Diarrhoe - Blasenkatheter rutscht heraus?

JessesGirl

Stammgast
Registriert
15.09.2010
Beiträge
250
Ort
Thun (Schweiz)
Beruf
Dipl. Pflegefachfrau
Akt. Einsatzbereich
Orthopädie/Wirbelsäulenchirurgie/Traumatologie
Nachdem es heute gerade das dritte Mal innert wenigen Wochen passiert ist, frage ich hier einmal nach.

Wir haben eine Bewohnerin, Multiple Sklerose Stufe 9,5 (Ernährung über PEG, kaum Kommunikation möglich, komplett auf Hilfe angewiesen). Sie liegt den ganzen Tag im Bett, jeglicher Transfer oder aufrecht sitzen sind extrem schmerzhaft für sie durch die Kontrakturen und Spastiken die sehr schnell ausgelöst werden.

Sie hat seit einigen Jahren einen transurethralen Blasenkatheter, mit dem es bis vor ca. 3-4 Wochen keine Probleme gab. Mittlerweile ist er heute das dritte Mal komplett mit gefülltem Ballon (10ml) zwischen ihren Beinen gelegen. An jedem der drei Tage an denen es passiert ist, hatte die Bewohnerin sehr starke Diarrhoe.

Kann es sein, dass da irgendwelche Zusammenhänge bestehen, bzw habt ihr sowas auch schon einmal erlebt?
 
10ml Blockung ist net viel... Warum hat sie keinen Cystofix? Ich hab bei ner MS Pat. auch schon mal wegen der Spastiken den DK zwischen den Beinen liegen gehabt. Das war in der ambulanten Pflege. Die Angehörigen wollten keinen urolog. Rat. Konnte man nix machen außer neu legen...
 
Ja 10ml sind nicht viel, allerdings sollte der ja auch nicht ohne jegliche "Gewalteinwirkung" herausrutschen.

Sie hat keinen Cysto, weil sie bei Spastiken Spontanurin lässt und sie extrem empfindliche Haut hat. Sie hatte letztens einen halben Tag lang keinen DK drin und danach war die Haut am Gesäss und Intimbereich feuerrot und hatte Bläschen.
 
Hi

Habt ihr schon mal den Katheter nachgeblockt?

Ein weiteres problem kann sein das der Katheter zu klein ist habt ihr immer die gleiche größe beim Katheter benuzt?

mfg Keen01
 
Aber eigentlich müsste die Sache mit dem Spontanurin sich ja erledigen, wenn sie einen SpDK hat. Ich habe bis jetzt erst 1mal erlebt, das jemand mit einem SpDK Spontanurin gelassen hat und das auch nur, weil der Katheter verstopft war.
Ich könnte mir vorstellen, das die Blockung einfach nicht ausreicht. Mehrmals ist der DK schon mitsamt Blockung rausgerutscht, die Harnröhre wird wohl dementsprechend aussehen. Vielleicht reicht dann bei 10 ml schon ein bisschen Druck aus (Stuhlgang) um ihn rauszudrücken. Vielleicht mal mit etwas mehr nachblocken, oder nen Urologe drauf schauen lassen.
 
BamBamsche ich versorge seit 1,5 Jahren eine Patientin, die keine Spastiken hat.. sie hat einen SPK und lässt trotzdem gelegentlich (phasenweise) Spontanurin. Trotz gesichertem Ablauf, ohne Flocken usw.

Und sie ist nicht die erste, die ich damit sehe ;)
 
Hm ok, dann hatte ich bis jetzt wohl immer nur Patienten bei denen es nicht so war.
 
eine Ursache war aber auch bei uns bisher nicht auffindbar, falls dich das beruhigt :)
 
Passt schon, sollte auch nicht irgendwie ein Angriff auf jemand sein. Ich habs eben bis jetzt noch nie gesehen und unser Urologe (der von aussen kommt wenn wir ihn brauchen) sagt immer das die Leute keinen Spontanurin mehr lassen können, ausser es wäre was mit dem DK. Von demher war ich mir jetzt nicht sicher :) Aber wenn du das schon öfter erlebt hast, dann gehts wohl doch. Kann ich also nächstes mal zum Uro sagen: Falsch, das funktioniert sehr wohl ^^ :mrgreen:
 
(habs net als Angriff wahrgenommen :) ) ich habs drei mal erlebt - und einmal davon kann ich kontinuierlich beobachten, ich find aber auch keine Ursache - es hängt weder mit vermehrten Ödemen im Vorfeld noch mit erhöhter Wassergabe noch mit Abknicken des ableitenden Systems zusammen - wir haben monatelang gebastelt und beobachtet und es kam nix bei rum.

Ich wünschte, es ginge wirklich nicht :D das ist für die Patientin echt stressig, wenn das nachts 3-5 mal passiert. Und dann immer in einer Woche gehäuft und dann ist wieder für 2 Monate Ruhe - ganz früher hing es mit HWI zusammen - die haben wir nicht mehr bei ihr seit Harnansäuerung mit Methionin :(

Wir haben keine Urologen die rauskommen - leider - die meisten wimmeln das gleich ab und schieben die Kosten vor (stimmt letzendlich ja auch - sie fahren raus, können nur ne Hausbesuchspauschale abrechnen, während sie in der Zeit, die sie bei uns sind, auch in der Praxis hätten 3 Patienten dran nehmen können >_< ) Aber das betrifft nich nur die Uros...
 
Sie hat jetzt einen Katheter Grösse CH18, das wurde bei den vergangenen Wechseln immer etwas gesteigert. (Ganz zu Beginn war es ein CH14)
Sonst schaue ich mal, ob ich die GL von einem Katheter mit grösserem Ballon zur Anschaffung überzeugen kann, unsere lassen sich nur mit 4-10 ml blocken. Nachblocken war nie nötig, weil der Ballon mit der vollen Grösse herausgekommen ist.

Ich bin seit 2 Monaten auf der Station und habe bei 4 Bewohnern erlebt, dass sie trotz SPK ab und zu spontan Urin lassen (meistens Nachts).
 
Das mit dem Urinverlust bei Spastiken - generell bei Neurologischen Pat. und Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Schlaganfall, MS ist nicht's besonderes, und genau diese genannten Erkrankungen können Ursache für den Urinverlust sein (neurogene Blasenfunktionsstörung)

Das menschliche Nervensystem ist sehr komplex. Daher ist die genaue Art der Blasenfunktionsstörung von der neurologischen Störung im Gehirn (Schlaganfall), dem Rückenmark (Querschnitt, Spina bifida) sowie dem Ausmaß der Erkrankung (Multipe Sklerose) abhängig.
 

Ähnliche Themen