Erster Tag als Examinierte

fluttershy96

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19.02.2018
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Notfallambulanz
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Schüler
Hallo :-)
Ich befinde mich zurzeit im dritten Lehrjahr der GuK-Ausbildung und so langsam macht man sich da ja schonmal Gedanken, wo man denn nach der Ausbildung arbeiten möchte. Ich würde mich gerne in dem Haus bewerben, in dem ich meine externen Einsätze mache (Lerne eigentlich in einer Psychiatrie), aber irgendwie traue ich mich gar nicht, mich überhaupt irgendwo zu bewerben und dort im somatischen Krankenhaus ganz besonders nicht, weil ich mich überhaupt nicht bereit fühle und mir das selbständige Arbeiten auf Station (noch) gar nicht zutraue. Bis ich richtig fertig bin, dauert es zwar noch ein paar Monate, aber in meinem aktuellen Einsatz (Bin seit letzter Woche in dem somatischen Krankenhaus in der Notfallambulanz) haben mir die Kollegen schon oft bei irgendwelchen Aufgaben gesagt, dass ich das können muss und dass man das doch eigentlich schon im zweiten Jahr lernen würde. Zum Beispiel sollte ich gestern eine Ampulle auf einer anderen Station holen und sie dann der Ärztin geben. Die Ärztin hat mich dann nur schief angeguckt und gesagt, dass ich ihr das ja auch aufziehen müsste und ich hab dann gesagt, dass ich das noch nie selber gemacht habe und mir da bisher immer das Material vorbereitet wurde, weshalb ich mir unsicher war, was ich dafür benötige (davon abgesehen hab ich das auch generell noch nicht oft und auch schon lange nicht mehr gemacht). Die Ärztin hat mich dann gefragt, in welchem Kurs ich bin und als ich sagte, dass ich im Oberkurs bin hat sie sich zusammen mit der Kollegin halb lustig gemacht/halb entsetzt den Kopf geschüttelt, wie das denn sein könnte, was für mich sehr erniedringend war. Ich denke, mir wird dadurch jetzt auch nochmal weniger zugetraut. Die Kollegin erzählt auch den anderen Schülern immer gleich, dass sie mir alles zeigen und erklären sollen, weil ich "nicht so ganz viel weiß".
Da ich mich ja eigentlich bald bewerben müsste, um dann ab Oktober eine Stelle zu haben, mache ich mir nun Gedanken, wie das wird, wenn ich richtig auf einer Station anfange zu arbeiten. Haben die Kollegen da Verständnis, wenn es irgendetwas gibt, das ich vielleicht wirklich noch nicht kann oder verdrehen die dann nur die Augen und machen sich über mich lustig? Und was ist denn, wenn wirklich ein Patient zu mir kommt und mir erzählt, dass er zum Beispiel Verstopfung hat? Ich hab nie gelernt mit so spontanen Situationen umzugehen, aber ich kann ja auch nicht immer gleich einem Arzt Bescheid sagen, oder doch? Ich hab in meiner ganzen Ausbildung bisher nie wirklich selbstständig gearbeitet und wie gesagt, der Gedanke überfordert mich irgendwie. Es ist nicht so, dass ich wie bei dem Beispiel mit der Verstopfung nicht grundsätzlich weiß, was ich machen kann: Ich kann den Patienten fragen, wann er zuletzt Stuhlgang hatte, kann nachschauen, ob er irgendetwas an Bedarfsmedikation erhält, kann ihm empfehlen, sich seinem Zustand entsprechend zu bewegen, viel zu trinken, evtl. würde ich ihm eine Tasse warme Milch, Traubensaft oder ähnliches anbieten. Aber ich bin mir so unsicher, was letzten Endes wirklich richtig ist. Ist das normal, dass man sich als Frischexaminierte/r noch unsicher fühlt ? Ich hab echt Angst, nicht gut genug für meine Wunschstation zu sein, zumal ich auch zusätzlich nicht die schnellste bin.
Das soll sich jetzt nicht so anhören, als hätte ich keine Ahnung von nix. Ich bezweifle nicht, dass ich das Examen schaffe, weil ich mich theoretisch schon auskenne. Mir fällt es nur hier und da, ohne entsprechende praktische Anleitung, schwer, Theorie in Praxis umzusetzen und ich will nicht hinterher als Examinierte auf Station stehen und praktisch aufm Schlauch stehen. Wie handhabt ihr das mit Frischexaminierten? Geht ihr da als Kollegen mit und erklärt auch nochmal etwas, wo eben Bedarf besteht oder sind eure Erwartungen so hoch, dass ich bei euch auf Station nicht sagen dürfte, dass ich etwas bestimmtes nicht kann? Ich hoffe ihr versteht so ungefähr, was ich meine ? :D und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen würdet, ich weiß im Moment echt nicht mehr.
 
Ich würde mich gerne in dem Haus bewerben, in dem ich meine externen Einsätze mache
Habe ich damals auch so gemacht.
Zum Beispiel sollte ich gestern eine Ampulle auf einer anderen Station holen und sie dann der Ärztin geben. Die Ärztin hat mich dann nur schief angeguckt und gesagt, dass ich ihr das ja auch aufziehen müsste und ich hab dann gesagt, dass ich das noch nie selber gemacht habe und mir da bisher immer das Material vorbereitet wurde, weshalb ich mir unsicher war, was ich dafür benötige (davon abgesehen hab ich das auch generell noch nicht oft und auch schon lange nicht mehr gemacht). Die Ärztin hat mich dann gefragt, in welchem Kurs ich bin und als ich sagte, dass ich im Oberkurs bin hat sie sich zusammen mit der Kollegin halb lustig gemacht/halb entsetzt den Kopf geschüttelt, wie das denn sein könnte, was für mich sehr erniedringend war. Ich denke, mir wird dadurch jetzt auch nochmal weniger zugetraut. Die Kollegin erzählt auch den anderen Schülern immer gleich, dass sie mir alles zeigen und erklären sollen, weil ich "nicht so ganz viel weiß".
Wenn´s nur heißt "hol die Ampulle und gib sie der Ärztin", dann verstehe ich darunter auch nicht, daß Du sie aufziehen sollst...:|
Allerdings sollte man das schon irgendwann mal können, von daher wär´s evtl. ganz günstig, das noch mal gezielt zu üben, wenn Du eh schon in der Notfallambulanz bist.
Daß sie sich drüber lustig machen, finde ich ehrlich gesagt nicht so toll... hoffe, sie bringen Dir dort wenigstens was bei?
Da ich mich ja eigentlich bald bewerben müsste, um dann ab Oktober eine Stelle zu haben, mache ich mir nun Gedanken, wie das wird, wenn ich richtig auf einer Station anfange zu arbeiten. Haben die Kollegen da Verständnis, wenn es irgendetwas gibt, das ich vielleicht wirklich noch nicht kann oder verdrehen die dann nur die Augen und machen sich über mich lustig?
Ich kann Dir natürlich nicht sagen, wie es dann auf Deiner Stelle sein wird; normalerweise gehört es dazu, daß Neulinge erst mal viele Fragen haben. Übrigens auch Leute, die ihr Examen schon länger haben, aber evtl. aus einem ganz anderen Bereich kommen. :wink:
Und was ist denn, wenn wirklich ein Patient zu mir kommt und mir erzählt, dass er zum Beispiel Verstopfung hat? Ich hab nie gelernt mit so spontanen Situationen umzugehen, aber ich kann ja auch nicht immer gleich einem Arzt Bescheid sagen, oder doch?
Da würde ich auch nicht gleich zum Arzt rennen, sondern lieber erst einen meiner erfahreneren Kollegen um Rat fragen. Evtl. hat die Station bzw. das Haus feste Routinen/Schemata, was zu tun ist bzw. welches BM gegeben wird.
Ist das normal, dass man sich als Frischexaminierte/r noch unsicher fühlt ?
Ja, das geht praktisch allen so.
Wie handhabt ihr das mit Frischexaminierten? Geht ihr da als Kollegen mit und erklärt auch nochmal etwas, wo eben Bedarf besteht oder sind eure Erwartungen so hoch, dass ich bei euch auf Station nicht sagen dürfte, dass ich etwas bestimmtes nicht kann?
Normalerweise haben die Kliniken Einarbeitungskonzepte für neue MA - zumindest theoretisch. Das läßt sich meist nicht 100% so umsetzen, aber es ist völlig normal, das ein neuer MA erst mal eine Einarbeitungsphase hat, in der er viel fragt und anfangs auch nicht völlig alleine agiert. Im Optimalfall ist in der Anfangszeit ein Praxisanleiter mit dabei.
Ich würde auf jeden Fall erwarten, daß Du offen sagst, wenn Du irgendwas bestimmtes, das auf Station aber verlangt wird, noch nicht kannst - keine Pflegekraft kann alles, wie gesagt mußt Du auf Dein neues Arbeitsfeld erst eingearbeitet werden.
Du kannst Dich übrigens schon mal drauf einstellen, wenn Du evtl. irgendwann später Dein Arbeitsfeld wechselst (z. B. von einer chirurgischen Station auf eine innere oder neurologische), daß Du dann auch noch mal mehr oder minder bei Null anfängst... 8-)
Also Kopf hoch, bewirb Dich, das wird schon!
 
Bewerbe Dich ! Folge Deinen Interessen !

Wenn der "Laden" ein ordentliches Einarbeitungskonzept hat, unterliegt das auch dem PDCA-Zyklus.
Du wirst also die Unterstützung bekommen, die Du brauchst.
Deine künftigen Kollegen haben ein "ureigenes" Interesse daran, dass Du sicher arbeiten kannst.
Hauptsache, dass Du Fragen stellst.
 
Ich versuche gerade mich dran zu erinnern wie mein erster Tag als Examinierte war und es fällt mir beim besten Willen nicht so wirklich ein - Verdrängung lässt grüßen :wink: Ich weiß nur noch, dass es mir absolut nicht gefallen hatte und ich mit absoluter Sicherheit festgestellt hatte, dass Somatik nichts für mich ist.

Ich denke, ganz am Anfang sind Zweifel, Aufregung etc. sind etwas völlig normales. Falls es dich beruhigt, kannst du ja nach dem Examen, wenn du von deiner Wunschstation die Zusage hast, dich etwas mit Fachliteratur vorbereiten. Auf der Station ist halt wichtig auf jeden Fall Fragen zu stellen und dich über Abläufe etc. informieren. Wie die Kollegen oben schon geschrieben haben, eigentlich müsste es Einarbeitungskonzept geben und idealerweise ist ein/e Praxisanleiter (in) dabei.
 
Hallo, ich habe mein Examen nun auch in der Tasche und fange ab dem 1.9.18 bei uns im Klinikum in der NFA an. Ich habe auch wie du bedenken und Ängste, aber jeder hat irgendwann Mal klein angefangen und nicht jeder ist gleich (theoretischer / praktischer Stand)

Bei mir ist es z.B. so, dass ich noch nie einen Blasenkatheter gelegt habe und in der NFA passiert das sehr häufig, aber in solch einer Situation würde ich einfach einen erfahrenen Kollegen bitten, dass er einfach mit drüber schaut ob ich denn alles richtig mache - Kommunikation ist alles.

Mich würde interessieren ob du dein Examen nun in der Tasche hast und wie es bei dir zurzeit läuft.

Mfg Artur
 
Hey :)

wir sind so ziemlich gleichaltrig, bin seit 3 Jahren examiniert und habe noch nie einen Blasenkatheter geschoben.
Allerdings ist das dort wo ich arbeite (for.Psy.) jetzt auch nicht vordergründig.

Ich würde mir aber wohl "in die Hose machen", wenn ich sowas mal machen müsste. ;P
 
Ich habe mir damals (also vor ca. 6 Monaten :D ) gesagt. "Wenn die von mir erwarten, dass ich nach dem Examen alles kann, können die mach an den Füßen packen!"

Also ich würde dies nie von einem Frischexaminierten oder generell jemanden erwarten. Ich weiß ja. z.b. nicht was andere Kliniken so für Standards haben. Habe letztens mit einer Kollegin ND gemacht, die hat (außer in ihrer Ausbildung) nie eine Magensonde gelegt (10+ Jahre examiniert), da dies in ihrem alten KH die Ärzte gemacht haben. Habe mich stark gewundert, warum der Arzt auf einmal da stand. Habs aber dabei beruhen lassen, da ich noch andere Aufgaben zu erledigen hatte. Ich erwarte lediglich, dass man diese "Lücke" versucht so gut es geht zu schließen.
 

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