Körperpflege lernen: an Dummys oder unter den Azubis?

Hi,
also wir haben das genaus gemacht wie du beschreibst.
Ich denke du musst wissen zu was du bereit bist und zu was nicht.
Ich kann nur soviel sagen das die Stimmung überhaupt nicht gespannt oder so ist. Es ist echt locker, und die Erfahrung zu wissen wie sich der Patient fühlen muss ist mehr als hilfreich.
Wir machen an unserer schule sehr viel wie z.B auch gegenseitiges absaugen, Blutentnahme oder Magensonden legen. Es bringt dir sehr viel wenn du das mitmachst.
Dennoch denke ich schon das die Lehrer auf dich und dein Problem rücksicht nehmen werden.
Vielleicht solltest du es wenigstens ausprobieren. Wenn es nicht klappt kannst du immernoch abbrechen. Ausserdem kannst du dirt dei Personen raussuchen es sind immer sehr kleine Gruppen 4-6 Personen.
Wir hatten auch über dem Bikini ein Nachthemd an und halt die Decke. Haben dann immer den Teil der nicht zu waschen war zugedeckt.

Liebe Grüsse Christina
 
Hallo,
ich bin ja nicht gegen das gegenseitige Waschen, aber Magensonde und Absaugen - Nein, danke.

Was hast du davon, wenn du dir eine MS legen lässt oder dich Absaugen lässt?

Absaugen ruft nicht selten eine vagotone Reaktion mit z.B. Asystolie hervor.
Und dann? Blöd gelaufen, aber du fühlst dich dann sicher wie ein Patient.

Schönen Abend
Narde
 
Ich möchte ja nicht die Pädagogen verteufeln, aber auch da scheint es ja Sinnige und Unsinnige zu geben.
Na klar, gegenseitiges Waschen ist sicher angebracht, aber wenn man es vorführen lässt vor der ganzen Klasse ist das dämlich.
Und wie Elisabeth schon sagte, es ist nur bedingt übertragbar, denn wir sind gesund, haben nix gebrochen und keine anderen Gebrechen.
Wie wäre es, wenn man während einer Waschung den Patienten fragt, wie gut oder schlecht er das grade findet, ob man ihm beim anfassen gerade weh tut? Und beim Thema Scham und Tabuzonen sind die meisten Menschen ähnlich: Wenn man sich angewöhnt die Bereiche zu schützen, lernt eine Mundpflege bei einem wachen Menschen zu machen, der sagen kann wie es war, dann weiß man auch, worauf man achten sollte bei anderen Patienten, die sich vermeintlich nicht äußern können.

Liebe Azubis, tut Euch den Gefallen, und vor allem den Patienten, sprecht mit Ihnen über die Dinge, die ihr getan habt. Rein technisch kann wohl jeder Praxisanleiter oder Mentor sagen ob es richtig war oder nicht, aber das heißt noch lange nicht, dass es für den Patienten ok war!

Gruß
Klaus
 
Ich kann nur noch mal betonen, dass ich entsetzt bin über die Ausmaße dieser Übungen. Ich würde jedem Pädagogen empfehlen, sich mal mit einem Psychologen zu unterhalten. Die Erwartungen, die in diese Übungen gelegt werden, sind einfach überzogen und zeugen aus meiner Sicht von wenig Professionalität.
Ich kann mittels Suggestion jede Selbsterfahrung so lenken, dass ein mir genehmes Ergebnis in der Unterrichtsstunde ´herauskommt. Spätestens wenn diese antrainierten Muster in der Realität versagen ist der Effekt beendet und weitere Sugestionsversuche in diesem Bereich werden schwieriger. Ist vielleicht deshalb diese Methode der Vermittlung bei Pädagogen sie beliebt, weil sie kritisches Hinterfragen unterbindet und der Azubi sehr schnell die Machtkompetenz zu spüren bekommt.

Elisabeth
 
also ich bin der meinung das das waschen recht hilfreich is bevor man auf station geht (auch wenn ich das scho kann wegen 1,5 jahre altenpflege) sowie das zähne putzen, das rasieren und das haare waschen... aber absaugen oder magensonde schieben??? ohweia.. wat soll dat denn??? is das nich sache von den ärzten???? :weissnix:
 
Schwester M schrieb:
also ich bin der meinung das das waschen recht hilfreich is bevor man auf station geht (auch wenn ich das scho kann wegen 1,5 jahre altenpflege) sowie das zähne putzen, das rasieren und das haare waschen...
Dem schließe ich mich an, wenn es darum geht, allein die Technik zu vermitteln und wenn man die Kritik von Elisabeth mit einbezieht und somit die Sinne der Azubis schärft z.B. mit den Fragen wie ich sie im vorherigen Thread schon darstellte, versieht!
aber absaugen oder magensonde schieben??? ohweia.. wat soll dat denn??? is das nich sache von den ärzten???? :weissnix:
Hierbei handelt es sich um deligierbare Tätigkeiten...Sie zu beherrschen ist schön, vor allem Magensonde legen, aber: Es ist auch nicht notwendig. Eine Magensonde wird eh vom Arzt wie eine Blutentnahme angeordnet, dann kann er sie auch legen...Meine Meinug! Bei uns gabs deswegen auf Station noch nie Diskussion.
Absaugen? Weiß nicht! Man kann sich auch mal auf Station so nen Katheter in die Nase führen oder mal seinen eigenen Speichel absaugen. Man weiß zumindest, wie unangenehm das ist und ich denke, man solle da genauso herangehen und die Hinweise, dass ein "kranker Mensch" anders empfinden und reagieren kann als man selbst, deutlich machen und die Azubis sensibilisieren!
Mehr kann man wahrscheinlich nicht machen.

Oder vielleicht hat Elisabeth eine Idee, wie sie solche Lerninhalte besser und patientengerechter vermittelt werden können?

PS: Die Idee einen Psychologen mit ein zu beziehen bei körpernahen und intimen, Grenzüberschreitenden Tätigkeiten finde ich gar nicht so verkehrt. Anwendung für alle Seiten! Azubis und Lehrer

Gruß

Klaus
 
Absauger im Mund, gibt's beim Zahnarzt gratis dazu, das reicht mir an Selbsterfahrung.
CU
Narde
 
Mit Sicherheit aber nicht das Gleiche, so ein Katheter hat schon so seine Eigenheiten...(wie ich aus dem Selbsttest weiß :wink:)

Klaus
 
Magensonden, Absaugen...

Ich verstehe eure Meinungen und die klingen sehr logisch.
Bei uns in der Klinik ist das aber etwas anders. Ich lerne Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Auf der Frühchenintensiv übernehmen das nur die Schwestern, sie sind dazu ausgebildet und wir werden es eben auch. Das heist nicht dass das jede Schule so macht oder das ein Muss meiner Meinung nach an Erfahrung ist. Das habt ihr falsch verstanden. Ich bin eben froh wenn ich es an einem meiner Mitschüler und unter Anleitung eines examinierten Pädagogen und eines Arztes üben kann bevor ich an ein solch zartes Wesen rangehe...
Gruss
Xtina
 
Wie haben wir solche Inhalte gelernt vor 25 Jahren? *grübel*
Erst geübt an Puppen, dann gings auf Station. Ich komm ja ursprünglich aus der Kinderkrankenpflege. Wir waren aufgeteilt in Gruppen, die der Pat. anzahl in den Zimmern entsprach. Jede Gruppe wurde von einer Ausbilderin begleitet. Ergo haben 5-6 Azubis "zeitsynchron" trocken gelegt. Hinterher wurde ausgewertet: was wurde beobachtet beim Kind. Säuglingsbad wurde theoretisch gelehrt, an der Puppe geübt und dann unter Aufsicht durchgeführt. Das Kind war irgendwie viel beweglicher als die Puppe. *ggg* Auch hier folgte die Auswertung: was wurde beobachtet.

Ich fand diese Art der Ausbildung i.O.. Ich hab gelernt, wie die Technik funktioniert und welche Beobachtungen bei den Tätigkeiten erfolgen können.

Ich stelle es mir ausgesprochen schwierig vor, mich in die Situation eines Kindes- hier sogar eines Frühgeborenen- einzufinden. Meine Wahrnehmung ist geprägt durch verstehen der Handlung. Wie mag es einem Kind gehen, dass überhaupt nicht nachvollziehen kann, was da gerade passiert. Frühgeborene dürften kaum über den Erfahrungsschatz eines Erwachsenen verfügen.

Die Handlung (z.B. MS legen) ist für mich unangenehm. Was hilft mir diese Erkenntnis im Umgang mit dem Frühgeb.? Die Handlung muss trotzdem ausgeführt werden. Das ich Vorsicht walten lasse, ist wohl auch ohne Selbsterfahrung nachvollziehbar. Das sagt mir schon der gesunde Menschenverstand.

Elisabeth
 
Da es bei uns grade aktuell ist:

Einer aus unserem Kurs hat sich bereit erklärt sich absaugen zu lassen. Wie oft klärt sich dann im Verlauf ;)

Ich denke das ist auch soweit in ordnung. Klar, könnte was passieren, egnauso könnte es auch auf Station passieren. Dann lieber nochmal vormachen und der Dozent kann korrigieren wo noch verbesserungen möglich wären.
Ging an ner Puppe auch, keine Frage. Hier ist es nur zusätzlich sinnvoll für den, der abgesaugt wird. Wie ich schon paar mal erwähnt hab finde ich es von Vorteil wenn ich dem Pat vor dem absaugen sagen kann, "ist halb so wild, bisschen unangenehm, aber geht schnell vorbei" oder so - und das auch eigener erfahrung.
Nichts desto trotz hab ich trotzdem kein nerv das an mir probieren zu lassen ;) Vor Allem nicht von den Pfeifen aus meinem Kurs *g*

((Auf Sgl-Station ist das was Anderes, geb ich gern zu :) ))
 
nu will ich doch mal wissen:
Stellt sich der Lehrer eigentlich auch zur Verfügung?
Mit welcher Begründung nicht?
Klar, könnte was passieren,
reicht der Haftpflichtversicherung nicht, geschweige dem möglicherweise langfristig Geschädigten.....

Interessante Schlussbemerkung, allerdings auch völlig in Ordnung:
Nichts desto trotz hab ich trotzdem kein nerv das an mir probieren zu lassen ;) Vor Allem nicht von den Pfeifen aus meinem Kurs *g*
 
Maniac schrieb:
"ist halb so wild, bisschen unangenehm, aber geht schnell vorbei" oder so - und das auch eigener Erfahrung.

Noch einmal: du kannst von deiner Erfahrung aus keinen Rundumschlag gestalten. Jeder Mensch empfindet individuell anders. Und übrigens kann sich bei dir auch die Wahrnehmung ändern, wenn sich die Situation ändert. Bei deinen ganzen Selbsterfahrungsübungen hast du als passiver stets die Möglichkeit des Unterbrechens. Das ist bei vielen Handlungen am Pat.. nur eingeschränkt möglich.

Und zum ansaugen: man kann nur noch mal auf die Gefahren hinweisen, die narde schon aufzählte.

Elisabeth
 
Also wenn ich Lehrer wär würd ich mich nicht zur Verfügung stelln. Aus welchem Grund denn auch?! Ist doch unangenehm, und 2x im jahr diese Prozedur nur um zu zeigen "guckt mal ich kanns auch".. ?

Passieren kann immer was, deswegen saugt mn ja auch (in der regel) nur bis zum Rachen ab, und nicht so weit das man den vagus reizen könnte. Und das das eben nicht passiert, dafür stehen doch x Leute drum rum, und auch ein zwei Lehrer darunter, die das kontrollieren. Wenn das erstmalig auf Station stattfindet hat man das nicht. Da XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX(gext wg.beleidigenden Inhaltes, Flexi)
Dann lieber doch einmal die Theorie, praktisch korrekt durchgeführt!

Zu meiner Schlussbemerkung: Mir war völlig klar das ich mir damit indirekt widersprochen hab, war so gedacht, ist aber nunmal so. OK, 2 Leute würde ich da dran lassen. War genauso bei den i.m Injektionen. wo ich da gesehen hab wie einige das gemacht haben wurd einem ja schon Angst und bange beim zugucken. Habe da auch nur jemanden dran gelassen wo ich mir fast sicher war, das er das vernünftig hinkriegt. Die Chance hat ein patient nicht, deswegen ist es von Vorteil wenn es jeder schonmal einmal unter QUALIFIZITERTER Aufsicht durchgeführt hat.

Achja,
Noch einmal: du kannst von deiner Erfahrung aus keinen Rundumschlag gestalten
, hab das schon begriffen, darum geht es mir auch nicht. Es geht um die Kommunikation mit dem patienten! Ich kann sagen, das ich das schon mitgemacht habe, und wie ich es empfunden habe! Und das hilft dem patienten dann schon. Dann kommt nämlich eben NICHT die Antwort: "Mir doch wurscht, ich habe ganza ndere Empfindungen als du" sondern der Pat ist ne Nuance beuhigter wenn ich ihm das ganze Gedöns aus meiner eigenen Erfahrung sage, als wenn ich es nur irgndwo gelesen habe! (OK, wenn ich aus der Erfahrung der anderen Pat spreche ist das auch schon was, aber so ists nun doch noch etwas besser denk ich!)
 
Absaugen & co.

Oh mann,
wenn ich gewusst hätte, was ich mich mit meinem Kommentar anrichte, hätt ich das nicht dazugeschrieben :lol:
Sind ja interessante Diskussionen und Meinungen entstanden....
Denke aber jeder kann irgendwo etwas mitnehmen!:thinker:

Liebe Grüsse
Christina
 
Maniac schrieb:
Achja, , hab das schon begriffen, darum geht es mir auch nicht. Es geht um die Kommunikation mit dem patienten! Ich kann sagen, das ich das schon mitgemacht habe, und wie ich es empfunden habe! Und das hilft dem patienten dann schon. Dann kommt nämlich eben NICHT die Antwort: "Mir doch wurscht, ich habe ganza ndere Empfindungen als du" sondern der Pat ist ne Nuance beuhigter wenn ich ihm das ganze Gedöns aus meiner eigenen Erfahrung sage, als wenn ich es nur irgndwo gelesen habe! (OK, wenn ich aus der Erfahrung der anderen Pat spreche ist das auch schon was, aber so ists nun doch noch etwas besser denk ich!)

Da kann ich mir ein Grinsen wirklich nicht verkneifen. Glaubst du wirklich, dass diese Aussage: ich habs auch schon erlebt wirklich stets beruhigend wirkt? Aug mich wirkt beruhigend souveränes Auftreten. ich möchte erkennen können, dass derenige auch weiß, was er tut. Ob ers als wenig belastend empfunden hat, interessiert mich nur wenig als Pat.
Aber vielleicht ist meine Aussage auch geprägt von Lebenserfahrung. Als junger Mensch mag man solche Beruhigungen noch akzeptieren. Mich würden solche Aussagen verunsichern, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen könnte/ wollte das jemand freiwillig sich einer unangenehmen und gefahrengeladenen Situation ausliefert.

Mich würd schon interessieren, warum auch Azubis so an möglichst vielen Selbsterfahrungen, selbst wenn sie nicht frei von Gefahren sind, interessiert sind? Liegst an der Unsicherheit im Umgang mit Pat.? Befürchtet man etwas falsch machen zu können?

Elisabeth
 
Also mir geht es nicht so aufgrund von Unsicherheit oder so. Es ist einfach, die Schule nimmt es in den Lehrplan auf und sagt es ist wichtig. Also macht man es, weil man denkt die Schule versucht nur das bestmöglichste aus einem zu machen. Sicher gibt es trotzdem immer etwas das man dennnoch bescheuert oder unnötig findet. Aber man macht es eben, weil es ja die Ausbildung und der Arbeitgeber erwartet. So geht es zu mindestens mir :emba:
 
xtina schrieb:
Also mir geht es nicht so aufgrund von Unsicherheit oder so. Es ist einfach, die Schule nimmt es in den Lehrplan auf und sagt es ist wichtig. Also macht man es, weil man denkt die Schule versucht nur das bestmöglichste aus einem zu machen. Sicher gibt es trotzdem immer etwas das man dennnoch bescheuert oder unnötig findet. Aber man macht es eben, weil es ja die Ausbildung und der Arbeitgeber erwartet. So geht es zu mindestens mir :emba:

Danke für deinen Beitrag. Jetzt wäre es schön, wenn uns ein Lehrer erklären könnte, warum ganz bewusst die Autonomie und Selbstverantwortung des Azubis in der "selbsterfahrenden Ausbildung" negiert wird. Wer kam auf die Idee und was will ein Ausbilder hier erreichen außer der Demonstration von Macht und deren Auswirkung?

Elisabeth
 
????????????

Elisabeth Dinse schrieb:
Danke für deinen Beitrag. Jetzt wäre es schön, wenn uns ein Lehrer erklären könnte, warum ganz bewusst die Autonomie und Selbstverantwortung des Azubis in der "selbsterfahrenden Ausbildung" negiert wird. Wer kam auf die Idee und was will ein Ausbilder hier erreichen außer der Demonstration von Macht und deren Auswirkung?

Elisabeth

Was geht denn hier ab?
L.
 
Schade, ich dachte es gebe eine Antwort.

Elisabeth
 

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