Medikamentendokumentation: Aufgabe der Pflege?

keine_ahnung

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23.08.2011
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Hallo!

Bei uns herrscht zur Zeit rege Diskussion über folgendes Thema:

Wir arbeiten mit medizinischen Tageskurven und die müssen ja täglich neu geschrieben bzw. übertragen werden. Und jetzt ist es so, dass die Ärzte diese Aufgabe der Pflege zugeschoben haben (ich kenne keine Abteilung wo das so ist).

Bei der Visite wird lediglich von den Ärzten die Dosierung der Medikamente ergänzt.

Kennt ihr irgendwelche gesetzlichen Hintergründe dazu? Ist das wirklich an uns delegierbar?? Werde leider nicht fündig.

Austragungsort ist übrigens Österreich...

Vielen lieben Dank, wäre natürlich daran interessiert wie es bei euch so gehandhabt wird...
 
Hallo,

wir übertragen die Medikamente auch jeden Tag weiter in der Kurve. Sollte eine Dosis-/Medikamentenänderung durch den Arzt erfolgen, schreibt dieser es in die Visitenkurve z.B.:

"heute: Seroquel 0-0-0-100mg, morgen: 0-0-0-200mg, übermorgen: 0-0-0-300mg"

und zieht dann den "Reiter". Wir arbeiten die Visite dann aus.
 
Das Führen der Kurven ist auf Peripher- Stationen auch Sache der Schwester, grundsätzlich spricht da nichts gegen. ABER: Solange Tageskurven geführt werden, geht man ja davon aus, dass der Patient eben keinen stabilen Krankheitsverlauf hat, Medikamente werden oft um-, ab- oder angesetzt, oralisiert, Wirkstoffe gewechselt.

Schreibt der Arzt die Kurve, ist er mehr oder weniger gezwungen, die Medikation zu überdenken, er hat ja den Plan vor seiner Nase. Schreibt jedoch die Schwester, kann ich mir gut vorstellen, dass ohne Sinn und Verstand von den Ärzten unterschrieben wird. (Passiert ja so schon oft genug. Wenn die nur noch Dosierung eingetragen wird, wirds nicht besser)

Problem: die Therapie kann darunter leiden. Wir können einfach nicht jedes Medikament abschätzen. Müssen wir auch nicht. Aber Ärzte haben sich genau dieser Aufgabe verschrieben- dann sollen sie das also machen und den Medikamentenplan festlegen.

Ich schreibe jedenfalls keine Kurven.
 
Also zuerst muss ich sagen, dass wir mittlerweile nicht mehr mit Kurven auf Papier arbeiten, sondern mit dem Medicare Programm. Dort müssen die Ärzte die Medikamente reinschreiben, wir können sie lediglich abhaken als gerichtet/kontrolliert/gegeben.
Als wir noch mit Kurven arbeiteten, musste immer der Frühdienst die Medis für den nächsten Tag vorschreiben und als dann der Frühdienst gegangen ist, so um 15 Uhr, haben sich die zuständigen Ärzte die Kurvern geschnappt, kontrolliert was wir geschrieben haben und wenns gestimmt hat ihr Zeichen drunter gesetzt. Wenns nicht gestimmt hat :kloppen:.
Somit wusste auch der Spätdienst und Nachtdienst das es stimmt was da steht und konnte die Medis dementsprechend richten. Ist natürlich deutlich mehr aufwand wie die Sache jetzt im PC, aber gut, das PC Zeug ist ein anderes Thema :)
 
Wir schreiben immer die Kurven selber. Das ist auch gut so, denn die Ärzte schreiben sehr unordentlich. Sie ordnen an, wir arbeiten aus.
 

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