- Registriert
- 24.11.2005
- Beiträge
- 75
- Beruf
- Gesundheits- und Krankenpflegerin
- Akt. Einsatzbereich
- HNO
- Funktion
- Praxisanleiter
Ich bin durch einen Fall an der Arbeit sehr frustriert.
Wir hatten eine Patientin seit Februar in unserer Abteilung mit Ösophagus Ca. Tracheotomiert und mit PEG. Ich hatte das Gefühl, dass sie bald nach Hause entlassen werden würde.
Als ich nach 3 Wochen aus dem Urlaub kam hatte sich die Situation komplett gewandelt.
Ärzte hatten erneute OP's durchgeführt und einen Befall der Wangeninnenseite diagnostiziert. Die Patientin hatte Nierenversagen und war O2 pflichtig. Sie konnte ohne Hilfe nicht mehr zur Toilette gelangen. Sie pendelte zwischen Wach- und Normalstation!
Als ich Mittwoch den Bereich übernahm, in dem sie lag, war die Übergabe unzureichend. Meine Kollegin hatte sie von Wachstation übernommen und einfach hingenommen, dass das Durogesicpflaster der Patientin gesenkt wurde. Wie kann man bei einer onkologischen Patientin, die offensichtlich präfinal ist, einfach ein herabsetzten der Schmerzmitteldosis hinnehmen, wenn alle anderen Schmerzmedikament auf Grund des Nierenversagens abgesetzt wurden?! Es gab keine schriftliche Anordnung und es stand auch nichts in der Pflegedokumentation! Der Assistenzarzt konnte sich nicht alleine durchringen das Durogesicpflaster wieder herauf zu setzten auch die Oberärztin, die die Assistenzärzte "betreut" und der ich dies ebenfalls mitteilte tat nichts dergleichen die Dosis wieder herauf zu setzen. Letztendlich SUCHTE ich mir eine Stationsfremde Ärztin der Abteilung die mir gerade auf unserer Station über den Weg lief und trug ihr mein Anliegen vor. Sie setzte die Dosis sofort wieder herauf. Ich sage noch einmal, dass NIRGENDWO eine schriftliche Anordnung über ein absenken der Dosis zu finden war. Auch nicht in der Akte der Ärzte, die ich mir beschafft hatte.
Auch noch an diesem Mittwoch gab es ein Nephrologisches Konsil, in dem empfohlen war der Patientin fest 2 x 40 mg Lasix anzuordnen. Mindestens 2 Liter Flüssigkeitszufuhr und Negativbilanzierung. Außerdem wurde empfohlen ihr einen Kaliumperfusor angedeihen zu lassen. Es gab keine Anordnung eines BDKs, was mich grübeln läßt ob der Nephrologe überhaupt auf Station war und die Patientin gesehen hat. Dann hätte er ihren erbärmlichen AZ gesehen!!! Der Kaliumwert war noch im Normalbereich. Ich konnte den Stationsarzt (seit 9 Monaten mit dem Studium fertig) davon abbringen einen Kaliumperfusor anzuordnen. Kaliumbrause sollte es richten. Wenn ich ehrlich bin habe ich der Patientin das Kalium nicht gegeben, da sie von Kaliumbrause, auch wenn es portioniert wurde, Übelkeit bekam und erbrach. Ihr Mann berichtete mir davon, als ich in ihr Zimmer kam. Auch das Lasix habe ich ihr an dem Abend nicht gegeben. Ich wollte ihren Zustand an dem Abend nicht verschlimmern.
Auch waren für diesen Tag Ärzte aus der Zahnklinik angesagt, die mit Patientin und Ehemann sprechen wollten um sie zu einer erneuten Operation umzustimmen. Zum Glück sind die nicht gekommen.
Ich war am Mittwoch sehr schockiert und wütend. Donnerstag verschlechterte sich ihr Zustand zusehends. Ihr Gesicht wurde fahl und sie benötigte ihre gesamte Atemmuskulatur.
Mir wurde übergeben das ein Palliativkonsil am Freitag stattfinden sollte. Wie sich Freitag früh dann heraus stellte sollte sie gleich übernommen werden. Für die Patientin war ich erleichtert. Jeder hat gesehen das es nicht mehr lange dauern würde.
Leider bin ich mit meinem Schüler Zeuge eines Gespräches zwischen unserem Assistenzarzt und dem Ehemann geworden. Ich zitiere wörtlich:"Sie wird jetzt auf eine internistische Station verlegt wo Spezialisten sind die sie wieder aufpäppeln." Zitat Ende. Mein Schüler und ich, wir sahen uns an. Uns ist alles aus dem Gesicht gefallen. Ich war schockiert!!!!!
Aber ich kann die Inkompetenz nicht nur auf die Ärzte abwälzen, auch auf die Pflege. Es machte mich sehr wütend, als sich meine Kollegen in einer Übergabe darüber aufregten das betreffende Patientin 6 Mal in der Schicht klingelte weil sie Angst hatte. Jetzt, wo ich das hier schreibe bin ich wieder sehr wütend und zornig. Ich schäme mich für die Unfähigkeit meiner Kollegen Empathie auszuüben. Ich schäme und ärgere mich für die Nachlässigkeit meiner Kollegen, die im Kurvenblatt Psychopharmaka nicht übernommen haben die die Ängste der Patientin verringert hätten. Das die vorgeschriebene Kontrolle der Kurvenblätter nicht ausgeübt wurde! Es wurden unnötige Fehler begangen die zu einer verschlechterten Lebensqualität einer Patientin geführt haben!
Die geballte Inkompetenz und Nachlässigkeit von Seiten der Ärzte und Pflege ist eine bodenlose Frechheit die mir so noch nie unter gekommen ist. Ich bin zornig, wütend und enttäuscht. Ich sinnierte am Freitag noch über eine Qualitätsmeldung, oder ein Hinweis an die Ethikkommission.
Ich habe irgendwie das Bedürfnis diese Geschichte nicht auf sich beruhen zu lassen. Oder was sagt ihr dazu? Ich musste meinen Frust jetzt hier ablassen.
Wir hatten eine Patientin seit Februar in unserer Abteilung mit Ösophagus Ca. Tracheotomiert und mit PEG. Ich hatte das Gefühl, dass sie bald nach Hause entlassen werden würde.
Als ich nach 3 Wochen aus dem Urlaub kam hatte sich die Situation komplett gewandelt.
Ärzte hatten erneute OP's durchgeführt und einen Befall der Wangeninnenseite diagnostiziert. Die Patientin hatte Nierenversagen und war O2 pflichtig. Sie konnte ohne Hilfe nicht mehr zur Toilette gelangen. Sie pendelte zwischen Wach- und Normalstation!
Als ich Mittwoch den Bereich übernahm, in dem sie lag, war die Übergabe unzureichend. Meine Kollegin hatte sie von Wachstation übernommen und einfach hingenommen, dass das Durogesicpflaster der Patientin gesenkt wurde. Wie kann man bei einer onkologischen Patientin, die offensichtlich präfinal ist, einfach ein herabsetzten der Schmerzmitteldosis hinnehmen, wenn alle anderen Schmerzmedikament auf Grund des Nierenversagens abgesetzt wurden?! Es gab keine schriftliche Anordnung und es stand auch nichts in der Pflegedokumentation! Der Assistenzarzt konnte sich nicht alleine durchringen das Durogesicpflaster wieder herauf zu setzten auch die Oberärztin, die die Assistenzärzte "betreut" und der ich dies ebenfalls mitteilte tat nichts dergleichen die Dosis wieder herauf zu setzen. Letztendlich SUCHTE ich mir eine Stationsfremde Ärztin der Abteilung die mir gerade auf unserer Station über den Weg lief und trug ihr mein Anliegen vor. Sie setzte die Dosis sofort wieder herauf. Ich sage noch einmal, dass NIRGENDWO eine schriftliche Anordnung über ein absenken der Dosis zu finden war. Auch nicht in der Akte der Ärzte, die ich mir beschafft hatte.
Auch noch an diesem Mittwoch gab es ein Nephrologisches Konsil, in dem empfohlen war der Patientin fest 2 x 40 mg Lasix anzuordnen. Mindestens 2 Liter Flüssigkeitszufuhr und Negativbilanzierung. Außerdem wurde empfohlen ihr einen Kaliumperfusor angedeihen zu lassen. Es gab keine Anordnung eines BDKs, was mich grübeln läßt ob der Nephrologe überhaupt auf Station war und die Patientin gesehen hat. Dann hätte er ihren erbärmlichen AZ gesehen!!! Der Kaliumwert war noch im Normalbereich. Ich konnte den Stationsarzt (seit 9 Monaten mit dem Studium fertig) davon abbringen einen Kaliumperfusor anzuordnen. Kaliumbrause sollte es richten. Wenn ich ehrlich bin habe ich der Patientin das Kalium nicht gegeben, da sie von Kaliumbrause, auch wenn es portioniert wurde, Übelkeit bekam und erbrach. Ihr Mann berichtete mir davon, als ich in ihr Zimmer kam. Auch das Lasix habe ich ihr an dem Abend nicht gegeben. Ich wollte ihren Zustand an dem Abend nicht verschlimmern.
Auch waren für diesen Tag Ärzte aus der Zahnklinik angesagt, die mit Patientin und Ehemann sprechen wollten um sie zu einer erneuten Operation umzustimmen. Zum Glück sind die nicht gekommen.
Ich war am Mittwoch sehr schockiert und wütend. Donnerstag verschlechterte sich ihr Zustand zusehends. Ihr Gesicht wurde fahl und sie benötigte ihre gesamte Atemmuskulatur.
Mir wurde übergeben das ein Palliativkonsil am Freitag stattfinden sollte. Wie sich Freitag früh dann heraus stellte sollte sie gleich übernommen werden. Für die Patientin war ich erleichtert. Jeder hat gesehen das es nicht mehr lange dauern würde.
Leider bin ich mit meinem Schüler Zeuge eines Gespräches zwischen unserem Assistenzarzt und dem Ehemann geworden. Ich zitiere wörtlich:"Sie wird jetzt auf eine internistische Station verlegt wo Spezialisten sind die sie wieder aufpäppeln." Zitat Ende. Mein Schüler und ich, wir sahen uns an. Uns ist alles aus dem Gesicht gefallen. Ich war schockiert!!!!!
Aber ich kann die Inkompetenz nicht nur auf die Ärzte abwälzen, auch auf die Pflege. Es machte mich sehr wütend, als sich meine Kollegen in einer Übergabe darüber aufregten das betreffende Patientin 6 Mal in der Schicht klingelte weil sie Angst hatte. Jetzt, wo ich das hier schreibe bin ich wieder sehr wütend und zornig. Ich schäme mich für die Unfähigkeit meiner Kollegen Empathie auszuüben. Ich schäme und ärgere mich für die Nachlässigkeit meiner Kollegen, die im Kurvenblatt Psychopharmaka nicht übernommen haben die die Ängste der Patientin verringert hätten. Das die vorgeschriebene Kontrolle der Kurvenblätter nicht ausgeübt wurde! Es wurden unnötige Fehler begangen die zu einer verschlechterten Lebensqualität einer Patientin geführt haben!
Die geballte Inkompetenz und Nachlässigkeit von Seiten der Ärzte und Pflege ist eine bodenlose Frechheit die mir so noch nie unter gekommen ist. Ich bin zornig, wütend und enttäuscht. Ich sinnierte am Freitag noch über eine Qualitätsmeldung, oder ein Hinweis an die Ethikkommission.
Ich habe irgendwie das Bedürfnis diese Geschichte nicht auf sich beruhen zu lassen. Oder was sagt ihr dazu? Ich musste meinen Frust jetzt hier ablassen.