Port anstechen / para

lola10

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06.02.2015
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Hallo

Ich (gelernte Arzthelferin) arbeite seit kurzer Zeit in einer onkologischen Praxis und sollte heute zum ersten Mal einen Port anstechen. Unter Anleitung habe ich dies dann auch gemacht, danach mit Nacl gespült und die Schwester die mich angeleitet hatte hat auch noch einmal gespült + kontrolliert. Dann hat sie die Infusion angeschlossen und laufen lassen. Als ich den Port nach Ende der Infusion wieder ziehen sollte haben wir festgestellt das es para gelaufen ist. Es wurde gleich der Arzt geholt und dieser meinte es wäre nicht tragisch da es keine Chemo war, aber ich mache mir seitdem totale Gedanken und kann an nichts anderes mehr denken. Meine Kollegin meinte zwar es wäre ihre Schuld gewesen sie hätte nachtasten müssen und der Patient wurde ja auch mehrmals beim spülen gefragt ob es unangenehm sei, aber trotzdem mache ich mir totale Vorwürfe! Man konnte den Port (für mich zumindest als "Anfänger") nicht sehen und nicht so deutlich füllen (hoffe ihr wisst wie ich es meine ich habe ihn schon gefühlt aber bei anderen Patienten wo man es schon sieht merkt man ihn ganz anders) wie bei manchen Patienten, aber trotzdem frage ich mich wie man so dumm sein kann und daneben sticht! Momentan würde ich mich nicht einmal trauen einen venösen Zugang für eine Chemo zulegen aus Angst das so etwas wieder passieren könnte. :cry1:
Ich hoffe ihr könnte mir vielleicht einen Rat geben?
Seit dem ich Zuhause bin mache ich mir nur darüber Gedanken und google.
 
Übung macht den Meister.
 
Je nach Lage des Ports ist das Anstechen schwierig. Auch erfahrene Kräften können die Portkammer verfehlen. Viele aspirieren zur Kontrolle, aber bei einem Port, der nicht rückläufig ist, ist das auch nicht möglich.

Eventuell hast Du aber auch richtig gestochen, und die Portnadel ist anschließend aus der Kammer gerutscht. Passiert gar nicht so selten, wenn der Anschlussschlauch unter Zug gerät, z.B. wenn der Patient sich bewegt oder wenn er die Kleidung wechselt und mit dem Schlauch im Pullover hängen bleibt. Dafür spricht, dass die erfahrenere Kollegin ja keinen Fehler feststellen konnte.

Was Dir geschehen ist, hätte jedem geschehen können. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Ihr habt ihn bemerkt und der Patient hat keinen bleibenden Schaden erlitten. Ich denke auch, bei einer Chemo statt einer "harmloseren" Infusion hättet ihr häufiger kontrolliert.

Also mach Dich bitte nicht verrückt.
 
Hallo, möglicherweise war auch die Portnadel zu kurz und ist wieder herausgerutscht? Da reichen dann manchmal schon normale Bewegungen des Patienten, auch ohne Hängenbleiben.
 
Ein port ist ja nicht schwer zu treffen. Du hast ja einen im Vergleich zu der Nadel riesen Gummi Membran. Was auch sein kann ist , das sich der Schlauch Katheter von der eigentlichen port Kammer gelöst hat. Müsste ggf nur nach gebessert werden. Also nach dir keinen Kopf.
 
Ein port ist ja nicht schwer zu treffen. Du hast ja einen im Vergleich zu der Nadel riesen Gummi Membran.

Nicht Gummi, sondern Silikon. Durchmesser vielleicht anderthalb Zentimeter. Bei einem kachektischen Patienten springt Dir die Portkammer förmlich entgegen, aber schon bei Patientin mit etwas mehr Oberweite kann er sich ganz gut verstecken. Manchmal ist er auch gekippt. So einfach ist die Punktion nicht.

Was auch sein kann ist , das sich der Schlauch Katheter von der eigentlichen port Kammer gelöst hat. Müsste ggf nur nach gebessert werden.
Kann passieren, will ich aber nicht hoffen. In dem Fall macht sich der Schlauch nämlich im venösen System auf die Reise durchs Vorhof und Kammer und es ist Sache der Kardiologen, ihn da wieder rauszufischen. Es wäre gröbste Fahrlässigkeit, bei einem solchen Verdacht keine Röntgenkontrolle zu machen.
 

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