Wozu brauchte ich ein OP-Hemd?

Sunnybean

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04.07.2014
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Hallo ihr,
ich hatte vor drei Tagen ein Sportfest an meiner Schule, dort bin ich leider umgekippt. Lag aber nicht am Sport, ich durfte wegen ner Erkältung nicht mitmachen und so stand ich nur im Schatten.
Ich wurde dann mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme vom Krankenhaus gebracht, die Ärztin dort hat gesagt dass ich auf die Intensivstation müsste, mein Herzschlag wäre zu langsam gewesen. Ich bin zudem etwas arg auf den Kopf geknallt und ich hatte eine Gehirnerschütterung.
Naja, als mir dann Blut abgenommen wurde, da haben die Ambulanzschwestern mir meine Kleidung, welche übrigens nicht beschmutzt oder verschwitzt war, komplett inkl. Unterwäsche ausgezogen, sodass ich splitternackt war und mir wurde dann ein OP-Hemd bzw. Flügelhemd angezogen und ich wurde auf die Intensivstation gebracht.
Dort wurde ich an einen Monitor angeschlossen und hab so einen Clipp an den Finger bekommen. Nach 1 Tag konnte ich dann auf die normale Station.

Meine Frage ist nun, warum hat man mir die Kleidung ausgezogen und so ein Engelshemd angezogen? Wird das bei allen Menschen gemacht die auf die Intensivstation müssen?

Hätte ich eigentlich auch nach Hause gehen dürfen wenn ich nicht auf die Intensivstation will (z.B. aus Angst)?

LG Sunnybean (:
 
Hallo, Sunnybean,

einen Gruss von der Intensivschwester. Jawoll, jeder muss als erstes ins Engelshemd, das ist so wegen den ganzen Überwachungskabeln und Infusionszugängen usw. Du wirst doch bestimmt bemerkt haben, das das ein formschönes, gut geschnittenes und elegantes Stück Wäsche ist.:lol1:Aber du hast ganz bestimmt gut darin ausgesehen.
Und wenn du volljährig bist und offensichtlich Herr deiner Sinne, kannst du gegen Unterschrift auf eigene Gefahr gehen.
Ich hoffe, du hast kein Trauma von der Intensiv davongetragen und kommst gern wieder...aber das ist nur ein Scherz, natürlich sollst du gesund bleiben und so eine Station nicht mehr brauchen müssen.

Gruß, Marty
 
Hallo, Sunnybean,

einen Gruss von der Intensivschwester. Jawoll, jeder muss als erstes ins Engelshemd, das ist so wegen den ganzen Überwachungskabeln und Infusionszugängen usw. Du wirst doch bestimmt bemerkt haben, das das ein formschönes, gut geschnittenes und elegantes Stück Wäsche ist.:lol1:Aber du hast ganz bestimmt gut darin ausgesehen.
Und wenn du volljährig bist und offensichtlich Herr deiner Sinne, kannst du gegen Unterschrift auf eigene Gefahr gehen.
Ich hoffe, du hast kein Trauma von der Intensiv davongetragen und kommst gern wieder...aber das ist nur ein Scherz, natürlich sollst du gesund bleiben und so eine Station nicht mehr brauchen müssen.

Gruß, Marty

Danke für deine Antwort Marty!!
Für mich war das was neues, und wenn ich direkt auf die Intensivstation unter solchen Umständen komme, sehr erschreckend.
Weil man ja mit den ganzen schwerkranken und so liegt.
Ich war etwas durcheinander nachdem ich gefallen bin und sehr müde, und ich bin volljährig.
Man darf doch aber nicht gehen wenn man wie ich leicht durcheinander ist und einen langsamen Herzschlag hat, oder?

Was mich außerdem irritiert hat: die haben mir in der Notaufnahme ja alles ausgezogen, auch Unterwäsche.
Das mit der Infusion und den Kabeln macht Sinn, aber muss man dafür auch die Unterwäsche ausziehen???

Das war ja im Prinzip nicht notwendig, die haben da ja "untenrum" nichts bei mir gemacht...

Liebe Grüße!
 
Es ist sicherlich nicht immer notwendig, sondern in dem Fall für mich ein sinnentleertes Ritual.
Und ich finde es nicht mal lustig, daß so vorgegangen wird. Begegnet einem nicht nur in Notaufnahmen und Intensivstationen.
 
Es ist besser, das du geblieben bist und wenn du verlangsamt bist oder schläfrig oder... nein, dann darf man nicht gehen und das ist auch richtig so. Und manchmal, und da gebe ich hypurg recht, ist das OP-Hemd anziehen schon ein Ritual. Ich werde mich mal beobachten, inwieweit ich das selber mal anders machen kann und ja, Slip hätte man anlassen können. Das ganze ist schon ritualisiert, aber meistens kommen Patienten in einem schlechten Zustand und dann ist der Gesamtüberblick und der Zugang zum Körper schon wichtig. Aber, wie gesagt, man muss es nicht immer so machen. Man (Ich) wird auch "fachblind". Insofern, danke für die Anregung und einen schönen Abend,

Marty
 
Es ist besser, das du geblieben bist und wenn du verlangsamt bist oder schläfrig oder... nein, dann darf man nicht gehen und das ist auch richtig so. Und manchmal, und da gebe ich hypurg recht, ist das OP-Hemd anziehen schon ein Ritual. Ich werde mich mal beobachten, inwieweit ich das selber mal anders machen kann und ja, Slip hätte man anlassen können. Das ganze ist schon ritualisiert, aber meistens kommen Patienten in einem schlechten Zustand und dann ist der Gesamtüberblick und der Zugang zum Körper schon wichtig. Aber, wie gesagt, man muss es nicht immer so machen. Man (Ich) wird auch "fachblind". Insofern, danke für die Anregung und einen schönen Abend,

Marty

Das war ein verdammt komisches Gefühl, so komplett nackt in der Notaufnahme zu liegen, war zum Glück nur ganz kurz :)
Ja, zugegeben ich war etwas neben der Spur und verlangsamt, wenn ich aber trotzdem gewollt hätte zu gehen, hätten die mich dann so festgehalten und festgeschnallt ans Bett?
 
Das war ein verdammt komisches Gefühl, so komplett nackt in der Notaufnahme zu liegen, war zum Glück nur ganz kurz :)
Ja, zugegeben ich war etwas neben der Spur und verlangsamt, wenn ich aber trotzdem gewollt hätte zu gehen, hätten die mich dann so festgehalten und festgeschnallt ans Bett?

Also das du ganz Nackt warst war wie die anderen sagen eher ein ritual hätte nicht seinen müssen aber wie Marty gesagt hat alle in der Pflege werden fach blind.
Mit dem auf eigenen Wunsch gehen ist es so wenn man Volljährig ist kann man einen Zettel unterschreiben in dem steht das man auf eigene Gefahr und gegen den Rat des Arztes geht. Wenn man nicht Volljährig ist könne das nur die Erziehungsberechtigen entscheiden und unterschreiben.
Und keine Angst festhalten oder festschnallen das ist sehr selten.
Als erstes wir man die im Gespräch überzeugen wollen wenn du dann anfängst durchzudrehen wird man evtl, etwas zur Beruhigung geben und das erst nach genauer, genauer, genauer und nochmals genauer Abwägung und festschnallen währe meistens erst wenn du "Amoklaufen" würdest in fachlicher Sprache wenn du eine Gefahr für dich oder Andere darstellen würdest.

CHB
 
Wenn der Arzt berechtigte Zweifel an der geistigen Klarheit des Patienten hat, darf auch ein volljähriger Patient nicht gegen ärztlichen Rat gehen. Es sei denn, der Patient wird abgeholt und die häusliche Betreuung ist für die erste Zeit gesichert.
Davon muss sich der Arzt aber überzeugen können, was häufig schwierig ist.
 
@GKP2012

Stimmt hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Danke
 
Oh je. Du Arme.

Ich kann Dich gut verstehen. Mir wird als Schüler im Krankenhaus auch oft ganz anders wenn ich sehe, wie mit den Patienten umgegangen wird. Oft Glücksache, wenn mal jemand die Tür hinter sich schließt, während der Patient halb nackt daliegt.

Trotzdem kann ich es teilweise auch verstehen. Wenn es dir akut schlecht gegangen wäre, dann hätte man schnell reagieren können und müsste Dich nicht erst ausziehen, sondern kann gleich helfen.

LG
 
Oh je. Du Arme.

Ich kann Dich gut verstehen. Mir wird als Schüler im Krankenhaus auch oft ganz anders wenn ich sehe, wie mit den Patienten umgegangen wird. Oft Glücksache, wenn mal jemand die Tür hinter sich schließt, während der Patient halb nackt daliegt.

Trotzdem kann ich es teilweise auch verstehen. Wenn es dir akut schlecht gegangen wäre, dann hätte man schnell reagieren können und müsste Dich nicht erst ausziehen, sondern kann gleich helfen.

LG

Ja ich fand es auch sehr unangenehm, ständig kam weiteres Pflegepersonal rein in den Raum während ich da nackt rumlag...
 
Bei uns ist es ein Unterschied, ob Du in die Notaufnahme kommst oder in den Schockraum.

Bei Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma, mit evtl. Blutung würde bei uns auch die ganze Maschinerie in Gang gesetzt.
Denn im Falle eines Falles, selbst wenn der Patient im Moment noch ansprechbar ist, würden ihm auch die "Klamotten vom Leib" gerissen. Denn wenn es vom Schockraum ins CT und von da aus direkt in den OP ginge, könnte man nicht noch den Patienten auspellen ohne wertvolle Zeit zu vergeuden.

Das bedeutet, einer fummelt die Überwachung an, während der nächste die Anamnese macht (so gut es eben geht), einer nimmt parallel Blut ab, einer startet das Röntgen-Gerät und jemand bereitet alles für eine eventuelle Intubation vor.
Das ist Routine, die bei jedem Schockraum in Gang gesetzt wird, um Leben zu retten.
Da ist Kleidung nebensächlich. Die wird entfernt, denn wenn es um die Wurst geht (und das tut es auch manchmal bei Patienten, die ansprechbar und fit eingeliefert werden manchmal im rasanten Tempo) verliert man wertvolle Zeit, wenn man unter den Klamotten rumhantieren muss.

Du hattest jetzt "nur" eine Gehirnerschütterung. Wenn Du eine Blutung gehabt hättest, hätte Dir das Procedere vielleicht das Leben gerettet oder Dein Gehirn.