Angst vor HIV und Co

Trianna

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22.01.2007
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Hallo!

Ich fange ab 01.04. meine Ausbildung an. Ich möchte danach gerne Medizin studieren (das will ich seit ich 5 bin) und weiß, dass die Richtung mich glücklich machen wird. Denkst ihr, es ist trotzdem Okay, wenn ich Angst vor Infektionen habe mit "gefährlichen" Viren etc. Wie sieht es da bei Euch aus? Wart ihr schon mal in einer solchen Situation?

Danke und viele Grüße

Tri
 
ich emfinde es sogar als sehr wichtig vor gefährlichen viren/bakterien respekt zu haben, denn den sollte man wirklich haben. gewisse dinge sind einfach wichtig, das fängt beim ausleerraum saubermachen an und hört bei der behandlungspflege auf.
du brauchst allerdings keine angst in dem sinne zu haben dich an erregern zu infizieren, in deiner ausbildung lernst du die regeln für sicheren umgang mit infektiösem material genau kennen, damit kannst du dich schon sehr gut schützen. natürlich erfordert es auch ein gewisses maß an konzentration, das ist ja klar ;)

ich selbst habe mich einmal an der insulinpen nadel eines patienten mit hep b gestochen, zum glück ist aber nichts passiert, angst hatte ich trotzdem, das ist klar. schuld war ich selbst, ich habe den deckel wieder darauf stecken wollen, was man nicht soll (wie du siehst, hätte ich mich an die regeln gehalten, wäre das nicht passiert).

freue dich auf die ausbildung, das wird eine klasse zeit. übrigens: eine frühere schulkollegin ist momentan auch im medizinstudium (heidelberg) nach ihrer krankenschwesternausbildung.
 
Wow! Vielen Dank,
Das war auch eine wichtige Info für mich. Sowohl mit dem Infizieren als auch mit dem Medizinstudium. Weißt du vielleicht was sie für einen Abi Schnitt hatte? Und wie lange sie warten musste?
Ich gebe für meinen Traum der Medizin einiges auf (habe momentan einen Ausbildungsplatz in einem Dualen Studiengang bei einem Top Unternehmen) und habe natürlich Angst, dass das alles nicht so klappt wie ich das gerne hätte.

Viele Grüße
 
Natürlich ist es wichtig und auch richtig sich um solche Themen Gedanken zu machen und auch Angst davor zu haben. Ich finde auch, dass es einen selber davor warnt ohne Handschuhe Abbos zu ziehen, Bettpfannen zu leeren, Verbände zu wechseln......Im Laufe der Zeit wirst du viele Schwestern und Pfleger kennenlernen, die das ein oder andere nicht nicht so eng sehen (ist meine eigene Erfahrung; hoffe keiner fühlt sich auf den Schlips getreten). Lass dich davon nicht verunsichern. Wenn die einen Abbo (um beim Beispiel zu bleiben) ohne Handschuhe ziehen ist das ihr Problem. Wenn du Angst hast dich mit einer Krankheit zu infizieren, zieh welche an.
Übrigens finde ich es gut, dass du dir solche Gedanken machst. Ich kenne einige Schüler aus meinem Kurs, die nicht so gewissenhaft mit sich umgehen und schon des öfteren zum Blutabnehmen in die Notaufnahme mussten, weil...Pat. könnte ja doch was haben...
 
Danke! Ja ich denke darüber genauso. Man sollte sich schon klar sein, was man tut und wie sowas aussehen kann, wenn man sich eben nicht an Dinge hält.
Vielen Dank auf jeden Fall
 
Hi.
Ich denke, die Angst sollte nicht vorherrschend sein. Aber ganz weg, also wirklich nicht! Man sollte nicht fahrlässig mit seinem Leben umgehen. Klar kommt man in dieser Berufsrichtung mehr mit infektiösem Material in Kontakt, als in so manchen anderen Berufen. Doch wird während der Ausbildung auch sehr viel Wert darauf gelegt, die Gefahren erkennen und vermeiden zu können. Die wollen schließlich auch nicht, dass man sich ansteckt. Ich denke auch, solange man die Vorschriften und Richtlinien (zB. kein "Recapping" - sorry) beachtet ist man doch relativ sicher. Klar, ne 100%ige Sicherheit gibts nicht, aber man hat es doch meist selbst in der Hand und Vorsicht ist nun mal der beste Schutz...
Zum Studium: tja, ist schon ein bisschen her, dass ich mich dafür interessiert habe. Denke aber, die 3 Jahre Ausbildung müssten als Wartezeit angerechnet werden (vorausgesetzt, du hast dich beworben). Ist in Österreich jetzt nicht auch das Studium für Deutsche Studenten offen (kein NC, keine Matura).Glaube, die "sieben" im ersten Semester durch Prüfungen ziemlich aus
 
Hallo,
ich arbeite seit mehr als 10 Jahren im Infektionsbereich, oder noch genauer im Hochinfektionsbereich.
Ich habe keine Angst vor gefährlichen Erregern, aber grossen Respekt.
Angst ist das Schlimmste das du haben kannst, da Angst unsicher macht und wer Unsicher ist, macht Fehler.

Wenn du gewisse Schutzmassnahmen einhältst, die im übrigen schon beschrieben wurden, kann dir relativ wenig passieren.

"Schlimme Viren" kann auch ein Bürger in der U-Bahn haben und der steht direkt neben dir und hustet dich an.

Bekanntlich lebt man im Auge des Sturms am sicheresten, ist der Patient erstmal bei mir, kann ich mich entsprechend schützen - leider nicht in der U-Bahn.

Schönen Abend
Narde
 
Ich kann nur beipflichten !

Der nötige Respekt vor allen potentiellen Infektionsquellen gibt Dir eine gewisse Sicherheit.
Wenn Du Dir von Anfang an angewöhnst, immer Handschuhe zu tragen, und auch die anderen kleinen "Sicherheiten" im Alltag zu beachten, dann kann Dir kaum etwas passieren.
Wichtig ist, nicht aus "leichtsinn" die Vorsichtsmassnahmen zu missachten, nach dem Motto "Der hat kein HIV" - jeder Patient kann potentiell infektiös sein, und die vermeintliche Sicherheit schützt nicht vor Ansteckung.

LIebe Grüsse

Dirk
 
Super, dass ist echt sehr sehr lieb von Euch. Jetzt fühle ich mich doch besser. Und noch was zu der Wartezeit, man muss sich nicht vorher bewerben, sondern jedes Halbjahr ab Abitur ist Wartezeit, das heißt, wenn ich nach 10 Jahren plötzlich sage, ich will Medizin studieren, dann habe ich automatisch 20 Wartesemester.

Viele Grüße

Tri
 
meine freundin hatte nur fachabitur, musste nun die 13. auf der BOS nachholen und hatte einen notenschnitt von 1,6. sie musste gar nicht lange warten auf den studienplatz, nur die 5 monate spanne zwischen abschließen der schule und bis studienbeginn im oktober.
 
Hallo,
darf ich mal fragen was die Diskussion jetzt noch mit dem Thread zu tun hat?

Wenn mich meine Augen nicht trügen, diskutieren wir hier:

Angst vor HIV und Co
:motzen: :motzen: :motzen:
Liebe Grüsse
Narde​
 
die threadstellerin hat mich nach erfahrungen gefragt, diese habe ich geschrieben...
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo!

du lernst von anfang an der ausbildung, wie man krankeitserrger und
-überträger ausschaltet.
wichtig sind handschuhe, bei mrsa, zum beispiel gelten auch schutzkittel und mundschutz. außerdem gibt es an jeder ecke im krankenhaus fläschchen und spender mit (hände)desinfektionsmitteln.
unser betriebsarzt hat mal gesagt, dass man eher hepatitis bekommt, anstatt sich mit HIV zu infizieren. auch das risiko, hepatits zu bekommen, ist relativ gering. also, keine angst, das wird schon ;)

lg bettina
 
wie war das noch, Chance für Übertragung:

Hep B 30%
Hep C 3%
HIV 0,3%

Ca., aber gilt als Richtwert.

Zum Thema ist von mir nur zu sagen: "Angst" ist immer verkehrt, "Respekt" aber nötig!
 
ich will ja nicht den Teufel an die Wand mahlen....aber mal ganz ehrlich. Es gibt so viele Situation, in denen man eine Berührung mit potensiell infektiösen Material einfach nicht verhinder kann.

-Verwirtter Pat. fasst dich mit Stuhlverschmierten Händen an. Oder weiß man immer, ob Pat. sich jedes mal nach Toilettengang sich die Hände Waschen?

-Pat. erbricht plötzlich

-Sr. setzt selbst Hautlässionen, z. B bei Cortisonhaut. Oder fasst ohne Handschuhe in eine unbemerkte Wunden.

-Beim VW fällt dir eine duchsekretierte Kompresse auf den Unterarm. Oder sie streift dich auch nur..

-Kann man sich auf seine Kollegen zu 100% verlassen? Habt ihr noch nie, vielleicht auch unterbewusst, mit einem gebrauchten Handschuh nach einer Creme, Cutanspray, Flasche.. usw. gegriffen und sie danach nicht desinfiziert?

-und so weiter und so fort.

Meiner Meinung nach ist unser Beruf nicht ganz ohne. Das müsst ihr euch bei aller Vorsicht eingestehen. Das wichtigste ist, meiner Meinung nach, sich von Anfang an alle Maßnahmen der Hygiene angewöhnen. Vieles sieht man am Anfang nicht ein, es erscheint toal umständlich. Aber irgendwann wird es hoffentlich zu Routine und gehört zum Alltag daszu.

lg, Julia
 
Bei deinen Beispielen vergisst du wohl die Schutzfunktion der Haut!?

Oder hast du Schleimhautkontakt? Wenn nicht müssen an den Stellen offene Wunden vorhanden sein um sich zu infizieren!

Danach gilt eh: Waschen und desinfizieren!!
 
die Wunden müssen ja nicht sichtbar sein... kleiner Verletzungen durchs kratzen bzw. gekrazt werden, sich stoßen...u.v.m
 
Hallo Julia,

wenn du die gängigen Vorschriften einhältst kann dir in der Regel nichts passieren.
Kann es sein, dass du das alles zu Schwarz siehst?
Ich arbeite seit über 10 Jahren in der Infektiologie und habe mich bisher noch an keinem Patienten angesteckt.
Ausserdem braucht es mehr als einen Virus um sich zu infizieren.
Damit du dich über Mikroläsionen der Haut infzierst, benötigst du eine Menge an Blut das mit dem ensprechenden Krankheitserregern behaftet ist.

Liebe Grüsse
Narde
 

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