Also wir machen das so daß wir eine Nadel stechen und wenn die Strecke am Anfang nicht funktioniert, hängen wir den zweiten Schlauch über den Kath.an.
Um den Ausbau des Shunts zu fördern verwenden wir dann die Nadel schon mal als Vene.
Der Kath. kommt erst heraus wenn der Pat. ausreichend trainiert hat und der Shunt funktioniert.
Bei Pat. die ohne Kath. kommen und eine zu kurze Strecke haben, stechen wir halt so das es geht ( wie soll ich das nun bloß erklären?

) Loops (z.b.
durch Leichenvenen) werden halt "nebeneinander" gestochen.
@ juliano
DANKE, bin immer wieder begeistert von Deinen Beiträgen, die machen Sinn und dann verstehe ich auch was mich betrifft.
lg marley
Hallo marley, freu mich natürlich "saumässig" über Deinen Kommentar....
Zum Thema Shunt und gleichzeitig Katheter möchte ich noch eine Anmerkung machen:
Generell wird bei noch liegendem Katheter und erkennbar punktablem frisch angelegtem
Shunt die Punktion
ausschliesslich als
arterieller Einstrom verwendet, niemals für die venöse Rückgabe! Das hat mehrere Gründe: 1. wird der Shuntfluss bei Entnahme von Blut in jedem Fall gefördert und wir erhalten eine zweifelsfreie Aussage, ob die Anastomose so geschaffen ist, dass der Shunt hinreichend fördert. Dazu stellen wir durchaus den Blutfluss auf 300 ml / min ein, dann darf es auf keinen Fall saugen. Sollte dies an mehreren Punktionsstellen so sein, dann muss der Shuntchirurg nochmals dran.
2. Insbesondere bei älteren Patienten sind die Venen noch sehr brüchig und es kann sein, dass nach 2 Std. HD die Vene plötzlich "para" ist.
3. Wenn die Punktion nicht 100 % optimal war, z. B. zunächst durchs Gefäß durchgestochen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Hämatoms bei venöser Rückgabe höher, falls schon ein kleines Punktionshämatom entstanden ist und nach Nadelkorrektur der Shunt ausreichend fördert, dann wird durch den Sog am Gefäss das Hämatom schneller resorbiert!!
4. Man kann wunderbar "Strickleiter"-Punktion machen und auf die Weise den Shunt bereits für die venöse Rückgabe vorbereiten.
In der Regel, wenn der Pat. nicht arg drängt, belassen wir für die ersten 6 Wochen noch den Katheter, bis alles im grünen Bereich ist. In Sondersituationen, v. a. bei Jüngeren, kann es allerdings auch sein, dass wir schon 1 Woche nach Shuntanlage den Shunt für Bipunktion verwenden. Wegen der hohen Druckschwankungen bei SN-HD vermeiden wir dies in der Regel bei neuen Shunts.
Bei oberflächlichen Venenverhältnissen verwenden wir anfangs immer 1,5 mm Durchmesser-Kanülen mit einer Länge von 15 mm. Falls die Nadeln sehr eng beieinander liegen, wird aus Gründen der leichteren Punktionstechnik auch schon mal eine (behindernde) Hälfte des Kanülenflügels weggeschnitten.
In dem Sinne, "happy puncturing"
juliano