststellst, ich komme hier nicht weiter zeitnah Hilfe holen und sich nicht abwimmeln lassen!
Im Zweifelsfall das Notfallteam rufen ist eine Option, aber wenn man vier Mal pro Schicht ausrücken muss, weil es zwischen einigen Leuten hakt oder Menschheit ist das auch nicht lustig!
 
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Man lässt doch niemanden einfach so anfangen?!
Sondern läuft erst eine gewisse zeitlang mit einem erfahrenen Kollegen mit?
Theorie und Praxis. Wir mussten jetzt schon öfters Leasingkollegen kurzfristig für die Nacht planen, die bei uns noch nie eine Nacht gemacht haben. Irgendwie haben sie sich alle durchgebissen.
 
Wir mussten jetzt schon öfters Leasingkollegen kurzfristig für die Nacht planen, die bei uns noch nie eine Nacht gemacht haben. Irgendwie haben sie sich alle durchgebissen.
Hatten die dann überhaupt schon mal Dienst bei euch?
 
Manchmal auf einer anderen Station im Hause, manchmal sind sie aber auch taufrisch bei uns. Ich finde das unverantwortlich, aber die Personalpolitik meines Hauses war noch nie rühmlich und vorzeigbar. Einarbeitung ist ein Fremdwort.
 
Ganz ehrlich, würde ich noch in der Pflege arbeiten, dann würde ich in so einem Fall auf der Stelle umdrehen und gehen.
 
Einarbeitungskonzepte habe ich viele gesehen. Die sind in Qualitätszirkeln in stundenlanger Arbeit erarbeitet worden, aber im Einsatz habe ich die kaum erlebt.
Aber immerhin hatte man ein Stück Papier auf dem diese festgehalten war und es wurde in Stellenanzeigen damit geworben.

Allerdings, wie möchte man die auch bei einem sehr kurzen Einsatz umsetzen, wenn der Mitarbeiter für ein paar Nächte eine Lücke füllen soll.

Ich habe mich letzthin noch unbeliebt gemacht in dem ich fragte: " Was ist denn eigentlich aus unserem Qualitätsmanagement geworden? Hat man die wegrationalisiert? Gibt es die eigentlich noch? "
und erhielt nach ärgerlichem Gebrummel die
empörte Antwort: "Natürlich gibt es die noch." ..

Seltsam... die sind unsichtbar geworden....

Mir tun auch die Schüler sehr leid und ich lehne die Praxisanleitung mittlerweile ab, obwohl diese mir immer sehr am Herzen lag, aber ich kann in den verbleibenden 6 Stunden, die ich noch arbeiten darf, nicht alleine die Arbeit für 8 Arbeitsstunden schaffen und dazu noch Praxisanleitung ausführen, also weigere ich mich diese Tätigkeit auszuführen.

Es nützt auch nichts, wenn man sich einmal Zeit nehmen kann, der Schüler nun meint, er habe einen echten Ansprechpartner und den sieht man dann niemals wieder. Finde ich schlimmer, als wenn die sich eine ganz andere Lösung einfallen lassen müssen.

Es ist schön zu hören, dass es auch noch andere Erfahrungen gibt, in denen mit Menschen anders umgegangen wird. Das freut mich und lässt hoffen.

Bei uns kommen die Ärzte noch zum Schlafen. Das wäre allerdings deren Problem, dem sie sich stellen müssten, was aber auch keiner wirklich tut.

"Wir retten die Welt !" ..... wie nett ! :kloppen:
 
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Den Ärzten wurde ab 2004 ein Schichtdienstmodell angeboten. Das wurde von ihnen abgelehnt, weil das Geld für die Dienste fehlte..

Kann ich natürlich verstehen, aber wenn Du keinen Schichtdienst mehr machen möchtest, steigt Deine Bezahlung auch nicht dadurch....

Allerdings ist das wie gesagt deren Problem, die sind ja in der Ärztekammer vertreten, die Probleme löst, alles erleichtert und für eine bessere Anerkennung sorgt....

Alles Liebe Fearn
 
Ich persönlich halte die ganzen Einarbeitungskonzepte für stark übertrieben.
Es wäre aber schon viel gewonnen, wenn ein neuer Kollege wenigstens anfangs - je nach Einsatzbereich - ein paar Schichten neben erfahrenen Kollegen mitläuft und ggf. Fragen stellen kann. Ich weiß noch, wie damals eine neue Kollegin (übrigens kam sie von Intensiv) mal zu mir gesagt hat: „Martin, Du bist der Einzige, der mir hier mal was erklärt.“ Traurig genug, alles nur zwischen Tür und Angel, man kam ja so kaum rum, und meine Schüler hatte ich als Mentor ja auch noch...
In der ambulanten Intensivpflege fand ich’s dann nicht so schlimm; da langen je nach Vorerfahrung und Patient auch z. T. nur ein bis zwei Schichten zur Einarbeitung.
 
Einarbeitungskonzepte habe ich viele gesehen. Die sind in Qualitätszirkeln in stundenlanger Arbeit erarbeitet worden, aber im Einsatz habe ich die kaum erlebt.
Aber immerhin hatte man ein Stück Papier auf dem diese festgehalten war und es wurde in Stellenanzeigen damit geworben.

Allerdings, wie möchte man die auch bei einem sehr kurzen Einsatz umsetzen, wenn der Mitarbeiter für ein paar Nächte eine Lücke füllen soll.

Ich habe mich letzthin noch unbeliebt gemacht in dem ich fragte: " Was ist denn eigentlich aus unserem Qualitätsmanagement geworden? Hat man die wegrationalisiert? Gibt es die eigentlich noch? "
und erhielt nach ärgerlichem Gebrummel die
empörte Antwort: "Natürlich gibt es die noch." ..

Seltsam... die sind unsichtbar geworden....

Mir tun auch die Schüler sehr leid und ich lehne die Praxisanleitung mittlerweile ab, obwohl diese mir immer sehr am Herzen lag, aber ich kann in den verbleibenden 6 Stunden, die ich noch arbeiten darf, nicht alleine die Arbeit für 8 Arbeitsstunden schaffen und dazu noch Praxisanleitung ausführen, also weigere ich mich diese Tätigkeit auszuführen.

Es nützt auch nichts, wenn man sich einmal Zeit nehmen kann, der Schüler nun meint, er habe einen echten Ansprechpartner und den sieht man dann niemals wieder. Finde ich schlimmer, als wenn die sich eine ganz andere Lösung einfallen lassen müssen.

Es ist schön zu hören, dass es auch noch andere Erfahrungen gibt, in denen mit Menschen anders umgegangen wird. Das freut mich und lässt hoffen.

Bei uns kommen die Ärzte noch zum Schlafen. Das wäre allerdings deren Problem, dem sie sich stellen müssten, was aber auch keiner wirklich tut.

"Wir retten die Welt !" ..... wie nett ! :kloppen:
Darf ich mal fragen, auf welcher Abteilung du arbeitest ?
 
Nun nach fast 43 Berufsjahren habe ich einige Fachabteilungen durch, inklusive deren Einarbeitungskonzepte.

( Ich versuche die mal aufzuzählen. Cardiologie, Gastroenterologie, Onkologie/ Kinderonkologie/ MKG-Chirurgie/ internistische Intensivstation/ Neurologie/ Neurochirurgie/ Gefäßchirurgie/ Augenklinik/Kinderchirurgie/Viszeralchirurgie/ HNO/ , Infektionsabteilung, Diabetologie, Geriatrie, Ambulanz ) in 3 verschiedenen Kliniken im Laufe der Jahre.
Ich kann Dir vielleicht besser beantworten, was fehlte und nur in der Ausbildung damals vor kam:

Dermatologie/ Unfallchirurgie/ Gynäkologie...

Es ist ja so, dass man im Laufe der Jahre viele Trends mit erlebt, die wieder verworfen werden und später wieder eingeführt werden.

Am Besten gefallen hat mir der Ansatz der in den 80 ern Trend war, für den Herdecke das Vorbild war ( flache Hierachien, ganzheitliche Pflege ) und vom System her die Bereichspflege, statt einer abgespeckten Funktionspflege, bei der die körperlichen Belastungen auf eine Handvoll Leute abgewälzt werden, der 2. und evtl sogar 3. Mitarbeiter im Dienst eine Decubitusprophylaxe benötigte und dann wenn diese einzelnen Mitarbeiter frei/ Urlaub haben, sind einige jahrelang auf der Abteilung tätigen Kollegen nicht in der Lage die Aufgaben des

"Schreibtischs" zu bewältigen, weil dort überhaupt keine Einarbeitung stattfand und vor allem die Informationspolitik nicht SO stattfand, dass
der Kollege diese tatsächlich bewältigen könnte....

Die Stationen in den 80 ern sollten damals so eingerichtet werden, dass es kurze Wege gab, wurden baulich in verschiedene Einheiten gegliedert, Die Ansätze waren ja da.....
sodass das umsetzbar war, anstatt einen ständig leergefegten viel zu kleinen aus irgendwelchen alten Beständen Pflegewagen zu rekrutieren, der für eine Puppenstube ausreichend wäre....

Heute haben wir tolle Neubauten, bei denen man erst einmal eine Runde um s Karreé drehen muss um an zu mehr als 3 Bettbezüge zu kommen,
-die dann vom Kollegen, des 2. Bereichs ( es gibt sie die Bereichspflege... (!)20 Patienten für jeden einzelnen Läufer / und Hebenden) aus Deinem Minipflegewagen genommen wurde, damit dieser nicht ums Karee laufen muss,
-standardisierte Pflegeplanungen wurden ausgetauscht gegen ein digitalisiertes System, bei dem kein Handgriff automatisiert wurde, es sei denn er dient dem Abrechnungssystem und dem Verwaltungsapparat.

-15/ 18/ 20 km Laufleistung pro Schicht, entspricht in etwa einem Halbmarathonlauf..... So würde nicht einmal eine normale Küche der Hausfrau eingerichtet werden, und der Küchenplaner beim Kauf der Küche bekäme Ärger...


Sorry, aber welch Wunder der Planung und Organisation, für eine Zunft, bei der man sich ständig anhören soll: "Ich habe kein Personal, SIE müssen einspringen."
Tja, dann geht doch pfleglich mit den Ressourcen Personal um, und plant den Laden doch endlich mal vernünftig, sodass die Leute sich nicht die Füße wund laufen müssen, und geizt vor allem nicht mit Pflegehilfsmitteln, die die Arbeit erleichtern).

Also nach 43 Jahren und nichts hinzugelernt-, geht einem doch die Hutschnur hoch...

Liebe Grüße Christina
 
Wir haben auch schon Dienste, wo nur Zeitarbeiter auf einer Abteilung eingesetzt waren, war nicht schön für alle...
 

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