Im 2. Praktikum ohne Vorwissen in die Psychatrie?

Kitty24

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07.05.2009
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Hallo an alle!
Ich habe am ersten März meine Ausbildung zur psychatrischen Krankenschwester begonnen (nur kurz zur Erklärung bin aus Österreich und da sind Psychatrische und Allgemeine Krankenschwester zwei verschiedene Ausbildungen).
Ich bin jetzt gerade mit meinem zweiten Praktikum fertig geworden. Ich hatte auf der Psychatrie Männer meinen Einsatz.
Es hat mir sehr gut gefallen und war auch sehr interessant, aber ich finde das es Unsinn ist einem im zweiten Einsatz gleich in die Psychatrie zu schicken. Ich hatte noch gar nichts über psychatrische Krankheiten gelernt. Ich habe mir jetzt während des Praktikums mit der Stationsschwester zusammen etwas über psychatrische Krankheitsbilder erarbeitet.
Ich finde allgemein das der Aufbau des Unterrichts nicht sehr gelungen ist.
Wir hatten im ersten Unterrichtsblock unmengen an Anatomie und fast nichts über Krankenpflege. Einige Tage vor dem 1.Praktikum haben wir dann waschen gelernt.
Danke fürs lesen des Beitrages und ich würde mich über Antworten sehr freuen.
 
Hallo

Ich versteh gerade nicht, warum du dich in der Ausbildung zur psychiatrischen Krankenschwester darüber wunderst, dass du in der Psychiatrie eingesetzt wirst.
Auf jeder anderen Station wäre es dir genau so gegangen, dass du relativ wenig Vorwissen hast.
 
Hey Kitty24,
ich kenne deine Situation sehr gut. Bin gerade dabei meine Ausbildung zur G.u.K zu machen und bin bei einer Psychiatrie eingestellt. Heißt ich mache den größten Teil in der Psychiatrie und hab Pflichtstunden in Fremdkrankenhäusern abzuleisten.
Mein erster Einsatz war auf einer Borderline-Station. Und ich hatte keinen Schimmer was mich erwartet. Auch auf der Gerontopsychiatrie war ich nicht bewandert was die Psychosen angeht. Wie du schon sagtest...In der ersten Zeit wird nur Anatomie gemacht. ;)
Ich hab jedoch gemerkt, dass mir die Einsätze trotzdem viel gebracht haben. Wenn wir nun über eine Krankheit sprechen und die Symptome durchgehen, fällt mir immer ein Beispiel ein das ich in der Praxis schon gesehen hab und kann es dann beim nächsten Mal zuordnen.
Wenn du dir unsicher im Umgang mit den Patienten bist, dann fragt deine Kollegen vorher ob sie dir was über den Patienten erzählen können. Was für eine Erkrankung er hat, welche Symptome sich bei ihm häufig zeigen, worauf man im Umgang achten muss. Und wenn du dich unbehaglich fühlst, weil du überfordert bist dann bitte einen Kollegen mit zu gehen. Es ist nicht selbstverständlich das man mit Wahnvorstellungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen umgehen kann. Das muss man erst lernen und vielleicht kannste dir ja was von den Kollegen abschauen. Die kennen ihre Pappenheimer und wissen wie man am besten mit ihnen umgeht.
Ich hoffe die Antwort hat dir etwas geholfen.
Liebe Grüße
Star
 
Ich bin auch Azubi für GuK. Mein Ausbildungsbetrieb ist eine Psychiatrie. Das heißt alle meine Einsätze sind da. Und ich kann dir aus Erfahrung nur eins sagen. Theoretische Vorbildung bringt dir wenn du vor einem akuten Psychotiker stehst herzlich wenig. Du musst einfach nur ins kalte Wasser springen. Ich weiß was der Patient sagt muss gemacht werden, seine Wünsche sind zu respektieren usw. ... das gilt in der Psychiatrie nur begrenzt, generell gelten andere regeln und Umgangsformen. Wenn du dir unsicher bist oder du Angst hast, da geh zu einer Schwester und zwar schnell. Die Patienten merken so etwas, und wenn einer erstmal anfängt dann sind bald alle dabei. Du darfst nur nichts persönlich nehmen, und eine gewisse Portion Galgenhumor gehört auch dazu:knockin:.

Kopf hoch, es ist nicht so schwer wie man nach dem ersten tag vielleicht denkt, und auch hier hat man Erfolgserlebnisse, ob mans glaubt oder nicht.
 
Ich dachte, dass sei nur bei mir so der Fall, aber wenn ich jetzt die ganzen Beiträge hier lesen, scheint es mir so, als sei ich nicht die Einzige.
Mittlerweile habe ich schon fast zwei Jahre mein Examen, aber als ich in der Mitte meiner Ausbildungszeit meinen 10- wöchigen Psychiatrie-Einsatz antrat, hatte die ganze Klasse keine Vorkenntnisse. Wir wurden einfach auf die Stationen verteilt ...

Die Situation anfangs fand ich ziemlich doof, denn ich hatte einfach Angst mit den Patienten zu sprechen, was zu unternehmen, etc. So hab ich dann lieber nichts getan, als irgendwas falsch zu machen und ein Patient dies zB falsch versteht und wütend auf mich los geht.

Ich fand den Einsatz im Nachhinein ganz ok, aber ein bisschen Vorkenntnisse hätt ich mir trotzdem gern gewünscht. Auch wenn sie mir im Ernstfall vielleicht nicht geholfen hätten.
 

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