Der Thread ist zwar nicht mehr "ganz jung", aber ich möchte ihn gern noch einmal aufgreifen.
Ich selbst stehe am Beginn einer solchen Weiterbildungsmaßnahme per Fernschule. Meine Überlegungen und Recherchen haben mich zu der Erkenntnis geführt, dass der Fachwirt-Abschluss vor allem für Nichtabiturienten sehr sinnvoll ist, die im Pflege- und Gesundheitsbereich einen akademischen Bildungsweg anstreben. Laut Bologna-Prozess sollen ab nächstes Jahr alle Diplom-Studiengänge auslaufen und durch Bachelor-Studiengänge ersetzt werden. Hier ist noch "organisatorische Baustelle" und wie sich alles in den nächsten Jahren entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
So wie ich die Sache aber einschätze, werden in den nächsten Jahren an Pflegefachkräfte und insbesondere Pflegedienstleiter neue Kompetenzfelder herangetragen, die nur mit entsprechendem Bildungshintergrund realisierbar sind. Der Fachwirt liefert hier eine gute Brücke. Nicht nur, weil er (hochschulintern) auch Nichtabiturienten das Studium ermöglicht, sondern auch für das spätere Studium wertvolles Basiswissen vermittelt. Die Bachelor-Studiengänge werden sich inhaltlich nur wenig von den auslaufenden Diplom-Studiengängen unterscheiden, aber aller Wahrscheinlichkeit nach zeitlich verkürzt ablaufen, was den Stressfaktor naturgemäß hebt.
Auch ohne weiterführendes Studium bietet der Fachwirt-Abschluss eine gute Basis für Leute, die in ihren Beruf freiberuflich oder gar selbstständig tätig werden möchten. Der Abschluss erfüllt auch die Mindestanforderung für angehende Heimleiter (wenngleich sich das künftig sicher ändern wird) und qualifiziert ohne Frage zur WBL. Auch Pflegekassen, Versicherungen, der MDK und Beratungsstellen können ihr Personal aus den Reihen der Fachwirte rekrutieren. Last but not least gewinnt der Absolvent hierdurch an persönlicher und fachlicher Kompetenz, sichert damit seinen Arbeitsplatz und fühlt sich weniger überfordert.
Alles in Allem eine vernünftige "Investition".
Mit freundlichen Grüßen