Ich denke, dass es weniger mit solchen Fällen zu tun hat. Ich habe ihn zwar leider nicht verfolgt, aber die Patienten dieser Ärztin hatten ja weder unheilbare Erkrankungen noch unerträgliche Schmerzen.
Ich denke eher, dass es an mangelndem Fachwissen liegt bzgl. der Therapie mit Opioiden. Es liegt mir natürlich fern, das Wissen einer anderen Person zu beurteilen, aber die Erfahrung zeigt mir schon, dass wenig Wissen über Schmerztherapie vorhanden ist. Unsere Turnusärzte sagen, dass es in der Ausbildung sehr wenig bis gar keine Vorträge darüber gab. Sie können sich ihr Wissen also erst aneignen, wenn sie sich bereits im Berufsleben befinden. Und da müssen sie sich auch selbst dafür interessieren.
Einigen unserer Fachärzte ist nichtmal das WHO-Stufenschema bekannt. Traurig, aber wahr.
Vielleicht ist auch nicht so gut, wenn man Spezialisten im Haus hat. Da wird gerne die Entscheidung den Anästhesisten oder Palliativmedizinern zugeschoben, damit man sich selber nicht den Kopf zerbrechen muss.
Eine Schmerzeinstellung durch Hausärzte habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Pat. kommen dafür ins Krankenhaus.
Das beste was diesbezüglich ich erlebt habe (ich weiß OT, aber ich muss es trotzdem kurz erzählen): Pat. mit fortgeschrittenem CA und Meta in der LWS bekommt von uns zur Schmerzeinstellung ein Fentanyl Pflaster, Hydal Kps. bei Bedarf. Er kommt damit gut zurecht und geht nach Hause.
Eine Woche darauf kommt er wieder mit starken Schmerzen. Ich wollte ihn fragen, wann er das Pflaster das letzte Mal gewechselt hat. Sagt er mir, dass habe die Hausärztin abgesetzt, weil sie nicht wusste wie man es weiter verordnet

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"Witzig" finde ich auch immer solche Geschichten, bei denen die Pat. das Pflaster auf das Bein geklebt haben und sich wundern warum das nichts hilft "Der Hausarzt hat gesagt, dort wo man Schmerzen hat, kommt auch das Pflaster hin" Für einen Laien natürlich logisch.
Gruß,
Lin