Feuerfloh
Junior-Mitglied
- Registriert
- 09.10.2003
- Beiträge
- 39
- Beruf
- Krankenpfleger
- Akt. Einsatzbereich
- Krankenhaus-IT
- Funktion
- EDV Koordinator
Ich habe mein Examen im September 1984 gemacht.
Damals mussten alle Schüler 2 Jahre lang im Wohnheim wohnen, was aber nicht so schlimm war, weil es da abends RICHTIG ab ging.
Das war die Fetenreichste Zeit meines Lebens. Wir hatten auch ein Schwimmbad im Wohnheimkeller - echt super.
Um 21:00 Uhr mussten wir jedoch im Heim sein, sonst kamen wir einfach nicht mehr rein, weil die Tür abgeschlossen war.
Wollten wir einmal länger raus, mussten wir uns einen Nachtschlüssel beim Krankenhauspförtner holen. Das wurde auch ganz säuberlich im "Schwarzen Buch" dokumentiert.
War ne echt geile Zeit, zumal ich mit einem weiteren Kollegen als erste männliche Schüler im Wohnheim wohnen durften.
Unsere Schülerinnen mussten blaue Kittel und ein Häubchen tragen.
Dekubiti versorgten wir anfangs mit - so jetzt weggucken: Transpulmin-Salbe, da es ja die Durchblutung anregte. Später wurde dann Eis und Fönen benutz, Zucker habe ich auch mitgemacht.
Richtig dicke Dekubiti wurden mit Betaisadonna-Salbe "aufgefüllt"!
Tja hat aber schon geholfen!?!?!
Stress gab es auch damals reichlich.
Aber... irgendwie war es ein andere Stress und nicht durch die ganze Dokumententieren verschärft.
Die Fieberkurven waren noch Fieberkurven und mussten mit 2-Farbstiften und einem Lineal geführt werden.
wehe, es waren krumme Striche zu sehen, da gab es richtig Zoff mit der Stationsschwester.
Die Ärzte waren noch Halbgötter und die Schüler die letzten Ärsche.. Sorry.
Trotzdem hat die Arbeit damals viel mehr Spaß gemacht als heute.
Da war doch noch irgendwie Zeit für die Patienten.
Die Stationen waren auch mehr gemischt als heute, was das Alter der Patienten angeht.
Es waren immer Jüngere dazwischen, wo man auch viel Spaß mit haben konnte.
Heute ist eine Innere Station ein Altenheim, wo fast nur noch Siechtum herrscht.
Der Druck war auch anders als heute, wo Jeder nur noch Angst um seinen Job hat. Es gab noch das volle 13. Monatsgehalt..... keine Öffnungsklauseln.
Viel Teildienste als Schüler, Einsätze in anderen Krankenhäusern (mit Fahrdienst von der Schule aus organisiert, heute muss jeder sehen wie er in die Häuser kommt.)
Viele Kollegen haben den Beruf noch aus "edlen" Beweggründen erlernt und ausgeübt. Ich war auch noch einer davon.
Hat es Einem in dem Haus nicht gefallen, konnte er sich ohne Probleme woanders etwas such und bekam auch eine Stelle.
Haben wir uns in München beworben, bekamen wir Zugfahrkarten aus geschickt und konnten sogar ein Schnupperwochenende im Klinikum verbringen (mit freier Unterkunft und Kulturprogramm)!!!!!!
Tja, oft weine ich diesen Zeiten hinterher.
Ich habe meinen weißen Kittel vor 4 Jahren an den Nagel gehängt (nach 21 Jahren Pflege)!
Die letzte Jahre war ich Stationsleiter und hatte ein Spitzenteam.
Trotzdem kam ich mit der PDL nicht mehr klar, weil ich einen anderen Führungstil nutzte, den ich damals beim DBFK in Essen gelernt hatte und auch anwendete.
Für sie war nur Daumen drauf das richtige Führungswerkzeug.
Als ich da weg war, zerfiel leider auch das Team. Und musste nun aus der Verwaltungsebene zusehen, wie MEINE Station zerfiel.
Trauer dem Job aber immer noch nach, und schliesse für mich die Rückkehr nicht gänzlich aus, obwohl ich jetzt KR9, keine Wochenend-und Feiertagsdienste habe.
Leider gibt es kaum noch Kontakt zu meinen ehemaligen Kurskollegen.
wenn Jemand von euch mitliest, der auch am 13. September 1984 sein Examen in Ahlen gemacht hat, der kann sich ja mal bei mir melden.
Damals mussten alle Schüler 2 Jahre lang im Wohnheim wohnen, was aber nicht so schlimm war, weil es da abends RICHTIG ab ging.
Das war die Fetenreichste Zeit meines Lebens. Wir hatten auch ein Schwimmbad im Wohnheimkeller - echt super.
Um 21:00 Uhr mussten wir jedoch im Heim sein, sonst kamen wir einfach nicht mehr rein, weil die Tür abgeschlossen war.
Wollten wir einmal länger raus, mussten wir uns einen Nachtschlüssel beim Krankenhauspförtner holen. Das wurde auch ganz säuberlich im "Schwarzen Buch" dokumentiert.
War ne echt geile Zeit, zumal ich mit einem weiteren Kollegen als erste männliche Schüler im Wohnheim wohnen durften.

Unsere Schülerinnen mussten blaue Kittel und ein Häubchen tragen.
Dekubiti versorgten wir anfangs mit - so jetzt weggucken: Transpulmin-Salbe, da es ja die Durchblutung anregte. Später wurde dann Eis und Fönen benutz, Zucker habe ich auch mitgemacht.
Richtig dicke Dekubiti wurden mit Betaisadonna-Salbe "aufgefüllt"!

Tja hat aber schon geholfen!?!?!
Stress gab es auch damals reichlich.
Aber... irgendwie war es ein andere Stress und nicht durch die ganze Dokumententieren verschärft.
Die Fieberkurven waren noch Fieberkurven und mussten mit 2-Farbstiften und einem Lineal geführt werden.
wehe, es waren krumme Striche zu sehen, da gab es richtig Zoff mit der Stationsschwester.
Die Ärzte waren noch Halbgötter und die Schüler die letzten Ärsche.. Sorry.
Trotzdem hat die Arbeit damals viel mehr Spaß gemacht als heute.
Da war doch noch irgendwie Zeit für die Patienten.
Die Stationen waren auch mehr gemischt als heute, was das Alter der Patienten angeht.
Es waren immer Jüngere dazwischen, wo man auch viel Spaß mit haben konnte.
Heute ist eine Innere Station ein Altenheim, wo fast nur noch Siechtum herrscht.
Der Druck war auch anders als heute, wo Jeder nur noch Angst um seinen Job hat. Es gab noch das volle 13. Monatsgehalt..... keine Öffnungsklauseln.
Viel Teildienste als Schüler, Einsätze in anderen Krankenhäusern (mit Fahrdienst von der Schule aus organisiert, heute muss jeder sehen wie er in die Häuser kommt.)
Viele Kollegen haben den Beruf noch aus "edlen" Beweggründen erlernt und ausgeübt. Ich war auch noch einer davon.
Hat es Einem in dem Haus nicht gefallen, konnte er sich ohne Probleme woanders etwas such und bekam auch eine Stelle.
Haben wir uns in München beworben, bekamen wir Zugfahrkarten aus geschickt und konnten sogar ein Schnupperwochenende im Klinikum verbringen (mit freier Unterkunft und Kulturprogramm)!!!!!!
Tja, oft weine ich diesen Zeiten hinterher.
Ich habe meinen weißen Kittel vor 4 Jahren an den Nagel gehängt (nach 21 Jahren Pflege)!
Die letzte Jahre war ich Stationsleiter und hatte ein Spitzenteam.
Trotzdem kam ich mit der PDL nicht mehr klar, weil ich einen anderen Führungstil nutzte, den ich damals beim DBFK in Essen gelernt hatte und auch anwendete.
Für sie war nur Daumen drauf das richtige Führungswerkzeug.
Als ich da weg war, zerfiel leider auch das Team. Und musste nun aus der Verwaltungsebene zusehen, wie MEINE Station zerfiel.
Trauer dem Job aber immer noch nach, und schliesse für mich die Rückkehr nicht gänzlich aus, obwohl ich jetzt KR9, keine Wochenend-und Feiertagsdienste habe.
Leider gibt es kaum noch Kontakt zu meinen ehemaligen Kurskollegen.
wenn Jemand von euch mitliest, der auch am 13. September 1984 sein Examen in Ahlen gemacht hat, der kann sich ja mal bei mir melden.