Außeneinsatz im Altenheim

Sarah84

Newbie
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27.06.2006
Beiträge
29
Ort
Castrop-Rauxel
Beruf
Azubi zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
HAllo ihr lieben.
Habe seit 2 Wochen meinen ersten Außeneinsatz. Ich bin im Altenheim.
Anfänglich habe ich mich total gefreut dahin zu kommen, aber mitlerweile freue ich mich schon darauf, wenn ich da wieder weg bin. Denn ich bin total geschockt, wie es in diesem Altenheim abgeht.
Zumeinen behandeln die mich da als wäre ich Luft, es wird ständig über mein Kopf hinweggeredet und das ist schon etwas, was ich überhaupt nicht Leiden kann.
Zu meinen Aufgaben dort, gehören grundsätzlich das ,,Nur Blöd Rumstehen'' und vielleicht hin und wieder mal das Essen anreichen. Das liegt daran, dass die da einfach den Standpunkt haben, das ich ja nur ein ein kleiner Schüler ausem ersten Lehrjahr bin und daher nur das Können und Wissen eines kleinen dummen Praktikanten habe. Ich darf da einfach NIX!
Worüber ich aber am allermeißten geschockt bin, ist der Umgang mit den Bewohnern. Ich habe noch nie so etwas Unmenschliches gesehn. Da wird mir schon schlecht, wenn ich da nur dran denke.
Dann ist dieses Haus von oben bis unten dreckig. Und von Hygiene haben die da anscheind auch noch nie was gehört. Denn wenn Bewohner auf Toilette gesetzt werden und dieser BEwohner muss gerade abführen und steht aufgrund seiner Demenz dabei auf und es geht misgeschicklicher WEise was dabei auf die Klobrille ist des doch meiner Kentniss nach wichtig dieses vollständig zu entfernen, bevor ich jemand anderes darauf setzte. Naja in diesm HAus wird das etwas anderes gehandhabt. Nein dort wird das gröbste nur entfernt und den Rest lässt man da auf der Klobrille antrocknen. Und jeder andere Bewohner darf sich dann darauf setzen. Und es ist nicht mal so, dass es am nächsten Tag dann weg ist....Nein natürlich nicht! Erst nachdem ich dann den Lappen in die Hand genommen hatte, ist da mal was passiert. Dann ist es meiner Kentniss nach wichtig, dass ein DK nie länger wie 6 Tage gelegt sein sollte. Ist auch inordnung. Aber dort im Altenheim haben die Bewohner teilweise 2-3 Wochen ein und den selben DK. Ich mein so sieht der auch schon aus. ICh habe versucht dort alles so oft wie möglich anzusprechen und ich habe auch versucht mal auf den Tisch zu haun, denn ich find das da echt unmöglich. Aber ich werd da quasie nur ausgelacht. Nur einfach nur wesehn will ich da auch nicht.

Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tips geben, was ich da machen kann???
Erzählt mir von euren Erfahrungen im Altenheim.

ICh bin da echt Ratlos:weissnix:
 
Igittigittigittigitt! Was Du da erzählst zeigt absolute unmenschlichkeit- die Leider keine Seltenheit ist. Es gibt da ein ''schönes'' Buch: Totgepflegt und Abgezockt''. Es beschreibt zig solcher und anderer unwürdiger Situationen denen die Bewohner da ausgesetzt sind und auch meine Freundin die selber Altenpflegerin ist, hat solche Erfahrungen in verschiedenen Heimen gemacht. Gott sei Dank, gibt es aber auch andere Heime. Leider weiß ich nicht genau an wen Du Dich wenden kannst. Ich weiß nicht ob das Gesundheitsamt auch für diese Bereiche zuständig ist- notwendig wäre es.
 
Hallöchen!

Also das hört sich ja alles ganz schön ekelig an. Ich würde an deiner Stelle nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten und alles dafür tun, dass die Bewohner wenigstens in der Zeit in der du dort bist ihren wohlverdienten Respekt bekommen und damit eine gute Pflege. Was ich auch auf jeden Fall tun würde, ist der Schulleitung Bescheid sagen. Erkläre ihnen, dass die Pfleger dort kein gutes Vorbild für Schüler abgeben und dich nicht ernst nehmen und du dort nichts lernst... Damit kannst du dich zumindest für die Schüler einsetzen. Natürlich haben es dir Bewohner am Nötigsten, dass die Zustände sich ändern, aber ich bin auch realistisch und glaube, dass du dort alleine nichts bewirken kannst. Ich glaube aber auch, dass du einen Versuch starten solltest und die Pfleger dort mit deiner Meinung konfrontieren solltest, denn das,was du beschrieben hast darf einfach nicht sein. Ich weiss, dass sowas leicht gesagt ist, weil man auch beurteilt wird und man auch nicht als Buhh-Mann dastehen will aber man kann bei soetwas nicht einfach zuschauen...

Sprech dich mit deinen Lehrern im Vorfeld ab und wenn sie gute Lehrer und Pfleger sind, dann lassen sie dich mit deinem Problem nicht alleine!!!

Viel Kraft für den Rest des Einsatzes!
 
ICh bin nicht so der Typ der damit Probleme hat sich da hinzustellen und mal andere Leute mit ins Gespräch zu bringen, wie du halt sagst mal die Schulleitung miteinzubringen. Selbst wenn ich danach der Buh-MAnn bin...das ist mir ehrlich gesagt egal ich kann mit sowas umgehn und auf den Mund gefallen bin ich nun auch nicht. ICh habe in sowas ein dickes Fell.

Ich habe nächste Woche mein Abschlussgespräch, wo ein Dozent von der Schule kommt. Dann soll meine PA mich benoten (frag mich nur wofür...fürs blöd Rumstehen?) Und danach werd ich erst mal alles ansprechen was mir da extrem gegen den Strich geht. Ich hoffe aufjedenfall, dass das was bringen wird.

Meine Mitschüler haben in nächster Zeit auch nach und nach ihren Einsatz in dem Haus. Ich werd denen das alles auch noch mal in Ruhe schildern wenn wieder Schule ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Sarah84,
Es hört sich wirklich zermürbend an, was du beschreibst! Da ich selbst AP bin, weiss ich dass es "schwarze Schafe" unter den Pflegheimen gibt. Ich habe persönlich noch nie solche Erfahrungen gemacht aber ich habe natürlich Ähnliches aus Erzählungen meiner ehemaligen Kurskollegen mitbekommen. Schade dass du in deinem Einsatz an solch ein Heim gekommen bist. Ich kann dir nur raten dies bei deiner Schulleitung anzusprechen und auch bei der PDL/Heimleitung des Heimes. Es wäre vielleicht auch nicht falsch über einen Wechsel des Einsatzortes nachzudenken meiner Meinung. Wichtig für dich finde ich auch, dass du während des Einsatzes weiterhin nach deinem Gewissen arbeitest und dich nicht entmutigen lässt.
Eigentlich wundert mich sehr, dass du anscheindend keinerlei Tätigkeiten übernehmen darfst, denn bei uns läuft es z.B. so, dass ein Schüler(auch im 1. Lehrjahr) nach Einarbeitug und Anleitung sehr wohl eigenständig arbeiten kann und Tätigkeiten seinem Ausbildungsstand entsprechend übernehmen darf.:gruebel:
Ich hoffe sehr, dass du nicht eine grundsätzlich schlechte Meinung gegenüber der Altenpflege bekommst, wobei ich weiss das das leicht gesagt ist mit diesen Erfahrungen die du jetzt gemacht hast. Mich macht es auch rasend wütend wenn ich so etwas höre!!
:angryfire:
Zu der Sache mit dem BVK möchte ich noch sagen, dass bei uns diese auch bis zu max. 4 Wochen liegen, wenn keine Urinveränderungen, Schmerzen, Anordnungen des Arztes oder andere Dinge auftreten die dagegen sprechen würden. Die Urinbeutel selbst werden aber nach Bedarf gewechselt innerhalb der vier Wochen. Teilweise muss der Bewohner die Kosten für ein Katheterset selber tragen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Durchhaltevermögen, vielleicht kannst du dennoch versuchen, dir etwas positives aus dem Einsatz mitzunehmen.
Grüße Sheila
 
Hallöchen Sarah

Einfach schrecklich, was du da erzählst! Gibts denn da keine Pflege-Qualitätsprüfung alle 6 Monate?

Ich war 3 Jahre lang in einem Seniorenzentrum auf der Pflegestation mit etwa 14 Patienten. Die Art und Weisen wie die Schwestern mit den alten Menschen umgegangen sind, fand ich respekteinflößend! Es war kaum von hektig und unfreundlichen Gesten die Rede.
Alle Patienten fühlten sich wohl und waren rundum zufrieden. Das lag auch vielleicht daran, dass im Frühdienst etwa 5 Schwestern+ 1 Praktikantin im Dienst waren. Und das Team war super aufeinander eingespielt!
An der Hygiene war auch nichts zu bemängeln. Jeden Tag waren 2 Putzfrauen da, die alles blitzen ließen.

Also, das scheint dann eher die Ausnahme zu sein. Schade...
 
Also,.... was ich da höre entspricht ja der unwissenheit der Gesellschaft- ich mache eine Ausbildung zur Alten- Gesundheits- und Krankenpflegerin und bin
700std im Altenheim. Es mag sein, dass es solche heime gibt. aber die regel ist es sicher nicht! und wichtig ist: Erstens man vergisst immer bis vor ein paar jahren war die ausbildung der altenpflegerin berufsbegleitetend (zumindest in Bayern) und ein sozialberuf kein medizinischer bzw. pflegerischer beruf!!
Zweites ist viel weniger Personal vorhanden als im Kh.... und das du der depp bist passiert dir auch im krankenhaus....:troesten:
 

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