Mit 39 ganz was anderes?

Elektroniker

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Akt. Einsatzbereich
Nicht in der Medizin
Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag hier und ich freue mich, hier bei Euch nachfragen zu können, da ich in der Medizin komplettes Neuland betrete.

Kurz zur Situation:
Ich bin 38 Jahre, Vater von 2 Töchtern und arbeite momentan als Industrieelektroniker, leider ist mein Betrieb, bzw. meine Abteilung in den nächsten 2-3 Jahren von Schließung betroffen...
Nun stellt sich bei mir die Frage : Weiter in der Technik oder komplett umschwenken ?!?

Mich hat die Medizin schon immer von klein auf interessiert, Bücher,Ärztesendungen/Dokus (ich meine jetzt nicht Schwarzwaldklinik) habe ich verschlungen, in Krankenhäusern würde ich am liebsten durch jeden Raum stöbern, beim Kaiserschnitt meiner Frau hätte ich mich am liebsten mit an den Tisch gestellt usw. usw.
Und vielleicht ist es auch einfach der Gedanke aus einem JOB einen BERUF zu machen und Leuten zu helfen.

Da ich kein Abitur besitze und einfach auch zu alt bin, ist ein Studium für mich ausgeschlossen, aber was mich eben reizen würde wäre der Beruf des CTA, evtl. auch OTA.

Nun möchte ich einfach mal Eure Einschätzung aus Eurem beruflichen Blickwinkel, Euren Erfahrungen und Umfeld hören:
Macht das in diesem alter noch Sinn, hat man überhaupt Berufschancen aufgrund des Alters, bzw. so als kompletter Quereinsteiger ?
 
Das Alter stellt kein Problem dar. Quereinsteiger auch nicht unbedingt wobei ich auf jedem Fall empfehlen würde erstmal ein Praktikum zu absolvieren. Die Realität sieht zu Fernsehsendungen komplett anders aus. Auch wäre das die einzige Art wirklich herauszufinden ob dir dieser Bereich überhaupt liegt.

Zur CTA-Ausbildung: Ich meine, dass dies zu den Ausbildungen gehört die du i.d.R. selber zahlen muss. Das bedeutet, dass du ggf. finanzielle Reserven brauchst um die bis zu 4 Jahre Ausbildung zu zahlen zzgl. deines Lebensunterhalt und Co. zu finanzieren.
Besser sieht es bei der OTA-Ausbildung aus. Ein anderer Weg wäre der lange über die Krankenpflege und dann Fachweiterbildung wo hier wahrscheinlich andere mehr zu sagen können.
 
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Guten Morgen Elektroniker,

Da die Fachweiterbildung für den OP-Dienst langsam zum Aussterben gezwungen wird, in dem man einfach keine für die Kurse keine Ressourcen mehr zur Verfügung stellt.
Davon profitieren allerdings die boomenden OTA-Ausbildungsangebote.

Von der Vorstellung, die einem im Fernsehen für den Bereich Krankenhaus in Form von Arztsendungen dargeboten werden, musst du dich sehr schnell verabschieden, denn die "allinklusive" Pflegekraft, die ganz kurzfristig von der Station über die Notaufnahme im OP landet, entspricht nicht der Realität.

Ich schließe mich "tacoshy" an und empfehle deshalb ein Pflegepraktikum in deinen Wunschbereichen.

Aber als Elektroniker könntest du dich im KH auch im Bereich Medizintechnik bewerben. Wir haben eine eigene Med-Technik-Abteilung, die immer gut zu tun hat.
Da könntest du drei Fliegen mit einer Klappe treffen:
1. Du bleibst bei dem, was du gelernt hast
2. Du arbeitest im KH
3. Du kommst in alle Bereiche
4. Du ersparst dir eine neue Ausbildung - was mit Familie und Kindern vllt. nicht so einfach zu bewältigen ist.

Zum CTA kann ich nix sagen, aber dieser Bereich ist noch nicht flächendeckend etabliert.
Ansonsten als Techniker wäre die ATA-Ausbildung zu empfehlen, aber diese steckt auch noch in den Kinderfüßen.

Ansonsten sind 38 Jahre kein Grund nix Neues mehr zu lernen, auch ein Studium kann man in dem Alter noch stemmen.

LG opjutti
 
Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier richtig bin, doch ich stecke in einer ähnlichen Situation wie Elektroniker, nur mit dem Unterschied, daß ich ein paar Jährchen älter (47), examinierte Krankenschwester und seit 5 Monaten arbeitslos bin.
Davor habe ich im ambulanten Dienst und in Pflegeheimen gearbeitet, und im Lauf der letzten Jahre gemerkt, daß mir der Beruf keinen Spaß mehr macht und mich psychisch fertig macht.
Gestern kam nun vom Arbeitsamt ein Stellenangebot zur OTA ins Haus geflattert, was mich sehr interessiert, zumal mir das medizinische und die Wundversorgung sehr liegt.

Kann mir jemand von Euch sagen, ob meine Ausbildung an diesen Beruf angerechnet wird oder ob ich nochmal ganz von vorne, sprich noch mal eine Ausbildung, anfangen muß?
Danke schon mal für Eure Antworten!
 
Hallo Krankenschwester 70,

OTA ist inzwischen ein eigener Beruf, sowie du GuK bist, gibt es die OTAs.
Als GuK kannst du auch ohne eine weitere Ausbildung machen zu müssen im OP tätig sein.

Allerdings ist die Tätigkeit im OP sehr anstrengend und stressig. Schicht- und Ruf- und/oder Bereitschaftsdienst muss fast in allen OP´s geleistet werden.
Mach dich erstmal mit dem Berufsbild bekannt.
Das Interesse am medizinischen und Wundversorgungen ist etwas wenig, um den hohen Anforderungen im OP gerecht zu werden.

Wenn der Beruf der GuK dich psychisch fertig macht, bist du eigentlich im OP nicht gut aufgehoben, denn auch dort ist die Psyche der Mitarbeiter sehr gefordert. Man hat kaum Patientenkontakt und dieser wird eher aus dem Blickwinkel des OP-Gebietes gesehen. Während einer OP sieht man, nachdem das Wundgebiet steril abgedeckt ist, ja auch nicht mehr.

Mach ein Praktikum und schau dir den OP-Bereich erstmal an.

Außerdem muss ich dem Arbeitsamt unterstellen, dass die Sachbearbeiter dort gar keine Ahnung haben, was im OP abgeht und welche Anforderungen das Stellenprofil innehat, wenn sie dir in deinem fortgeschrittenen Alter (Entschuldigung) das Stellenangebot einer OTA zusenden.

Tut mir leid, aber das ist meine ehrliche Meinung: Ich würde dich, obwohl ich dich nicht kenne, schon aufgrund dessen, was du preisgegeben hast, bei mir im OP nicht als Mitarbeiterin einstellen.

LG opjutti



Trotzdem alles Gute
 
Außerdem könntest du auch so im OP arbeiten und dich einarbeiten lassen.
 
Hallo und guten Abend zusammen,

erstmal vielen Dank für eure Antworten, hatte ganz vergessen, meine Namen zu nennen ich bin der Daniel.
Also auf jeden Fall würde ich bevor ich mich auf diesen Weg einlasse, ein Praktikum absolvieren, um zu
schauen, ob dass das richtige für mich ist.
Wie würde ich da am besten vorgehen, sprich Praktikumsbewerbungen an die umliegenden Krankenhäuser
senden, mit dem Wunsch ein Praktikumsplatz in der OP-Pflege, sprich im OTA Bereich zu absolvieren?
Lassen den Krankenhäuser so ein Praktikum, ich sag mal, in so einem "heiklen" Bereich für fachfremde
Personen überhaupt zu?

In die Medizintechnik zu wechseln, wäre sicher auch eine Option, nur denke ich das es ein komplett
anderes elektronisches Fachgebiet ist, denke nicht das ich dort einen Fuß in die Türe bekomme, werde
mich aber mal kundig machen.

Mit Fernsehsendung meinte ich jetzt auch nicht Doktor House, oder Grey´s Anatomie, sondern eher
medizinische Dokumentationen, Erfahrungsberichte usw.

CTA = Chirurgisch Technischer Assistent

Ein Studium kommt einfach vom Zeitraum her nicht in Frage und dafür fehlt mir auch die Vorbildung
(Latein etc.).

--> Was noch Fragen an die "Praktiker" hier wären, bzw. was mich noch grundlegen bewegt, ich kann
nicht besonders gut mit menschlichen Ausscheidungen (welcher Art auch immer) umgehen, deshalb
wäre die Pflege etc. auch absolut nichts für mich, wie schaut das in dem Tätigkeitsbeich denn aus?
Zweites wie schaut das Ansteckungsrisiko in dem Arbeitsbereich aus, da man nun mal mit Blut von evtl.
HIV, Hepatitis etc. Patienten in Kontakt kommt?


Viele Grüße und ein schönes Wochenende euch allen
Gruß
Daniel
 
Hallo Daniel,

bei uns setzt sich die Abtlg. Medizintechnik oder besser der "technische Dienst" aus mehreren Berufsgruppen zusammen:
wir haben ausgebildete Medizintechniker, aber auch Elektriker, Schlosser, Telekommunikationselektroniker und sogar einen Schreiner. Und die haben alle gut zu tun!!

Du siehst, im KH-Bereich benötigt man auch aus diesen Bereichen gut ausgebildete Mitarbeiter.

Menschlichen Ausscheidungen wirst sowohl als OTA, als auch als CTA u. U. nicht ausweichen können. Gerade im Gebiet der Bauchchirurgie, wenn die Patienten vor der OP nicht ausreichend abgeführt wurden, oder bei Notfalloperationen in diesem Bereich.
Aber selbst bei uns in der Orthopädie kommt so etwas vor.

Auch Patienten mit Infektionskrankheiten wie Hepatitis, HIV müssen irgendwann mal operiert werden, dann hat man im OP unweigerlich Kontakt.

Aber dafür gibt es Schutzmaßnahmen, die jedem Mitarbeiter in Form von Schulungen nahe gebracht werden. Diese müssen natürlich auch konsequent angewendet werden. Außerdem wird man vom Betriebsarzt ggf. gegen Hepatitis geimpft.

Ich bin inzwischen seit 35 Jahren im OP tätig und habe mich mit nix angesteckt.

Es gibt im medizinischen- und Gesundheitsbereich viele Studiengänge bei denen man kein Latein benötigt.

Dir auch ein schönes Wochenende

opjutti
 
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Man benötigt für ein Studium generell kein Latein.
Jedenfalls nicht fürs Medizinstudium. (Die Theologen z.B. brauchen Latein, das müssen sie dann notfalls auf der Uni nachholen.)
Also auf jeden Fall würde ich bevor ich mich auf diesen Weg einlasse, ein Praktikum absolvieren, um zu schauen, ob dass das richtige für mich ist.
Wie würde ich da am besten vorgehen, sprich Praktikumsbewerbungen an die umliegenden Krankenhäuser
senden, mit dem Wunsch ein Praktikumsplatz in der OP-Pflege, sprich im OTA Bereich zu absolvieren?
Lassen den Krankenhäuser so ein Praktikum, ich sag mal, in so einem "heiklen" Bereich für fachfremde
Personen überhaupt zu?

Ganz genau. Auch im OP gibt es Praktikanten; Du stehst dort ja nicht allein auf weiter Flur, die passen schon auf, dass Du nichts anstellst ;-)

Zumindest in einigen Bundesländern müssen die OTA-Azubis einen Ausbildungseinsatz in der Pflege absolvieren. Für ein paar Wochen müsstest Du da also durch.
 
Guten Abend zusammen,

es freut mich erstmal riesig das hier so viel Resonanz kommt, das hilft mir gut weiter und gibt immer neue
Denkanstöße und Überlegungen.

Ok, dass mit dem Latein wusste ich nicht, dachte man bräuchte das Latinum für das Medizinstudium...
Aber ich denke das es doch ein super anspruchsvolles Studium ist und das für so einen "alten Sack" wie
mich, der ja nun seit Jahrzehnten keine Schulbank mehr gedrückt hat, schon sehr tricky ist und wie schon
gesagt von der länge des ganzen Prozederes mal abgesehen.

Also das mit dem Praktikum ist nun der erste Schritt der nach der Aufgabe meines Jobs anstehen würde, allein
dieser Gedanke lässt mich schon leicht feuchte Hände bekommen, aber es macht mich auch ungeheuer
neugierig.

Ich hoffe ich nerve Euch hier nicht, ich hätte nämlich noch so ca. 1000 Fragen, denn ich schätze es einfach
das hier aus der Praxis berichtet wird und nicht irgendwelche tollen aufpolierten Info-Videos fürs Arbeitsamt. 8-)

--> Wenn es Eure Zeit und Lust zulässt berichtet mir doch mal von eurem wirklichen "grauen" Alltag als OTA, ATA bzw. OP-Pfleger/in, wie und was muss ich mir da wirklich vorstellen.

--> Wie sieht der wirkliche Alltag aus, mit welchen immer wiederkehrenden Widrigkeiten kämpft ihr, was erzählt man mir nicht in den 1000 tollen Youtubclips ? Ich kenne das aus meinem Beruf, da läuft auch der Elektroniker im sauberen blauen Kittelchen durch den hochpolierten Schaltraum und nimmt ein paar Messungen vor, in der Praxis ist man ölig dreckig, staubig, muss die halbe Maschine zerlegen um irgendwo dran zu kommen, hat unvollständige Pläne usw usw.
Ich denke ihr wisst was ich meine:wink:

--> Aber erzählt mir auch von den wirklichen Highlights, warum ist das genau der richtige Beruf für Euch, was wollt Ihr auf keinen Fall mehr missen !!!


@Claudia
ich komme aus NRW, Kölnerraum, weißt du wie das dort mit dem Einsatz im Pflegebereich ist.
Lese gerade viele Berichte hier durch und muss so manches mal den Hut vor Euch ziehen vor Euch Pflegeleuten,
gut das es solche Leute wie Euch gibt.:hicks:


Viele Grüße und schönen Abend Euch
Daniel
 
Huhu noch eine Frage...

Gibt es hier ATA´s, könnt Ihr mir bisschen was von Eurem Berufsbild erzählen?
Wie sieht es denn in dem Beriech mit den Stellenageboten aus ?

Laut meinen Recherchen hört sich das auch sehr Interessant an, aber eben auch sehr Fachspezialisiert,
wesentliche praktische Unterschiede zum OTA und CTA ?
 
Beispiel für ne (schöne) Situation, bei der man wieder weiß, warum man den Beruf macht:



Nachts, 01:30 Uhr ins Bereitschafts-Bett gekommen (Arbeitsbeginn: 10:30 Uhr, vormittags):schlafen:

Nach wenigen Minuten eingeschlafen. Um 01:57 Uhr geht der Not-Sectio-Alarm los:

  • MEGA-Adrenalinschub

  • Rein in die Schuhe und im Sprint in den Sectio-OP

  • Kittel und doppelte Handschuhe an

  • Messer anreichen

  • Kind raus …. innerhalb von 7 Minuten nach Alarmmeldung


Wenn man dann 30 Minuten später wieder Richtung Bereitschaftszimmer geht ist man zwar todmüde, aber zufrieden. Weil man mithelfen konnte, dass eine völlig fremde Frau die Chance hat, ihr King gesund groß werden zu sehen.





LG Einer

P.S. Empfehlen kann ich den Beruf nicht mit gutem Gewissen.
Ich selbst habe aber den Schritt vom Handwerker zum OP-Pfleger noch nie bereut .:wink:
 
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Reaktionen: anne-marie93
P.S. Empfehlen kann ich den Beruf nicht mit gutem Gewissen.
Ich selbst habe aber den Schritt vom Handwerker zum OP-Pfleger noch nie bereut .:wink:

Hallo Einer,

warum kannst du den Beruf NICHT mit ruhigem Gewissen empfehlen, auch gerne per PN???
Was hast du vorher gemacht, wann hast du dich umentschieden und welche Ausbildung hast du genossen?
 
--> Wenn es Eure Zeit und Lust zulässt berichtet mir doch mal von eurem wirklichen "grauen" Alltag als OTA, ATA bzw. OP-Pfleger/in, wie und was muss ich mir da wirklich vorstellen.

--> Wie sieht der wirkliche Alltag aus, mit welchen immer wiederkehrenden Widrigkeiten kämpft ihr, was erzählt man mir nicht in den 1000 tollen Youtubclips ? Ich kenne das aus meinem Beruf, da läuft auch der Elektroniker im sauberen blauen Kittelchen durch den hochpolierten Schaltraum und nimmt ein paar Messungen vor, in der Praxis ist man ölig dreckig, staubig, muss die halbe Maschine zerlegen um irgendwo dran zu kommen, hat unvollständige Pläne usw usw.
Ich denke ihr wisst was ich meine:wink:
Ich selbst habe nie großartig im OP gearbeitet, außer natürlich meine Einsätze während der Ausbildung... habe nur in Erzählungen von dort tätigen Kollegen gehört, daß dort (je nach Klinik) z. T. ein sehr rauher Ton herrscht; teilweise gab es wohl selbstherrliche Operateure, die mit OP-Besteck nach OP-Schwestern schmissen u. ä. Beweise ihrer sozialen Inkompetenz. Klang jedenfalls sehr glaubhaft, was mir da erzählt wurde.
Gibt aber auch OPs, wo ein super Klima herrscht... kommt halt auch immer sehr auf die Akteure an.
 
ich komme aus NRW, Kölnerraum, weißt du wie das dort mit dem Einsatz im Pflegebereich ist.
Wenn die Schule sich an der Empfehlung der DKG orientiert, sind es mindestens 100 Stunden in einem chirurgischen Pflegebereich: http://www.dkgev.de/media/file/10213.DKG-Ausbildungsempfehlung-ATA-OTA_.pdf

Das bedeutet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Kontakt mit Urin, Stuhl, Erbrochenem oder Wundsekret. Und wie bereits erwähnt, wirst Du dem auch im OP nicht vollständig entgehen können. Dort werden auch Urinkatheter oder Magenablaufsonden gelegt, bei dem oben beschriebenen Kaiserschnitt kommst Du mit Fruchtwasser in Kontakt usw. usf.

Such Dir einen Praktikumsplatz und schau's Dir einfach selbst an. Es gibt keine bessere Möglichkeit, um festzustellen, ob Du Dich in diesem Berufsfeld wiederfindest.
 
Hallo Elektroniker,

hier mal ein Beispiel von unserem Tagesablauf:
Um kurz vor 7 beginnt unser Dienst im OP, anschl. findet eine kurze Morgenbesprechung statt und dann gehen die dem jeweiligen Saal zugeteilten Mitarbeiter los und bereiten den Saal vor - Geräte checken, PC´s hochfahren und Programme aufrufen, Kontrolle der vorbereiteten Sterilgüter und vervollständigen, was noch fehlt.

Anschl. geht die instrumentierenden Pflegekraft zum "Waschen" und der Springer bereitet weiter vor.
Dann werden die OP-Tische nach Standard mit den Instrumenten und Einmalgütern bestückt.
In der Zwischenzeit wird in der Einleitung der Patient von der Anästhesieabteilung in die Narkose gelegt und die Ärzte erscheinen nach und nach im Saal.
Wenn der Patient im Saal ist, wird je nach OP-Art gelagert, evtl. präop. Röntgenkontrolle durchgeführt, desinfiziert, mit sterilen Tüchern abgedeckt und dann geht´s los.

2 Mitarbeiter arbeiten im Saal im Wechsel das Tagesprogramm ab, werden Mittags von den Spätdienstmitarbeitern zum Essen abgelöst und arbeiten weiter bis zum Feierabend. Dann übernehmen die Spätdienstler und beenden je nach Dauer der Saalbetriebszeit den Saal.

Nach jeder OP muss das gebrauchte Instrumentarium versorgt werden, bei uns wird es per Aufzug in die ZSVA geschickt. Währenddessen wird der Patient verbunden, entlagert, die postop. Röntgenkontrolle durchgeführt und die Dokumentation abgeschlossen.
Je nach Narkoseform wird der Patient im Saal extubiert und dann in den Aufwachraum verbracht.
Dann wird der Saal gereinigt und für die nächste OP hergerichtet. Für das Reinigen der Säle haben wir Reinigungskräfte.

Cholerische Ärzte gibt es bei uns nicht mehr, nachdem vor ein paar Jahren ein kompletter Führungswechsel unter den Chefärzten stattgefunden hat.

Ein Tag im OP ist körperlich und auch geistig sehr anstrengend, denn man muss immer hochkonzentriert bei der Sache sein.

Trotzdem haben wir alle meistens viel Spaß, finden immer Möglichkeiten auch mal herzhaft zu Lachen.

Allerdings haben wir eine sehr gute Personalbesetzung und meine Mitarbeiter werden von den Operateuren sehr geschätzt und sind Teil des Teams.

Probleme haben wir natürlich auch, aber die werden meistens sofort besprochen und mit den Betroffenen angegangen.
Egal ob Arzt oder Mitarbeiter.

Was allerdings oft zu kurz kommt, sind Schulungen, Einweisungen und Besprechungen. Diese laufen meistens während des Tagesprogramms oder nach Feierabend.
Auch für Ausarbeitungen im Bereich QM, Standardisierung, Trockenübungen mit neuen Mitarbeitern oder praktische
Übungen für Lagerungsstandard´s bleibt leider wenig Zeit.
Deshalb werden solche Schulungen oder Übungen im Rahmen unserer monatlich stattfindenden zweistündigen Teamsitzung nach dem Frühdienst abgehalten. Die Teamsitzung ist natürlich Arbeitszeit, wie alle nach Feierabend stattfindenden Schulungen, Fortbildungen, Besprechungen usw.

LG opjutti
 
Huhu noch eine Frage...

[...]Laut meinen Recherchen hört sich das auch sehr Interessant an, aber eben auch sehr Fachspezialisiert,
wesentliche praktische Unterschiede zum OTA und CTA ?

Hallo Elektroniker,

Zum CTA kann ich nichts sagen. Ich möchte hier nur noch eine Weiterbildungsmöglichkeit in den Raum werfen, die man als OTA später hat. Da gibt es noch den Chirurgischen Assistenten - kurz CA. Das ist nicht das selbe, wie der CTA. Es handelt sich um eine zweijährige Weiterbildung nach der OTA-Ausbildung (und etwas Berufserfahrung). Man qualifiziert sich, ärztliche Aufgaben zu übernehmen und im Alltag dem Chirurgen direkt zu assestieren. Auch auf Station z.B.

Wie würde ich da am besten vorgehen, sprich Praktikumsbewerbungen an die umliegenden Krankenhäuser
senden, mit dem Wunsch ein Praktikumsplatz in der OP-Pflege, sprich im OTA Bereich zu absolvieren?

Hast du dich inzwsichen um ein Praktikum als OTA gekümmert bzw. sogar eins absolviert? Erzähle gerne, wie es dir erging. Ansonsten hier noch (spät, da ich den Thread erst heute entdeckt habe) ein paar Hinweise, von jemanden der in ein paar Tagen sein zweites Praktikum anfängt.

Schau mal auf die Websites, der Krankenhäuser in deiner Umgebung. Insbesonder schaue bei denen nach, die im OP ausbilden. Dort wird ein Praktikum in der Regel sogar gefordert. Das ist dann ein sehr guter Aufhänger für die Anfrage: "Ich interessiere mich für die Ausbildung zum OTA und würde gerne ein Praktikum bei Ihnen absolvieren, wie sie es auf Ihrer Website fordern..." Wenn du das Praktikum machen darfst und dich später beim selben Haus bewirbst, ist das sicherlich hilfreich. Ansonsten kann man aber auch sämtliche Häuser initativ anschreiben. Mache ihnen klar, dass du es ernst meinst. Größere Hörden gibt es alleine für ein Praktikum eigentlich nicht. Viel Erfolg! Natürlich auch bei allen anderen Berufen, die du stattdessen wählen könntest.

Beste Grüße
 

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