Präsenzstudium vs. Fernstudium?

aggn

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Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin
Akt. Einsatzbereich
Anästhesie
Hallo miteinander!
Wie so mancher vielleicht schon mitbekommen hat, bin ich gerade auf Informationssuche bzgl. Studienmöglichkeiten in der Pflege. Hier im Forum habe ich schon sehr viele hilfreiche und gute Tipps bekommen. :up:

Ich sehe momentan die Möglichkeit eines Pflegemanagementstudiums sowohl als Fernstudium, als auch als Vollzeit-Präsenzstudiengang.

Das Fernstudium kostet mich mtl. 250€, meine Arbeitszeit werde ich sicher reduzieren müssen. Ich vermute mal, so auf etwa 50% bis 75%.

Das Präsenzstudium kostet mich 430€ in 6 Monaten. Es ist also sehr viel günstiger. Mir wurde gesagt, eine Reduzierung der Arbeitszeit müsste auf 50% machbar sein. Die Uni ist gleich bei mir um die Ecke.

Ich frage mich, was in meinem Fall günstiger ist? Ich denke aber fast, der Präsenzstudiengang.
- Meine Arbeitszeit müsste ich so oder so reduzieren
- die Uni ist in meiner Nachbarschaft, das sehe ich als großen Vorteil
- 430€ Studiengebühren im Semester sind wesentlich weniger als 250€ mtl.
- In der Gruppe zu lernen erscheint mir leichter

Wie seht Ihr das? Hat jemand von Euch ein Fernstudium oder ein Präsenzstudium absolviert und kann mir da seine Eindrücke/Meinung zu meiner Situation sagen?
Vielen Dank!
 
Hallo,

erkundige Dich bei Absolventen, wie der tatsächliche Workload aussah...
Alles was auf Vollzeit und Präsenz ausgelegt ist, geht halt davon aus, dass Du etwa 40 Std. / Woche mit dem Studium verbringst und auch (oft per Unterschrift bestätigt) anwesend sein musst!

Das handhabt jede Hochschule sehr individuell; es könnte aber eben sein, dass Du in der Präsenzvariante eben nur auf 400,- Euro Basis an den Wochenende arbeiten kannst.

Ein Fernstudium ist halt eher an die Bedürfnisse von Arbeitnehmern angepasst.
 
Hi.

Versuchs mit dem Präsenzstudium.

Ich studiere Vollzeit an der Uni (zu der ich jeden Tag 2 Stunden hinfahr) und kann (dank entgegenkommendem AG) problemlos 50% arbeiten. Wäre Uni und Wohnort identisch, würde ich wohl auch 60 oder 70% schaffen.
Iss halt stressig u.U...;)

Management wird wohl eher eine FH sein, nehm ich an. Die sind, was Präsenz angeht oft etwas "strenger" als Unis und der Studienplan ist meist etwas dichter und unflexibler.
Trotzdem versuchen. Spart Geld und Du hast wenigstens zwischendurch auch mal den "Uniflair" eines Studis ... :)

Und solltest Du zufällig in München sein: Man kann inzwischen an der TU in das Lehramtstudium auch ohne Abi einsteigen, mittels Eignungsfeststellung und Auswahlgespräch - falls es doch net Management sein soll.

DS
 
Ich bin eher ein Befürworter des Präsenzstudiums. Ich habe es in vollen Zügen genutzt. Im Diplom konnte man Seminare die einen interessieren besuchen(ausser Grundstudium) und seinen Schwerpunkt setzen. Klar ist ein Diplom möglich gewesen mit dem Mindestmaß an Einsatz, doch spiegelte sich da klar das Arrangement des Einzelnen wieder. Der Bachelor ist eher eine extrem verschulte Variante, die mich daran zweifeln lässt in wie Fern dass etwas mit Erwachsenenbildung zu tun haben soll. aber nun denn.

Ich kann schon den Vergleich ziehen und behaupte mal salopp, dass ein Fernstudium auch zum Titel führt, dies aber unter Umständen Inhaltlich nicht gleichzusetzen mit einem Präsenzstudium ist. Vier Freunde/Bekannte/Kollegen absovieren gerade das Fernstudium an der HFH. Ja es ist sicherlich anspruchsvoll neben der Arbeit so ein Ding zu wuppen, doch ist dort nichts von einer eigenen Schwerpunktwahl zu merken, geschweige denn eine Vielfalt im Interessengebiet vorhanden (habe selbst über 45 Vorlesungen im Präsenzstudium besuchen können). Die Studienbriefe sind so angelegt, dass man die Anforderungen erfüllt, eine echte eigene Gestalltung des Studiums allerdings nicht möglich ist. Auch hat das Fernstudium meines Erachtens einen Schwachpunkt der nicht zu verachten ist. Jeder macht sich seine eigenen Gedanken zu einem Thema, sucht eigenständig Lösungswege, egal wie kompliziert diese sein mögen. Die Entwirrung, welche in einem Präsenzstudium schnell möglich ist (ständiger Kontakt mit den Professoren), ist in einem Fernstudium nur ansatzweise vorhanden.

Und noch etwas sollte erwähnt werden. Als ich mich beim M.B.A beworben habe, wurden Fernhochschulabsolventen mit gleichem Titel bei den Creditpoints anders gewichtet. Sodass der eine oder andere noch ein Modul zusätzlich absolvieren muss um die Mindestanforderungen für den Master zu erfüllen.


Also meine Empfehlung:

Wer es sich erlauben kann sollte das Präsenzstudium an einer Hochschule dem Fernstudium vorziehen. Wer es nicht kann ist mit dem Fernstudium gut beraten.

Das soll in keinem Fall den Einsatz derjenigen schmälern, für die ein Fernstudium oftmals die einzige Möglichkeit darstellt Familie und Beruf sowie berufliche Weiterentwicklung zu vereinen.
Dieser Personenkreis hat meine Hochachtung und gebührt Respekt. Doch Irgendwo muss es Unterschiede geben und die sind nunmal in der Vielfallt der Vorlesungen und Verfügbarkeit der Lehrenden/Mitstudenten vorhanden.

Gruß
Hame
 
Mal abgesehen von den Kosten, spielen auch andere Aspekte eine Rolle. Z.B.:
Wie gut bist Du in Autodidaktik?
Wie gut ist Deine Selbstdisziplin um auch tgl. zu lernen, ohne dass ein Druck zum Lernen durch den Besuch von Pflichtveranstaltungen erzeugt wird?
Können Deine Dienste so gelegt werden, dass Du auch immer die Vorlesungen besuchen kannst, bzw. unterstützt Dich Dein Team, Deine Leitung?
Reicht Dir der Verdienst, wenn Du so viel reduzieren musst?
Wie weit müsstest Du zu Präsenzveranstaltungen fahren bei einem Fernstudium?


Ich persönlich kann Dir nur von einem Fernstudium berichten.
Ich habe Vollzeit gearbeitet und an allen Präsenzveranstaltungen teilgenommen. Durch Internet und Telefon hatte sich recht schnell eine Gruppe gefunden, wo man sich nicht immer vis-à vis, aber dennoch durch Mail/Telefon oft austauschte.
Den Besuch der Präsenzveranstaltungen fand ich sehr bereichernd, um Unklarheiten mit den Dozenten zu klären, sich auszutauschen...ect.
Bei Hausarbeiten war der Service und die Beantwortung der Anfragen an die jeweiligen Dozenten ausgezeichnet und schnell.
Es ist manchmal hart sich nach einem Dienst und/oder am Wochenende selbst zum Lernen zu motivieren.
Durch den Austausch mit Kommilitonen konnten auch "Hänger", Lustlosigkeit, Zweifel und ähnliches ausführlich besprochen werden, wenn eben auch durch lange Telefonate.
Ich hatte Glück und Kommilitonen aus direkter Nähe, so dass wir auch eine Lerngruppe hatten.
Ein gutes und stabiles soziales Netz halte ich für unabdingbar.
Der Ehemann/Lebensgefährte/Partner sollte unbedingt voll hinter der Entscheidung stehen, da er Vieles mittragen muss. Manchmal auch schlechte Laune...:-)
Viele Urlaubstage verbrauchten sich in den 4 Jahren für Klausurvorbereitungen.


Meine Entscheidung zu einem Fernstudium habe ich getroffen, weil ich Vollzeit weiter arbeiten musste, weil meine Leitung mir eher alle paar Wochen die Dienste entsprechend den Präsenzphasen einteilen konnte, als wöchentliche freie Tage.

Meine Einschätzung zu Deiner Situation:
Rechne die Ausgaben gegen, auch das Gehalt. Ausgaben für ein Fernstudium sind auch bei der Steuererklärung absetzbar.
Kläre vorher ab, ob Du immer so arbeiten kannst wie Du die Präsenzuni besuchen musst.
Auch ob evtl. Praktika zu absolvieren sind und in welchem Zeitumfang.
Reflektiere wie Dein soziales Umfeld ist und was da machbar ist.
Letzten Endes würde ich über beide Möglichkeiten so viele Informationen sammeln wie nur irgendwie geht.
Ob sich nun eher an Präsenzunis oder Fernunis Lerngruppen bilden kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur aus dem Studium meiner Tochter, dass sich Lerngruppen überwiegend nur unter denen gebildet haben, die Vollzeit studierten, weil die anderen durch den Job weitaus weniger Zeit zur Verfügung hatten.
Kurz und gut, die Kosten der Unis würde ich nicht als alleiniges Entscheidungskriterium heranziehen.
 
Hallo, danke Euch vorerst allen!
Ich versuche gerade alle Vor- und Nachteile abzuwägen.

Mich würde diesbezüglich noch sehr interessieren, wieviel ein Pflegemanagementstudium beim Arbeitgeber später wert ist? Wird es unterschiedlich gewichtet, ob man seinen Abschluss überwiegend autodidaktisch mit einem Fernstudium erworben hat, oder im Rahmen eines klassischen Präsenzstudiengangs?

Wäre ich der Arbeitgeber, würde ich wohl den Absolventen eines Präsenzstudiengangs vorziehen.

Diese Frage hatte ich in einem anderen Thread schonmal gestellt, es gab dazu aber nur eine Aussage. (Kein Unterschied in der Wertigkeit des Studiums beim Arbeitgeber, außer man möchte an einer Uni arbeiten)
Trotzdem würden mich mehr Meinungen von Euch interessieren.

Viele Grüße!
 
Hallo,

also ich kann dir sagen, das ich nachdem HFH Abschluss 220 Creditpoints habe. Du hast ja schon viele Fragen gestellt. Es kommt immer auf das selbe heraus, was möchtest du machen!!Natürlich kann ich mir nicht die und die Vorleseung heraussuchen, ich bin für mein Erfolg allein verantwortlich. Ich kann das bei meiner Freundin sehen, in der Gruppe bis du auch immer von anderen Abhängig. Einen Fernstudenten zeichnet Ehrgeizigkeit aus.
Kosten kannst du absetzen!Was ganz klar dafür spricht ist, das deine Uni in der Nähe von deinem Wohnort ist. Die HFH nimmt dich auf jedenfall, den sie bekommen ja von dir Studiengebühren..
Wieso würdest du den Präsenzstudenten vorziehen..
 
Hallo,
so wie es aussieht, scheint die HFH zum Herbstsemester auf Pflegemanagement Bachelor um zu stellen!
Zumindest gibt es keinen Studienführer mehr zum Diplompflegewirt.
Ansonsten gibt es in jeder größeren (manchmal auch kleineren) Stadt Infoabende zum Fernstudium, die wirklich informativ sind.
lg
joe
 
Hallo,

ich gebe zu bedenken, dass es weder DEN Arbeitgeber noch DAS Studium gibt ...

Je nach späterem Aufgabengebiet werden unterschiedliche Kompetenzen verlangt; verschiedene Studiengänge haben unterschiedliche Akzentuierungen.

Präsenz- oder Fernangeboten stellen also lediglich ein Merkmal der Rahmenebdingungen dar, oftmals nicht der Inhalte oder zu erwerbenden Kompetenzen.

Du darfst auch nicht eine FH mit einer Uni verwechseln; Fachhochschulen sind eher anwendungsorientiert, während Unis eben sehr viel wissenschaftlicher ausgerichtet sind.

Schau Dir das Angebot also gut an, sprich mit Alumni und vorallen Dingen. entwickel eine Vison, wo Du später arbeiten möchtest.

Wenn Du Dir diese Frage beantworten kannst, dann schau nochmals auf die Angebote und triff dann eine Entscheidung.
 
Hallo!
Danke für die vielen Informationen und Erfahrungsberichte!
Ich möchte hier gern noch anmerken, dass ich die Leistung derer, die neben ihrem eigentlichen Job einen Fernstudiengang absolviert haben absolut schätze und respektiere.
Ich hatte ursprünglich gedacht, dass beim Arbeitgeber der Präsenzstudiengang mehr wert ist, (durch Lerngruppen, häufiger und direkter Kontakt mit Dozenten, mehr Zeit fürs Studium....) das war aber nur eine Vermutung. Auf meine Frage in der Pflegedirektion, wie man es dort sieht, wurde das auch nicht bestätigt. Es kommt mehr auf die Studieninhalte, Praktika und Noten an. Mir wurde gesagt, dass die Leistung, einen Fernstudiengang berufsbegleitend überhaupt geschafft zu haben, auch einen besonderen Wert hat.
Das kommt natürlich immer auch auf den Arbeitgeber speziell an und was man selbst machen möchte, ich fand die Aussage an sich aber ganz gut und sie hat sich im großen und ganzen mit dem gedeckt, was hier beschrieben wurde.
Viele Grüße!
 
Hallo,
genau...als PDL in einem 80 Betten Altenheim werden ganz andere Dinge verlangt, als wenn Du als Pflegewissenschaftler interne Projekte begleitest, evaluiesrst und eben auch dazu in der Lage sein musst, eine systematische Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbänken durchzuführen und die Studien auf deren Qualität hin beurteilen sollst.

Ein Fernstudium, welches auf den reinen Wissenserwerb ausgerichtet ist(durch lesen von Studienbriefen in einem Stundenumfang von etwa 15 - 20 Stunden) und eben einen Schwerpunkt Richtung BWL, Management hat befähigt dann natürlich nicht zu allem...

Es gibt viele Möglichkeiten es anzugehen....Du kannst erstmal mit der Fernstudienvariante beginnen und im Master nochmal eine andere Fachrichtung draufsatteln.

So mache ich es z.B.; nach einem Studium der Pflegepädagogik (Diplom, Präsenzstudium in Vollzeit) und Berufserfahrung in der Schule befinde ich mich nochmal in einem Masterstudiengang in Richtung Pflegewissenschaft. Dort habe ich die Chance, meine empirischen Kompetenzen zu erweitern und eben formal einen universitären Abschluss zu erlangen....eine sehr wertvolle Ergänzung!

Du kannst es auch umgekehrt machen: jetzt einen wissenschaftlich orientierten Bachelor als "Basiskompetenz" und später dann in der Fernstudienvariante noch die manageriellen Fähigkeiten ergänzen.

Du merkst also: die Möglichkeiten sind mittlerweile enorm; das Schwierigste an der Sache ist zu wissen, was man möchte :lol:
 
Also meine Schwester würde nur ein Präsenzstudium machen wollen, sie meint sie kann sich zuhause nicht konzentrieren. Ist aber wahrscheinlich auch eine Gewöhnung Sache. Ich muss dazu sagen das ich ein Fernstudium Bachelor gemacht habe in BWL. Ich bin damit sehr gut zu Recht gekommen und habe nebenbei auch gearbeitet. Ich hätte neben einem Vollzeitstudium wo Anwesenheit Pflicht ist nicht auch noch arbeiten können. Somit habe ich mich für diese Variante entschieden.
 

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