Hallo kleiner-Schussel,
erstmal etwas vorweg: es handelt sich um ein Hormon, was normal im Körper von der Nebennierenrinde gebildet wird, aber auch als Medikament gegeben werden kann (künstlich hergestellt). Es wirkt fast in allen Zellen des Körpers, sprich es gibt sehr viele Wechselwirkungen – was ein Erklären nicht erleichtert.
Das aktive Hormon heißt Cortisol. Wenn der Körper es nicht benötigt, dann wandelt er es in Cortison um. Diese Umwandlung von Cortisol in Cortison (und umgekehrt) bewerkstelligt ein Enzym. Kurzer Name: 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase. Von diesem Enzym gibt es 2 Formen. Das Enzym Typ 1 will eher Cortison in Cortisol umwandeln, also aktivieren. Typ 2 will das Gegenteil.
Fettzellen (Adipozyten) lagern Fett ein und geben es bei Bedarf ab. Den Befehl dazu bekommen sie durch unterschiedliche Hormone. Cortisol bewirkt unter anderem, dass Fett aus Transporteiweißen (so genannte Lipoproteine) freigesetzt wird, und in Fettzellen aufgenommen wird. (Es bewirkt aber auch, dass Fett freigesetzt wird – wie gesagt, es hat sehr vielfältige Aufgaben).
Wie stark eine Fettzelle jetzt Fett anreichert hängt a) von der Cortisol-Konzentration und b) von der Rezeptordichte ab. Cortisol bindet nämlich an einen Rezeptor in der Fettzelle und aktiviert dadurch verschiedene Prozesse. Und jetzt der Grund, warum der Stamm eher fett wird, als der Unterarm:
Das Fettgewebe am Bauch hat mehr Enzym vom Typ 1, als z. B. der Unterarm. Sprich es steht „mehr“ Cortisol zu Verfügung. Und: es gibt mehr Cortisol-Rezeptoren als am Bauch. Unterm Strich heißt das, dass wenn ich Cortisol spritze, es durch die unterschiedlichen Eigenschaften (Enzymzusammensetzung, Anzahl von Rezeptoren) der Fettzellen zwischen Körperstamm und Körperanhang unterschiedlich stark auf Cortisol reagiert.
Es gibt noch weitere Erklärungsansätze, vermutlich ist es aber, wie immer, ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Faktoren. Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend geschrieben.