Kleinkind ins Heim

centy

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24.07.2011
Beiträge
6
Ort
Neuruppin
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie / Sucht
Gestern habe ich im Dienst, etwas für mich schlimmes erlebt.
Ich arbeite auf einer psychiatrischen Station und da ist es nicht immer leicht, daß ist klar. Nur war da gestern eine Situation....

Eine Patientein von uns bekam Besuch von ihrer Schwester, die daß Kleinkind der Patientin mitbrachte (2 1/2 Jahre alt). Es stellte sich heraus, daß die Schwester der Patientin, die weitere Betreuung für dieses Kleinkind ablehnte. Es folgte ein leidiges hin und her und letztendlich wurde dieses Kleinkind von Mitarbeitern des Jugendamtes abgeholt. Das Schreien dieses Kindes nach seiner Mutter bei der Abholung war so schlimm, es bohrte sich fest in mein Gehirn. Die Mutter hingegen zeigte eine Eiseskälte, die weh tat. Sie lehnte das von uns, für ihr Kind, angebotenes Essen und Trinken mit den Worten ab " DIE wird da schon was bekommen...."
Es war einfach schrecklich und läßt mich nicht los.......
Ja, ich weiß, man sollte einige Sachen nicht so dicht an einen ran lassen. Aber ich bin nur Mensch und kann die Gefühle nicht einfach abschalten.

Ich hoffe nur für dieses Kind, daß es bald wieder bei seiner mutter sein kann und dort die liebe bekommt, die es braucht.............
 
Hallo...
Das ist eine wirklich schlimme und zugleich traurige Geschichte. Ich glaube, wenn man so etwas mit bekommt, wie ein kleines Kind verzweifelt nach seiner Mutter schreit, steckt das niemand so leicht weg.
Für das Kind wird es auf dauer vielleicht das beste gewesen sein, aber ich kenne natürlich auch nicht den Zustand der Mutter,ob sie vielleicht dafür hätte wieder sorgen können...so eine Entscheidung ist nie leicht..
 
Das Kind ist ja nicht für immer weg. Die Mutter kann im Augenblick nicht für es sorgen, die Verwandtschaft ist nicht dazu bereit und hat wahrscheinlich ihre Gründe. (Wo ist denn der Vater? Weißt Du das?) Ich könnte auch nicht die Kinder meiner Schwester versorgen, wenn sie krank werden würde; ich bin auf meinen Verdienst angewiesen.
 
Warum ist die Frau bei euch, warum kann sie sich nicht um ihr Kind kümmern?
Im Ernst, wenn eine Mutter aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage ist, sich um ihr Kind zu kümmern, dann ist es in einem Heim eindeutig besser aufgehoben.
Es muß ja nicht so bleiben, bis das Kind volljährig wird, oder?
 
warum gleich ins Heim? Warum nicht übergangsweise in eine Pflegefamilie? Kleinerer Rahmen, mehr Intimssphäre, kontrollierte Versorgung.
 
Jugendämter bringen Kinder auch in Pflegefamilien unter, auch vorübergehend. Hier erfolgte die Unterbringung ja wohl relativ plötzlich, da ist das Heim übergangsweise sicher eine Lösung.
 
Ja, ich sehe selbst ein, daß unter manchen Umständen ein Kind in einen Heim vielleicht besser aufgehoben sein kann. Es ist nur so grausam dabei zu stehen und nichts machen zu können. der Verstand sagt ja und im Innern zerfetzt es fast.......
Ich habe mich heute noch einmal informiert und weiß nun, daß dort zu hause katastrophale Zustände herrschen müssen. Die Mutter, eine alkoholisierte und schon ziemlich geschädigte "Messitante". Einen Vater gibt es zu diesem Kind nicht.

Es tat gestern zwar ziemlich weh, alles ansehen zu müssen, dennoch ist es eine Patientin, die meine/unsere Hilfe braucht. Ich wünsche ihr und ihren Kleinkind, daß sie irgendwann wieder so gesund ist, um sich um ihr Kind zu kümmern.


Ich habe mir gestern nach diesen Ereignis selbst gehofen, indem ich laaaaaange mit meiner 4jährigen Enkeltochter telefoniert habe.
Ich danke Euch für eure Nachrichten..... :)
Eure centy
 
Ja, ich sehe selbst ein, daß unter manchen Umständen ein Kind in einen Heim vielleicht besser aufgehoben sein kann. Es ist nur so grausam dabei zu stehen und nichts machen zu können. der Verstand sagt ja und im Innern zerfetzt es fast.......
Ich habe mich heute noch einmal informiert und weiß nun, daß dort zu hause katastrophale Zustände herrschen müssen. Die Mutter, eine alkoholisierte und schon ziemlich geschädigte "Messitante". Einen Vater gibt es zu diesem Kind nicht.

Dann wird es für den Augenblick die beste Lösung sein, dass sich das Jugendamt um die Kleine kümmert.
Die Pflegeheime heute sind auch nicht mehr das Waisenhaus aus "Oliver Twist", falls das ein Trost ist.
 
Offtopic:
zu den angesprochenen Pflegefamilien: Die sind inzwischen ein begehrtes weil rares Gut... dementsprechend sind Plätze dort auch nicht immer verfügbar.
 

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