Mit Essstörung in Jugendpsychiatrie

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Mausedieb

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Ich stelle diesen Beitrag bewusst nicht in den Bereich der Psychiatrie ein, denn ich möchte die Meinungen "normaler" Pflegekräfte zur Kenntnis nehmen.
Folgender Fall: 16 jähr. Mädchen befindet sich in der 11. Klasse eines Gymnasiums und hat massive Mathe-Probleme (Rechenschwäche? - kann mit "Buchstaben" nicht rechnen), Abitur ist im Folgejahr gefährdet. Hinweis meinerseits an die Eltern, es gibt spezielle Förderprogramme für dieses Problem, vergleichbar der Legasthenie. Wenn nichts erfolgt, sind psychische Störungen möglich. Der Mathe-Lehrer, ein pädagogisches Genie seines Fachs, tobt sich an dieser Schülerin aus und lässt keine Gelegenheit aus, sie nieder zu machen.
Da stellt sich mir die Frage, warum liebende Eltern dieses Problem nicht schon in der Grundschule oder spätestens in der 5. /6. Klasse erkannt haben und für Lösungen gesorgt haben?
Eine Woche vor den Osterferien meint der Vater zu seiner Tochter, "Kind, Du solltest mal was essen, wir wollen doch nächste Woche in Urlaub fahren". Inzwischen hatte die Tochter bei einem schlanken Körperbau schon 13 kg abgenommen. Wie kann man als Eltern dies ignorieren???
Auf die o.g. Fragen sind keine Antworten erbeten
Sodann kam die Tochter in die örtliche Jugendpsychiatrie, stationär mit der Diagnose Emetophobie, ich vermute eher Anorexia nervosa.
Meiner Meinung nach sind die Eltern die Hauptverursacher der Ess-Störung und gehören streng genommen selbst in die Psychiatrie, sind jedenfalls ungeeignet ein Kind zu erziehen.
In der Jugendpsychiatrie bekommt das Mädel zunächst eine Magen-Sonde, später dann zu jeder Mahlzeit Sensoren angelegt, die messen, ob der Fraß, den man ihr vorgesetzt hat, auch wirklich geschluckt wurde. Es geht dabei nicht darum, zu prüfen, ob eine motorische Schluckbewegung möglich ist, dies wäre ja auch Angelegenheit eines HNO-Konsils. Ich finde dies ein absolutes NOGO, ein Verstoß gegen die Würde des Menschen und ein Verstoß nach Artikel 5 der Genfer Menschenrechtskonvention.
Man wird sich wohl einig sein, dass Jugendliche mit Mangelerscheinungen nicht gerade mit einem vitalstoffarmen Klinikfraß aufgepäppelt werden können, gut es gibt ja auch Obstmahlzeiten.
Tägliches Wiegen in Unterwäsche. Die Mädels sind zwischen 12 und 18 Jahre alt, also alle mehr oder weniger in der Pubertät. Schamgefühle werden hier offenbar mit Füssen getreten, dieses Vorgehen finde ich eine erhebliche Grenzüberschreitung. Ich weiß sehr wohl, dass Mädels mit Ess-Störungen gerne versuchen zu pfuschen. Vielleicht sollte man an der grundsätzlichen Therapie etwas verändern?? Für mich wäre Minimum an Kleidung zu gewährleisten: Unterwäsche plus T-Shirt plus kurze Sporthose plus Haus- / Badeschuhe o.ä.
Des Weiteren haben die Jugendlichen keinerlei Rückzugsmöglichkeiten: es gibt 2 Dreibettzimmer und 3 Zweibettzimmer, ständig Programm, Hallo?? Wo bleibt der Raum um zur Ruhe zu kommen?? Dazu dreht sich alles rund um die Erkrankung Ess-Störung, aber nicht in einem förderlichen Sinne, sondern es dreht sich alles um Hormone: Leptine, SD-Hormone, Geschlechtshormone und dessen Einfluss. Dazu niedliche Falsch-Belehrungen, beispielsweise von "geschulten" Ernährungsberatern, welche die Nahrungspyramide der DGE erläutern, dass diese längst veraltet ist, wird hier (hoffentlich) wohl jeder wissen.
Die Mädels sehen ca. 2 mal pro Woche für 10 Minuten einen Therapeuten, 2 mal pro Woche bekommen die Eltern einen Entwicklungsbericht: Bewegungsdrang des Kindes, Gewichtszunahme, Hormonspiegel.

Sehr "lehrreich", nur das eigentliche Problem wird nicht angegangen. Letztlich hat das Mathe-Problem so einen starken inneren Druck auf das Mädel ausgeübt, in Verbindung mit kleineren pubertären Problemen das Fass zum überlaufen gebracht. Aber nein, auch hier geht man das Mathe -Problem in keinster Weise an. Nach der stationären Entlassung folgt die Tagesklinik, die im wesentlichen aus dem klinikinternen Schulbesuch besteht, nicht einmal staatlich anerkannt, genügt meiner Meinung nach nicht mal der Schulpflicht.

Ich finde hier liegt so einiges im argen. Für mich sind primär die Eltern die Schuldigen, an zweiter Stelle finde ich das psychiatrische Vorgehen wenig zielführend, gekennzeichnet von erniedrigenden, demütigenden Verfahren, die ohne Sinn und Verstand angegangen werden. Den Eltern wie auch den Betroffenen Patientinnen wird eigentlich nur Schei.. ins Gehirn gepflanzt.
Ich möchte nicht zusehen, wie ein junges, intelligentes Wesen von seinen Eltern und der kriminellen Brut vernichtet wird. Ich erwäge, einen eindeutigen Brief an die ärztliche Klinikleitung zu senden mit der Forderung nach Konsequenzen. Des Weiteren schwebt mir vor, das Jugendamt zu informieren, sowie regionale wie auch die überregionale Presse mal scharf zu machen.
Den Vater habe ich nun oft genug vor den Misstaten der Psychiatrie gewarnt. Mir schwebt vor, ihm ein Ultimatum von einer Woche zu stellen, in dieser Zeit hat er seine Tochter in einem Förderprogramm anzumelden. Des Weiteren wird er zusammen mit seiner Frau ein Gespräch mit seiner Tochter zu führen haben, indem er seine Schuld an der Erkrankung der Tochter anerkennt. Macht er dies nicht, so schalte ich das Jugendamt speziell für seine Familie ein.

Seht Ihr die Behandlung durch die Psychiatrie ebenso skandalös?
Habt Ihr noch mehr Tips, wie man dem entgegenwirken kann?

Gruß
Mausedieb
 
nö. verstehe jetzt auch nicht wirklich dein problem und vor allem versteh ich nicht was dass ganze mit der genfer menschenrechtskomission zu tun haben soll.

halt mal den ball flach, ich glaube eher du bist hier derjenige der ein nicht unerhebliches problem hat.
 
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ich glaube auch der psych bereich ist nicht wirklich für dich geeignet wenn ich diesen müll hier durchlese.
 
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halt mal den ball flach, ich glaube eher du bist hier derjenige der ein nicht unerhebliches problem hat.
- Auf solche sinnentleerten Kommentare kann ich gerne verzichten. Findest Du es nicht seltsam - ohne medizinischen Grund eine Art Pferdehalter zu jedem Essen angelegt zu bekommen? Möchtest Du auch so etwas bekommen? Meinst Du nicht, dass dies statt zu einer Heilung zu einem erheblichen Knick im Ego des Jugendlichen führt, ihn diskriminiert und demütigt und erniedrigt?? DAS ist mit der Menschenrechtskonvention gemeint. Und nicht ich stehe zur Debatte, sondern die unethischen Behandlungsmethoden der Psychiatrie, denn ich habe mir meinen gesunden Menschenverstand bisher bewahrt.
 
ich finde eher deinen beitrag sinnentleert..
du wolltest meinungen hören, dass ist meine.
und nein, ich finde dass ganze nicht unethisch.
dir geht es hier darum einen schuldigen zu finden, zumindest lese ich dies an mehreren stellen so heraus.

hin und wieder ist sogar eine (zwangs-) ernährung via ernährungssonde erforderlich, stell dir vor, sogar sowas gibt es.

wenn du da moralisch nicht drauf klarkommst und dein vorrangiges ziel stupide schuldzuweisungen sind, dann bist du in der psych falsch.
 
"to put in my two cents worth"

Einen oder mehrere Schuldige für eine psych. Erkrankung, vor allem in diesem Zusammenhang zu suchen halte ich persönlich für höchst unseriös. Für Fachfremde (hab keine Infos über deine Qualifikation) kann die Behandlung von solchen Patienten/Kindern/jungen oder werdenden Erwachsenen (wie auch immer genau) äußerst rigoros und/oder verwunderlich wirken - erfahrungsgemäß arbeiten dort aber nicht nur misanthropische Pflegefachpersonen und Ärzte, sondern eben Leute, die sich mit ihrem Klientel gut auskennen und sicherlich auch schon entsprechende Erfolge auf ihrem Feld vorweißen können. Wenn du in der Situation und Position dafür bist, bitte ich dich, dass du dich an die dort direkt zuständigen Fachkräfte wendest - bitte möglichst vorurteilsfrei und offen für deren Expertise. Wenn dir das alles spanisch vorkommt, dann bitte ich dich, dass du dich erst einmal noch an Menschen wendest, welche bereits eine solche Behandlung hinter sich haben bzw. dahingehen als genesen gelten - und welche Geschichte sie dazu zu berichten haben - das kann diesbezüglich äußerst Lehrreich sein. So war es zumindest meine Erfahrung auf den Gebiet, welches nicht meine alltägliches ist. ;)

Achja... und bitte... wenn du nicht Armin Laschet heißt und bei der CDU hauptberuflich Politiker bist, bitte ich dich höflich ein anderes Profilbild zu wählen - das irritiert doch ungemein. Ich empfinde das als äußerst unpassend hier.

Edit flexi: Der beschriebene Avatar wurde wegen Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen von mir entfernt
 
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Ein Stationäre Aufenthalt in einer Psychiatrie dient der Stabilisation und nicht der grundsätzlichen Ursachenbehebung. Das dauert Jahre und wird später Ambulant weiterverfolgt. Daher gibt es dort verhältnisgemäß wenig Therapie.

Primäres Ziel ist hier die Stabilisierung wie Aufpäppeln.

Die Art und Weise wie mit EssGestörten Patienten umgegangen wird mag erschreckend sein, ist aber durchaus nötig. Das Wiegen ausschließlich in Unterwäsche wird gemacht, da diese nicht großartig im Gewicht manipuliert werden kann. In Shorts, TShirt etc. kann wieder geschummelt werden. EssGestörte Menschen verhalten sich stellenweise wie Substanzabhängige und lassen sich sehr viel einfallen um durch die Regelmäßigen Kontrollen zu kommen. Das Therapiekonzept könnte eine Milieutherapie sein in der auch die Mitpatienten gewollt aufeinander einwirken.

Die Kontrollen sind allerdings notwendig, da diese Menschen sich durchaus bleibende Schäden anhungern bzw. sogar an der Nahrungskarenz versterben können. Erhebliche Bradykardien und Perikardergüsse durfte ich schon sehen.

Um das genau aufzuklären damit du verstehst was dort gemacht wird und warum, kannst du dich sicher an eine Selbsthilfegruppe wenden. Das empfehle ich jeden Angehörigen und deiner Erregung nach dir erst recht.
 
Anzeigen zwar nicht, ich finde es nur äußerst merkwürdig, den Vater bzw. die Eltern zwingen zu wollen, ihre „Schuld“ einzugestehen - was soll das denn bringen? Vor allem, was soll das der Tochter helfen??
 
Oha. Springer im Pflegedienst. Wer bist du? Jedenfalls jemand mit Sendungsbewusstsein und einer Mission. Dich würde ich doch gern Mal näher kennenlernen.
Aber zieh nur deine angekündigten Massnahmen durch. An dir wird das bewährte ( dabei sicher nicht ideale!) System der Psychiatrie nicht zerbrechen. Und wenn die Eltern nicht gut gegen dich ankommen, wird bei deiner Art und Weise jemand nicht mehr weit sein, der deinem Treiben ein Ende setzt. Hoffentlich.
Auf die o.g. Aussagen sind keine Antworten erbeten.
 
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Was willst Du eigentlich bezwecken? Geht es Dir wirklich um das Mädel? Dann sehe ich Deine angedachten Maßnahmen in keiner Weise zielführend. Und glaubst Du wirklich, dass es so einfach ist nur das "Matheproblem" zu beheben und der Rest erledigt sich von selbst? Wer bist Du, dass Du meinst den Eltern ein Ultimatum stellen zu können und ihnen damit zu drohen? Ich empfinde Deinen Post als arrogant ohne Empathie und ausnahmslos anklagend. Bleibt die Frage, ob Du irgendeine Ahnung von den Dingen hast, die Du scheinbar alle besser zu wissen scheinst.
 
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ahnung hat er nicht.. alles nur hohle phrasen.
 
Ich glaube, es ist jetzt langsam mal gut... er hat inzwischen überdeutlich gezeigt bekommen, daß seine Sichtweise hier nicht geteilt wird.
Ich schätze, daß Mausedieb die Fachweiterbildung Psychiatrie nicht hat und von daher bestimmte gängige Behandlungsmethoden ganz einfach nicht kennen wird... die FWB hab ich auch nicht, daher enthalte ich mich möglichst jedes Kommentars diesbezüglich.
Was es allerdings bringen soll, den Eltern ein Schuldeingeständnis abzupressen, habe ich immer noch nicht kapiert.
 
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*Kopfschüttel* Glaubt denn irgendwer hier ernsthaft, die Fachleute in der Psychiatrie/beim Jugendamt/den Vereinten Nationen/ usw. usf. werden irgendwelche "Druckversuche", "Anzeigen" etc. etc. von diesem Springer ernst nehmen?
Allenfalls in der Form, dass sie ihn aus der Abteilung werfen?
 
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