Körperpflege lernen: an Dummys oder unter den Azubis?

ich hab damals auch an einer kurskollegin das waschen gelernt und sie an mir (wir konnten uns die partner aussuchen)

ach ok... und nach dieser übung konntest du dann das waschen???:roll:

ich finde diese "waschübung" so überflüssig, wahrscheinlich machen die schulen das weil es "schon immer so war"!

und das mit dem wasser wechsel... :lol1: ich sag nur klimaschutz!!!
 
Guten Morgen Angel-eye,
ich kann dir sagen warum wir solange über dieses Thema diskutieren...., weil es immer noch Leute gibt (wie dein Posting zeigt), denen es egal ist, wie andere Menschen denken oder vielleicht empfinden. Ich hoffe für deine Patienten, dass du dort einfühlsamer reagierst. :gruebel:
Wenn es um die reine Technik des Waschens geht (wo und wann und mit welchem Wasser), dann braucht man dazu keine Kurskollegen, sondern kann dies an Puppen, die es in Krankenpflegeschulen ja meistens gibt, ausgezeichnet und ohne die hier angesprochenen Kollegen üben.:wut:
Gruß Behid


Es ist aber leider so! Und bei meinen Patienten bin ich sehr einfühlsam :D
 
...das waschen ausprobiert, geübt, durchgeführt...
 
man hat doch im theorie unterricht die abläufe besprochen, wenn du die weisst dann langt das doch! und wie man einen arm, oberkörper oder bein wäscht muss ja wohl jeder von uns wissen, denn man wäscht sich ja schliesslich (hoffentlich) täglich! alles andere muss man im praktischen einsatz lernen und dort erfahrugnen sammeln und nicht bei seiner kurskollegin/freundin. bei uns, ehrlich gesagt, waren allesamt bei diesen übungen auch sehr albern!!!
 
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hab ja auch nie gesagt, daß diese erfahrung das non-plus-ultra ist! wollte lediglich zum ausdruck bringen, dass es so schlimm gar nicht ist...und man keine angst haben braucht!
 
ich glaub die wenigsten haben angst vor dieser übung!

ich fand das einfach zu blöd mich da mit badeanzug oder bikini hinzustellen und mich waschen zu lassen, beine und arme ist ja ok aber man sollte jeden respektieren der das nicht möchte!

und es ist ein großer unterschied ob ich jetzt bei der arbeit in einem bikini rum laufe oder an einem strand!!!
 
Ich will die Übung nicht rechtfertigen, ich wundere mich nur über das "plötzliche" Schamgefühl, nur weil man einen Gruppenzwang und somit halt ZWANG unterstellen will...

Es ist doch schon x mal gesagt worden: Nirgendwo wird jemand dazu gezwungen sich nackig zu machen, wo also ist das Problem?
Wenn jemand nichtmal in der Lage ist seine Meinung zu sagen, nämlich das sie das nicht will, hat sie eh ganz andere Probleme durch die Ausbildung, geschweige denn den Beruf, zu kommen...


Sorry, ich glaube man will einfach nicht verstehen was das Problem an der Sache ist.
Es wird niemand gezwungen??? Gruppenzwang unterstellt? Was heißt denn plötzliches Schamgefühl, muss man das jetzt ankündigen?
Auch zum x-ten Mal. Es gibt Menschen, die sich schämen sich vor anderen zu zeigen (auch im Badeanzug) und denen es schlicht und ergreifend unangenehm ist, sich von fremden Menschen (auch Kollegen) anfassen zu lassen. Und glauben Dinge im Rahmen der Ausbildung tun zu müssen, auch wenn sie es lieber bleiben lassen würden.
Und damit ist demjenigen nicht gleich die Qualifikation für die Ausbildung oder gar den Beruf abzusprechen, sorry das ist wohl ziemlich weit her geholt.
 
Komisch finde ich de Einstellung übrigens hier vor lauter Scham nicht das T-Shrt abzulegen, aber ne Woche später im Freiba d in den knappesten Bikinis/Badeanzügen rumzuhüpfen...

In welchem Freibad verkehrst du denn, wo man Ringelpitz mit Anfassen veranstaltet? Das Beispiel hinkt ja wohl mächtig.

Zum Thema Nähe und Distanz vielelicht auch mal die Überlegung zum Thema "Berührungszonen":

Öffentliche Bereiche- jeder darf mich dort berühren... Beispiel: Handgeben
Halböffentliche Bereiche- Freunde und Bekannte dürfen mich dort berühren... Beispiel: "mediterane Begrüßung" (umarmen)
Private Bereiche- Familienmitglieder dürfen mich dort berühren- Beispiel:individuell- ich mag nur von Familienmitgliedern umarmt werden.
IntimBereiche- Kennt jeder
Tabuzonen- niemand soll mich da berühren... hier übrigens interessant, dass dür nicht wenige Menschen der Mund eine Tabuzone ist

Die Einteilung dieser Bereiche hat viel mit der eigenen Sozialisierung und dem Kulturkreis in dem man lebet zu tun. Interessant ist z.B. dass je weiter man nördlich kommt die Neigung sich zu umarmen als (halböffentliche) Begrüßung abnimmt. Interessant ebenfalls die Entwicklung in der letzten Jahren auf dem Tanzboden: unsere Altvorderen berührten sich selbstverständlich bei jedem Tanz... heutzutage ist es nicht mehr zwingend notwendig.

Wieso versucht die Pflegeausbildung diese normalen gesellschaftlichen Gegebenheiten auszublenden. Wenn ich beobachte wie vehement für die Selbsterfahrung gestritten wird... dann kommen mir Gedanken an Initiationsriten: wenn man der Gruppe angehören will muss man seine eigenen Gefühle verdrängen können.

Elisabeth
 
Sorry, ich glaube man will einfach nicht verstehen was das Problem an der Sache ist.
Es wird niemand gezwungen??? Gruppenzwang unterstellt? Was heißt denn plötzliches Schamgefühl, muss man das jetzt ankündigen?
Auch zum x-ten Mal. Es gibt Menschen, die sich schämen sich vor anderen zu zeigen (auch im Badeanzug) und denen es schlicht und ergreifend unangenehm ist, sich von fremden Menschen (auch Kollegen) anfassen zu lassen. Und glauben Dinge im Rahmen der Ausbildung tun zu müssen, auch wenn sie es lieber bleiben lassen würden.
Und damit ist demjenigen nicht gleich die Qualifikation für die Ausbildung oder gar den Beruf abzusprechen, sorry das ist wohl ziemlich weit her geholt.

Hi Behid,

es ist gut jetzt. Keiner hat Dich falsch verstanden oder versucht dich zu ärgern. Du findest das Ganze nicht gut, vor allem in Bezug auf "Gruppenzwang", "Scham", etc., dann noch wegen nicht übertragbarer Eindrücke. Ist doch alles in Ordnung. Nur zu vorwurfsvoll sollten aus meiner Sicht jetzt andere Meinungen auch nicht angegangen werden.
Oder besser ´"zum x-ten Mal", einige finden es nicht schädlich und auf freiwilliger Basis auch nicht schamerrötend.
Es ist eine Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen, die natürlich jeder ernst nehmen soll. jedoch nicht super Bierernst.
Gruß
Synapse
 
Und glauben Dinge im Rahmen der Ausbildung tun zu müssen, auch wenn sie es lieber bleiben lassen würden.
Glauben kann man in der Kirche.

Wenn dem tatsächlich so ist, bitte wieder das Mindestalter für die Ausbildung auf 18.

Jeder Erwachsene sollte in der Lage sein, seine Meinung zu sagen, und wenn er etwas partou nicht möchte, seine Ansicht darüber auch kund zu tun.

Wer das nicht kann, dem spreche ich nicht die Qualifikation für die Ausbildung ab, sondern die für das tägliche Leben! Es gibt x Situationen und Dinge im Leben die es nötig machen, klar sagen zu können was man meint!

((Und eigentlich bin ich der Ansicht, auch 16jährige sollten schon so weit mündig sein, eine Meinung zu haben und diese ausdrücken zu können... Deshalb Mindestalter belassen))

In welchem Freibad verkehrst du denn, wo man Ringelpitz mit Anfassen veranstaltet? Das Beispiel hinkt ja wohl mächtig.
OK, hast recht, das Beispiel hinkt...
Zum Thema Nähe und Distanz vielelicht auch mal die Überlegung zum Thema "Berührungszonen":
Richtig, und der Umgang mit Tabuzonen kann doch auch mal selbst erfahren werden bevor man auf die Patienten losgeht?

Auf freiwilliger Basis! (ich habs nochmal geschrieben, da das hier ja mit Verbissenheit immer wieder aus der Argumentation gestrichen wird.
Daher nochmal zur Erinnerung: Wem das nicht behagt, der sagt halt Tschuldigung, ich möchte da nicht mitmachen... Dann hat er halt ne halbe Stunde Pause...

Zu leuten die dazu nicht in der Lage sind habe ich mich ja bereits geäussert.)



Wenn ich beobachte wie vehement für die Selbsterfahrung gestritten wird... dann kommen mir Gedanken an Initiationsriten: wenn man der Gruppe angehören will muss man seine eigenen Gefühle verdrängen können.

Nicht MUSS, DAAARF! Wer wissen will wie sich ein Patient dabei fühlt, folge uns bitte in den Demo Raum...
 
Wer wissen will wie sich ein Patient dabei fühlt, folge uns bitte in den Demo Raum...

Das wäre doch mal ein Ansatz. Bitte noch eine kleine Korrektur: wer erahnen will, wie es einem Pat. fühlen könnte... und dann sind wir komplett einer Meinung. Nur sieht die Realität offensichtlich ein wenig anders aus. Die Aussagen sprechen hier für sich.

Elisabeth
 
Wenn dem tatsächlich so ist, bitte wieder das Mindestalter für die Ausbildung auf 18.

Jeder Erwachsene sollte in der Lage sein, seine Meinung zu sagen, und wenn er etwas partou nicht möchte, seine Ansicht darüber auch kund zu tun.

Wer das nicht kann, dem spreche ich nicht die Qualifikation für die Ausbildung ab, sondern die für das tägliche Leben! Es gibt x Situationen und Dinge im Leben die es nötig machen, klar sagen zu können was man meint!

((Und eigentlich bin ich der Ansicht, auch 16jährige sollten schon so weit mündig sein, eine Meinung zu haben und diese ausdrücken zu können... Deshalb Mindestalter belassen))
Nicht alle Menschen sind mit 16 oder 18 Jahren in der Lage sich zu positionieren und sich auch noch klar dazu zu äußern. Viele schaffen das im Laufe ihres Lebens (und das ist auch in meinen Augen wünschenswert), andere nicht, weil es einfach nicht zu ihnen und ihrem Charakter passt. Das hat mit Lebenstauglichkeit nichts zutun.

@synapse und maniac
Ich ignoriere die Freiwilligkeit bei dieser Übung nicht und streiche die auch nicht aus irgendwelchen Argumentationen.
Es ist schön und wünschenswert wenn diese Übung freiwillig ist und der Schüler eine wirkliche Wahl hat. Wer dann meint, diese Erfahrung zu brauchen um zu erahnen wie Patient......!
Einige Beiträge hier zeigen aber, dass dies nicht überall der Fall ist und Schüler sehr wohl unter Druck stehen mitzumachen.
Und ich habe immer wieder den Eindruck, dass dies von einzelnen ignoriert wird und werde nicht müde immer wieder darauf zu reagieren. :megaphon::zunge:


Gruß
Behid
 
Nicht alle Menschen sind mit 16 oder 18 Jahren in der Lage sich zu positionieren und sich auch noch klar dazu zu äußern. Viele schaffen das im Laufe ihres Lebens (und das ist auch in meinen Augen wünschenswert), andere nicht, weil es einfach nicht zu ihnen und ihrem Charakter passt. Das hat mit Lebenstauglichkeit nichts zutun.

Ich denke schon, dass jeder Mensch soviel Charakter haben sollte um sich klar zu positionieren, vor allem wenn es in einen Bereich geht, in dem der eigene Scham im Vordergrund steht!
Nur finde ich es nicht richtig eine Übung, wie das gegenseitige Waschen, wegen vieleicht 1 oder 2 Leuten, die sich nicht Positionieren können, zu verteufeln und abschaffen zu wollen. Das steht, meiner Meinung nach, in keinem Verhältnis.
 
Nur finde ich es nicht richtig eine Übung, wie das gegenseitige Waschen, wegen vieleicht 1 oder 2 Leuten, die sich nicht Positionieren können, zu verteufeln und abschaffen zu wollen. Das steht, meiner Meinung nach, in keinem Verhältnis.


Es geht hier nicht um mangelnde Positionierung sondern um die Fragwürdigkeit der Übung als solches. Das Ziel dieser Übung: verstehen wie der Pat. denkt- kann mit dieser Form der Übung nicht erreicht werden.
Mangelnde Reife zeigt sich hier in mangelnder Reflexionsfähigkeit. Es fehlen ganz einfach die Erfahrungen und das Fachwissen (das fehlt selbst manchen exam. Fachkräften). Dadurch werden falsche Rückschlüsse gezogen- kann man in diesem Thread übrigens schön nachwiesen.

Elisabeth
 
Es geht hier nicht um mangelnde Positionierung sondern um die Fragwürdigkeit der Übung als solches. Das Ziel dieser Übung: verstehen wie der Pat. denkt- kann mit dieser Form der Übung nicht erreicht werden.
Mangelnde Reife zeigt sich hier in mangelnder Reflexionsfähigkeit. Es fehlen ganz einfach die Erfahrungen und das Fachwissen (das fehlt selbst manchen exam. Fachkräften). Dadurch werden falsche Rückschlüsse gezogen- kann man in diesem Thread übrigens schön nachwiesen.

Elisabeth

Mir ging es speziell um das von behid angesprochene Argument mit der Positionierung. Das finde ich kann man einfach nicht als Argument gegen diese Übung anbringen. Gruppenzwang hin oder her, man muss von einem erwachsenen Menschen erwarten können, dass er seine Meinung da äußert.
Die anderen Argumente greifen auf jeden Fall, da gibt es nichts zu rütteln.
 
Ich denke mal, dass behid da aus der Eigenerfahrung spricht. Und allein unter diesem Faktum ist es schon interessant, was eine Selbsterfahrung auslösen kann. Und aus meiner Sicht schließe ich mich behid an: die Ausbilder wissen oft gar nicht was sie da eigentlich machen. Das Curiculum empfiehlt- und Lehrer vermittelt ohne psychologische Grundkenntnisse zu beachten. Und genau da sehe ich das Problem: auf der Vermittlerebene.

Elisabeth
 
Hallo @ all!

Wir haben damals- 1984 - unseren Schulleiter waschen müssen.

Dabei achtete er nicht nur auf den Ablauf des "Waschrituals", sondern schlüpfte auch pro Gruppe in verschiedene Krankheitsbilder und inzinierte kleinere Zwischenfälle, wie Erbrechen, Kälteempfinden usw...

Unser Glück war wohl, das wir der letzte reine Männerkurs in Deutschland waren und die Übung von uns allen als ganz normal angesehen wurden.

Magensonden wurden nur an Freiwilligen gelegt.
Aus Versicherungstechnischen Gründen halte ich diese Übung auch für fragwürdig.

Auf den Stationen wurden wir sowieso ohne examinierte Begleitung zum Waschen geschickt, da herrschte "Learning by doing".

Das "Gesetz der Wildnis" galt auch für Maßnahmen wie Blasenkathter legen,
Einläufe und Verbandwechsel.
 
Ich denke schon, dass jeder Mensch soviel Charakter haben sollte um sich klar zu positionieren, vor allem wenn es in einen Bereich geht, in dem der eigene Scham im Vordergrund steht!
Nur finde ich es nicht richtig eine Übung, wie das gegenseitige Waschen, wegen vieleicht 1 oder 2 Leuten, die sich nicht Positionieren können, zu verteufeln und abschaffen zu wollen. Das steht, meiner Meinung nach, in keinem Verhältnis.

Guten Morgen Jörg,

Elisabeth hat mich genau richtig verstanden! Es geht hier eigentlich nicht um mangelnde Positionierung, sondern ob man tatsächlich mit dieser Übung was erreichen kann. Das mit der mangelnden Positionierung ist nur eine Antwort auf den Beitrag von Maniac.
Auch wenn es nicht zum eigentlichen Thema gehört...., ich wage mal die These, dass die meisten Jugendlichen mit 16 oder auch mit 18 noch nicht fertig mit der Persönlichkeitsbildung sind. Dazu gehört meines Erachtens auch Lebenserfahrung. Wenn Menschen mit 18 schon so reflektiert mit sich selbst umgehen können und beispielsweise Gefühle wie Scham deutlich äußern, dann ist das schön und ich wage zu bezweifeln dass die meisten Menschen dies in dem Alter schon können. Es gehört auch Stärke und Mut dazu zu seinen "Schwächen" zu stehen.
Wenn man dies von 16-18jährigen erwartet, dann tut man ihnen, glaube ich, unrecht.

Einen schönen Tag noch
Behid
 
Ich sehe dies auch mit gemischten Gefühlen. Wenn eine Gruppe von Menschen meistens in kurzer Zeit noch keine "eigene" Gruppenstruktur hat, wie hier die Schulklasse von Krankenpflegeschülern, dann bezweifel ich, dass wirklich der Effekt von Selbsterfahrung erreicht werden kann, wie eben durch Einzelwaschungen oder gegenseitige Paarwaschungen.

Wäre es nicht nur sinnvoller die Gruppe in sich zu stärken in Bezug auf Gruppenzusammengehörigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit?
Durch diese erste Stufe von "Gruppe", kann meiner Meinung auch der Einzelne viel über sich und andere lernen. Meiner Meinung wäre dies erstmal viel wichtiger.

Gruß Brady
 

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