Zwischenzeugnis

midnightlady24

Stammgast
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06.07.2006
Beiträge
216
Ort
Bad Breisig
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin; Palliativschwester
Akt. Einsatzbereich
Ambulanter Pflegedienst; Sozialstation
Funktion
PDL
Hallo ihr da draussen an den Monitoren ...

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Ich habe gerade ein Zwischenzeugnis meines Arbeitgebers bekommen, sprich verfasst durch die PDL ( mit der ich nie wirklich warm wurde, eher distanziertes Verhältnis .. Beispiel: Alle anderen Duzen sie, ich bin lieber beim Sie geblieben ).

Nu möchte ich gerne wissen, wie ich dieses Zeugnis einschätzen kann. Wegen versteckter Hinweise etc. Ist es eher ein "gutes" Zeugnis oder eher ein "befriedigendes", wenn man es mal so in Schulnoten packen würde....

Ich tippe einfach mal ..:

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Frau ... geb am ..., ist in der RTK als examinierte Krankenschwester beschäftigt.

Die RTK ist eine Rehabilitationseinrichtung für den Personenkreis der geistig und / oder körperlich behinderten Mitmenschen.
Sie bietet 90 Patienten die Möglichkeit der psychischen und physischen Rehabilitation in den Fachbereichen Neurologie, Innere Medizin und Orthopädie.

Frau ... ist auf einer 16 Betten umfassenden Station eingesetzt, auf der, unter anderem, auch Patienten im Rahmen einer Anschlussheilbehandlungsmaßnahme betreut werden.

Die ihr dort obliegenden Tätigkeiten, wie zB die Grund - und Behandlungspflege, die Pflegedokumentation. die Durchführung von Prophylaxen und andere administrative Aufgaben, führt sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.

Im Umgang mit unseren zum Teil schwerst-mehrfach-behinderten Patienten ist sie aufmerksam und verantwortungsbewusst. Mit den Stationsabläufen ist sie gut vertraut, auch behält Frau ... in Konfliktsituationen den Überblick und handelt der jeweiligen Situation entsprechend.

Im Kollegenkreis ist Frau ... eine geschätzte Kollegin.
Das Verhalten Mitarbeitern anderer Fachbereiche und ihren Vorgesetzten gegenüber ist stets korrekt.

Dieses Zwischenzeugnis wird auf persönlichen Wünsch von Frau ... ausgestellt, da sie sich aus privaten Gründen örtlich verändern wird.

Wir danken Frau ... für die bisherige gute Zusammenarbeit.

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Ja, nun bitte eure Meinungen, ich kenne mich da nicht so mit den Zeugnissen aus ... ist erst mein erstes ...:flowerpower: Danke, Monika
 
Hallo,
ich kann deine Bedenken haben, ich hatte das damals auch gehabt als ich eines von meinem alten Arbeitgeber gekam und dann hatte ich mich über das internet schlau gemacht

=>führt sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus.=> hier dieser satz bedeutet das du gut warst, sprich die Note 2.

Aber ich gebe dir hier nur ein paar links mit auf den Weg, wo du dich noch ein wenig schlau machen kannst, gibt bestimmt noch mehr, gib doch einfach bei Googel:Arbeitzeugnis und dessen Bedeutung ein dann wird er dir einige Seiten mehr anzeigen wie ich, hoffe du kannst damit was anfangen.

hier die Links:
http://www.hardt-fritz.de/arbeitszeugnis_anwalt_formulierungen_bedeutung_luebeck_fritz_arbeitsrecht_klauseln.htm

http://www.bachmann-berlin.de/arbeitszeugnis.htm#AZ-4

http://www.arbeitszeugnis.de/einfuehrung2.php

Viel Spass noch beim herausfinden wie dein Zeugnis ist.

Cu melle:flowerpower:
 
Hallo Midnightlady,
Zeugnisse ver- und entschlüsseln ist so eine Kunst für sich. Verschiedene Autoren geben noch verschiedenere Verschlüsselungen an. Trotzdem gibt es einige Dinge die fast immer gleich sind. Die äußere Form Deines Zeugnisses kann ich schwer beurteilen. Ein Zeugnis sollte aber immer folgendes vorweisen:
- weißes DIN A 4 Papier
- keine Knicke oder Falten
- Schrifttyp Arial, schwarz
- Briefkopf des Unternehmen
- Unterschrift vom Vorgesetzten und wenn vorhanden der Personalabteilung
auf jeden Fall eines Zeichnungsbefugten

Falls Du Dein komplettes Zeugnis hier niedergeschrieben hast fehlen auf jeden Fall die Anstellungszeiten ( von, bis, in unserem Unternehmen ), Fort- und Weiterbildungen, andere Tätigkeiten ( z.B. Mitarbeit im Qualitätszirkel ).
Die Umschreibung " volle Zufriedenheit " entspricht der Note " gut ". Das Dein Korrektes Verhalten erst 2 x gegenüber Mitarbeitern erwähnt wird und erst dann gegenüber Deinen Vorgesetzten würde mich, wenn ich Dich einstellen sollte, sehr stutzig machen. ( Normalerweise gilt die Reihenfolge Vorgesetzte, Mitarbeiter, Kunden / Patienten ).
Genauso stutzig wäre ich bei den erwähnten Konfliktsituationen. Es gab mit Dir also Konflikte, egal wie gut Du damit umgegangen bist. Bei der Schluss-"floskel" würden mir die Zukunftswünsche fehlen. Diese sind zwar fakultativ ( und entsprechend auch im qualifizierten Arbeitszeugnis nicht einklagbar ), werden einen guten Mitarbeiter i.d.R aber trotzdem gemacht.
In Deinem Zeugnis ist, falls kein Übertragungsfehler, statt einem "," ein "." gesetzt worden. Dies wäre für mich auch ein schlechtes Zeichen. In diesem Fall hättest Du aber ein Recht auf Korrektur des Fehlers.

Als Arbeitgeber wäre ich also vorsichtig.

Gruß, Lex
 
wäre eher eine 3
 
Hallo Monika,

wenn Du Arbeitsrechtsschutz versichert bist, kannst Du das Zeugnis von einem Anwalt überprüfen lassen, die meisten Versicherungen haben eine Hotline, bei der man solche "kleinen" Dinge auch von den dortigen Mitarbeitern prüfen lassen kann. Evtl. kannst Du auch bei MAV fragen.
Gruß Anna
 
Danke erstmal für die Antworten.

Einiges kann ich näher erläutern.

*Die Konfliktsituation, ist nicht mit Arbeitgeber oder Kollegen etc gemeint, sondern die Situation, dass wir bei uns im Haus immer mal wieder Situationenhaben, in denen wir deeskalierend tätig werden müssen, da sich unsere Behinderten in Konfliksituationen eben nicht immer nur verbal äussern. Auch haben wir oftmal Situationen, in denen unsere "Wegläufer" ( oft orientierungslos ), verschwinden und ich denke sie spielt auf solche Situationen an, da sie mich bei diesen Sachen schonmal beobachten konnte, da ich dann auch am WE meine PDL anrufen muss. Ich dachte eigentlich, da es im Zusammenhang mit meinen Tätigkeiten da steht und nicht in dem Block, bei dem es um Verhalten Kollegen und Vorgesetzten gegenüber, steht, wäre es erkennbar.

*Die Reihenfolge der Mitarbeiter, Vorgesetzten, ist mit Sicherheit nicht absichtlich, denn ich habe da nie näher etwas mit mir Vorgesetzten zu tun und hatte noch nie ein Problem mit einem mir Überstelltem. Wenn ich Dienst habe, dann bin die Verantwortliche Leitung, da ich nur am WE arbeite und somit keinem aus der PDL Riege oder ähnlichem sehe. Ich bin mit dieser frau halt nur nie so grün geworden, wie andere es gerne waren. Auf Dienstfeiern wurden die Vorgesetzten auf einmal gedutzt und am nächsten Tag, war wieder sie angesagt, deswegen bin ich dann lieber auch an Weihnachts und Betriebsfeiern beim Sie geblieben.

*Der Fehler war ein Übertragungsfehler. Ein anderer Fehler wurde bereits korrigiert.

*Die Schriftart und Briefkopf sowie Wasserzeichen A4 Papier ist alles vorhanden.

*Der Satz mit der Zukunft fehlt, das ist leider wahr, aber evtl kommt der ja noch, wenn ich das richtige Zeugnis erhalte.
Dieses hier ist ein vorläufiges Zwischenzeugnis, da ich gerne eines für die Bewerbungen haben wollte, das richtige Arbeitszeugnis bekomme ich erst am Ende meiner Arbeitszeit. Ich hoffe da steht die Floskel dann drin.
 
wäre eher eine 3
Ich wäre Dir dankbar, wenn Du nicht nur eine Meinung in den raum werfen würdest, sondern, wenn du wirklich erfahrung hast, Deine Meinung mit fundierten Erkenntnissen untermauerst.
 
Ja, nach meiner Erfahrung kommen gute Wuensche fuer die Zukunft erst im richtigen Arbeitszeugnis zur Sprache (zusammen mit "Bedauern ueber den Weggang") - zur Beendigung des Arbeitsverhaeltnisses. Im Zwischenzeugnis ist ueblicherweise noch nichts davon vermerkt. Du musst nur aufpassen, dass es im "Endzeugnis" auch erwaehnt wird.

Uebrigens wuerde ich auch sagen:
".......stets zu unserer vollen Zufriedenheit...." = Note 2 fuer deine Leistung

LG Aloha
 
Also meint ihr denn, ich kann das beruhigt an eine Bewerbung heften, oder lieber weg lassen ?
 
Hallo lex, woher hast Du die regel, dass erst die Vorgesetzten, dann die MA und dann die Patienten im Umgang erwähnt werden? Habe gerade ein ehemaliges Zeugnis von mir nochmal gelesen und da war die reihenfolge auch genau umgekehrt und mein Zeugnis ergab als Gesamtnote eine 1-2.

Das mit der Abschlussklausel stimmt, aber die kann ja nunmal schlecht in einem Zwischenzeugnis stehen, so wie das gesamte Zwischenzeugnis im Präsenz verfasst ist, ein Zeugnis bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses aber im Imperfekt.

Ich würde mir noch genauer beschreiben lassen welche Aufgaben ich habe, hast Du evtl. in irgendwelchen AG`s QZ oder ähnlichem mitgearbeitet?

Es fehlt auch seit wann Du dort arbeitest.
Es könnten noch ein paar "stets" oder auch "in jeder Hinsicht und in bester Weise" eingefügt werden, z.B. bei der Bewältigung der Arbeitsmenge, oder der Umgang in Konfliksituationen. Wobei ich diese Konfliktsituationen wirklich noch näher beschreiben lassen würde, da ansonsten in der tat der Eindruck entstehen könnte, dass es Konflikte mit MA oder Vorgesetzten gab.
Alles in Allem denke ich, dass Deine PDL Dir wirklich ein gutes Zeugnis schreiben wollte und ich persönlich sehe keine wirklichen versteckten Codes.
 
Das mit den Konflikten bitte ich sie auch eben noch ein wenig genauer zu beschreiben oder im Zweifel besser ganz weg zu lassen, ich als Laie auf diesem Gebiet denke, sie hat sich Mühe gegeben, weiß es aber selber noch nicht besser ....

Sie ist nur zwei Monate länger im haus als ich und in der Zeit sind von den Fachkräften noch keine gegangen ... und ich denke nicht, das ungelehrnte Hilfskräfte, die nur auf 400€ Basis arbeiten, bei Kündigung ein zeugnis verlangen ....
 

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