Die Fehlerquote beim Tablettenstellen in der Nacht ist relativ hoch, nach meinen Beobachtungen. Allein heute morgen haben bei 2 meiner Patienten Tabletten gefehlt. (1mal RR, 1mal Antibiotikum)
Ich bestehe seit Jahren darauf, dass Tabletten verpackt vorgerichtet werden, damit ich "anständig" kontrollieren kann.
Von daher wäre es dann eigentlich wieder egal, wann die Tabletten vorgestellt sind.
Medikamente im Nachtdienst richten, Gefahren,
Die Gefahren entstehen durch das Austeilen.
Neben der Fehlerquote, die natürlich durch das Ausbessern wieder Zeit verschwendet, habe ich aber auch
aus anderen Gründen etwas gegen das Stellen in der Nacht.
Durch die zunehmenden Routinearbeiten setzt mich jede Patientenglocke (damit jeder Patient) oder Notzugänge *graus* unter Druck, dass ich es evtl. nicht schaffen könnte, mein Pensum bis zum Morgen zu erreichen. Es sind ja nicht nur Tabletten... sondern auch Kurvenschreiben, Apotheken-, Steribestellung, Essensbestellung kontrollieren etc. etc... auf manchen Stationen eine DinA4-Liste... dann kommt bei mir noch Dienstplanung, Standarderarbeitung und Vorbereitung auf Praxisanleitungen hinzu..... Und dann habe ich noch den Anspruch an mich, dass ich mein Arbeitsumfeld ordentlich hinterlasse.
Das Problem ist nicht das Tablettenstellen alleine, sondern der Stress durch die Summe der Tätigkeiten.
Leider konnte ich mich nicht gegen meine jungen übereifrigen Mitarbeiter durchsetzen und Tablettenstellen ist im Nachtdienst. Mit der Argumentation, dass man da mehr Ruhe hat.... ich weiß nicht, wo
die arbeiten
Meine favorisierte Lösung wäre auch in der Überschneidungszeit der Schichten. Da einer bei uns immer eine reine Organisationsschicht hat (also keine Patienten betreut), wäre das bei uns eine gute Möglichkeit. Und auch sonst ist Zeit bei mir kein echtes Argument... es gehört zu unserer Arbeit. Und wenn sie nicht im vorgegeben Rahmen zu schaffen ist, dann habe ich meinen Arbeitgeber darauf aufmerksam zu machen.
Grüße
Michl