Hallo
ich hatte heute eine Situation in der ich merken musste wie schwer es ist professionell zu reagieren.
Ich bekam zufällig mit wie ein Patient einem anderen vorwarf, dass er ihm etwas aus dem Nachttisch gestohlen habe und gegessen habe. Dabei war der beschuldigte Pat. vorher zu mir gekommen und hatte mich gefragt ob er die Lebensmittel die schon seit Sonntag beim Brot lagen verwenden darf. Ich habe ja gesagt und der Pat. hat eine Paprika benutzt. Dies waren wie sich später rausstellte die 2 Paprika von Pat. X.
Nun bat mich der beschuldigte Pat um klärung.
Ich bat also Pat. X zum Gespräch wobei er sich erst weigerte, ich energischer er solle jetzt bitte zum Gespräch mit seiner Bezugspflege kommen. Daraufhin der Pat. es sei schlimm genug das ich seine Bezugspflege sei. Dann im Gespräch habe ich versehentlich die Namen von 2 Pat. verwechselt und habe versucht die Situation zu klären (leider ja mit dem falschen Patientennamen des Beschuldigten.) Daraufhin entschuldigte ich mich das ich die namen verwechselt hatte, äußerte aber das die Situation die gleiche bliebe.
Auch musste ich die einhaltung von Stationsregeln ansprechen (Abmelden ins Gelände mit Zeitansage, Lebensmittel im Zimmer und so). Pat. wollte das Gespräch abbrechen und bezeichnete mich als inkompetente Schwester. Worauf ich leider etwas die lauter wurde. Als der Pat. raus wollte habe ich mich an die Tür gestellt und äußerte wir müssen das jetzt erstmal klären. (Ich weiß selbst, dass dieses Falsch war und es zur Freiheitsberaubung zählt) Pat. lies sich auf kein Gespräch ein auch meine Aussage das es Regeln gibt interessierte ihn nicht. Er sagte nur er kenne die Regeln und ich habe sie ihm nicht zu erklären.
Dann stellte der Pat. im Rahmen der Med. übung seine Med. und ging ins Gelände.
Ich zog mich ins Arztzimmer zurück und mir liefen leicht die Tränen. Als mich die Extrawache ansprach was war, konnte ich die Situation nurnoch weinend verarbeiten. Sie tröstete mich und erklärte mir ich hätte sie ruhig rufen können.
Ich habe danach die Bezugspflege bei dem Pat. niedergelegt und habe mir auch schwere Vorwürfe wegen meinem Verhalten gemacht.
Mitpatienten sahen dann leider auch das ich geweint hatte und eine Pat. sagte es sei auch menschlich zu weinen, leider haben wohl auch andere Pat. die situation mit mir und Pat. X mitbekommen da es im Dienstzimmer (Kanzel) war, eine Pat. sagte nur sie findet das sich Hr. X wieder mal unmöglich verhalten habe.
Was würdet ihr jetzt machen? Meine Kollegin mit der ich kurz danach telefonierte sagte ich soll es als besonderes Vorkommnis schreiben. Der ND sagte ich soll erstmal nur selbst schauen wie ich die Situation verarbeite. Ich selbst bin deshalb noch sehr bedrückt.
Danke schonmal im Vorraus für Eure Tipps.
ich hatte heute eine Situation in der ich merken musste wie schwer es ist professionell zu reagieren.
Ich bekam zufällig mit wie ein Patient einem anderen vorwarf, dass er ihm etwas aus dem Nachttisch gestohlen habe und gegessen habe. Dabei war der beschuldigte Pat. vorher zu mir gekommen und hatte mich gefragt ob er die Lebensmittel die schon seit Sonntag beim Brot lagen verwenden darf. Ich habe ja gesagt und der Pat. hat eine Paprika benutzt. Dies waren wie sich später rausstellte die 2 Paprika von Pat. X.
Nun bat mich der beschuldigte Pat um klärung.
Ich bat also Pat. X zum Gespräch wobei er sich erst weigerte, ich energischer er solle jetzt bitte zum Gespräch mit seiner Bezugspflege kommen. Daraufhin der Pat. es sei schlimm genug das ich seine Bezugspflege sei. Dann im Gespräch habe ich versehentlich die Namen von 2 Pat. verwechselt und habe versucht die Situation zu klären (leider ja mit dem falschen Patientennamen des Beschuldigten.) Daraufhin entschuldigte ich mich das ich die namen verwechselt hatte, äußerte aber das die Situation die gleiche bliebe.
Auch musste ich die einhaltung von Stationsregeln ansprechen (Abmelden ins Gelände mit Zeitansage, Lebensmittel im Zimmer und so). Pat. wollte das Gespräch abbrechen und bezeichnete mich als inkompetente Schwester. Worauf ich leider etwas die lauter wurde. Als der Pat. raus wollte habe ich mich an die Tür gestellt und äußerte wir müssen das jetzt erstmal klären. (Ich weiß selbst, dass dieses Falsch war und es zur Freiheitsberaubung zählt) Pat. lies sich auf kein Gespräch ein auch meine Aussage das es Regeln gibt interessierte ihn nicht. Er sagte nur er kenne die Regeln und ich habe sie ihm nicht zu erklären.
Dann stellte der Pat. im Rahmen der Med. übung seine Med. und ging ins Gelände.
Ich zog mich ins Arztzimmer zurück und mir liefen leicht die Tränen. Als mich die Extrawache ansprach was war, konnte ich die Situation nurnoch weinend verarbeiten. Sie tröstete mich und erklärte mir ich hätte sie ruhig rufen können.
Ich habe danach die Bezugspflege bei dem Pat. niedergelegt und habe mir auch schwere Vorwürfe wegen meinem Verhalten gemacht.
Mitpatienten sahen dann leider auch das ich geweint hatte und eine Pat. sagte es sei auch menschlich zu weinen, leider haben wohl auch andere Pat. die situation mit mir und Pat. X mitbekommen da es im Dienstzimmer (Kanzel) war, eine Pat. sagte nur sie findet das sich Hr. X wieder mal unmöglich verhalten habe.
Was würdet ihr jetzt machen? Meine Kollegin mit der ich kurz danach telefonierte sagte ich soll es als besonderes Vorkommnis schreiben. Der ND sagte ich soll erstmal nur selbst schauen wie ich die Situation verarbeite. Ich selbst bin deshalb noch sehr bedrückt.
Danke schonmal im Vorraus für Eure Tipps.

Während meiner Ausbildung habe ich für ca. 6 Monate in verschiedenen psychiatrischen Fachabteilungen arbeiten dürfen und denke, das Wort Eskalation ist hier vollkommen fehl am Platz! Missverständnis
trifft es wohl eher... Sicher sind solche Situationen unangenehm und es gibt auch immer wieder Patienten, die gezielt provozieren um Schwachstellen im Pflegekollektiv zu finden - und das beschränkt sich nicht nur auf psychiatrische Stationen... Ich finde es nicht gerade professionell, das Gespräch an einem Ort zu führen, den alle Patienten einsehen können - dadurch würde ich mich (als Patient) fühlen, wie an den Pranger gestellt - ein solches Gespräch sollte in Ruhe geführt werden und am besten mit allen beteiligten Parteien um zukünftig derartigen Missverständissen vorbeugen zu können. Da du wusstest, dass der Patient dem weiblichen Personal zu der Zeit sehr kritisch gegenüber stand, hätte ich mir vielleicht sogar noch einen neutralen Zeugen hinzugeholt, um das ganze sachlich zu gestalten und zu reflektieren, wie die Situation zustande kam und wie man in Zukunft in solchen Fällen reagieren könnte, ohne mit Schuldzuweisungen um sich zu werfen, denn mit derartigen Alltagssituationen müssen die Patienten ja schliesslich lernen, umzugehen und zu leben - vor allem um wirkliche Eskalationen
vermeiden zu können, wenn sie später wieder in ihrem gewohnten Umfeld sind und niemand mehr ein Auge auf ihr Tun und Handeln wirft.