Heparinplombe vergessen

Conni29

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Hallo!

Bei uns im Zentrum blocken wir die Demerskatheter mit 2ml Heparin. Letzte Woche wäre bei einem Doppellumigen fast eine der beiden Blockungen vergessen worden. Mit Nacl wurde er allerdings gespült. Nun habe ich mich gefragt, was dieses Vergessen für Folgen gehabt hätte. Hätte man beim nächsten Mal eine Urokinase machen müssen? Es hätten 2 Tage dazwischen gelegen.

LG, Connie
 
Nun habe ich mich gefragt, was dieses Vergessen für Folgen gehabt hätte. Hätte man beim nächsten Mal eine Urokinase machen müssen?

Mit Glück wäre nichts passiert, mit Pech wäre der Schenkel zu gewesen und man hätte die im Zentrum üblichen Maßnahmen treffen müssen, z.B. Urokinase.
 
Was gibts auch sonst für Möglichkeiten? Obwohl, bevor´s bei uns Urokinase gibt, versuchen wir es mit ner Ampulle Aspirin i.v..Im schlimsten Fall ein Katheterwechsel.


LG Matze
 
Darf ich kurz fragen, warum ihr besagte Medikamente gebt?

Versucht ihr mit Urokinase das Lumen freizuspülen?
Warum Aspirin i.v.? Hat ja keine thrombolytische Wirkung.
 
Warum hat es das nicht? Laut Beipackzettel ja.
 
Warum hat es das nicht? Laut Beipackzettel ja.

Aspirin hat eine thrombolytische Wirkung? Seit wann denn das?
E sist ein Thrombozytenaggregationshemmer, was nicht bedeutet, dass es bestehende Thromben wieder löst...
 
Hallo,
Heparin zerfällt doch eh nach einigen Stunden - dann hat es keinen "schützenden" Effekt mehr um ein verschließen des Schenkels zu verhindern.
Diese Diskussion hatten wir auf einer Station wegen einem Port - wieso nicht nur mit NaCl "spülen" ?

Viele Grüße
Romina
 
Heparin zerfällt im Schenkel nicht - so ein Schwachsinn. Die Schenkel werden mit NaCl gespült und mit Heparin geblockt - das Heparin verbleibt im Schenkel (deswegen ja genaue ml - Angabe!). Vor der nächsten HD wird das Heparin wieder aus dem Schenkel gezogen. Wenn man vergessen hat den Schenkel zu blocken hat man entweder Glück und kann trotzdem aspirieren oder der Schenkel ist dicht.
 
Sag ich doch....
 
Habe ich von Thieme CNE.

Besser eine Kochsalzlösung statt Heparin verwenden, um einen Venenkatheter zu spülen - das empfehlen Experten der University of Pennsylvania in einer Studie. Denn Heparin ist riskant: Es kann eine Thrombozytopenie auslösen.

Mit Heparin einen Zentralen Venekatheter zu spülen, gehört zur Routine an vielen Kliniken. Amerikanische Pflegewissenschaftler melden jetzt Zweifel an. Sie überprüften klinische Studien zu diesem Thema und fanden keinen wissenschaftlichen Beweise für den Nutzen von Heparin. Im Gegenteil. Schon eine geringe Dosis Heparin kann bei Patienten eine Thrombozytopenie auslösen (HIT= heparin-induzierte Thrombozytopenie). Immunglobulin G- Antikörper bilden sich - und das Risiko einer lebensbedrohlichen Thrombose oder Lungenembolie steigt. Auch ein anaphylaktischer Schock kann eintreten. Außerdem ist oft nicht klar, welche Dosis Heparin wirklich empfehlenswert ist.

Nur wenige Studien evidenzbasiert
"Wissenschaftlich lässt sich nicht nachweisen, dass Heparin nützlich ist", erklärt Matthew Mitchell vom Center for Evidence-based Practice an der Pennsylvania University. Er und seine Kollegen fanden in Datenbanken wie MEDLINE; EMBASE und CINAHL 94 Studien, die der Frage "Wie spüle ich einen ZVK?" nachgehen. Doch nur 22 davon waren qualitativ gut und entsprachen den Kriterien für randomisierte Studien. Am ausführlichsten sind die Leitlinien der Infusion Nurses Society (INS). Sie empfehlen, nach dem Spülen mit Heparin aufmerksam am Monitor zu beobachten, ob sich eine Thrombozytopoenie entwickelt. Das National Collaborating Centre for Nursing in Grossbrittanien spricht sich in seinen Leitlinien für eine NaCl-Lösung und gegen Heparin aus. Die Oncology Nursing Society rät bei Hickman und Vaxcel-Kathetern zuerst mit 10 Millilitern Kochsalzlöung und danach mit 3 Mililitern Heparin zu spülen. Doch keine dieser Leitlinien ist evidenzbasiert.

Die Leitlinien neu formulieren
Was rät das Studienteam den Pflegenden? Wer einen ZVK mit Kochsalzlösung spült, ist auf der sicheren Seite, so Matthew Mitchell im "Journal of Advanced Nursing". Nichts spricht für Heparin. Entwickelt ein Patient tatsächlich eine Thrombozytopenie, ist der Preis sehr hoch. Mit NaCl zu spülen, ist dagegen eindeutig sicherer. Die Leitlinien sollten neu formuliert werden, so das Fazit der Literaturstudie. Mehr gut geplante Studien, die beide Methoden miteinander vergelichen, wären in Zukunft wünschenswert.

Quelle
Journal of Advanced Nursing (65), 10; 2009. S. 2007-2021.
 
Du sollst ja auch nicht den Katheter mit 10 oder 20ml Heparin spülen, sondern nur das Schenkellumen mit Heparin füllen - das sind vielleicht 1-3ml. Und man aspiriert ja den größten Teil vom Heparin vor der nächsten Behandlung wieder.
Und wenn du mal überlegst wie hoch das Risiko für den Patienten ist wenn du jedes mal nen neuen Katheter legen musst oder wie hoch der Kostenfaktor ist wenn du jedem ne Citratdialyse verpasst - ist glaub ich eine HIT in kauf zu nehmen. In der Praxis habe ich die Erfahrung gemacht das es nur ein kleiner Prozentteil ist, der eine HIT bekommt.
 
Hallo,

ich arbeite jetzt ca.9 Monate auf Intensiv und ich habe schone ne Menge Leute gesehen die ne HIT habe. Ist mir natürlich klar mit dem Schenkel blocken!
 
st mir natürlich klar mit dem Schenkel blocken!

Hallo zusammen,
ist Euch eigentlich klar, dass wir im "Forum Dialyse" sind. Über die Entwicklung einer HIT im Zusammenhang einer heparinisierten Katheterblockung zu sprechen ist irgendwie witzig.
Über 90% aller Dialysepatienten erhalten vor und während der Behandlung Heparin oder ein fraktioniertes Derivat.
Nur in Ausnahmefällen wird mit Refludan, Argatra, ... oder Citrat antikoaguliert.
So bekommt im Schnitt fast jeder Dialysepatient ca. 5000IE bis 10000IE Heparin pro Behandlung verabreicht.
Also die Katheterblockung mit HIT in Verbindung zu bringen, ist meines Erachtens ziemlich weit hergeholt.

Mit freundlichen Grüßen
Lops 15
 
Ja und auf den Intensivstationen werden wohl deiner Meinung nach keine Dialysen durchgeführt???
Also bei uns wird auch mal auf der ITS ganz ohne Heparin oder ähnliches dialysiert - lediglich ne Nephral mit Heparin gespült und danach nochmal mit NaCl ausgespült so zu sagen. Also vielleicht ist es ja auf vielen Intensivstationen so - deswegen fällt dann ne HIT mehr auf als bei uns auf der Dialyse - die haben ja auch net soviele HD's.
 
Nun mal alle tiiief durchatmen und runterkommen :hicks:
 
Also, wir hatten eine Fortbildung in der wir darauf hingewiesen wurden, dass es wichtiger ist den Katheter mit 20 ml NaCl zu Spülen und mit positivem Druck zu verschliessen.
Der Kolben sollte dann also beim setzen der Plombe nicht ganz runtergedrückt werden, weil dann an der Spitze wieder Blut eindringt.
Einfach mal ausprobieren.
Die Halbwertszeit von Heparin kommt nicht mal annähernd an 48 Stunden.
Wenn die Katheter aber nur geblockt und nicht gespült werden, laufen die Katheter beim nächsten mal meist schlechter.

Matze
 

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