Antikörpertherapie - was kommt zum Einsatz?!

Schwester Schnecke

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30.03.2008
Beiträge
142
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
in Fachweiterbildung Onkologie
Funktion
Mentorin
Liebe Kollegen/innen!

Antikörpertherapie ist ja immer mehr im Kommen.
Studien haben bestätigt; Antikörper hemmen den Tumorwachstum, haben relativ wenig Nebenwirkungen und werden deshalb immer öfter eingesetzt (siehe dazu auch den Bericht aus der Ärzte Zeitung: Die Antikörpertherapie ist gut in die Routine integriert).

Ich arbeite in der Hämatologie/Onkologie, meist mit NHL-Patienten. Eine bei uns gängige Antikörpertherapie ist die mit Rituximab (R-CHOP), manche der Patienten reagieren (trotz Vormedikation) darauf mit Schüttelfrost und Fieber.

Meine Frage:
Welche Antikörper werden bei Euch (bei welchen Erkrankungen?) eingesetzt und welche Nebenwirkungen konntet ihr beobachten?


Vielen Dank für die Antworten,

Sr. Schnecke:nurse:
 
Wir arbeiten auch häufig mit Mabthera/Rituximab bei B-NHL.
Außerdem geben wir z.B. bei Melanomen oder Nirenzellkarzinomen die Zytokine Interleukin und Interferon.
Das Auftreten von Fieber und Scüttelfrost unter AK-Therapie ist ja quasi gewollt, denn die sobald die Antikörper sich an die entsprechenden Antigene binden, wird eine Immunreaktion ausgelöst, die sich gegen die Tumorzellen richtet. Da unsere Patienten unter der Therapie fest PMC bekommen, haben wir die Fieberschübe ganz gut im Griff.

Lg, Cosmo
 
Hallo,

bei uns sind MabThera, MabCampath, ATG (Antithymoglobulin) und OKT-3 im Einsatz auf der KMT-/SZT-Station.

Gruß,

T-Vogue:mrgreen:
 
auch bei Nieren-Lebertransplantation ( Abstoßungsreaktion ) kommt ATG zum Einsatz. Wobei es in seltenen Fällen zu Reaktionen im Sinne eines anaphyl.Schocks kommen kann...
 
Hallo,
also auf meiner Station kommt Rituximab, IL und Interferon, Cetuximab und Mab Campath zum Einsatz, wobei die massiven Fieberschübe unter IL schon zu manch einem Therapieabbruch führte.
 
Hallo Miteinander!

Wir geben auch ATG, OKT-3 und Map Campath (wobei dieses eher selten).
Bei Beginn mit ATG starten wir immer schon mit Novalginperfusor um Reaktionen zu vermeiden. Allerdings muss ich sagen, dass bei uns des öfteren es schon dazu führte, das bei Ende der ATG-Gaben vor Transplant. und dadurch auch Ende von Novalgin es anschließend oft zu Fieber und Schüttelfrost kommt.
Ob das dann immernoch eine Reaktion aufs ATG ist?

Außerdem geben wir vor den Antikörpern auch immer Prämedikationen (Cortison, Ranitic, Fenistil).

LG Kittelbiene
 
Die Neuro ist auch mit dabei, sind ja auch schon bald voll 7 Jahre vergangen seit dem letzten Eintrag.
Nataliumzumab - ist zugelassen bei MS (Kriterien!), Therapie findet unter gewissen seltenen Umständen bei uns statt
Rituximab - hatten wir diese Woche (andere neurologische Diagnose) eine 1. Anwendung
da ich die Pat. nicht betreut habe, sie am selben Tag schon wieder verlegt wurde - haben sich nicht nur bei mir die zig ??? erst danach eingestellt.
Vertragen wurde es gut, vorab gab es (Standard) einen Cocktail aus PCM per ps, Dimetinden iv und Methylprednisolon iv.

http://flexikon.doccheck.com/de/Rituximab
"...Zur Herstellung von Rituximab wird hauptsächlich eine Zelllinie (CHO) verwendet, die ursprünglich aus dem Ovargewebe des chinesischen Hamsters isoliert wurde..."
heißt, dass man dazu aktuell keine mehr braucht?

hab letzte Woche im Spiegel (der schon im Müll liegt, online find ich den nicht) einen Artikel gelesen, würd zu im u.g. link aufgeführten
Omalizumab passen - Anwendung bei schwererem Asthma

weitere monoklonale Antikörper (nicht wenige, deswegen link)
z.B.
Adalimumab: M. Chron, M. Bechterew, rheumatoide Arthritis, Psoriasis,
http://flexikon.doccheck.com/de/Monoklonaler_Antikörper
 
Zuletzt bearbeitet:
Einige Jahre vergangen aber gerade in der Hämaonkologie gibt es viele neue Antikörper/chemotherapien die zum EinSatz kommen. Nebenher die immer weiter fortschreitende Car-T Zellen Therapie neben der STammzellentherapie.

häufige Antikörper die bei uns im Hämaonkologische Bereich verabreicht werden ist nach wie vor das Rituximab bei Leukämien und Lymphomen, welches von den allermeisten gut vertragen wird… haben bei wenigen Patienten eine extreme Thrombopenie beobachtet. Weiterhin zum Einsatz kommen zb. Daratunumab oder Isatuximab bei Multiplen Myelomen, Obitunuzumab zb bei Lymphomen, vereinzelt laufen bei uns auch Pembrolizumab zb Mamma Ca, MabCampath bei AML

bei unseren Covid Patienten kamen auch Antikörper zum Einsatz die eigentlich in den rheumatischen Therapiebereich zu finden sind zb das Tocilizumab, Sotrovimab oder das Casivirimab/Imdevimab. Letzteres war gerade in der Anfangsphase der Pandemie bei uns häufig im Einsatz und jetzt eher fast garnicht da es wohl doch nicht so positiven Effekt für die Patienten hat.

wir haben aber noch einige verschiedene andere Antikörper bei uns wo ich aber jetzt nicht explizit das Krnakheitsbild im Kopf habe zb. Cetuximab
 

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