Examinierte Altenpflegerin zu langsam - Kolleginnen müssen Tätigkeiten übernehmen...

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

nana1102

Newbie
Registriert
11.10.2008
Beiträge
16
Beruf
Pflegehilfskraft
Akt. Einsatzbereich
Seniorenheim
Hallo,

ich arbeite in einer kirchlichen Pflegeeinrichtung. Gepflegt werden dort die alten Schwestern einer Ordensgemeinschaft. Auf unserer Station sind 15 Betten und wir sind im Frühdienst immer eine exam. Kraft und eine Helferin. Wir (die Helferin) müssen Kaffee für 7 Stationen holen und verteilen und das Frühstück auf Station selbst vorbereiten.

Wir haben großes "Leid" durch eine exam. Altenpflegerin, die einfach nicht in die Gänge kommt:

beginnt der Frühdienst um 6:00 Uhr, so schafft sie bis zum Frühstück (ca. 7:15) das Austeilen der Medikamente und sie setzt evt. noch eine Bewohnerin an den Tisch. Selten wäscht sie in der Zeit noch jemanden. Zuckertest und Spritzen von zwei Diabetikerinnen schafft sie in der Zeit auch noch.

Wenn sie einen "guten" Tag hat, wäscht sie von 6-9 Uhr drei Bewohnerinnen; wenn es ein schlechter Tag ist, wäscht sie die erste Bewohnerin nach 8 Uhr und die zweite nach dem Mittagessen....oder die letzte nach Dienstschluss.

Badetage sehen so aus: sie wäscht keinen oder einen - und die Kollegin badet in derselben Zeit bis zu 10 Bewohner im Turbo.

Stationsleitung, PDL, Heimleitung... - alle wissen Bescheid; jeder hat einen Groll, aber keiner tut etwas durchschlagendes.

Es ist nicht so, dass sie nicht arbeiten würde, sie hat nur einfach kein Konzept; setzt alle Bewohner gleichzeitig raus; es kommt vor, dass sie 2,5 Stunden an eine Bewohnerin hin wäscht und cremt und abklopft und massiert und PEG verbindet; eine andere Bewohnerin 1,5 Stunden nackt am Waschbecken sitzt (sie hat von 6 - 13:30 Uhr fünf Bewohnerinnen; Pflegestufe III zu versorgen; meistens waschen wir noch 1-2 davon, weil sie einfach nicht fertig wird; die Bewohnerinnen müssen nicht vollständig angekleidet werden, sondern bleiben mit dem Nachthemd im Bett oder im Pflegestuhl).

Dokuarbeit macht sie grundsätzlich nach ihrer Dienstzeit.... Ist Visite, dann bricht alles zusammen, wenn nicht die andere Kollegin zaubert....

Wir wissen nicht mehr weiter und sind großteils richtiggehend zermürbt, weil wir grundsätzlich ihre Arbeit mitmachen müssen. Deswegen haben schon Kolleginnen auf andere Stationen gewechselt.....

Wird sie von uns oder der Stationsleitung angesprochen, reagiert sie beleidigt und uneinsichtig; denn sie macht und tut und macht und tut (und wird einfach nicht fertig).

Alles reden unsererseits und der Vorgesetzten hat nichts gebracht. Was sollen wir tun? Hat jemand einen Tipp, wie man mit solchen "Härtefällen" umgeht, damit endlich Besserung eintritt? Denn jedem - ob examiniert oder nicht - graut davor, wenn er mit ihr Dienst hat.

Nach 7 Tagen Frühdienst mit ihr ist man erledigt....
 
Hey nana!

Hört sich ja net so toll an... Aber habt ihr vielleicht mal daran gedacht dass die Kollegin mit dem ganzen vielleicht überfordert ist? Könnte ja sein... Würd da schon eher dran denken, dass sie ausgepowert, ausgelaugt ist, und somit net die Energie, wie ihre andere Kollegen, hat und somit nur langsam in die Gänge kommt und dementsprechend weniger leisten kann.

Gruß
kruemel
 
Hallo!

DAS kenn ich auch! Hab auch so eine Kollegin, 50% Kraft, KS mit Leib und Seele, fundiertes Fachwissen, ABER überhaupt keine Organisation! Da werden 100 anderer Dinge gemacht (die oft unnötig sind) und dann wird sie nicht mit der "normalen" Arbeit wie Essen austeilen und einsammeln, fertig.
Wenn man sie anspricht reagiert sie beleidigt.Oft bleibt sie 1-2 (!)Stunden länger um ihre Dokumentationen zu machen!
Auch als Leitung bin ich etwas ratlos, da sie ansonsten echt ne Top Schwester ist.
Und Organisation ist nicht jedem in die Wiege gelegt worden, aber leider geht es eben auf die Kosten anderer kollegen und somit ( mich eingeschlossen) hat jeder "Angst" mit ihr zu arbeiten.
Du siehst ,du bist nicht allein und auch ich suche nach einer Lösung....die gibt es aber wahrscheinlich nicht.Den deine Bewohner lieben sie wahrscheinlich weil sie sich Zeit nimmt, was ja eigentlich legetim ist.
Schwierig da was zu unternehmen wenn man ihr fachlich und pflegerisch nichts entgegenzusetzen hat!

Liebe Grüße
sunair
 
Hallo sunair76,

wir reden nicht zufällig von derselben Kollegin? :P

Nur: unsere "Kraft" ist eine Vollzeitkraft; hat zuhause drei Kinder (will jedoch unbedingt Vollzeit arbeiten, weil sie nicht von ihrem Lebensstandard ab will); auch bei ihr zuhause herrscht das absolute Chaos...

Dokumentation - findet, wenn überhaupt, erst nach der Arbeitszeit statt; sie bleibt grundsätzlich 1-2 Stunden länger und betont, so viel Zeit herzuschenken....

Iiiiiiiiiiiiiiich möchte von ihr nicht gepflegt werden, denn die würde mich "totpflegen" - das wäre mir zu anstengend, wenn jemand bis zu 2,5 Stunden an mir rummacht.... - und ich keine Ruhe habe.

Sie kommt aus Serbien und hat vor 6 Jahren die Schule gemacht - mit Ende 30. Sie hat noch nie in einem anderen Haus gearbeitet und arbeitet "schulisch"; - wiedersetzt sich lautstark und türeknallend jedem, der nicht ihrer Meinung ist, auch Stationsleitung und PDL. Selbst ärztl. Anordnungen übergeht sie, wenn sie nicht derselben Meinung ist, wie der Doc.....

Ich habe jedoch schon bemerkt: schiebt sie mit einer Kollegin, die annähernd aus demselben Zwirn gestrickt ist, Dienst, dann wird sie schneller, weil ihr niemand die Arbeit abnimmt. Würde ich den Dienstplan schreiben, dann würde ich regelmäßig zwei Schnecken einteilen: die erziehen sich gegenseitig....

Nur: gestern wurde sie wieder einmal von der Stationsleitung angesprochen, weil sich eine Kollegin beschwert hat, dann gibt sie vor, grüüüüüüüündlicher zu pflegen, als andere und Arbeiten zu machen, die WIR erledigen.....
 
:kloppen: Die Hammermethode hilft nicht??

Sorry.... Stationsleitung, PDL und Heimleitung auswechseln...es gibt Arbeitsverträge und mir kann keiner erzählen dass man "nichts" findet um
abmahnen zu können etc.

Mfg
Jogibaer
 
Das ihr der Kollegin die zwei Bw. abnehmt, die sie selbst nicht schafft, kann ich einerseits verstehen, die Leute möchten schließlich versorgt werden, andererseits ebnet Ihr der Kollegin aber auch den Weg, Euch auszunutzen. Langer Rede kurzer Sinn: Lasst der Kollegin Ihre Arbeit. Dann braucht man keine zwei Schnecken zusammen einzuteilen. Damit es nicht zu Lasten der Bewohner geht, könntet Ihr ihnen vor den Mahlzeiten eine kleine Wäsche (Gesicht, Hände) anbieten, aber die komplette Körperpflege würde ich ihr überlassen. Außerdem geht die Zeit, die Ihr zur Versorgung der Bewohner der Kollegin braucht, den Bewohnern verloren, für die Ihr eigentlich zuständig seid.
 
Irgendwie habe ich bei diesem Thread ein ungutes Gefühl.
Ich glaube, das Problem mit der insuffizienten Kollegin wird "kultiviert" statt gelöst.
Ressentiments, Widerstand und Experimente, die die Pflegequalität beeinträchtigen, können beim besten Willen nicht lösungsorientiert sein.
Als Kollege würde ich bei der Leitung auf ein effizientes Konfliktmanagement bestehen!
 
sie wäscht keinen oder einen - und die Kollegin badet in derselben Zeit bis zu 10 Bewohner im Turbo.

Kurze Zwischenfrage für mein Verständnis: Bei dem "Turbowaschgang" reden wir von Menschen oder von Autos?
Oder um ganz ketzerisch zu sein: Wie könnt ihr denn beurteilen, ob diese eine Bewohnerin nicht wirklich diese 2,5h Aufmerksamkeit brauchte? Es soll Tätigkeiten geben, die sich eben nicht nur im "Turbo"
erledigen lassen.
Dokuarbeit macht sie grundsätzlich nach ihrer Dienstzeit....
... so dass sie ihre restliche Zeit den Bewohnern zuwenden kann, zu denen am Tag sonst vlt. 3-5 mal jemand "im Turbo" für 20 Minuten reinkommt.

Und auf der anderen Seite: Solang es Kollegen gibt die für andere mitarbeiten wird sich an solchen Situationen nichts ändern.
 
Hab ja auch ein FSJ im Altenheim gemacht und da war es ähnlich. Die "Hilfskräfte", u.a. auch ich, haben sich immer aufgeregt, dass die examinierten Pflegekräfte zu wenig waschen.
Damals hab ich auch nicht eingesehen, dass man als examinierter einfach auch andere Aufgaben hat und daher einfach weniger Grundpflege macht. Man muss sich einfach im klaren sein, dass man als "Pflege-Hilfskraft" primär für die Grundpflege und andere Nebenarbeiten zuständig ist. Wen das stört, der muss sich dannn eben 3 Jahre hinsetzen und die Ausbildung machen.
 
Es braucht eine Leitung, die anständig ihre Arbeit macht: problematische Situationen analysieren, Ziele setzen und entsprechende Lösungen finden.
Ach was - aber das scheint hier ja nicht zu klappen. Leitung, PDL usw wissen bescheid, haben aber keine Lösung parat.
Deswegen hat die Kollegin hier gepostet.

Die Antwort: "Sag es deiner Leitung" hilft ihr also nicht.
 
nö, der wurde es schon mehrfach - nicht nur von mir - gesagt. Ihre Reaktion: "und zu denen kann man sagen was man will, das bringt nichts". -und dann bekommen sie wieder eine Vertragsverlängerung und diejenigen, die deren Arbeit mitmachen muss, klappen weg.....
 
...antwortet sie 14 Monate später...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen