T
Tildchen
Gast
Hallo zusammen,
wirklich lustig dieser Thread. Ich habe 1987 Examen als Kinderkrankenschwester gemacht und wir haben ganz zu Beginn noch blaue Kittel (die aus Kunststoff und eng tailliert, wie manchmal heute im Fernsehen noch zu sehen) mit einer weißen Schürze zum Wenden getragen. Hose und Kasack gab es nur für Examinierten.
Nach ein paar wochen gab dann ne Änderung und wir bekamen auch weiße Kittel. Allerdings nur mit zusätzlichem Unterrock auf Station zu tragen, damit die Ärzte nicht unsere Höschen erkennen konnten!
Wäsche mussten wir auf so manchen Stationen neu falten, obwohl gemangelt. Damit im Schrank die Wäsche schön Kante auf Kante lag.
Auf der Neugeborenenstation war mit Neugeborenenpflege nicht soviel für Schüler. Hemdchen, Jäckchen und Strampelhosen falten im Akkord, bei Bedarf flicken und Knöpfe annähen und ganz wichtig waren die Edelstahlwannen und die Glasscheiben zwischen den Boxen ( so nannte man die Patientenzimmer) Kein Wasserfleck durfte zu sehen sein.
Zu Beginn der Ausbildung bekamen wir einen Merkzettel auf dem stand, was wir alles mitzubringen hatten. Eine Blaue Strickjacke, ein Kaffeegedeck (fürs Wohnheim), 2-3 Unterröcke, eien Bibel und ein Gebetbuch. Ihr ahnt es sicher schon, es war ein streng katholisches Ordenshaus.
Vor den Studientagen war Frühmesse (6 Uhr) und irgendeine Schülerin oder Schüler musste Lesung und Fürbitten vortragen , allerdings ist mir das erspart geblieben, weil ich extern gewohnt habe.
Nach dem Examen habe ich dann in einer winzigen Kinderklinik, ebenfalls katholisches Ordenshaus angefangen. Dort mussten wir die Antibiotika solange verwenden bis die Ampulle leer war und durften nicht nach 24h verwerfen. Das Skurillste aber war eine uralte Nonne, die den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat, als kleine Frotteetücher zusammenzulegen. Die waren zum Abtrocknen der Hände nach dem Waschen, weil Einmalpapiertücher zu teuer waren. Praktikanten und neue Sr. mussten dann manchmal mit in den Keller zum Wäschelegen, es gab " Millionen" dieser orangen Handtücher in diesem Haus. Meist musste dann Rosenkranz gebetet werden, also ne nette Unterhaltung währenddessen war nicht...., aber im Nachhinein ist das schon lustig!
Könnte jetzt noch ganz viele Anekdoten erzählen...., aber es ist auch so schon ein kleiner roman geworden.
Schönen Tag noch
Tildchen
wirklich lustig dieser Thread. Ich habe 1987 Examen als Kinderkrankenschwester gemacht und wir haben ganz zu Beginn noch blaue Kittel (die aus Kunststoff und eng tailliert, wie manchmal heute im Fernsehen noch zu sehen) mit einer weißen Schürze zum Wenden getragen. Hose und Kasack gab es nur für Examinierten.
Nach ein paar wochen gab dann ne Änderung und wir bekamen auch weiße Kittel. Allerdings nur mit zusätzlichem Unterrock auf Station zu tragen, damit die Ärzte nicht unsere Höschen erkennen konnten!
Wäsche mussten wir auf so manchen Stationen neu falten, obwohl gemangelt. Damit im Schrank die Wäsche schön Kante auf Kante lag.
Auf der Neugeborenenstation war mit Neugeborenenpflege nicht soviel für Schüler. Hemdchen, Jäckchen und Strampelhosen falten im Akkord, bei Bedarf flicken und Knöpfe annähen und ganz wichtig waren die Edelstahlwannen und die Glasscheiben zwischen den Boxen ( so nannte man die Patientenzimmer) Kein Wasserfleck durfte zu sehen sein.
Zu Beginn der Ausbildung bekamen wir einen Merkzettel auf dem stand, was wir alles mitzubringen hatten. Eine Blaue Strickjacke, ein Kaffeegedeck (fürs Wohnheim), 2-3 Unterröcke, eien Bibel und ein Gebetbuch. Ihr ahnt es sicher schon, es war ein streng katholisches Ordenshaus.
Vor den Studientagen war Frühmesse (6 Uhr) und irgendeine Schülerin oder Schüler musste Lesung und Fürbitten vortragen , allerdings ist mir das erspart geblieben, weil ich extern gewohnt habe.
Nach dem Examen habe ich dann in einer winzigen Kinderklinik, ebenfalls katholisches Ordenshaus angefangen. Dort mussten wir die Antibiotika solange verwenden bis die Ampulle leer war und durften nicht nach 24h verwerfen. Das Skurillste aber war eine uralte Nonne, die den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat, als kleine Frotteetücher zusammenzulegen. Die waren zum Abtrocknen der Hände nach dem Waschen, weil Einmalpapiertücher zu teuer waren. Praktikanten und neue Sr. mussten dann manchmal mit in den Keller zum Wäschelegen, es gab " Millionen" dieser orangen Handtücher in diesem Haus. Meist musste dann Rosenkranz gebetet werden, also ne nette Unterhaltung währenddessen war nicht...., aber im Nachhinein ist das schon lustig!
Könnte jetzt noch ganz viele Anekdoten erzählen...., aber es ist auch so schon ein kleiner roman geworden.
Schönen Tag noch
Tildchen